Synlab Aktie Prognose Synlab: Was ist los bei Deutschlands größtem Labordienstleister?

News: Aktuelle Analyse der Synlab Aktie

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Umsatz und Gewinn von Synlab kollabieren. Doch es gibt auch Licht am Horizont. Sollte man jetzt zuschlagen?

Ein gutes Geschäft

Synlab ist ein Anbieter für human- und veterinärmedizinische Labordienstleistungen, der 2015 aus dem Zusammenschluss der beiden Labordienstleister Labco und Synlab hervorging.

Das Unternehmen betreibt mit seinen mehr als 30.000 Mitarbeitern ein Netzwerk von über 500 Laboren in 36 Ländern und erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 3,76 Mrd. Euro.

Zu den Kunden des Unternehmens gehören Haus- und Fachärzte, Kliniken sowie Patienten selbst und die Veterinärmedizin.

Synlab arbeitet eng mit Ärzten und Krankenhäusern zusammen, um sicherzustellen, dass die Tests und Analysen schnell und zuverlässig durchgeführt werden und die Ergebnisse zur Verfügung gestellt werden.

Durch sein breites Angebot an medizinischen Tests und Analysen und sein enges Netzwerk von Laboren ist Synlab in der Lage, Patienten und medizinischen Fachkräften eine umfassende und zuverlässige Unterstützung zu bieten.

Ernüchterung macht sich breit

Wer zum Zeitpunkt der Erstnotiz eingestiegen ist, hat inzwischen die Hälfte seines Geldes verloren.
Damit reiht sich Synlab in eine Vielzahl heimischer IPOs ein, die den Anlegern nichts als Kopfzerbrechen bereitet haben.

In diesem Fall war es aber absehbar. Synlab war einer der größten Corona-Profiteure überhaupt, denn das Geschäft mit Tests ging regelrecht durch die Decke.
Es war der perfekte Zeitpunkt für einen Börsengang, zumindest für die bisherigen Eigentümer.

Inzwischen dürfte sich Ernüchterung breit machen. Das Corona-Geschäft hat sich in Luft aufgelöst, Umsatz und Gewinn sind rückläufig.
Im Jahr 2021, als dem Zeitpunkt des Börsengangs, verdiente man 2,82 Euro je Aktie.

Im letzten Jahr waren es nur noch 0,68 Euro je Aktie und heuer dürften es 0,30 Euro werden.

Zuletzt hatten wir im Januar vor der problematischen Gesamtsituation gewarnt. Damals notierte die Aktie noch bei 12 Euro, anschließend ging es bis auf 6,53 Euro abwärts.

Und dann kommt Cinven um die Ecke

Doch dann passierte, womit wohl niemand gerechnet hatte. Wie das SDAX-Unternehmen Mitte März mitteilte, hat der Finanzinvestor Cinven Interesse an der Übernahme von 100% der Anteile bekundet.
Der Investor, der bereits 43% des Grundkapitals hält, wolle 10 Euro für die ausstehenden Aktien zahlen.

Man kann Cinven nur viel Glück mit dem Investment wünschen, womöglich wird es sich am Ende auszahlen.
Den Anlegern, die den Börsengang bei 18 Euro gezeichnet oder bei Kursen von über 20 Euro eingestiegen sind, hilft das nur herzlich wenig.

Cinven hingegen macht einen guten Deal. Im Endeffekt kann man die eigene Beteiligung weit unter dem Preis des Börsengangs ausbauen.

Die Mehrheit der Anleger dürfte hingegen einen Verlust hinnehmen müssen, denn 90% der Zeit notierte die Aktie über 10 Euro.
Ihnen würde es nur helfen, wenn Cinven ein noch höheres Angebot vorlegt oder ein weiterer Investor Interesse zeigt.
Oder natürlich starke Geschäftszahlen.

Umsatz und Gewinn kollabieren, aber…

Schauen wir uns also die Zahlen an. Synlab startet stark in das Geschäftsjahr 2023, so lautet die Überschrift der heutigen Quartalsmitteilung (Link).

Der Umsatz ist auf Jahressicht um 34% auf 702 Mio. Euro eingebrochen, das Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit sackte um 84% von 286 auf 45 Mio. Euro ab.
Der Gewinn ist um 89% von 1,02 auf 0,11 Euro je Aktie kollabiert und der freie Cashflow war negativ.

