Während der Goldpreis bereits die Corona-Hochs getestet hat, hinkt der Silberpreis noch hinterher. Nach einem Kursrutsch von über 10 Prozent seit Anfang März notiert Silber aktuell bei 25,26 USD. Kann Silber den Rückstand aufholen? Wenn ja, wo befinden sich attraktive Kaufgelegenheiten? Antworten erhalten Sie anhand einer aussichtsreichen Trade-Idee in dieser Silber-Analyse.
Rückblick: Silber mit Kurskorrektur
Mit dem Ukrainekrieg hat die Unsicherheit an den weltweiten Märkten spürbar zugenommen. Ein Angstbarometer ist die Volatilität. Die hat mächtig angezogen und auch die Silberanleger nicht verschont.
Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine schoss der Silberpreis wie eine Rakete nach oben. Am 08. März notierte Silber am Terminmarkt bei 27,49 USD. So hoch wie zuletzt im Juni 2021, aber noch deutlich unter dem Corona-Hoch bei 30,35 USD.
Seit dem Verlaufshoch Anfang März befindet sich Silber im Rückwärtsgang. Die Bären trieben den Silberpreis in den letzten Tagen in der Spitze um 2,95 USD nach unten. Am 16. März wurden für einen Silber-Kontrakt mit Laufzeit Mai 2022 (Kürzel: SIK2) nur noch 24,41 USD gezahlt. Also 10,7 Prozent weniger als am bisherigen Jahreshoch (vgl. Chart unten).

Jetzt fragt man sich als Anleger wie dieser Kursverlauf zu bewerten ist. Ist die Kurskorrektur schon vorbei, oder steckt hinter dem Kursrutsch noch mehr Abwärtspotenzial?
Um eine Antwort zu finden, zoomen wir ein wenig heraus und schauen uns an, wie sich der oben beschriebene Kursverlauf in das große technische und fundamentale Bild einfügt.
Überblick: Silber kurz vor nächstem Rallye-Schub?

Trendbruch ebnet den Weg für weitere Kursanstiege
Ein Blick auf den Monatschart (logarithmische Darstellung) des Rohstoffes Silber (Kürzel XAGUSD) oben zeigt: Der jahrelange Abwärtstrend seit 2011 ist gebrochen. Mit dem Durchbruch des Widerstands aus dem Jahr 2019 bei 19 USD änderte sich das Gleichgewicht am Markt. Die Nachfrage nach Silber explodierte. Die logische Folge: ein dynamischer Kursanstieg. Mit steigendem Momentum wurde dabei auch das Verlaufshoch aus dem Jahr 2016 bei 21 USD übertroffen.
Insgesamt verdeutlicht ein Anstieg von 156 Prozent innerhalb von nur 20 Wochen den impulsiven Charakter des Trendbruchs. Ein übergeordneter Aufwärtstrend konnte bislang jedoch noch nicht bestätigtwerden. Denn dazu muss erst noch ein höheres Verlaufshoch mit einem Schlusskurs auf Monatsbasis über 30 USD erzielt werden. Dort war der Silberpreis bereits Anfang 2021, als ein neues Jahreshoch bei 30,08 USD markiert wurde. Die Silber-Bullen konnten diese wichtige Marke aber nicht halten. Trotzdem hat der Silberpreis mit dem Ausbruch aus der großen Konsolidierung, die von 2016 bis 2020 dauerte, einen Boden ausgebildet. Dieser wird aktuell von der Oberseite im Rahmen einer Seitwärts-Range getestet.
Ist das der Startschuss für die nächste Silberrallye?
Silber befindet sich in einer nunmehr 17-monatigen Trading-Range, die durch den Widerstand bei 30 USD und der Unterstützung bei knapp unter 22 USD begrenzt wird. In einer seitwärts gerichteten Range stellt sich die Frage, ob der Markt sich in einer Reakkumulation (bullish) oder in einer Distribution (bearish) befindet.
Letzterer Fall würde durch einen nachhaltigen Ausbruch auf der Unterseite bestätigt werden. Ein Schlusskurs auf Monatsbasis unter 21,80 USD würde die Hoffnung der Bullen auf einen Test der 30 USD-Marke erstmal begraben. Im Gegenteil… das nächste Kursziel wäre dann bei 20 USD zu finden. Nach einem Verlaufstief bei 21,41 USD sah es genau danach aus. Jedoch konnten die Bullen Mitte Dezember 2021 dieses Verkaufssignal mit einem Monats-Schlusskurs über 23 USD nochmal abwenden.
Derzeit sieht es eher danach aus, als ob die Trading-Range nach oben aufgelöst werden könnte. Ein möglicher Bruch der im Chart oben eingezeichneten Abwärtstrendlinie liefert uns hier den ersten Hinweis. Ein gültiges Signal und damit der Startschuss für die nächste Silberrallye könnte ein Monatsschlusskurs über der Trendlinie sein.
Für Range-Trader ist es aus Chance-Risiko Gesichtspunkten derzeit sinnvoller Kursschwäche zu kaufen, als Kursstärke zu verkaufen. Denn solange die Range nicht nach unten verlassen wird, könnte es zu einem Test der oberen Begrenzung im Bereich von 30 USD kommen.
Passt die technische Großwetterlage aber auch zu den fundamentalen Rahmenbedingungen?
Globale Silbernachfrage soll 2022 einen Rekordwert von 1,112 Milliarden Unzen erreichen
Laut den Experten von silverinstitute.org dürfte die Silbernachfrage im Jahr 2022 auf ein Rekordhoch von 1,112 Milliarden Unzen steigen. Getragen wird der Nachfrageanstieg in erster Linie aus der Industrie und hier speziell durch die grünen Technologien. Segmente wie Photovoltaik und Elektroautos dürften die Nachfrage 2022 um acht Prozent nach oben schrauben. Darüber hinaus wird im Rahmen der geopolitischen Unsicherheiten erwartet, dass die Investitionsnachfrage nach physischem Silber (Silberbarren und Silbermünzen) um 13 Prozent ansteigt. Auch bei Schmuck und Silberwaren rechnen die Experten damit, dass die Nachfrage um elf bzw. 21 Prozent zunehmen wird.
Was macht das Silber Angebot?
Für 2022 ist mit einer Produktionssteigerung der Silberminen zu rechnen. Bei über 25 USD liegt der Marktpreis deutlich über den Produktionskosten und ist für Minen außerordentlich gewinnbringend. Gleichzeitig sind die hohen Silberpreise auch Anreiz mehr Silber zu recyceln, was wiederum zu einer Angebotsausweitung führen dürfte. Ob 2022 das Silberangebot über der Nachfrage liegt, bleibt zu bezweifeln. Denn neben der Lieferkettenproblematik dürften die geopolitischen Unsicherheiten die Silbernachfrage weiter hochhalten. Und dann ist da ja noch des Thema Inflation…
Rekordinflation zieht auch den Silberpreis nach oben
Die USA leiden unter einer Rekordinflation. Sie ist so hoch wie zuletzt 1982. Im Februar stieg die jährliche Inflationsrate auf 7,9 Prozent. Die amerikanischen Konsumenten trifft es derzeit gerade an der Tankstelle und im Supermarkt empfindlich. Der Druck auf die Politik und US-Notenbank wächst.
Angesichts der Rekord-Inflation straffte die US-Notenbank ihre Geldpolitik. Am vergangenen Mittwoch hat die US-Notenbank erstmals seit 2018 die Zinsen erhöht. Anleger und Investoren gehen darüber hinaus davon aus, dass 2022 noch weitere sechs bis sieben Zinsschritte folgen werden.
Auch in Europa läuft die Inflation aus dem Ruder. Aufgrund von Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln lag die Inflation im Februar bei 5,9 Prozent. Fast dreimal so hoch wie das Ziel der EZB von 2 Prozent.
Mit steigender Inflation, sprich Geldentwertung, ist es deshalb nicht verwunderlich, dass die Anleger immer mehr in die „Ersatzwährungen“ Gold und Silber wechseln. Bleibt die Inflation in den kommenden Wochen und Monaten hoch, dürfte das ein wesentlicher Preistreiber für den Silberpreis bleiben.
Technisch stehen wir kurz vor einem großen Kaufsignal. Fundamental dürfte die „Grüne Energie“ und die Inflation die Nachfrage über dem Angebot halten. Welche konkreten Szenarios ergeben sich daraus für den Silberpreis?
Ausblick: Mögliche Unterstützung zum Einstieg nutzen?
Wenn wir anhand eines Tagescharts weiter in das aktuelle Marktgeschehen hineinzoomen, dann sehen wir, dass der Kurs derzeit bei 25,27 USD notiert. Einerseits notiert der Silberpreis am Terminmarkt damit 15,1 Prozent über dem Jahrestief bei 21,94 USD. Andererseits fehlen zum Jahreshoch bei 27,49 USD noch 8 Prozent (vgl. Chart unten).

