Streit mit den Gläubigern, eine Einigung, dann wieder nicht, Eilanträge, Gerichtsbeschlüsse, Versammlungen werden verschoben und dann abgesagt. All das ist bei Steinhoff innerhalb weniger Tage passiert.
Wie geht es jetzt weiter?
Langeweile ist anders
Dass einem mit Steinhoff langweilig wird, kann wohl niemand behaupten.
Erst vor wenigen Tagen berichteten wir zuletzt über Steinhoff. Die Aktie war gerade ausgebrochen, die Quartalszahlen vielversprechend und man schien sich endlich mit den Gläubigern zu einigen.
All das brachte mich zu einer positiven Einschätzung der Lage und auf Kursgewinne musste man nicht lange warten:
Steinhoff: Kommt es jetzt zum ganz großen Turnaround?
Ein Tag nach der Analyse notierte die Aktie bereits 30% höher. Im Hoch hätte man mehr als 50% mitnehmen können.
Was hier alles los ist … Showdown, Einigung, Gerichtsbeschlüsse
In den letzten Tagen überschlugen sich dann die Ereignisse. Die Versammlung der Vertragsgläubiger wurde durch eine Anordnung des Western Cape High Court in Südafrika von Montag auf heute verschoben.
Grund dafür war ein Eilantrag von Steinhoff gegen die Titan Group. Zwischen den beiden Parteien gibt es ernstzunehmende Unstimmigkeiten bezüglich einer Teilabfindung in Form von Pepkor-Aktien.
Einige Stunden später erfolgte dann die Mitteilung, dass ein Teil der Gläubiger den Vergleichsvorschlag angenommen hatte und der gesetzliche Schwellenwert für einen Vergleich überschritten wurde.
Inzwischen hat sich Lage wieder beruhigt und der Nebel gelichtet. Bereits am Mittwoch meldete Steinhoff, dass wohl alle Gläubiger dem Vergleich zugestimmt haben.
Die Einigung ist trotzdem nicht final, denn zuvor muss das Gericht in Amsterdam den Deal noch absegnen.
Der für Donnerstag angesetzte „Showdown“ in Südafrika ist unterdessen ausgeblieben. Der Termin für die dortige Gläubigerversammlung wurde abgesagt.
Die Gründe dafür sind aktuell noch unklar und ein neuer Termin wurde nicht genannt.
Hier finden Sie die zahlreichen Mitteilungen von Steinhoff (Link).

Wie geht man mit der aktuellen Situation um? Eines dürfte offensichtlich sein: Bei Steinhoff scheint alles möglich zu sein und die Lage kann sich mit der nächsten Mitteilung komplett wenden.
Um der enormen Volatilität und der fragilen Lage Rechnung zu tragen, sollte man die Positionsgröße entsprechend wählen.
Wer seit der letzten oder vorletzten Analyse zu Steinhoff engagiert ist, kann sich aktuell über Buchgewinne von 30-100% freuen und sollte über die Sicherung seines Kapitals nachdenken.
Aus technischer Sicht ist die Lage eher bullisch, potentielle Kaufsignale ergäben sich allerdings erst mit einem Tagesschluss über 0,22 Euro.
Dann wäre der Weg in Richtung 0,25 oder 0,30 – 0,33 frei.
Antizyklische Anleger müssen hingegen auf einen Rücksetzer in Richtung 0,15 oder 0,11 Euro hoffen.
Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Handeln wie die Profis? Mein Broker ist LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen