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Anleger haben mit dem iShares STOXX Europe 600 Real Estate ETF die Möglichkeit, in die Aktien von 30 europäischen Unternehmen aus dem Sektor Immobilien des europäischen Leitindex STOXX Europe 600 zu investieren.

Informationen zum Referenzindex – STOXX Europe 600 Real Estate Index Net Return

Dem iShares STOXX Europe 600 Real Estate ETF liegt der Referenzindex STOXX Europe 600 Real Estate Index Net Return (Symbol: SX86R/ ISIN: CH0043274403) zugrunde. Der Index wird vom Anbieter STOXX/Qontigo (der Gruppe Deutsche Börse zuzurechnen) veröffentlich und berechnet.

Der hier für den ETF herangezogene Referenzindex ist ein Sektorindex. Dieser misst die Performance der großen und mittelgroßen europäischen Wertpapiere des Sektors Real Estate/Immobilien. Der Sektor Real Estate/Immobilien ist einer der 20 Sektoren aus dem Leitindex STOXX Europe 600.

Der STOXX Europe 600 wies mit dem Stichtag des 28. April 2023 eine Gesamtmarktkapitalisierung in Höhe von 12,1456 Billionen Euro auf, der hier dem ETF zugrunde liegende Index des Sektors Real Estate/Immobilien kam mit dem gleichen Stichtag auf 142,3 Milliarden Euro Marktkapitalisierung.

Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen streubesitzadjustierten und die Marktkapitalisierung gewichtenden Index. Die Anzahl der Mitglieder ist variabel. Zum Zeitpunkt der Analyse setzte sich der Index aus 30 Einzeltiteln zusammen. Der Referenzindex wird quartalsweise im März, Juni, September und Dezember auf seine Zusammensetzung hin überprüft. Die Berechnung erfolgt alle 15 Sekunden während der Handelszeit von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr MEZ. Die Berechnung erfolgt in Euro, wird aber auch in US-Dollar angeboten. Neben dem hier für den ETF verwendete Indexvariante Net Return gibt es auch noch die Indexvarianten Gross Return und Price in Euro und Price und Net Return in US-Dollar. (Daten gemäß STOXX/Qontigo-Index-Factsheet vom 29. September 2023)

Die wichtigsten Einzeltitel im ETF-Portfolio

Der ETF nutzt die vollständig physische Abbildungsmethode. Folglich besteht zwischen den Positionen des ETF-Portfolios und des Referenzindex eine recht hohe Deckungsgleichheit.

Die größten Positionen sind mit 13,22 Prozent Vonovia, mit 8,01 Prozent Segro REIT, mit 5,54 Prozent Swiss Prime Site, mit 4,59 Prozent Rightmove, mit 4,36 Prozent Land Securities Group REIT, mit 4,27 Prozent PSP Swiss Property, mit 4,03 Prozent LEG Immobilien, mit 3,95 Prozent Unibail Rodamco, mit 3,82 Prozent Gecina und mit 3,69 Prozent Klepierre REIT.

Diese Top 10 erreichen eine Gewichtung von 55,48 Prozent. Eine ausreichende Diversifikation ist damit gegeben. Darüber hinaus gibt es noch 20 weitere Einzelwerte im Portfolio. (Quelle: iShares mit dem Stand vom 30. September 2023)

Sektoren-, Währungs- und Länderallokation

Das ETF-Portfolio besteht zu 99,17 Prozent aus Wertpapieren und zu 0,93 Prozent aus Cash- und Derivatebeständen. Die Wertpapiere wären auf mehrere Sektoren zu untergliedern. Der Sektor Immobiliengesellschaften und Immobilienentwicklung hat eine Gewichtung von 42,34 Prozent. Auf den nachfolgenden Positionen finden sich Sonstige mit 18,61 Prozent,  Diversifizierte REITs mit 11,18 Prozent, Büroimmobilien REITs mit 9,01 Prozent, Einzelhandels REITs mit 7,64 Prozent, Immobiliendienstleistungen mit 4,59 Prozent, Wohnimmobilien REITs mit 2,98 Prozent, Spezial REITs mit 2,71 Prozent und der Rest entfällt mit 0,93 Prozent auf Bar- und Derivatebestände.