Es gibt aber auch gute Nachrichten. Synlab ist es gelungen, den Umsatz abseits des Corona-Geschäfts um 10% zu steigern.
Das ist ohne jeden Zweifel positiv, das Problem daran ist nur, dass man in diesem Bereich kaum Geld verdient.
Im Kernmarkt Deutschland war man zuletzt nicht mehr profitabel.

Licht am Ende des Tunnels

Ein Rückblick bestätigt diese These, denn 2018 und 2019 war Synlab nicht profitabel (ältere Daten liegen nicht vor), erst 2020 erreichte man dank Corona-Tests die Gewinnschwelle.
Dieses Geschäft gibt es aber nicht mehr.

Abschließend muss man sagen, dass sich die Situation heute optimistischer darstellt als zum Zeitpunkt der letzten Analyse, da das Geschäft abseits von Corona-Tests schneller wächst als bisher erwartet.

Wie viel man in diesem Bereich perspektivisch verdienen kann, steht jedoch in den Sternen und es ist fraglich, ob das alles ein KGVe von 33,3 rechtfertigt.

Synlab Aktie: Chart vom 10.05.2023, Kurs: 9,98 - Kürzel: SYAB | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Synlab Aktie: Chart vom 10.05.2023, Kurs: 9,98 – Kürzel: SYAB | Quelle: TWS

Der Markt ist weniger skeptisch und konzentriert sich auf die positiven Aspekte.
Aktuell notiert Synlab 2,67% im Plus bei 9,98 Euro.

Synlab Aktie: Chart vom 10.05.2023, Kurs: 9,98 - Kürzel: SYAB | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Synlab Aktie: Chart vom 10.05.2023, Kurs: 9,98 – Kürzel: SYAB | Quelle: TWS

Mit dem Ausbruch über 9,75 Euro wurde ein Kaufsignal ausgelöst. Kann jetzt die psychologisch wichtige Marke bei 10 Euro überboten werden, eröffnet das weiteres Potenzial in Richtung 10,50 oder 11,00 Euro.
Der Trendkanal würde theoretisch sogar Raum bis etwa 13,50 Euro bieten.

Vorerst könnten die Bullen das Ruder übernehmen, Die Großwetterlage ist dennoch bärisch.

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Vorherige Analysen der Synlab Aktie

Der Kurs von Synlab hat sich halbiert. Könnte das der perfekte Zeitpunkt sein, um bei diesem Labordienstleister einzusteigen?

Gigantisch

Synlab ist ein Anbieter für human- und veterinärmedizinische Labordienstleistungen, der 2015 aus dem Zusammenschluss der beiden Labordienstleister Labco und Synlab hervorging.

Das Unternehmen betreibt mit seinen mehr als 30.000 Mitarbeitern ein Netzwerk von über 500 Laboren in 36 Ländern und erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 3,76 Mrd. Euro.

Zu den Kunden des Unternehmens gehören Haus- und Fachärzte, Kliniken, sowie Patienten selbst und die Veterinärmedizin.

Synlab arbeitet eng mit Ärzten und Krankenhäusern zusammen, um sicherzustellen, dass die Tests und Analysen schnell und zuverlässig durchgeführt werden und die Ergebnisse zur Verfügung gestellt werden.

Durch sein breites Angebot an medizinischen Tests und Analysen und sein enges Netzwerk von Laboren ist Synlab in der Lage, Patienten und medizinischen Fachkräften eine umfassende und zuverlässige Unterstützung zu bieten.

Ein neuer Börsenstar

Das hört sich doch super an, oder? Das dachten sich wohl auch viele Anleger, die den Börsengang gezeichnet haben.
Und zunächst sah es auch noch gut aus, der Kurs kletterte im Hoch bis auf 25 Euro. Leider ist davon nicht mehr viel geblieben, denn aktuell stehen wir bei 12,66 Euro und somit weit unter dem Ausgabepreis.

