Activison Blizzard kommt nicht zur Ruhe. Probleme bei der Entwicklung von Spielen, ein Sexismus-Skandal, Stühlerücken und jetzt wurde auch noch die Veröffentlichung zweier Hoffnungsträger verschoben.
Viel mehr an Negativ-Schlagzeilen geht kaum. Die Stimmung ist zu Recht am Boden.
Stochern im Nebel
Man sollte sich allerdings nicht täuschen lassen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Stimmung am Boden ist.
Ende 2018 hatte man operative Probleme und der Mobile-Ableger von Diablo löste unter den Fans einen regelrechten Shitstorm aus.
Die Aktie rauschte in kürzester Zeit von 84 auf 40 USD.
Hier zwei Zitate aus Analysen, die ich damals zu Activision veröffentlicht hatte:
Ende 2018:
„Activision Blizzard hat schwache Zahlen vorgelegt und auch mit dem Ausblick enttäuscht. Der neuste Ableger der Diablo-Reihe hat einen regelrechten Shitstorm ausgelöst und es hagelt Downgrades. Doch soll man nicht kaufen, wenn die Kanonen donnern?“
Anfang 2019:
„Gaming ist zu einem globalen Massenmarkt geworden. Die Branche wächst überdurchschnittlich schnell und ein Spielehit kann dem Entwickler Milliardengewinne bescheren. Jetzt starten die Aktien aus dem Sektor durch, darunter auch Activision Blizzard.“
Déjà-vu?
Der Rest ist Geschichte. Nach dem Abverkauf erholte sich die Aktie und erreichte bei 104,53 USD ein neues Rekordhoch.
Und dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Die zugrundeliegenden Trends sind intakt. Umsatz und Gewinn von Activision sind seitdem spürbar gestiegen und werden es perspektivisch auch.
Daher hat sich an meiner Einschätzung auch wenig geändert. Es ist immer dasselbe an der Börse. Man muss langfristigen Outperformer kaufen, wenn andere nicht mutig genug sind.
Das bedeutet nicht, dass Activision das Tief bereits gesehen hat. Es ist aber sehr viel wahrscheinlicher, dass die Aktie in 1-2 Jahren wieder bei 100 USD oder mehr steht und eben nicht bei 67 USD oder weniger.
Einfache Geschichte.
Das ist der Punkt
Denn kommen wir zurück zu dem eingehenden Punkt:
Die zugrundeliegenden Trends sind intakt. Umsatz und Gewinn von Activision werden perspektivisch steigen.
Das gilt auch, wenn zwei Hoffnungsträger wie Overwatch 2 und Diablo 4 verschoben werden. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Währenddessen läuft das bisherige, sehr einträgliche Geschäft weiter.
Auch ohne neue Titel hat man 2020 Rekorde gefeiert. Der Umsatz legte um 24% und der Gewinn um 53% zu.
Im neuen Geschäftsjahr konnte man an die starke Entwicklung anknüpfen. In den letzten drei Quartalen letzten hat man die Erwartungen jeweils übertroffen und dreimal die Gewinnprognose erhöht.
Von 3,42 auf 3,54 und gestern auf 3,70 USD je Aktie.
Der Umsatz legte in den neun Monaten um 17% auf 6,64 Mrd. USD zu. Das Ergebnis konnte immerhin um 11% auf 2,72 USD je Aktie gesteigert werden.
Ausblick und Bewertung
Im Mittel steigert Activision den Gewinn um 15% per annum und die Chancen stehen gut, dass das auch zukünftig gelingen könnte.
In einzelnen Jahren wird es wesentlich mehr sein, in anderen deutlich weniger. Das liegt in der Natur der Branche.
Im Verhältnis dazu erscheint die aktuelle P/E von 17,6 nicht gerade hoch gegriffen zu sein.
In den letzten fünf Jahren wurde Activision durchschnittlich mit einer P/E von 24,7 gehandelt.
Am Tief des Jahres 2019 kam Activision interessanterweise auf eine P/E von 15,4. Natürlich kann es auch noch tiefer gehen. Aber die Vergleiche zeigen, dass nach unten nicht mehr viel Luft ist, zur Oberseite allerdings schon.

Aus technischer Sicht ist die Aktie ebenfalls auf einem interessanten Niveau angekommen. Kurzfristig ist Activision oversold und an der Unterstützung bei 64,50 USD abgeprallt.
Mögliche Ziele einer kurzfristigen Erholung liegen bei 68 sowie 72 USD.
Für antizyklische Investoren gilt wie immer: „Größere Rücksetzer bei Outperformern sind meist Gelegenheiten.“
Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen