Immer mehr Anleger sind verunsichert und fliehen in den scheinbar sicheren Hafen Gold. Das Edelmetall stieg in der Nacht zum Donnerstag auf ein neues Allzeithoch. Ist es jetzt noch eine gute Idee Gold zu kaufen? Wenn ja, wo befinden sich attraktive Einstiegschancen und wo liegen die nächsten Kursziele? In unserer Gold-Analyse erhalten Sie nicht nur Antworten darauf, sondern auch eine mögliche Trade-Idee.
Rückblick: Goldpreis erreicht neues Allzeithoch
Es ist geschafft! Nach einer mehrwöchigen Konsolidierung um die runde Marke von 2.000 USD hat der Goldpreis das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 2020 geknackt!
Maßgeblich dazu beigetragen hat eine Kaufwelle, die ihren Start in dieser Handelswoche hatte. Rund um die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch, trieben Käufer den Goldpreis über 98 USD nach oben. Am bisherigen Hoch dieser Handelswoche musste man für eine Unze am Terminmarkt 2.085,40 USD bezahlen. Das sind 5 Prozent mehr als noch zu Wochenbeginn (vgl. Chart unten).

Aktuell korrigiert der Goldpreis diesen impulsiven Preisanstieg.
Jetzt fragt man sich…
Ist hier schon ein guter Einstieg, um von der laufenden Goldrallye zu profitieren?
Um eine Antwort zu finden, zoomen wir ein wenig heraus und schauen uns an, wie sich der oben beschriebene Kursverlauf in das große fundamentale und technische Bild einfügt.
Überblick: Gold kurzfristig auf neuem Rekordhoch

Gold mit nächstem technischem Kaufsignal?
Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick aus der Vogelperspektive. Dazu werfen wir einen Blick auf den Monatschart in der logarithmischen Darstellung. Was fällt auf?
Nach einer dynamischen Kursrallye, die den Goldpreis von 2018 bis 2022 in der Spitze um 78 Prozent oder 914 USD hat ansteigen lassen, folgte eine längere Konsolidierung. Gut zwei Jahre lang pendelte der Goldpreis in einer Seitwärtsrange. Durch einen Schlusskurs im September 2022 bei 1.660 USD wurde die Unterstützung der Seitwärtsrange bei 1.680 USD nachhaltig nach unten durchbrochen.
Durch den charttechnischen Trendbruch wurde ein weiteres Korrekturziel bei 1.510 USD aktiviert. Der Trendbruch hat sich jedoch als lupenreine Bärenfalle entpuppt.
Denn der Goldpreis istaus der im Chart oben grün markierten Bullenflagge erfolgreich nach oben ausgebrochen und hat damit ein erstes Kaufsignal generiert. Im weiteren Verlauf erreichte der Kurs für das Edelmetall kurzfristig ein neues Rekordhoch.
Bevor es mit einem großen Kaufsignal richtig bullish wird, muss das Rekordhoch mit einem Monatsschlusskurs über dem bisherigen Allzeithoch bei 2.075 USD bestätigt werden. In diesem bullischen Szenario befinden sich die nächsten Kursziele bei 2.200 USD und danach bei 2.324 USD.
Die technische Großwetterlage ist aufgrund des erfolgreichen Ausbruchs aus der Bullenflagge und des kurzfristig neuen Rekordhochs „bullisch“.
Passt das auch zu den fundamentalen Rahmenbedingungen?
Zuflüsse in ETFs zeigen anhaltende institutionelle Nachfrage
Physisch gedeckte börsengehandelte Goldfonds (Gold-ETFs) sind ein wichtiger Indikator für die Goldnachfrage. Nach monatelangen Abflüssen aus den Gold-ETFs zeigen die Zuflüsse im März und April, dass die private und institutionelle Nachfrage weiter hoch ist. Zwar sind die offiziellen Daten für den kompletten Monat April noch nicht auf der Plattform gold.org veröffentlicht, jedoch dürften die jüngsten Zuflüsse im April die Trendwende von März bestätigen (vgl. Grafik unten).

Sinkende Renditen beflügeln den Goldpreis
Angesichts der Bankenkrise in den USA und Europa und einer drohenden Rezession ist die Flucht in Sicherheit groß. Davon profitieren die Edelmetalle wie Gold und Silber in doppelter Hinsicht. Denn in unsicheren Zeiten werden auch US-Staatsanleihen stärker nachgefragt. Mit steigenden Bonds-Kursen fallen die Renditen für US-Bonds. So ist die Rendite für Bonds mit zweijähriger Laufzeit seit März in der Spitze um -30 Prozent gefallen. Entsprechend sinkt die Attraktivität von kurzlaufenden Anlagen mit festem Zinssatz.
US-Notenbank signalisiert mögliche Zinspause
Am Mittwochabend hat die US-Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,00 bis 5,25 Prozent erhöht. Das war keine große Überraschung und wurde vom Markt im Vorfeld so erwartet. Darüber hinaus signalisierte die Fed jedoch eine mögliche Zinspause. Denn in der Fed-Mitteilung wurde der Satz „Eine zusätzliche Verschärfung der Geldpolitik könnte angemessen sein“ gestrichen.
Im Falle einer Abkühlung des US-Arbeitsmarktes könnte die Fed sich sogar im späteren Jahresverlauf dazu entschließen, die Zinsen zu senken. Ein dann schwächerer US-Dollar könnte in diesem Fall den Goldbullen den nötigen Rückenwind für den nächsten Rallyeschub liefern. Denn…
US-Dollar Abwertung stärkt Goldpreis
Fallende Zinsen schwächen tendenziell die US-Leitwährung. Messen kann man die Stärke des US-Dollars mit dem Dollar-Index (DX). Zur Erklärung: Der DX ist eine Kennzahl, die den Wert des USD gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen (EUR, JPY, GBP, CAD, SEK, CHF) misst. Im Chart unten erkennen Sie, dass der Dollar Index in einem mittelfristigen Abwärtstrend steckt.

Sollte der Dollar im Rahmen fallender Rendite weiter an Stärke verlieren, wirkt sich das in der Regel positiv auf den Goldpreis aus. Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, müssen Käufer dann weniger Geld ihrer eigenen Währung ausgeben, um die gleiche Menge Gold zu kaufen.
Technisch ist die Großwetterlage als bullisch zu bewerten. Fundamental könnten weiter fallende Renditen und näherkommende Zinssenkungen den US-Dollar belasten und damit den Goldpreis stärken.
Ausblick: Wo liegen die nächsten Kursziele?
Schauen wir uns im Tageschart (logarithmische Darstellung) an, wie sich die fundamentalen Rahmenbedingungen zuletzt auf den Goldpreis ausgewirkt haben. Was fällt auf?
Goldpreis im Aufwärtstrend
Der Chart zeigt uns, dass der Goldpreis erfolgreich einen Trendwechsel vollzogen hat. Nach der ersten Aufwärtsbewegung von November 2022 bis Februar 2023 und einer zwischenzeitlichen Korrektur im Februar hat der Goldpreis mit einem neuen Verlaufshoch im Mai einen übergeordneten Aufwärtstrend fortgeführt. Seit dem Verlaufstief bei 1.616 USD konnte das Edelmetall am Spotmarkt in der Spitze um knapp 30 Prozent zulegen. Dabei formte der Kursverlauf einen Aufwärtstrend in Form von höheren Hochs und höheren Tiefs (vgl. grüne Kreise im Chart unten).

Ein Merkmal des Aufwärtstrends ist die zunehmende Dynamik. Das ist dann der Fall, wenn sich die Bewegungsphasen im Trend durch Kurssprünge impulsiv ausdehnen.
In Folge der dynamisch laufenden Bewegungswelle notiert der Goldpreis deutlich über den kurz- und langfristigen Trendindikatoren, dem 50-Tage- und dem 200-Tage-Durchschnitt (vgl. blaue und rote Linie im Chart oben).
Wo liegen die nächsten Kursziele?
Solange der Goldpreis am Kassamarkt nicht nachhaltig unter die Marke von 1.804 USD rutscht, sind mittelfristig weitere Kursgewinne zu erwarten. Der Charttechnische Widerstand im Bereich des Rekordhochs von August 2020 wurde bereits kurzfristig geknackt.
Mit einem nachhaltigen Sprung über das Rekordhoch bei 2.075 USD, könnte der Goldpreis weiter ansteigen. Technisch gesehen wäre dann Luft bis 2.147 USD bis 2.171 USD. In diesem bullischen Szenario besteht ein Aufwärtspotenzial von rund 110 USD oder 5,4 Prozent.
Wo verliert das bullische Szenario seine Gültigkeit?
Erst mit einem Tagesschlusskurs unter der Kursmarke von 1.804 verliert das bullische Szenario seine Gültigkeit. Hier wechselt die mittelfristige Trendampel von Grün auf Gelb. Ein Trendbruch würde dann einen Test der nächsten charttechnischen Unterstützung im Bereich von 1.730 USD aktivieren. Bis dahin besteht, gerechnet vom aktuellen Kursniveau aus, ein Abwärtspotenzial von ca. 305 USD oder 15,0 Prozent.
Diese technischen Kaufsignale sollten Sie auf dem Radar haben
Für Trendtrader steht die Trendampel auf Grün. Der Goldpreis befindet sich, wie oben aufgezeigt, in einem gültigen Aufwärtstrend. So lange dieser übergeordnete Trend nicht mit Schlusskursen unter 1.804 USD gebrochen wird, sind weitere Kursanstiege wahrscheinlicher. Vor allem nachdem diese Woche ein neues Allzeithoch erreicht wurde.
Das Sentiment im Gold ist bullisch. Der Goldpreis befindet sich sowohl über dem kurzfristigen 50-Tage-Durchschnitt als auch über dem langfristigen 200-Tage-Durchschnitt.
Sollte der oben aufgezeigte Aufwärtstrend fortgesetzt werden, könnte das von der möglichen technischen Unterstützung im Bereich von 2.000 USD aus geschehen.
Knapp darunter, bei 1.996 USD, liegt umgerechnet der Point of Control (POC) aller seit Jahresbeginn gehandelten Gold-Kontrakte. Der POC ist das Kursniveau mit dem höchsten gehandelten Volumen an Gold Futures in einem bestimmten Zeitraum. Dieser volumenbasierte Preis könnte als Unterstützung agieren.
Einblick: Trade-Idee mit einem CRV von 1,76
Ein Test der oben beschriebenen Unterstützung könnte Ihnen den perfekten Einstieg für einen Long-Trade in Gold liefern. Damit würden Sie von einer möglichen Aufwärtsbewegung im Gold profitieren (vgl. Chart unten).

Als professioneller Trader lege ich mich täglich auf die Lauer. Ich warte geduldig bis sich Trading-Chancen am Markt mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis ergeben, ohne blind den Kursen hinterherzurennen.
Sollten Sie sich für einen Long-Trade entscheiden, können Sie bei 1.997 USD einsteigen und sich mit einer Stopp-Loss Order, unter den letzten Verlaufstiefs, bei 1.947 USD absichern. Damit berücksichtigen Sie auch die aktuelle Volatilität des Goldpreises.
Ein erstes mögliches Gewinnziel könnte bei 2.085 USD liegen. Daraus ergibt sich für die Trade-Idee ein Chance-Risiko-Verhältnis von 1,76. Natürlich können Sie bei einem hohen Momentum auch versuchen die Gewinne weiterlaufen zu lassen. Das nächste Ziel wäre bei ca. 2.147 USD.
Sobald nach einem möglichen Einstieg das Kurslevel von 2.031 USD erreicht wird, kann der Stopp-Loss der Position auf den Einstieg nachgezogen werden. Damit wird das Restrisiko für den Trade auf null reduziert.
Fazit der Gold-Analyse:
Die aktuelle Gold-Analyse zeigt: Die US-Bankenkrise und die US-Notenbank treiben die Anleger in den scheinbar sicheren Hafen Gold. Im Rahmen eines übergeordneten Aufwärtstrends kann tendenziell mit weiteren Kursgewinnen gerechnet werden. Aktive Anleger könnten zwischenzeitliche Kursrücksetzer zum Einstieg nutzen. Ein attraktiver Long-Einstieg könnte im Bereich von 1.997 USD liegen.
Falls es im Gold-Future von dort weg zu einer Aufwärtsbewegung kommt, könnten Sie als Leser dieser Analyse von der oben vorgestellten Trade-Idee profitieren. Geht diese auf, könnten Sie für jeden eingesetzten Euro 1,76 EUR zurückerhalten.
Doch bitte denken Sie immer daran, der Kursverlauf kann sich jederzeit auch anders entwickeln und zu Verlusten führen. Ein aktives Risiko- und Trademanagement sind daher ebenfalls sehr wichtig.
Risiken für die Trade-Idee bestehen vor allem darin, dass der US-Arbeitsmarkt nicht abkühlt. Entsprechend könnte die Fed weiter die Zinsen erhöhen. Mit steigenden Renditen und einem stärkeren US-Dollar könnte der Goldpreis dann wieder fallen.
Am einfachsten und vor allem kostengünstigsten können Sie die vorgestellte Trade-Idee mit Futures umsetzen. Je nach Kontogröße und Risikoeinstellung können Sie z.B. den Juni 2023 Kontrakt des Gold-Futures (Symbol: GCM3), oder den kleineren Micro-Future (Symbol: MGCM3) dafür einsetzen. Der Kontrakt mit dieser Laufzeit hat derzeit das größte Handelsvolumen. Bitte denken Sie daran, falls der Trade länger laufen sollte, den Future rechtzeitig zu rollen.
Alternativ könnten Sie auch in Gold Aktien investieren, um von einem steigenden Goldpreis zu profitieren. Hier finden Sie eine spannende Auswahl: Die besten Gold Aktien.
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