Seit 2019 macht Boeing Verluste. Nächstes Jahr soll wieder ein Gewinn gelingen, sofern die Analysten Recht bekommen. Aber die Aktie scheint schon mal vorzulaufen. Nach dem sehr schwachen Jahr 2024 steht sie derzeit auf Platz 3 der Dow Jones-Performer. Wieso?
Erst waren es die Qualitätsmängel und die daraus resultierenden Unglücksfälle, dann kam auch noch Corona dazu: Boeing bekam in den letzten Jahren kein Bein auf den Boden, Airbus konnte sich freuen. Und dass überdies Pannen bei Boeings „Starliner“ dazu führten, dass zwei Astronauten monatelang auf der Raumstation ISS festsaßen. Und die beiden vor Jahren bei Boeing bestellten, neuen „Air Force One“-Maschinen mehrere Jahre hinter dem Zeitplan liegen, erinnert die Anleger immer wieder daran, dass es hier nicht läuft, wie es laufen sollte.
Trotzdem zog die Aktie seit Anfang April beeindruckend an. Zunächst fiel sie im Zuge der allgemeinen Zollpanik stärker als ihr Heimatindex Dow Jones, zog dann aber umso dramatischer an. Gerechnet vom bisherigen Jahres-Verlaufstief, das am 7. April bei 128,88 US-Dollar erreicht wurde, stieg der Kurs in der Spitze um knapp 63 Prozent. Das bisherige Jahres-Verlaufshoch wurde bei 209,66 US-Dollar erreicht, seither konsolidiert die Aktie, ohne aber bislang Anzeichen nennenswerten Drucks zu zeigen.

Mit dieser Kaufwelle gelang es, die seit Anfang 2023 bestehende Schlüsselzone zwischen 192 und 197 US-Dollar zu überwinden, die die seither entstandene Handelsspanne zwischen 128,88 US-Dollar (7. April 2025) und 267,54 US-Dollar (21. Dezember 2023) fast genau in der Mitte teilt. Man ist also wieder im bullischen Bereich der Trading-Range. Aber kann die Boeing-Aktie da auch bleiben?
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Expertenmeinung: Müsste sich Boeing mühsam Schritt für Schritt aus der Krise kämpfen, womöglich nicht. Doch die Nachrichtenlage bietet den Bullen in der Tat eine Chance, denn seit einigen Monaten füllt sich Boeings Auftragsbuch wie von Zauberhand … wobei eine gewisse Mithilfe des US-Präsidenten kaum zu übersehen ist.
Für die Entwicklung des neuen F47-Kampfjets bekam Boeing statt Lockheed Martin den Zuschlag. Bei der Einigung mit Großbritannien war ein „Paket“ von Boeing-Flugzeugen inklusive. Bei Trumps Nahost-Reise war Boeing mit dabei, es kam zu Bestellungen von u.a. Quatar Airways und Etihad Airways. Und darüber hinaus wurde jetzt bekannt, dass die US-Regierung einem „Deal“ zugestimmt habe, durch den Boeing um einen Prozess im Rahmen der Abstürze von 737MAX-Maschinen herumkommt. Und dem bullischen Lager dürfte vorschweben, dass Boeing bei jeder Einigung im von den USA losgetretenen Handelsstreit unsichtbar mit im Boot sitzt.
Ob es wirklich so kommt, muss sich zwar erst zeigen. Aber diese Rallye basiert auf dem Eindruck, hier habe sich auf einmal eine Situation manifestiert, die dem Flugzeugbauer reichlich Aufträge sichert und den Rücken freihält. Und bislang taucht nichts auf, das dem zuwiderläuft. Was man nicht weiß ist, wo der Gewinn pro Aktie dadurch in ein, zwei Jahren landen könnte. Aber denkbar – wenngleich so etwas nie sicher sein kann – wäre es dadurch schon, dass die Aktie weiter zulegt.
Nach in der Spitze 63 Prozent in wenigen Wochen war die Aktie markttechnisch heiß gelaufen, das hat sich durch die wenigen Tage, in denen der Kurs bislang konsolidiert, noch nicht wirklich abgebaut, will heißen: Die Konsolidierungsphase könnte noch weitergehen. Aber solange die jetzt wieder als Support dienende Unterstützungszone 192 zu 197 US-Dollar nicht wieder deutlich unterboten wird, bliebe die Tür für die Bullen grundsätzlich offen.
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