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Anleger haben mit vorgestellten ETF die Möglichkeit, in einen Korb aus 59 chinesischen, brasilianischen und indischen Wertpapieren zu investieren. Aufgrund des Russland-Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Sanktionen beinhaltet der ETF aktuell keinen einzigen Russland-Titel. Der BRIC-ETF wurde demnach zum BIC-ETF.

Informationen zum Referenzindex – FTSE BIC 50 Index

Der dem ETF zugrundeliegende Referenzindex ist der FTSE BIC 50 Index, der vom Indexanbieter FTSE Russell veröffentlicht und berechnet wird. Der Referenzindex misst die Performance der 50 größten Unternehmen der drei BIC-Länder Brasilien, Indien und China. Im Fall brasilianischer und indischer Aktien handelt es sich auch um ADRs (American Depositary Receipts), im Fall chinesischer Wertpapiere können H-Aktien, Red Chips, P Chips, S Chips und N-Shares in den Index aufgenommen werden.

Exkurs über Chinesische Wertpapiere und deren Spezifikationen: H-Aktien sind Wertpapiere von chinesischen Unternehmen, die ihren Sitz in Festlandchina haben und in Hongkong gelistet sind – diese werden in Hongkong-Dollar gehandelt. Red Chips haben ihren Sitz außerhalb des chinesischen Festlands und sind in Hongkong gelistet – sie werden in Hongkong-Dollar gehandelt. Dies gilt auch für P Chips. S Chips haben ihren Sitz außerhalb des chinesischen Festlands und sind in Singapur gelistet – diese werden in Singapur-Dollar gehandelt. Im Fall von N-Shares liegt ebenso ein Sitz außerhalb Festlandchinas vor – die Unternehmensanteile sind in den USA gelistet und werden in US-Dollar gehandelt.

Der Referenzindex hat eine Kappungsgrenze von 15,00 Prozent. Werte, die oberhalb dieser Grenze liegen, werden im Rahmen der quartalsweisen Überprüfung jeweils im März, Juni, September und Dezember auf 15 Prozent zurückgesetzt.

Der ursprüngliche BRIC-Index, der nun BIC-Index heißt, wurde am 26. März 2007 erstmals veröffentlicht und hat eine Basis von 1.000,00 Punkten, die vom 28. Februar 2007 stammt. Der Index wird in der Variante end of day und in Echtzeit berechnet. Die Berechnung des Index wird in US-Dollar, Euro, japanischen Yen und in britischen Pfund angeboten. (Daten gemäß FTSE Russell-Indices-Factsheet vom 28. Februar 2023)

Die wichtigsten Einzeltitel im ETF-Portfolio

Der ETF nutzt die vollständig physische Abbildungsmethode. Folglich besteht zwischen den Positionen des ETF-Portfolios und denen des Referenzindex eine recht hohe Deckungsgleichheit.

Die größten Positionen sind mit 15,08 Prozent Tencent Holding, mit 11,63 Prozent Alibaba Group Holding, mit 5,83 Prozent Meituan , mit 4,67 Prozent Vale, mit 4,64 Prozent China Construction Bank, mit 3,55 Prozent JD.com, mit 3,26 Prozent Industrial and Commercial Bank of China, mit 3,14 Prozent Ping An Insurance Group, mit 3,10 Prozent Baidu und mit 3,06 Prozent PDD Holdings.

Diese Top 10 erreichen eine Gewichtung von 57,96 Prozent. Im vorliegenden Fall kann man noch von einer ausreichenden Diversifikation sprechen – das Gesamtportfolio besteht parallel zu 9 Cash- und Derivatebeständen noch aus 49 weiteren Einzelwerten. (Quelle: iShares vom 17. März 2023)

Sektoren-, Währungs-, und Länderallokation – China in dominierender Position

Das ETF-Portfolio besteht zu 99,70 Prozent aus Wertpapieren und zu 0,30 Prozent aus Cash- und Derivatebeständen.

Der Sektor mit dem höchsten Gewicht ist der Bereich Zyklische Konsumgüter mit 36,06 Prozent Anteil am Portfolio. Der Sektor Kommunikation liegt bei 22,05 Prozent, der Sektor Finanzen bei 19,54 Prozent, Materialien bei 4,67 Prozent, Nichtzyklische Konsumgüter bei 3,61 Prozent, Energie bei 3,30 Prozent, Gesundheitsversorgung bei 3,10 Prozent, Immobilien bei 3,02 Prozent, IT bei 2,19 Prozent, Industrie bei 1,36 Prozent, Versorger bei 0,80 Prozent und der Bereich Cash-/oder Derivate bei 0,63 Prozent.

In Bezug auf die Länderallokation befindet sich China mit 86,87 Prozent an erster Stelle. Auf den weiteren Positionen liegen mit 11,64 Prozent Brasilien und mit 1,19 Prozent Indien. Aufgrund der Länderaufteilung dominiert der chinesische Renminbi (Yuan), der Hongkong-Dollar und auch der Singapur-Dollar, sowie der US-Dollar – ferner wären der brasilianische Real und die indische Rupie zu erwähnen. Man muss zumindest feststellen: Der ETF hat eine zu hohe China-Lastigkeit. (Quelle: iShares vom 17. März 2023)

iShares BRIC 50 ETF im Detail

Der ETF kann über die Börse London in US-Dollar erworben werden. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,74 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist ausschüttend. Die Fonds- und Handelswährung ist der US-Dollar.

