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Mit einem negativen oder niedrigen Realzins ist der Vermögensaufbau kaum bis nicht möglich
Anfang 2010 lag der sogenannte Realzins noch bei 2,56 Prozent. Das heißt, die durchschnittliche Rendite deutscher Bundesanleihen, auch Umlaufrendite genannt, lag 2,56 Prozent über der Inflationsrate. Wer in Anleihen investierte, verdiente sich damit zwar keine goldene Nase. Aber das Geld vermehrte sich langsam. Wer Geld auf die Seite legte, um für die Zeit der schmalen Rente vorzusorgen, bekam dafür auch einen Zins. Doch dann fiel der Realzins in den negativen Bereich, was bedeutete:
Wer in Anleihen investierte, verlor Tag für Tag Geld. Erst 2024 war der Realzins wieder positiv, d. h. die Verzinsung war durchschnittlich höher als die Inflationsrate. Aber wirklich nennenswert wurde sie seither nicht: Im November 2025 liegt der Realzins unter 0,4 Prozent. Damit ist ein Vermögensaufbau zur Unterstützung der Altersvorsorge nicht effektiv möglich.
Falls wieder eine Zeit kommen sollte, in der man für sein Geld anständige Zinsen bekommt, wird das noch Jahre dauern. Und das „falls“ muss man hier dick unterstreichen. Hinzu kommt, dass man erneut über die Anhebung des Renteneintrittsalters diskutiert. Denn die Rente mag „sicher“ sein. Aber nicht, dass man später, nach Jahrzehnten harter Arbeit, damit überleben könnte. Welche Alternativen gäbe es zum Zins?
Wäre die Rente durch Dividenden eine interessante Alternative?
Aktien sind riskant, sagen sich viele und bleiben bei ihrem Festgeldkonto ohne Rendite oder gleich beim Sparbuch. Und Aktien sind insofern in der Tat riskant, als dass die Kurse zwar steigen, aber auch fallen können. Aber automatisch von Letzterem auszugehen hieße, die Möglichkeiten, die der Aktienmarkt für die Rente bietet, von vornherein zu verpassen.
Und es gibt ja auch am Aktienmarkt einen „Zins“: die Dividende. Die Unternehmen honorieren, dass Anleger ihre Aktien halten und sich damit geldwert am Unternehmen beteiligen, mit einer jährlichen Ausschüttung, durch die der Aktionär am Gewinn beteiligt wird. Richtig ist zwar, dass eine Dividende nicht garantiert ist und deren Höhe schwankt. Aber wenn man nicht nur auf ein Pferd setzt, sondern sich ein klug überlegtes, breit gestreutes Portfolio von guten Dividenden-Aktien zusammenstellt, kann man diese Risiken durchaus eingrenzen. Darüber hinaus bietet das Thema Aktien in Bezug auf die Altersversorgung weitere interessante Aspekte:
- Die Dividendenrenditen liegen im Schnitt deutlich über dem Niveau der Anleiherenditen.
- Zu den Dividenden kommt noch die Chance, mit einer Aktien-Anlage Kursgewinne zu erzielen.
Sehen Sie sich dazu die folgende Grafik an:

Hier vergleichen wir gleich zweierlei. Zum einen stellen wir links oben die durchschnittliche Dividendenrendite der 30 DAX-Aktien und links unten die durchschnittliche Dividendenrendite der 30 Aktien des US-Index Dow Jones in Relation. Sie sehen: Die Dividendenrendite hierzulande ist deutlich höher! Zum anderen vergleichen wir das jeweils mit den Renditen für Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit. Das Ergebnis:
Die durchschnittliche Dividendenrendite des DAX liegt im November 2025 bei 2,54 Prozent. Für deutsche Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit hingegen gibt es zeitgleich 2,706 Prozent Zins. Letzteres liegt zwar etwas über der DAX-Dividendenrendite … aber lesen Sie weiter!
Beim Dow Jones liegt die durchschnittliche Dividendenrendite derzeit bei nur noch 1,18 Prozent, für US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit bekommt man indes 4,13 Prozent.
Da könnte man jetzt auf die Idee kommen, einfach US-Anleihen mit ihrer hohen Rendite zu kaufen. Aber vergessen Sie das Währungsrisiko nicht! Alleine zwischen dem 31.12.2024 und dem 17. November 2025 fiel der Wert des US-Dollars zum Euro um 11,2 Prozent. Da wäre eine Zinsrendite von 4,13 Prozent, wie man sie aktuell bekommt, gleich mehrfach dahin gewesen, man hätte also herbe, sehr herbe Verluste eingefahren. Anleihen außerhalb der Eurozone sind wegen dieses Währungsrisikos immer weitaus riskanter!
Wir stellen vor: Dividenden-ETFs im Fokus
Selbst das klassische Negativ-Beispiel T-Aktie ist so negativ nicht!
Was also hält die deutschen Sparer davon ab, dividendenstarke deutsche Aktien zu kaufen und ihre Rente mit Dividenden aufzubessern? Die Angst vor Kursverlusten? Dazu sollte man eines nicht vergessen: Es geht, wenn wir über ein regelmäßiges Einkommen als Aufbesserung der Rente sprechen, nicht darum, ob die Aktie selbst steigt oder fällt. Es ist schon richtig, dass eine fallende Aktie meist durch eine negative Entwicklung beim Unternehmen verursacht ist und das wiederum dazu führen kann, dass die Dividende reduziert wird oder sogar ganz ausfällt. Und wenn man eine Aktie extrem teuer kauft, dauert es lange, bis eine Dividende für die Kursverluste einen Ausgleich schafft. Aber wie oft passiert das? Pessimisten haben dann immer nur ein Beispiel parat: Die T-Aktie.