Die Länderallokation weist Großbritannien 32,74 Prozent zu. Nachfolgend finden sich Deutschland mit 17,25 Prozent, Frankeich mit 13,32 Prozent, Schweden mit 12,04 Prozent, die Schweiz mit 11,77 Prozent, Belgien mit 7,13 Prozent, Spanien mit 3,53 Prozent und Finnland mit 1,28 Prozent.

In Bezug auf die Währungsallokation ist der Euro mit 42,51 Prozent Währungsanteil dominierend. Der Anteil des britischen Pfunds ist mit 32,74 Prozent aber ebenfalls beachtlich hoch und auch die schwedische Krone mit 12,04 Prozent und der Schweizer Franken  mit 11,77 Prozent wären zu beachten. Demnach kann es innerhalb des Portfolios zu Währungsbelastungen oder Währungsgewinnen kommen. (Quelle: iShares mit dem Stand vom 30. September 2023)

iShares STOXX Europe 600 Real Estate ETF im Detail

Der ETF kann über die Xetrain Euro erworben werden. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,46 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist ausschüttend. Die Fonds- und Handelswährung ist der Euro. Der ETF nutzt die vollständig physische, Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit direkt. Der ETF wurde am 19. September 2006 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 09. Oktober 2023 ein Fondsvermögen in Höhe von rund 69,547 Millionen Euro auf. (Quelle: iShares vom 10. Oktober 2023)

Gemischte Ergebnisse kurz-, mittel- und langfristig – Zentralbanken hinterließen Spuren

Durch die massiven Zinserhöhungen der Zentralbanken EZB, BoE, SNB und auch Riksbank entstanden massive Performanceeinbußen im gesamten Immobiliensektor.

Auf Sicht der letzten 10 Jahre konnte der Index ein Plus von 11,41 Prozent und der ETF ein Plus von 9,61 Prozent erreichen. In den letzten fünf Jahren verlor der Index allerdings 26,94 Prozent und der ETF fiel um 27,72 Prozent zurück. Auf Sicht der letzten drei Jahre fiel der Index um 22,09 Prozent und der ETF um 22,72 Prozent.

Seit Jahresbeginn liegt der Index mit 3,66 Prozent im Minus, genau wie der ETF. Zusätzlich zu dieser jeweiligen Negativperformance wäre noch der Inflationsdruck zu addieren. Die Investoren verloren demnach ordentlich Geld. Die hier jeweiligen Performance-Differenzen dürften auf Transaktionskosten, Gebühren und Wechselkurseffekte zurückzuführen sein. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex und der ETF gemäß iShares mit dem Stand des 30. September 2023)

Expertenmeinung – Europas Immobiliensektor ist durch die massiven Zinserhöhungen belastet

Europas Immobiliensektor erfuhr in den letzten Jahren gleich mehrfach Belastungen. Die großen zwei Belastungsfaktoren dürften vor allem die Corona-Krise und die Zinswende sein. Je nach Immobiliengeschäft (Einzelhandelsimmobilien, Büro- und weitere Gewerbeimmobilien) waren die Belastungen seit der Corona-Krise vielseitig. Mehr Homeoffice führte je nach Branche zu weniger Bedarf bei Gewerbeflächen. So mancher Konzern reduzierte die angemieteten Gesamtflächen. Pleitewellen in vielen europäischen Ländern bei Geschäften kamen hinzu und trugen zu höheren Ausfallquoten und Leerständen bei.

Auf längere Sicht dürfte aber ganz besonders die Zinswende den Immobilienmarkt mit voller Breitseite erwischt haben. Die Belastungen dürften aber noch nicht vorbei, jedoch zu einem schon recht hohen Anteil eingepreist sein. Die Zinswende hat in vielen europäischen Ländern jedoch ganz unterschiedliche Auswirkungen. Betrachten wir uns einmal die Eurozone, die hier im vorliegenden ETF die höchste Gewichtung hat.

Die enorm gestiegenen Zinsen der EZB – der Leitzins kletterte seit Juli von 0,00 Prozent auf zuletzt 4,50 Prozent – würgten in erster Linie das Neugeschäft im privaten Immobiliengeschäft ab. In einer so kurzen Zeit hatte sich der Leitzins der EZB extrem vervielfacht und trug so enormen Belastungen bei den Refinanzierungen der Immobilienkredite bei. Je nach Refinanzierungstermin haben sich die monatlichen Belastungen der jeweiligen Kreditnehmer mehr als verdoppelt. Man fragt sich wie lange das noch gutgehen kenn.

Dabei ist zu bemerken, dass es im gesamten europäischen Bankensektor nicht wie in Deutschland zugeht. In Deutschland liebt man seit Jahr und Tag Sicherheit und es gibt die Festschreibung der Zinssätze bei den Immobilienfinanzierungen – ob nun fünf, zehn oder gar 30 Jahre sei einmal dahingestellt. In anderen Ländern gibt es aber auch noch die variablen Zinsen bei den Immobilienfinanzierungen. Das bedeutet für eine Reihe von Kreditnehmern zum Beispiel in Österreich, Portugal oder auch in Spanien nichts Gutes, denn mit den steigenden Zinsen steigt auch bei denjenigen Kreditnehmen mit einer variablen Immobilienfinanzierung die Kreditbelastung. Man darf also beten, dass in solchen Fällen der jeweilige Immobilienmarkt nicht wie ein Kartenhaus auseinanderfällt und sich – bildlich gesprochen – die Hausschlüssel nicht wieder auf den Banktresen stapeln lassen.

Die enorm angestiegenen Zinsen wirken sich insgesamt auf die Bewertungen der jeweiligen Immobilien aus. Auf der einen Seite kommen Immobilieninteressenten nicht mehr so einfach zu einem Immobilienkredit, weil sich zusätzlich auch die Bedingungen (zum Beispiel Höhe des Eigenkapitals) verschärft haben.

Das neue Zinsumfeld macht sich auch bei den Immobiliengesellschaften bemerkbar, vor allem die Renditen sinken je nach Objekt und Lage merklich. Zusätzlich sind auch Abwertungen ein Problem. Als weitere Probleme wären immens gestiegene Kosten für Verwaltung, Reparaturen und vor allem Sanierung zu nennen.

Das alles klingt eigentlich wenig erbaulich mag man denken, oder? Jedoch wäre ein Investment im Immobiliensektor nun antizyklisch zu betrachten. Die Zinsen der EZB zum Beispiel dürften so ziemlich auf einem sogenannten Zinsgipfel angekommen sein. Aus diesem Grund wäre eine erste Tranche in diesem Sektor-ETF denkbar. Über die Zeit könnten Anleger weitere Tranchen erwerben. So wäre zumindest mittels eines Positionsaufbaus mit dem Immobiliensektor in diesen Zeiten umzugehen.

Mögliches Setup

In den gesamten europäischen Immobiliensektor investieren - iShares STOXX Europe 600 Real Estate UCITS ETF (DE) | Online Broker LYNX
iShares STOXX Europe 600 Real Estate UCITS ETF (DE), Chart vom 10.10.2023, Kurs: 11,90 EUR, Kürzel: EXI5 – Quelle: TWS

Bevor man eine Neupositionierung vornimmt, wäre gegebenenfalls eine weitere Konsolidierungsbewegung abzuwarten. Eine Position könnte bei einem Kurs von 11,50 Euro eingegangen werden und ein erstes Ziel könnte bei 13,60 Euro liegen. Die Position könnte zum Beispiel mit einem Stoploss von 10,580 Euro begrenzt werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup bei 3.0.

Informationen zum Produkt finden Sie hier:
iShares STOXX Europe 600 Real Estate UCITS ETF (DE)

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