Zertifikat

Bei Zertifikaten handelt es sich um Schuldverschreibungen eines Emittenten, die meist von Banken an Privatanleger emittiert werden. Bei Zertifikaten erhält der Anleger jedoch im Gegensatz zu Anleihen in der Regel keinen festen Zinssatz. Die Kursermittlung bzw. Rückzahlung richtet sich meist nach der Wertentwicklung bestimmter Basiswerte wie Aktien, Indizes oder anderer Finanzinstrumente. In der Ausgestaltung sind die Emittenten sehr frei und können die Bedingungen im Zulassungsprospekt beliebig variieren. Weichen die Merkmale deutlich von den üblichen Papieren ab, so spricht man von einer exotischen Ausgestaltung. Extrem risikobereite Anleger können Zertifikate mit Hebel erwerben. Obwohl Zertifikate mitunter sehr komplex sind, erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit unter Anlegern. So befindet sich heute mittlerweile eine sechsstellige Zahl unterschiedlicher Papiere im Umlauf.

Allerdings sollten sich Anleger darüber im Klaren sein, dass es ein Emittentenrisiko gibt. Bei der Insolvenz der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 beispielsweise verloren Anleger durch dieses Ausfallrisiko Milliardenbeträge.

Der Begriff Zertifikat bezeichnet daneben auch Aktienzertifikate (ADR), mit denen der Inhaber Eigentumsrechte an hinterlegten Aktien besitzt. Man spricht daher in diesem Fall auch von Hinterlegungsscheinen. Dies kann beispielsweise bei Auslandsaktien der Fall sein, die nicht bei der Depotbank des Anlegers gelagert werden können.