Chart vom 14.12.2022 - Kurs: 12,66 - Kürzel: SYAB - Tageskerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 14.12.2022 – Kurs: 12,66 – Kürzel: SYAB – Tageskerzen

Synlab reiht sich damit in eine Vielzahl von Börsengängen in Deutschland ein, die eher mittelprächtig verlaufen sind und mit denen die Mehrheit der Anleger wohl eher Geld verloren hat.
In unserem schönen Land ist das ja leider nichts Neues und solange sich das nicht ändert, wird aus uns auch sicherlich kein Volk der Investoren.

In diesem konkreten Fall liegt der Börsenwert immerhin knapp 1,5 Mrd. Euro unter dem Niveau der Erstnotiz.
Wer also beim Börsengang oder in den ersten Monaten danach verkauft hat, hat ein gutes Geschäft gemacht, alle anderen leider nicht.

Timing ist eben wichtig, das gilt in diesem Fall womöglich noch mehr als sonst.

Timing²

Denn wer hier wirklich grandioses Timing an den Tag gelegt hat, das waren der Vorstand sowie die bisherigen Eigentümer, die durch den Börsengang rund 30% der Anteile in den Freefloat verfrachtet haben.

Denn selbstverständlich waren die Zahlen eines Labordienstleisters zum Zeitpunkt der IPO außergewöhnlich gut.
Man hatte mit den ganzen Corona-Tests schließlich massig zu tun.

Das zeigt schon die Entwicklung im Geschäftsjahr 2021. Synlab konnte den Umsatz um sagenhafte 43,6% von 2,62 auf 3,76 Mrd. Euro steigern.
Das Betriebsergebnis verdoppelte sich von 504,5 auf 996,1 Mio. Euro nahezu.

Unter dem Strich verdiente man 2,82 Euro je Aktie.

Die Entwicklung war sogar noch besser als man zum Zeitpunkt des Börsengangs erwartet hatte, was für eine Freude.
Zumindest bis man sich die Sache etwas genauer anschaut.

Der Umsatzbeitrag aus Covid-19-Tests betrug nämlich 1,56 Mrd. Euro. Das bedeutet, dass das Geschäft abseits von Covid rückläufig war.

Ein Schelm, wer böses denkt. Hat man die außerordentlich positiven Rahmenbedingungen vielleicht genutzt, um den Anlegern Aktien zu einem überhöhten Preis anzudrehen?
Ich würde das natürlich niemals unterstellen, das versteht sich von selbst.

Im Rückwärtsgang

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die gute Entwicklung jedenfalls nicht fortgesetzt.

In den ersten neun Monaten war der Umsatz um 8% auf 2,55 Mrd. Euro rückläufig. Das betriebliche Ergebnis rauschte kurzerhand um 62% auf 265,3 Mio. Euro in den Keller.
Im dritten Quartal lag der Umsatzrückgang bei 18%, das betriebliche Ergebnis sank sogar auf 59,0 Mio. Euro und lag damit weit unter dem Vorjahresniveau und auch weit unter den letzten Quartalen.

Der einzige Lichtblick war, dass das Geschäft abseits von Covid sogar leicht wachsen konnte. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 6,3%, in Q3 noch um 4,1%.

Die Dynamik hält sich also in Grenzen und der goldene Esel, mit dem man das meiste Geld verdient hat, verabschiedet sich langsam.
Aktuell wird davon ausgegangen, dass der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr von 2,82 auf 1,16 Euro je Aktie einbrechen wird.

Das dürfte natürlich bei den wenigsten Anlegern Euphorie auslösen.

Ausblick und Bewertung

Aktuell kommt Synlab lediglich auf ein KGVe von 11,5. Was soll da bei einem führenden Labordienstleister schon schiefgehen?
In dieser Branche werden in der Regel wesentlich höhere Bewertungen aufgerufen.

Zum Börsenwert von 3,06 Mrd. Euro kommen allerdings auch noch 1,45 Mrd. Euro an Nettoverschulden hinzu.
Bezieht man die Verpflichtungen in die Rechnung ein, wird aus einem vermeintlichen KGVe von 11,5 auf einmal ein KGVe von 16,9.

Doch damit nicht genug, für 2023 wird nur noch ein Ergebnis von 0,75 Euro je Aktie erwartet.
Das KGVe stiege demnach auf 18,3 und inklusive Schulden auf 26,8.

Aus günstig mach teuer.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse.