Der Kupferpreis notiert auf einem 3-Wochenhoch. Die Trends Elektrifizierung und Erneuerbare Energien könnten die Kupferrallye weiter befeuern. Ist jetzt der perfekte Zeitpunkt zum Einstieg? Eine Antwort erhalten Sie anhand einer möglichen Trade-Idee in dieser Kupfer-Analyse.
Rückblick: Kupfer startet stark ins 2. Quartal
Nach der wochenlangen Korrektur notiert der Kupferpreis wieder über der runden Marke von 4 USD. Maßgeblich dazu beigetragen hat zuletzt die Kaufwelle seit Anfang April. Käufer haben den Kupferpreis in der Spitze um 4,1 Prozent nach oben getrieben. Denn am Hoch dieser Handelswoche gab es ein Pfund Kupfer am US-Terminmarkt für 4,0880 USD. Das ist 16 Cent teurer als zu Beginn des Monats (vgl. Chart unten).

Zum Ende dieser Handelswoche könnte der Kupferpreis weiter ansteigen.
Jetzt fragt man sich, wie dieser Kursanstieg zu bewerten ist? War das der Startschuss für eine große Kupferrallye?
Um die Lage besser einschätzen zu können, zoomen wir ein wenig heraus und schauen uns an, wie sich der oben beschriebene Kursverlauf in das große technische und fundamentale Bild einfügt.
Überblick: Auf dem Weg zu neuen Hochs?

Impulsiver Kursanstieg deutet auf Ende der Korrekturphase hin
Mit dem nötigen Überblick fällt es leichter, den jüngsten Kursanstieg in die richtige Perspektive zu setzen. Nach der impulsiven Aufwärtsbewegung, die den Kupferpreis von 2020 bis 2022 in der Spitze um 155 Prozent nach oben katapultierte, befinden wir uns noch in einer Korrektur des übergeordneten Aufwärtstrends.
Die Korrektur beschleunigte sich nach dem Ausbruch aus der monatelangen Trading-Range zwischen 4,0000 USD und 5,0000 USD und erreichte im Juli ein wichtiges Korrekturziel in Form des 61,8er Fibonacci Retracement bei 3,1440 USD.
Der impulsive Kursanstieg seit Ende November 2022 hat den Kupferpreis wieder in die Trading-Range geführt und deutet daraufhin, dass die Korrektur bereits abgeschlossen sein könnte. Nächste Kursziele liegen im Bereich des letzten Verlaufshoch bei 4,8000 USD bis 5,0000 USD. Ein Monatsschlusskurs über dieser Marke würde dann das offizielle Ende der Korrektur besiegeln.
Insgesamt lässt sich die technische Großwetterlage im Rohstoff Kupfer als bullisch bewerten. Schauen wir uns an, ob das technische Bild auch zu den fundamentalen Rahmenbedingungen passt.
Kupferlagerbestände auf 17-Jahrestief: Lieferengpässe und Preisspitzen drohen
Die globalen Kupfervorräte schrumpfen weiter und erreichen ein Niveau, das bei vielen Marktteilnehmern Besorgnis erregt. Die Lagerbestände der London Metal Exchange (LME) sind Mitte April mit nur 62 Tonnen Kupfer im Lager auf den niedrigsten Stand seit 17 Jahren gesunken (vgl. Charts unten).

Sollte die zukünftige Nachfrage überraschend stärker ausfallen als erwartet, könnte dies zu Lieferengpässen führen, was wiederum zu Preisspitzen auf dem Kupfermarkt führen würde.
Chinas Infrastrukturprojekte dürften Kupfernachfrage stützen
Laut Ausgabenplänen von etwa zwei Dritteln der chinesischen Regionen sollen 2023 mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar in Bauprojekte fließen. Die chinesische Regierung setzt somit weiterhin auf Investitionen in Fertigung und Infrastruktur, um Beschäftigung und Haushaltseinkommen zu fördern, anstatt Haushalte direkt zu subventionieren. Die Ausgaben sind vor allem auf Bereiche wie High-Tech-Fertigung und Energiesicherheit ausgerichtet.
Die Investitionen sind angesichts der wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie wichtig, da die Erholung der Verbraucherausgaben langsam voranschreitet. Ein Infrastrukturboom ist bereits im Gange, wie der höchste Stand des Bautätigkeitsindex seit über einem Jahrzehnt im März zeigt. (vgl. Chart unten).