Grüne Trendampel signalisiert weitere Kursgewinne
Der Silberpreis ist sehr erfolgreich in das Jahr 2022 gestartet. Der seit Ende Januar 2021 laufende Abwärtstrend ist beendet. Eine Kursrallye in Höhe von 25 Prozent seit Jahresbeginn 2022 hat einen übergeordneten Aufwärtstrend bestätigt. Zum einen zeigt uns das einen Abfolge von höheren Verlaufshochs und Verlaufstiefs (vgl. grüne Kreise im Chart oben). Zum anderen signalisiert uns das der Bruch der Abwärtstrendlinie.
Dazu beigetragen hat ein untergeordneter Aufwärtstrend. Diesen erkennen Sie im Chart oben an der Serie von höheren Verlaufshochs und Verlaufstiefs (vgl. grüne Rechtecke). Durch die Kursverluste in den letzten Wochen befindet sich dieser gerade in einer Korrektur. Das erste Korrekturziel im Bereich von 25 USD ist bereits erreicht. Hier hat sich in den letzten Tagen ein Gleichgewicht zwischen Käufern und Verkäufern eingependelt. Sollte es den Bullen auf diesem Preisniveau nicht gelingen, die Überhand zu gewinnen, wäre das nächste Korrekturziel im Bereich von 24 USD.
Schlusskurse auf Tagesbasis unter 23,75 USD könnten eine weitere Verkaufswelle auslösen. Falls der Markt diese Unterstützung bricht, würde das weiteres Abwärtspotenzial bis 22,00 USD freisetzen. Hier befindet sich das letzte Verlaufstief des Aufwärtstrends. Falls der Markt unter 21,94 USD schließt, ist dieser Trend gebrochen und das bullishe Szenario verliert seinen Vorteil. Bis dahin sind sämtliche Kursverluste als Korrektur zu werten.
Solange dieser Aufwärtstrend intakt ist, sind weitere Kursanstiege wahrscheinlicher. Erstes Ziel auf der Oberseite wäre ein Test des Verlaufshochs vom März bei 27,49 USD. Schließt Silber per Tagesschlusskurs über dieser Marke, könnte sich der Aufwärtstrend nochmal beschleunigen. Anschlussverkäufe könnten den Silberpreis schnell ich Richtung 28,50 USD bis 29,00 USD befördern. Hier könnte ein horizontaler Widerstand die Aufwärtsbewegung stoppen.
Neben den intakten Aufwärtstrends zeigt der Silberpreis in den nächsten Wochen saisonale Stärke.
Saisonalität signalisiert weitere Kursanstiege
Saisonale Muster sind an den Rohstoffmärkten keine Seltenheit und können durchaus lukrativ sein (vgl. Grafik unten).

Die Grafik oben zeigt eine statistische Auswertung des Silberpreises für die vergangenen 20 Jahre. Als Zeitraum wurde der 24. März bis 11. April gewählt. Was fällt auf?
In 13 von 20 Jahren stieg der Silberpreis in diesen Tagen. Oder anders ausgedrückt, Anleger, die in den letzten 20 Jahren ab dem 24. März auf einen steigenden Silberpreis gesetzt haben, lagen in 68 Prozent der Fälle richtig. Die Wahrscheinlichkeit für steigende Kurse im Silber ist damit in den kommenden Tagen deutlich höher als für fallende Kurse. Gepaart mit der Tatsache, dass die durchschnittlichen Kursgewinne mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittlichen Kursverluste in dieser Periode waren, führt das zu einem positiven Erwartungswert.
Diese technischen Kaufsignale sollten Sie auf dem Radar haben
Der Silberpreis befindet sich, wie oben dargestellt, übergeordnet und untergeordnet in einem intakten Aufwärtstrend. So lange dieser Trend nicht mit Schlusskursen unter 21,94 USD gebrochen wird, sind weitere Kursanstiege wahrscheinlicher.
Darüber hinaus befindet sich der aktuelle Preis für einen Terminkontrakt sowohl über dem 50-Tage- als auch dem 200-Tage-Durchschnitt. Dabei steigt der 50-Tage-Durchschnitt an, was von vielen Marktteilnehmern als bullish gesehen wird.