Der ETF nutzt die vollständig physische, Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit direkt. Der ETF wurde am 20. April 2007 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 20. März 2023 ein Fondsvermögen in Höhe von rund 116,990 Millionen US-Dollar auf. (Quelle: iShares vom 20. März 2023)

Performance nicht immer beeindruckend – hohe Volatilität

Die Performance schwankte in den letzten Jahren zum Teil kräftig. 2016 und 2017 ging es 16,8 Prozent bzw. 37,3 Prozent aufwärts, 2018 7,9 Prozent abwärts. In 2019 legte der Index um 22,8 Prozent und in 2020 um 19,7 Prozent zu, verlor aber in 2021 23,1 Prozent. In 2022 rutschte der Index gar um 27,9 Prozent ab.

Der ETF wies in 2016 und 2017 ein Plus von 15,9 Prozent bzw. 36,1 Prozent auf, in 2018 korrigierte der ETF um 8,7 Prozent. In 2019 und 2020 konnte der ETF um 22,7 Prozent bzw. 19,0 Prozent zulegen, in 2021 rutschte er um 23,7 Prozent abwärts. Das Minus des ETF in 2022 betrug 28,5 Prozent.

Die Performancedifferenzen sind mitunter durch Gebühren und Transaktionskosten und hauptsächlich aufgrund von Währungsschwankungen zu erklären. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex und der ETF gemäß iShares mit dem Stand des 31. Dezember 2022)

Expertenmeinung – aus BRIC wurde BIC – vor allem China mit Erholungspotenzial

Die beiden bevölkerungsreichsten Länder dieses Planten, China und Indien, dürften den Anlegern in den nächsten Jahren enorme Wachstumschancen bieten. In Asien entscheidet sich zudem die Zukunft des Planeten – erst recht, wenn es um das Thema Klima geht. Brasilien gehört unumstritten zu den ressourcenreichsten Staaten dieser Erde. Auch ohne Russland dürfte BIC folglich ein mehr als nur spannendes Investmentthema sein.

Da China hier im vorliegenden ETF überdurchschnittlich repräsentiert ist, wäre explizit auf China und seine Konjunkturchancen zu blicken. An der Börse wäre da auch auf die führenden international bekannten Indizes Shanghai Composite aus Shanghai, weitere Shenzhen-Indizes und auch auf den altbekannten (noch aus den Zeiten der britischen Kolonie Hongkong) Hang Seng Index aus Hongkong zu achten.

Der Hang Seng Index beispielsweise liegt seit Jahresbeginn mit 2,64 Prozent unter Wasser (besonders auf Sicht der letzten Jahre ging es bei HSI wie mit dem Fahrstuhl abwärts – der Index notierte in 2018 noch bei beinahe 33.500 Indexpunkten und hatte sich zwischenzeitlich im Wert halbiert). Der Shanghai Composite konnte seit dem Jahresbeginnt ein Plus von 5,39 Prozent erreichen.

Die Experten von Goldman Sachs prognostizierten jüngst ihre neuste BIP-Schätzung für das Reich der Mitte und hoben den BIP-Ausblick für 2023 von zuvor 5,5 Prozent auf 6,0 Prozent an. Das ist nach dem Januar die zweite Heraufstufung der BIP-Schätzung durch Goldman Sachs – zuvor war man von einem Plus von 5,2 Prozent ausgegangen.

Bis dato hätten die Leistungsdaten Chinas etwas besser sein können, doch immerhin stieg die Industrieproduktion im Monat Januar und Februar auf 12-Monatssicht wieder stärker. Dennoch konnte China noch nicht nachhaltig an die Vor-Corona-Zeit anknüpfen. Nach Corona in 2020 kam es zwar zu einer raketenhaften Erholung in 2021, die aber wieder in sich zusammenfiel. Der Index für die Industrieproduktion Chinas kletterte in dieser Zeit von einem Minus von unter 10 bis auf ein Plus von weit über 30 Punkten empor, liegt derzeit jedoch nur oberhalb der Marke von 0 Punkten.

Die Einkaufsmanagerwerte könnten aber auf eine Erholung hindeuten. Sowohl das NBS Verarbeitende Gewerbe (derzeit 52,6 Punkte) als auch das Caixin Dienstleistungsgewerbe (derzeit 51,6 Punkte) konnten bereits einen Aufwärtstrend oberhalb der expansiven Schwelle von 50 Prunkten ausbilden.

Investoren, die auf eine Erholung Chinas setzen und zugleich Brasilien und Indien beimischen wollen, wären mit dem vorliegenden ETF gut bedient. Der ETF eignet sich auch für eine Langfristanlage.

Mögliches Setup

iShares BRIC 50 UCITS ETF USD (Dist) - Einfach in Unternehmen der B(R)IC-Staaten investieren | Online Broker LYNX
iShares BRIC 50 UCITS ETF USD (Dist): Chart vom 21.03.2023, Kurs 19,49 USD, Kürzel: DBRC | Quelle: TWS

Eine vorerst abwartende Haltung wäre einzunehmen bis es zu einer weiteren Konsolidierung kommt, um dann eine Neupositionierung einzugehen. Ein Kauf könnte bei einem Kurs von 18,50 US-Dollar eingegangen werden und ein erstes Ziel könnte bei 23,50 US-Dollar liegen. Die Position könnte zum Beispiel mit einem Stoploss bei 17,00 US-Dollar recht eng begrenzt werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup bei 3.33. Als Alternative wären auch Käufe bei Kursschwäche möglich, um sich sukzessiv eine Position aufzubauen.

Informationen zu dem Produkt finden Sie hier:
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