Schwacher US-Dollar stützt tendenziell den Kupferpreis
Im März sank die US-Inflationsrate auf 5 Prozent, nachdem sie im Februar bei 6 Prozent lag. Die Kerninflation, die Lebensmittel und Energie ausschließt, stieg hingegen im Jahresvergleich leicht auf 5,6 Prozent an. Trotz des Anstiegs der Kerninflation rechnet der Markt mit einer baldigen Lockerung der geldpolitischen Straffung (vgl. Grafik unten).

Zwar rechnet der Markt laut den Fed Funds Futures derzeit mit einer 68-prozentigen Wahrscheinlichkeit, dass die amerikanische Notenbank Anfang Mai den Leitzins um weitere 25 Basispunkte anheben wird. Danach wird die US-Notenbank jedoch höchstwahrscheinlich eine Zinspause einlegen. Gegen Jahresende könnte es sogar zu ersten Zinssenkungen kommen.
Fallende Zinsen schwächen tendenziell die US-Leitwährung. Messen kann man die Stärke des US-Dollars mit dem Dollar-Index (DX). Zur Erklärung: Der DX ist eine Kennzahl, die den Wert des USD gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen (EUR, JPY, GBP, CAD, SEK, CHF) misst. Im Chart unten erkennen Sie, dass der Dollar Index in einem mittelfristigen Abwärtstrend steckt.

Mit der Erwartung, dass die kommende US-Zinserhöhung moderater als erwartet ausfallen könnte, ist die Zinsdifferenz zu anderen Währungen wie z.B. dem Euro oder dem Yen gesunken. Entsprechend hat der US-Dollar seit Anfang Oktober in der Spitze über 11,75 Prozent an Wert verloren hat.
Der schwache US-Dollar ist ein Grund, warum der Kupferpreis in den letzten Wochen Stärke gezeigt hat. Denn verliert der USD im Vergleich zu anderen Währungen an Wert, wird Kupfer für Käufer außerhalb des Dollarraums billiger. Schließlich muss man für das in USD gehandelte Kupfer weniger seiner Landeswährung in USD tauschen.
Charttechnisch befindet sich der Dollarindex in einem Abwärtstrend. Der Kurs befindet sich deutlich unter der 50- und 200-Tage-Linie.
Wo wäre in einem bullischen Szenario, bei dem eine überraschend starke Kupfernachfrage auf ein begrenztes Angebot trifft, ein Einstiegsniveau mit einem attraktiven Chance-Risiko Verhältnis für einen Long-Trade?
Ausblick: Mögliche Unterstützung zum Einstieg nutzen?
Schauen wir uns im Tageschart (logarithmische Darstellung) an, wie sich die fundamentalen Rahmenbedingungen zuletzt auf den Kupferpreis ausgewirkt haben. Was fällt auf?
Kupfer im Aufwärtstrend
Untenstehender Preischart zeigt, dass der Kupferpreis an der US-Terminbörse COMEX seit dem Tiefststand im Juli 2022 um satte 38 Prozent gestiegen ist. Dabei formte der Kursverlauf einen übergeordneten Aufwärtstrend. Elementarer Bestandteil des Aufwärtstrends ist die Abfolge von höheren Verlaufshochs und höheren Verlaufstiefs. Diese sind im Chart unten mit grünen Kreisen markiert.