Falls es zu einem weiteren Kursrücksetzer im Silber kommt, könnte der Preisbereich bei 24 USD für Unterstützung sorgen. Denn in dieser Preiszone könnten drei Kaufargumente dafür sorgen, dass die Bullen das Ruder übernehmen. Erstens verläuft der 50-Tage-Durchschnitt derzeit bei 24,17 USD. Zweitens befindet sich der Durchschnitt der letzten 200 Handelstage bei 24,12 USD. Darüber hinaus verläuft der Volumengewichtete Durchschnittskurs (VWAP) aller seit dem Jahrestief bei 21,94 USD gehandelten Futures-Kontrakte bei 24,21 USD. Da institutionelle Händler oft am VWAP gemessen werden, fungiert dieser volumenbasierte Preis oft als Unterstützung bzw. Widerstand im Preischart.
Zusätzlich wird innerhalb dieser Unterstützungszone ein Harmonisches Kursmuster vervollständigt. Diese Muster signalisieren mögliche Umkehrpunkte im Chart und werden von mir gerne als Einstiegssignal genutzt.
Einblick: Trade-Idee mit einem CRV von 2,8 für einen Long-Einstieg in den Silber-Future
Ein Test der oben beschriebenen Unterstützung im Bereich von 24 USD könnte Ihnen den perfekten Einstieg für einen Long-Trade in Silber liefern. Damit würden Sie von einer möglichen Aufwärtsbewegung im Silber profitieren (vgl. Chart unten).

Als professioneller Trader lege ich mich täglich auf die Lauer. Ich warte geduldig bis sich Trading-Chancen am Markt mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis ergeben, ohne blind den Kursen hinterherzurennen. Basierend auf über 1.000 Echtgeld-Trades weiß ich, dass ich mit den Harmonischen Preismustern über eine große Anzahl von Trades in ca. 56 Prozent der Fälle zu den Gewinnern gehöre. Gepaart mit einem Chance-Risiko-Verhältnis wie in diesem Fall von 2,8 zu 1, liefern diese Kennzahlen mir einen statistischen Gewinnvorteil.
Sollten Sie sich für einen Long-Trade entscheiden, können Sie bei 24,28 USD einsteigen und sich mit einer Stopp-Loss Order bei 23,38 USD, also unter dem letzten Verlaufstief, absichern. Gleichzeitig wird damit auch die aktuelle Volatilität im Silber-Future berücksichtigt.
Ein mögliches Gewinnziel wäre bei 26,80 USD. Daraus ergibt sich für die Trade-Idee ein Chance-Risiko-Verhältnis von 2,8. Natürlich können Sie bei einem hohen Momentum auch versuchen die Gewinne weiterlaufen zu lassen. Ein weiteres Ziel wäre bei 27,49 USD.
Sobald nach einem möglichen Einstieg das Kurslevel von 25,50 USD erreicht wird, kann der Stopp-Loss der Position auf den Einstieg nachgezogen werden. Das Restrisiko wird damit auf null reduziert.
Fazit der Silber-Analyse:
Die aktuelle Analyse des Rohstoffes Silber zeigt: Eine Korrektur im Aufwärtstrend könnte uns eine attraktive Chance für einen Long-Trade eröffnen. Ein möglicher Umkehrpunkt im Chart befindet im Bereich von 24,00 USD.
Falls es im Silber-Future von dort weg zu einer weiteren Aufwärtsbewegung kommt, könnten Sie als Leser dieser Analyse von der oben vorgestellten Trade-Idee profitieren. Geht diese auf, könnten Sie für jeden eingesetzten Euro 2,8 Euro zurückerhalten.
Doch bitte denken Sie immer daran, der Kursverlauf kann sich jederzeit auch anders entwickeln und zu Verlusten führen. Ein aktives Risiko- und Trademanagement sind daher ebenfalls sehr wichtig.
Risiken für die Trade-Idee bestehen vor allem darin, dass der Silberpreis im Rahmen eines „Risk-On“ Szenarios unter Druck gerät. Impulsgeber könnte hier ein überraschendes Ende des Ukrainekrieges sein.
Am einfachsten und vor allem kostengünstigsten können Sie die vorgestellte-Trade-Idee mit Futures umsetzen. Je nach Kontogröße und Risikoeinstellung können Sie z.B. den Mai 2022 Kontrakt des Silber-Futures (Symbol: SIK2), oder den kleineren Micro-Future (Symbol: SILK2) dafür einsetzen. Der Kontrakt mit dieser Laufzeit hat ein ausreichend großes Handelsvolumen und steht nicht kurz vor dem First Notice Day.
Alternativ können Sie auch in Silberminen-Aktien investieren, um von einem steigenden Silberpreis zu profitieren. Hier finden Sie eine spannende Auswahl: Die besten Silber Aktien.
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