Hilton Food Group Aktie Prognose Hilton Foods: Man muss nur genügend Steine umdrehen

News: Aktuelle Analyse der Hilton Food Group Aktie

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Hilton Food Group
ISIN: GB00B1V9NW54
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Für die Aktionäre von Hilton Foods lief alles wie am Schnürchen, bis 2022 alles den Bach runterging. Ist das das Ende, oder eine Gelegenheit?

Der besondere Kniff: Exklusivität als Strategie

Hilton Foods ist ein internationaler Fleischverarbeitungskonzern, der sich auf die Verarbeitung und Verpackung von Fleisch und Fisch für große Einzelhändler spezialisiert hat.
(Hilton Foods hat nichts mit der Hotelkette zu tun.)

In der Regel handelt es sich dabei um ein margenschwaches Geschäft, doch durch die engen Kundenbeziehungen sieht das bei Hilton etwas anders aus.

Im Gegensatz zu einem typischen Proteinverarbeiter, der an mehrere Lebensmittelhändler verkauft, arbeitet Hilton Foods in jeder Region ausschließlich mit einer einzigen großen Lebensmittelkette zusammen.
Zum Beispiel mit Tesco im Vereinigten Königreich, Ahold in Holland und Woolworths in Australien und Neuseeland.

Durch diese exklusiven Beziehungen können die Kunden sicher sein, dass die weitergegebenen Informationen nicht ihre Wettbewerbsposition beeinträchtigen. Dadurch wird die normale Beziehung zwischen Lebensmittelhändler und Fleischverpacker vermieden, bei der beide Parteien davon ausgehen, dass die andere Seite sie über den Tisch ziehen will.

Vertrauen statt Verhandeln: Wie Hilton Foods seine Partnerschaften pflegt

Stattdessen gewährt Hilton Foods seinen Partnern Einblick in die Bücher, was zu einem Vertrauensvollen Miteinander führt, die Logistik und Zusammenarbeit vereinfacht und am Ende zu den niedrigsten Stückkosten führt.

Diese Faktoren haben dazu geführt, dass Hilton Foods im Branchenvergleich hohe Margen und Kapitalrenditen erzielen konnte.
Daher war die Aktie über viele Jahre hinweg ein klarer Outperformer.

Das änderte sich im vergangenen Jahr. Hilton sah sich zu einer Gewinnwarnung gezwungen und die Aktie stürzte ab.
Wie ist es dazu gekommen?

Hilton setzt weitgehend auf ein „Cost-Plus-Modell“. Dabei wird der Verkaufspreis auf der Grundlage der Produktionskosten sowie eines vordefinierten Aufschlags festgelegt.
Auf diese Art werden rund vier Fünftel des Konzerngeschäfts abgewickelt.

Das hat die Erfolgsgeschichte beendet

Der Rest entfällt auf nicht-exklusive Kundenbeziehungen mit variablen Preisen, größtenteils im Bereich Fisch und Meeresfrüchte.
Als die Preise in diesem Bereich nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs in die Höhe schnellten, konnten die Preise nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden.

Hilton musste die Prognose kürzen und die Aktie ging in den Tiefflug über. Langsam aber sicher sollten sich die Rahmenbedingungen wieder normalisieren.
Die Einkaufspreise sind gesunken und können wieder besser an den Endkunden weitergegeben werden.
Das Kerngeschäft, auf welches über 80% des Umsatzes entfällt, ist ohnehin Kerngesund.

Kurssturz als Chance

Daher könnte sich der Kurssturz um etwa 50% als Überreaktion herausstellen, das zeigt auch ein historischer Vergleich.

Hilton Foods notiert heute auf dem Niveau von 2016, obwohl der Gewinn trotz der Probleme im Geschäftsjahr 2022 in etwa 36% höher war.
Darüber hinaus wird in diesem Jahr ein Gewinnsprung um 15% erwartet. Danach läge das Ergebnis in etwa 55% über dem damaligen Niveau.

Hilton Foods war in den zehn Jahren vor dem Kurssturz nie niedriger bewertet als heute.
Das Chance-Risiko-Verhältnis dürfte daher nicht schlecht sein.

Kommt es in diesem und dem kommenden Geschäftsjahr zu einer Normalisierung der geschäftlichen Rahmenbedingungen und wie erwartet zu Gewinnsprüngen um 15% und mehr, dürfte das der Aktie entsprechenden Auftrieb verschaffen.

Hoffnungsschimmer für Anleger

Es wäre möglich, dass die Bewertung perspektivisch wieder auf ein Niveau steigt, welches vor den Verwerfungen 2022 normal war. In den fünf Jahren zuvor lag die P/E durchschnittlich bei 21,3.
Aktuell liegt die forward P/E bei 13,8.

Darüber hinaus bietet Hilton Foods nach dem Kurssturz eine Dividendenrendite von 4,46%, die gut finanziert ist.
Selbst nach dem Gewinneinbruch lag die Ausschüttungsquote 2022 bei soliden 64%. Dank der steigenden Gewinne dürfte die Ausschüttungsquote in diesem Geschäftsjahr in etwa auf 60% sinken und im kommenden auf 52%.

Hilton Foods Aktie: Chart vom 09.08.2023, Kurs: 670 - Kürzel: HFG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Hilton Foods Aktie: Chart vom 09.08.2023, Kurs: 670 – Kürzel: HFG | Quelle: TWS

Kurzfristig werden sich wohl und wehe der Aktie an der Unterstützung bei 620 – 650 GBp sowie der Widerstandszone bei 680 – 700 GBp entscheiden.

Fällt Hilton Foods unter 620 GBp, kommt es zu einem Verkaufssignal, welches einen erneuten Rücksetzer in Richtung 550 oder 500-510 GBp einleiten könnte.

Gelingt hingegen ein Anstieg über 700 GBp, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 750 sowie 775 GBp.
Über 775 GBp würde sich das Chartbild nachhaltig aufhellen.

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