Ein Merkmal des Aufwärtstrends ist die abnehmende Dynamik. Das ist dann der Fall, wenn sich das aktuelle Verlaufstief mit dem vorangegangenen Verlaufshoch überschneidet. Trotz der ausgedehnten Korrektur ist der Aufwärtstrend weiter intakt.
In Folge der komplexen Korrektur notiert der Kupferpreis einerseits wieder unter dem 50-Tage-Durchschnitt (vgl. blaue Linie im Chart oben). Andererseits aber noch über dem 200-Tage-Durchschnitt (vgl. rote Linie im Chart oben).Solange der übergeordnete Aufwärtstrend intakt ist, kann technisch gesehen tendenziell mit weiteren Kursgewinnen gerechnet werden.
Wo liegen die nächsten Kursziele?
Solange der Kupferpreis am amerikanischen Terminmarkt das letzte Verlaufstief bei 3,5510 USD nicht nachhaltig unterschreitet, sind mittelfristig weitere Kursanstiege zu erwarten. Charttechnisch ist der Weg bis zur nächsten Widerstandszone frei. Diese liegt im Bereich von 4,5800 USD. Bis zu diesem Kursziel besteht, vom aktuellen Kurs aus, ein Anstiegspotenzial von über 11 Prozent.
Über 4,6000 USD könnte der Kupferpreis den Turbo zünden. Technisch gesehen wäre dann Luft bis 4,8000 USD. In diesem bullischen Szenario besteht ein weiteres Anstiegspotenzial von fast 17 Prozent.
Wo verliert das bullische Szenario seine Gültigkeit?
Solange der Kupferpreis nicht unter das Verlaufstief bei 3,5510 USD fällt, bleibt das bullische Szenario aktiv. Erst mit einem Tagesschlusskurs unter dieser Kursmarke wechselt die übergeordnete Trendampel von grün auf gelb. Ein Trendbruch würde einen Test der horizontalen Unterstützung in Form der Septembertiefs im Bereich von 3,3000 USD aktivieren. Bis dahin besteht vom derzeitigen Kursniveau von 4,1500 USD ein Abwärtspotenzial von fast 20 Prozent.
Sollte auch die Unterstützung bei 3,3000 USD nicht halten, steht ein Test des Jahrestiefs von 2022 bei 3,1300 USD auf dem Programm.
Kupferpreis mit saisonaler Stärke
Werfen wir einen Blick auf den durchschnittlichen Kursverlauf von Kupfer am Terminmarkt von Mitte März bis Anfang Mai. Was fällt auf?

Die Grafik oben zeigt eine statistische Auswertung des Kupfer-Futures für die vergangenen 5, 10 und 15 Jahre in Abhängigkeit der Jahreszeit.
Die saisonal schwache Phase von Ende Februar bis Mitte März ist zu Ende. Für die kommenden Wochen genießt das rote Metall wieder saisonalen Rückenwind. Auf Sicht von einem Monat ist tendenziell mit einem stärkeren Kupferpreis zu rechnen. In den letzten 15 Jahren hat Kupfer in diesem Zeitraum durchschnittlich ca. 2,5 Prozent zulegen können (vgl. Grafik oben).
Diese technischen Kaufsignale sollten Sie auf dem Radar haben
Für Trendtrader steht die Trendampel noch auf Grün. Der Kupferpreis befindet sich, wie oben aufgezeigt, in einem intakten Aufwärtstrend. So lange dieser Trend nicht mit Schlusskursen unter 3,5510 USD gebrochen wird, sind weitere Kursanstiege wahrscheinlicher.
Das Sentiment im Kupfer ist neutral bis bullish. Zwar befindet sich der Kupferpreis einerseits unter dem kurzfristigen Trendindikator, der 50-Tage-Linie. Andererseits notiert der Kurs noch über dem 200-Tage-Durchschnitt, was von vielen Marktteilnehmern als bullisch interpretiert wird.
Sollte der oben aufgezeigte Aufwärtstrend fortgesetzt werden, könnte das von der möglichen technischen Unterstützung im Bereich von 3,6500 USD aus geschehen.
Zusätzlich wird in dieser Unterstützungszone ein Harmonisches Kursmuster vervollständigt. Diese Muster signalisieren mögliche Umkehrpunkte im Chart und werden von mir gerne als Einstiegssignal genutzt.
Einblick: Attraktive Trade-Idee mit einem CRV von 2,85
Ein Test der oben beschriebenen Unterstützungszone könnte Ihnen den perfekten Einstieg für einen Long-Trade in Kupfer liefern. Damit würden Sie von einer möglichen Aufwärtsbewegung im Kupfer profitieren (vgl. Chart unten).

Als professioneller Trader lege ich mich täglich auf die Lauer. Ich warte geduldig bis sich Trading-Chancen am Markt mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis ergeben, ohne blind den Kursen hinterherzurennen. Basierend auf über 1.000 Echtgeld-Trades weiß ich, dass ich mit den Harmonischen Preismustern über eine große Anzahl von Trades in ca. 56 Prozent der Fälle zu den Gewinnern gehöre. Gepaart mit einem Chance-Risiko-Verhältnis wie in diesem Fall von 2,85 zu 1, liefern diese Kennzahlen mir einen statistischen Gewinnvorteil.
Sollten Sie sich für einen Long-Trade entscheiden, können Sie bei 3,6430 USD einsteigen und sich mit einer Stopp-Loss Order bei 3,4460 USD, also unter dem letzten Verlaufstief, absichern. Gleichzeitig wird damit auch die aktuelle Volatilität im Kupfer-Future berücksichtigt.
Ein mögliches Gewinnziel wäre bei 4,2055 USD. Daraus ergibt sich für die Trade-Idee ein Chance-Risiko-Verhältnis von 2,85. Natürlich können Sie bei einem hohen Momentum auch versuchen die Gewinne weiterlaufen zu lassen. Ein weiteres Ziel wäre bei ca. 4,3500 USD.
Sobald nach einem möglichen Einstieg das Kurslevel von 3,9160 USD erreicht wird, kann der Stopp-Loss der Position auf den Einstieg nachgezogen werden. Das Restrisiko wird damit auf null reduziert.
Fazit der Kupfer-Analyse
Die aktuelle Analyse des Kupfer-Futures zeigt: Sollte in der laufenden Korrektur ein weiteres Korrekturziel erreicht werden, könnte sich eine attraktive Chance zum Einstieg ergeben. Ein möglicher Umkehrpunkt im Chart könnte im Bereich von 3,6430 USD liegen.
Falls es im Kupfer-Future von dort weg zu einer weiteren Aufwärtsbewegung kommt, könnten Sie als Leser dieser Analyse von der oben vorgestellten Trade-Idee profitieren. Geht diese auf, könnten Sie für jeden eingesetzten Euro 2,85 Euro zurückerhalten.
Doch bitte denken Sie immer daran, der Kursverlauf kann sich jederzeit auch anders entwickeln und zu Verlusten führen. Ein aktives Risiko- und Trademanagement sind daher ebenfalls sehr wichtig. Bei Marktverwerfungen kann es zu einer extremen Volatilität kommen.
Risiken für die Trade-Idee bestehen vor allem darin, dass die Rezessionsängste wachsen und oder die Fed mit höheren Zinsen den US-Dollar stärkt und damit die Rohstoffpreise unter Druck setzt.
Am einfachsten und vor allem kostengünstigsten können Sie die vorgestellte Trade-Idee mit Futures umsetzen. Je nach Kontogröße und Risikoeinstellung können Sie z.B. den Mai 2023 Kontrakt des Kupfer-Futures (Symbol: HGK3) oder den kleineren „Mini-Copper“ Future (Symbol: QCK3) dafür einsetzen. Der Kontrakt mit dieser Laufzeit hat derzeit ein ausreichend großes Handelsvolumen und steht nicht kurz vor der Fälligkeit. Bitte denken Sie daran, falls der Trade länger laufen sollte, den Future rechtzeitig zu rollen.
Alternativ können Sie auch in Kupferminen-Aktien investieren, um von einem steigenden Kupferpreis zu profitieren. Hier finden Sie eine spannende Auswahl: Die besten Kupfer Aktien.
Detaillierte Informationen zum Produkt finden Sie hier: PRIIPs Futures
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