Ausgehend vom bisherigen Jahrestief bei 1.680 USD konnte sich der Goldpreis bis Anfang August in der Spitze um 7,5 Prozent auf 1.807 USD erholen. Aktuell notiert der Kurs für das gelbe Edelmetall bei 1.762 USD wieder deutlich darunter. Ist damit die Gold-Rallye schon zu Ende? Eine Antwort erhalten Sie anhand einer attraktiven Trade-Idee in dieser Gold-Analyse.
Rückblick: Konnten Sie von der letzten Goldpreis-Analyse profitieren?
Erstmal Glückwunsch an die entschlossenen Leser, die sich von meiner letzten Trade-Idee im Gold haben inspirieren lassen. Diese hatte ich Ihnen in der Gold-Analyse vom 05. August 2022 vorgestellt. Der Short-Trade ist sehr gut angelaufen. Denn nach dem Einstieg bei 1.804 USD, konnte der Stopp-Loss bereits auf den Einstieg nachgezogen werden. Das Restrisiko für den Trade ist damit auf null reduziert (Wer den Trade verpasst hat, bekommt mit der neuen Trade-Idee weiter unten möglicherweise eine zweite Chance).
Maßgeblich dazu beigetragen hat die Verkaufswelle seit dem 10. August. Verkäufer haben den Goldpreis in der Spitze um 4,4 Prozent nach unten getrieben. Denn im Tief dieser Handelswoche bekam man eine Unze Gold am Spotmarkt für 1.728 USD. Das sind 80 USD weniger, als noch vor zwei Wochen (vgl. Chart unten).

Im Verlauf dieser Handelswoche konnte sich der Goldpreis um über 35 USD vom Kurstief erholen und stieg auf 1.765 USD.
Jetzt fragt man sich, geht die Erholungsrallye weiter oder ist schon bald der nächste Kursrutsch zu befürchten?
Um eine Antwort zu finden, zoomen wir ein wenig heraus und schauen uns an, wie sich der oben beschriebene Kursverlauf in das große fundamentale und technische Bild einfügt.
Überblick: Konsolidierung auf hohem Kursniveau

Gold testet die Seitwärtsrange
Mit einem Blick auf den Monatschart (logarithmische Darstellung) des Rohstoffes Gold (Kürzel: XAUUSD) erkennen Sie, dass der Goldpreis von 2018 bis 2020 in der Spitze um 78 Prozent oder 914 USD angestiegen ist. Dabei formte der Kursverlauf einen Aufwärtstrend, welcher sein bisheriges Hoch bei 2.075 USD markiert hat.
Im Chart erkennen Sie den Aufwärtstrend anhand der grün markierten Abfolge von höheren Verlaufshochs und höheren Verlaufstiefs. Dieser Trend hat in den letzten 23 Monaten jedoch deutlich an Dynamik verloren und ist in eine Konsolidierung übergegangen. Dabei bildet der Widerstand bei 2.075 USD und die Unterstützung bei 1.680 USD den Rahmen einer seitwärts gerichteten Range (vgl. graue Zone im Chart oben).
Genau diese horizontale Unterstützung im Bereich von 1.680 USD zog im Juli, wie schon einige Male zuvor, Käufer in den Goldmarkt. Anschlusskäufe sorgten dafür, dass die Bullen ein großes Verkaufssignal abwenden konnten. Im Chart oben erkennen Sie das an der langen „Lunte“ der Monatskerze für den Juli (vgl. grüner Pfeil).
Sollte das Kursniveau von 1.680 USD nachhaltig brechen, verliert für die Trendhändler das übergeordnete bullishe Szenario seine Gültigkeit. In dem Fall könnte der Goldpreis schnell in Richtung 1.550 USD abrutschen.
Für eine übergeordnete Trendfortsetzung, muss zunächst der Widerstand bei 2.075 USD überwunden werden. Nächste Kursziele auf der Oberseite sind bei 2.158 USD und danach bei 2.346 USD auszumachen.
Die technische Großwetterlage ist somit noch als „bullish“ zu bewerten. Prinzipiell ist es daher als in Investor sinnvoller Kursschwäche zu kaufen als Kursstärke zu verkaufen.
Passt das auch zu den fundamentalen Rahmenbedingungen?
Rede von Fed-Chef Powell im Fokus
Die Händler warten gespannt auf eine Schlüsselrede des Fed-Vorsitzenden. Diese hält Jerome Powell im Rahmen des jährlichen Symposiums von Jackson Hole am heutigen Freitag. Fed-Vertreter haben im Vorfeld bekräftigt, dass sie eine weitere Straffung der Geldpolitik erwarten. Anders sei das Ziel der Preisstabilität, angesichts der Rekordinflation, nicht zu erreichen.
Dafür hat die US-Notenbank dieses Jahr bereits vier Mal an der Zinsschraube gedreht. In den Sitzungen im Juni und Juli hat die Fed den US-Leitzins um jeweils 75 Basispunkte auf aktuell 2,25 – 2,50 Prozent erhöht. Für die Fed-Sitzung am 21. September erwartet der Markt derzeit mit einer 58,5-prozentigen Wahrscheinlichkeit einen weiteren Zinsschritt in dieser Größenordnung. Das zeigen uns die die Fed-Funds Futures (vgl. Grafik unten).

Sollte Powell in seiner Rede klar herausstellen, dass die Fed ihre restriktive Haltung beibehalten werde, könnte das die Wahrscheinlichkeit eines weiteren 75 Basispunkte-Zinsschritt im September anheben. Das wiederum könnte die Renditen von US-Staatsanleihen hochtreiben und den US-Dollar weiter stärken.
Aufwärtstrend im US-Dollar
Steigende Zinsen stärken tendenziell die US-Leitwährung. Messen kann man die Stärke des US-Dollars mit dem Dollar-Index (DX). Zur Erklärung: Der DX ist eine Kennzahl, die den Wert des USD gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen (EUR, JPY, GBP, CAD, SEK, CHF) misst. Im Chart unten erkennen Sie den rasanten Anstieg der Leitwährung anhand des intakten Aufwärtstrends im Tageschart.

Der starke US-Dollar drückt dabei auf den Goldpreis. Einerseits müssen Goldanleger außerhalb des Dollarraums für den Kauf einer Unze Gold tiefer in die Tasche greifen. Denn Edelmetalle werden, wie die meisten Rohstoffe, in USD gehandelt. Andererseits sind höhere Anleiherenditen schlecht für Goldbarren, die keine Zinsen abwerfen.
Charttechnisch befindet sich der DX aktuell in einer neuen Bewegung im laufenden Aufwärtstrend. Zwar pausiert der Dollar-Index gerade auf dem Niveau des letzten Verlaufshochs, jedoch könnte dieses mit einem neuen Impuls von Powells Rede schon bald überwunden werden. In diesem Szenario könnte der Goldpreis weiter korrigieren.
Sollte die Rede von Fed-Chef Powell nur ansatzweise Zweifel an der restriktiven Haltung zulassen, könnte das die Anleiherenditen und den US-Dollar in die Knie zwingen. In dem Zusammenhang hätte der Goldpreis weiteres Erholungspotenzial.
Doch ob Powell, der gerade versucht die Glaubwürdigkeit der US-Zentralbank wieder herzustellen, sich in seiner Rede zurückhaltend gibt, ist zu bezweifeln. Wohl eher wird er entschlossen auftreten und den harten Kurs der restriktiven Geldpolitik verteidigen.
Solange die Fed aggressiv die Zinsen erhöht und damit den US-Dollar stärkt, wird eine nachhaltige Erholung beim Goldpreis schwierig. Aufgrund des fundamentalen Gegenwinds können zwischenzeitliche Erholungen beim Goldpreis zum Verkauf genutzt werden. Wo könnte für Trader also ein gutes Einstiegsniveau mit einem attraktiven Chance-Risiko Verhältnis für einen Short-Trade sein?
Ausblick: Möglichen Widerstand als Short-Einstieg nutzen?
Schauen wir uns im Tageschart an, wie sich die fundamentalen Rahmenbedingungen zuletzt auf den Goldpreis ausgewirkt haben. Was fällt auf?
Dort erkennen wir, dass der Goldpreis am Spotmarkt seit dem Jahreshoch im März bei 2.070 USD in der Spitze um 18,8 Prozent gefallen ist. Dabei formte der Kursverlauf einen untergeordneten Abwärtstrend in Form von tieferen Hochs und tieferen Tiefs (vgl. rote Rechtecke im Chart unten).

Läuft bereits eine neue Bewegungswelle?
Mit dem Kursrutsch unter die Unterstützung bei 1.782 USD wurde ein übergeordneter Trendbruch vollzogen. Verantwortlich dafür ist der im Chart oben dargestellte dynamische Abwärtstrend. Dieser verläuft eine Trendebene darunter. Elementarer Bestandteil des Abwärtstrends, ist die Abfolge von tieferen Verlaufshochs und tieferen Verlaufstiefs. Diese sind im Chart oben mit roten Quadraten markiert.
Ein Merkmal des intakten Abwärtstrends ist die hohe Qualität. Das ist dann der Fall, wenn die neuen Verlaufshochs sich kaum bzw. nicht mit den vorherigen Verlaufstiefs überschneiden.
In Folge des dynamischen Abwärtstrends notiert Gold wieder unter den vielbeachteten Trendindikatoren – dem 50-Tage- und dem 200-Tage-Durchschnitt (vgl. blaue und rote Linie im Chart oben). Solange der Abwärtstrend intakt ist, sind weitere Kursverluste wahrscheinlicher.
Ausgehend von dem Kreuzwiderstand bei 1.800 USD und dem erneuten Rutsch unter die Kursmarke von 1.780 USD, könnte bereits die nächste Bewegungswelle im Abwärtstrend laufen. Erstes Kursziel wäre hier das letzte Verlaufstief im Bereich 1.680 USD. Das ist die untere Unterstützung der oben aufgezeigten Seitwärts-Range. Bis dahin kann der Kurs, gerechnet vom aktuellen Kursniveau aus, noch 4,7 Prozent oder 83 USD fallen.
Sollte der Markt diese Unterstützung bei einem weiteren Test brechen, würde das mögliche Kursziele bei 1.644 USD, 1.600 USD und danach 1.550 USD aktivieren.
Erst im Falle eines nachhaltigen Anstiegs am Spotmarkt über die Kursmarke von 1.808 USD, würde das untergeordnet bearishe Szenario seine Gültigkeit verlieren. Der Trendbruch würde dann Anstiegspotenzial bis 1.836 und darüber 1.880 USD freisetzen.
Bevor diese Kursmarken erreicht werden können, müssen die Bullen jedoch zunächst den Widerstand im Bereich von 1.780 USD bis 1.810 USD durchbrechen. Bis dahin haben die Bären das Ruder in der Hand. Unterstützt werden die Bären durch folgende technischen Verkaufssignale.
Diese technischen Verkaufssignale sollten Sie auf dem Radar haben
Der Goldpreis befindet sich, wie oben dargestellt, übergeordnet in einem Trendbruch und untergeordnet in einem intakten Abwärtstrend. Solange dieser Trend nicht gebrochen wird, sind weitere Kursverluste wahrscheinlicher.
Das Sentiment im Gold ist weiter bearish. Der Goldpreis befindet sich sowohl unter dem 50-Tage und 200-Tage-Durchschnitt. Beide einfachen gleitenden Durchschnitte fallen, was von vielen Marktteilnehmern als bearish interpretiert wird.
Sollte der untergeordnete Abwärtstrend fortgesetzt werden, könnte das vom möglichen technischen Widerstand im Bereich von 1.770 USD bis 1.780 USD aus geschehen. Hier könnte der fallende 50-Tage-Durchschnitt bei 1.769 USD dafür sorgen, dass vermehrt Verkaufsorders in den Markt kommen.
Knapp darüber bei 1.768,60 USD verläuft umgerechnet der volumengewichtete Durchschnittskurs (VWAP) aller seitdem am 10. August markierten Verlaufshoch gehandelten Futures-Kontrakte. Da institutionelle Händler oft am VWAP gemessen werden, fungiert dieser volumenbasierte Preis häufig als Unterstützung bzw. Widerstand im Preischart.
Noch ein wenig höher bei 1.777,20 USD liegt umgerechnet der Point of Control (POC) seit dem Juli-Verlaufstief im Gold Future. Der POC ist das Kursniveau mit dem höchsten gehandelten Volumen an Gold Futures in einem bestimmten Zeitraum. Dieser volumenbasierte Preis könnte als Widerstand fungieren.
Zusätzlich wird innerhalb dieser Widerstandszone ein Harmonisches Kursmuster vervollständigt. Diese Muster signalisieren mögliche Umkehrpunkte im Chart und werden von mir gerne als Einstiegssignal genutzt.
Einblick: Attraktive Trade-Idee mit einem CRV von 2,24 für einen Short-Einstieg in den Gold-Future
Ein Test der oben beschriebenen Widerstandszone könnte Ihnen den perfekten Einstieg für einen Short-Trade in Gold liefern. Damit würden Sie von einer möglichen Abwärtsbewegung im Gold profitieren (vgl. Chart unten).

Als professioneller Trader lege ich mich täglich auf die Lauer. Ich warte geduldig bis sich Trading-Chancen am Markt mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis ergeben, ohne blind den Kursen hinterherzurennen. Basierend auf über 1.000 Echtgeld-Trades weiß ich, dass ich mit den Harmonischen Preismustern über eine große Anzahl von Trades in ca. 56 Prozent der Fälle zu den Gewinnern gehöre. Gepaart mit einem Chance-Risiko-Verhältnis wie in diesem Fall von 2,24 zu 1, liefern diese Kennzahlen mir genau diesen handfesten statistischen Gewinnvorteil.
Sollten Sie sich für einen Short-Trade entscheiden, können Sie bei 1.781,00 USD einsteigen und sich mit einer Stopp-Loss Order bei 1.801,50 USD absichern. Damit berücksichtigen Sie auch die aktuelle Schwankungsbreite des Goldpreises.
Ein erstes mögliches Gewinnziel könnte bei 1.735,00 USD liegen. Daraus ergibt sich für die Trade-Idee ein Chance-Risiko-Verhältnis von 2,24. Natürlich können Sie bei einem hohen Momentum auch versuchen die Gewinne weiterlaufen zu lassen. Das nächste Ziel wäre bei 1.710,00 USD.
Sobald nach einem möglichen Einstieg das Kurslevel von 1.766 USD erreicht wird, kann der Stopp-Loss der Position auf den Einstieg nachgezogen werden. Damit wird das Restrisiko für den Trade auf null reduziert.
Fazit der Gold-Analyse:
Die aktuelle Gold-Analyse zeigt: Mittel- bis kurzfristig ist aufgrund des intakten Abwärtstrends mit weiteren Kursverlusten zu rechnen. Eine kurze Erholung im Goldpreis eröffnet uns eine attraktive Chance für einen Short-Trade. Ein möglicher Umkehrpunkt im Chart könnte im Bereich von 1.781 USD liegen.
Falls es im Gold-Future von dort weg zu einer weiteren Abwärtsbewegung kommt, könnten Sie als Leser dieser Analyse von der oben vorgestellten Trade-Idee profitieren. Geht diese auf, könnten Sie für jeden eingesetzten Euro 2,24 Euro zurückerhalten.
Doch bitte denken Sie immer daran, der Kursverlauf kann sich jederzeit auch anders entwickeln und zu Verlusten führen. Ein aktives Risiko- und Trademanagement sind daher ebenfalls sehr wichtig.
Risiken für die Trade-Idee bestehen vor allem darin, dass der US-Dollar schwächelt oder der Goldpreis im Rahmen weniger schnell steigender Zinsen und damit niedrigerer Renditen für US-Bonds weiter zulegen kann.
Am einfachsten und vor allem kostengünstigsten können Sie die vorgestellte Trade-Idee mit Futures umsetzen. Je nach Kontogröße und Risikoeinstellung können Sie z.B. den Dezember 2022 Kontrakt des Gold-Futures (Symbol: GCZ2), oder den kleineren Micro-Future (Symbol: MGCZ2) dafür einsetzen. Der Kontrakt mit dieser Laufzeit hat derzeit das größte Handelsvolumen. Bitte denken Sie daran, falls der Trade länger laufen sollte, den Future rechtzeitig zu rollen.
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