Nikola beabsichtigt in Zukunft Elektro- und Brennstoffzellen-Fahrzeuge herzustellen.
Hoffnung
Seit der letzten Analyse zu Nikola ist viel passiert und eine ganze Reihe an Vermutungen haben sich bewahrheitet.
Inzwischen ermitteln die US-Börsenaufsicht (SEC) und das US-Justizministerium (DOJ) gegen Nikola. Was es damit auf sich hat, werden wir gleich näher erörtern.
Ich bin froh, dass ich mehrfach (im Juli, August und September) und sehr eindringlich vor der Aktie gewarnt habe. Seit der ersten Analyse ist die Aktie immerhin von 55 auf 20 USD eingebrochen.
Könnte es womöglich noch viel tiefer gehen?
Klare Worte
Nikola ist mit nicht viel mehr als Versprechungen an die Börse gegangen und kam schnell auf eine Bewertung von mehr als 20 Mrd. USD.
Das ist für sich genommen bereits erstaunlich. Versprechen kann man eben glauben oder nicht.
Wenn Sie allerdings vollkommen unhaltbar sind und von einer Person kommen, die eine Geschichte der nicht erfüllten Versprechen hat, sollte man vorsichtig sein.
Beides trifft auf den Gründer, größten Aktionär und ehemaligen Geschäftsführer von Nikola zu.
Trevor Milton behauptete zum Beispiel in mehreren Interviews und in einer Präsentation vor hunderten Zuschauern, er habe die Kosten für die Wasserstoff-Herstellung um über 80% gesenkt.
Einen Beweis dafür blieb er bis heute schuldig, dabei wäre diese Technologie geradezu unbezahlbar und würde Milton über Nacht zu einem der reichsten Menschen der Welt machen.
Die Behauptung ist aber leider fernab der Realität und unhaltbar.
Gewohnte Muster
Dass der ehemalige Nikola-Chef Milton also öffentlich und dreist lügt, ist sicher.
Ein geradezu dumm-witziges Beispiel ist seine Behauptung, dass man 3,5 Megawatt an Solarzellen auf den Dächern des Hauptquartiers hat. Luftbilder beweisen das Gegenteil. Milton lügt aus Gewohnheit, selbst bei vollkommen unwichtigen Dingen.
Überraschen dürften die Lügen aber ohnehin niemand, denn es ist nicht das erste Mal. Ich hatte es in der letzten Analyse ausführlich dargelegt.
Bereits vor Nikola hatte Milton ein Unternehmen für alternative Antriebe. dHybrid endete allerdings in einem Fiasko, da man Geschäftspartner getäuscht hatte. Hört sich irgendwie vertraut an…
Man zog beispielsweise einen Großauftrag von Swift Transportation, für die Umrüstung ihrer LkWs, an Land.
Das einzige Problem: Milton und sein Unternehmen hatten gar nicht das Know-How und konnte nicht liefern.
Damals wie heute: Große Versprechen und nichts dahinter.
Swift klagte, dHybrid war am Ende. Wenige Monate später gründete Milton Nikola…
Gerüchteküche
Doch auch in Bezug auf Nikola brodelte immer wieder die Gerüchteküche. Ungereimtheiten, nicht belegbare Behauptungen und so weiter.
Mit der Zeit verdichteten sich die Beweise.
Der Konzern veröffentlichte beispielsweise Videos, in denen man einen angeblich voll funktionstüchtigen LkW präsentierte.
Der Öffentlichkeit wollte man das Fahrzeug aber nicht zugänglich machen.
Das stimmte dann doch einige Anleger misstrauisch. Auf Rückfragen, ob der LkW aus dem Video fahrtüchtig ist, wollte Nikola nicht mal eine Antwort geben.
Das ist für mich Antwort genug.
Kooperationen
Weitere Hinweise lieferten ehemalige Kooperationspartner. Die Betonung liegt auf „ehemalig“, denn etliche Unternehmen haben die Zusammenarbeit mit Nikola nach kürzester Zeit wieder beendet.
Berichten zufolge könnte auch GM einen Rückzieher machen.
Am eindrucksvollsten ist aber die Aussage des ehemaligen Partners Powercell AB. Ein Sprecher des Volvo-Ablegers bezeichnete die Brennstoffzellen-Technologie von Nikola sogar als „heiße Luft“.
Rette sich, wer kann
Jedem rational denkenden Anleger sollte inzwischen der Angstschweiß auf der Stirn stehen.
Falls ihnen das nicht ausreicht: Das Handeln von Nikola selbst bietet ausreichend Aufschluss.
Nikola hat effektiv eingestanden, dass man die Entwicklung eines Fahrzeugs und der Technologie-Basis nicht stemmen kann. Nikola ist nicht Tesla.
Daher ist man eine Partnerschaft mit General Motors eingegangen. Demnach soll GM die Fahrzeuge bauen und man wird auch die Brennstoffzellen-Technologie von GM nutzen.
Welche Innovation hat Nikola also vorzuweisen? Wohl wenig bis gar nichts.
Wenn GM jetzt abspringt, was bleibt dann noch? Wohl wenig bis gar nichts.
Zu dem Schluss sind dann auch die bisherigen Großaktionäre, einige zockende Hedgefonds, gekommen.
Sie haben in den letzten Monaten für hunderte Millionen USD Anteile verkauft. Rette sich, wer kann.
SEC und US-Justizministerium ermitteln
Die Vorgänge haben schlussendlich auch die US-Behörden auf den Plan gerufen. SEC und US-Justizministerium (DOJ) ermitteln gegen Milton und Nikola.
Neben ihm wurden aber wohl noch eine ganze Reihe von Mitarbeitern vorgeladen.
Daraufhin musste der ehemalige Geschäftsführer zurücktreten, denn die Vorwürfe haben es in sich: Darunter Betrug und Kursmanipulation.
Sollten sie sich als wahr herausstellen, könnte das für Nikola das Aus bedeuten.
Denn was bleibt von all den Versprechungen und Verheißungen übrig, wenn man plötzlich als Lügner enttarnt wird? (Was aus meiner Sicht bereits geschehen ist.)
Verlieren die Kunden das Vertrauen und fordern die Anzahlungen für den Badger zurück, könnte Nikola in Schieflage geraten.
Wer diese Aktie kaufen möchte, sollte besser einen Totalverlust einplanen. Nikola kann schließlich nichts vorweisen, was einen ernstzunehmenden Wert darstellen würde.
Trotzdem liegt der Börsenwert von Nikola noch bei 7,8 Mrd. USD.
Dabei hat das Unternehmen kein operatives Geschäft, erzielt keinen Umsatz und scheint keine proprietäre Technologie zu besitzen. Gleichzeitig ermitteln die Behörden wegen angeblichem Betrug.
Der krönende Abschluss
Gestern gab Nikola bekannt, dass man bis zu 249 Millionen Aktien am Markt platzieren will. Das entspricht 69% aller ausstehenden Papiere.
Einige Großaktionäre und Nikola selbst wollen die Aktien von Nikola loswerden. Nachvollziehbar.

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