Richtig ist: Wer die Aktie bei 100 Euro gekauft hat, müsste sehr, sehr viele Jahre warten, bis man die da eingefahrenen Verluste über die Dividende wieder herausgeholt hat. Aber dann hätte man selbst einen Fehler gemacht, für den die Telekom-Aktie selbst bzw. das Unternehmen nichts kann. Bei 18,31 Euro lag, auf den heutigen Level gerechnet, der erste Kurs dieser Aktie im Herbst 1997. Niemand musste also zu 80, 90 oder 100 Euro kaufen. Und danach hatte man ab 2003 bis heute Gelegenheit, die Aktie zu einem Kurs einzukaufen, der eine sehr ansehnliche Dividendenrendite bedeutete. Denn für die Geschäftsjahre 2004 bis 2024 wurde hier bereits eine Summe von insgesamt 14,21 Euro an Dividende pro Aktie ausgezahlt!
Nein, dass die T-Aktie durch die verrückte Spekulationswelle zur Jahrtausendwende, durch diese sogenannte „Dot.Com“- oder Internet-Blase, so hochgetrieben wurde, ist definitiv kein Argument, guten Aktien mit guten Dividenden fern zu bleiben. Doch wie soll man die finden? Und wie könnte man die mit Aktien grundsätzlich immer einhergehenden Risiken sinnvoll eingrenzen?
Aktien mit hoher Dividende – Der DivDAX enthält die Top-Dividendentitel des DAX
Da schafft der sogenannte „Dividenden-DAX“, kurz DivDAX, Abhilfe. Natürlich finden sich auch im MDAX oder im SDAX viele Unternehmen, die gute Dividenden zahlen. Aber die in diesen Beitrag mit hinein zu nehmen, würden den Rahmen sprengen – wer ein wenig recherchiert, wird fündig.
Sehen wir uns einmal an, was dieser DivDAX zu bieten hat.
In ihm sind diejenigen 15 der 30-DAX-Aktien enthalten, die mit Blick auf die letzte ausgezahlte Dividende (gemeinhin wird im Frühjahr die Dividende für das vorherige Geschäftsjahr ausgezahlt) die höchsten Dividendenrenditen haben. Die nachfolgende Tabelle zeigt die 15 Aktien, die derzeit in diesem DivDAX enthalten sind.

Errechnet man den Durchschnitt der Dividendenrenditen dieser 15 Aktien, kommt man für die im Frühjahr 2025 ausgezahlten Dividenden in Relation zum letzten Kurs des Jahres 2024 (auf das sich die Dividenden ja beziehen) auf stattliche 3,53 Prozent! Und das ist der Dividendenrendite des „normalen“ DAX mit seinen 40 Aktien, die, wie oben gesehen, derzeit leicht unter der Rendite für Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit liegt, deutlich überlegen!
Aber ist da nicht trotzdem das Kursrisiko? Ja, grundsätzlich ist dieses Risiko immer gegeben, egal, ob bei „normalen‘“ Aktien oder denen mit höherer Dividende: Sie alle können auch im Kurs fallen. Aber man muss eines bedenken: Aktien mit hoher Dividende sind grundsätzlich begehrter. Sehen Sie sich dazu mal die auffallend unterschiedliche Performance des DAX zum hier in grün eingezeichneten DivDAX ab der Jahreswende 1999/2000 an:

Dieser Unterschied zugunsten des Dividenden-DAX ist beeindruckend. Nun kann und darf man einwenden, dass bei einem Performanceindex diese Dividenden ja auch mit in den Kurs eingerechnet und rechnerisch reinvestiert werden. Was wäre, würde man sich die Aktien so ansehen, als gäbe es die Dividenden nicht? Wäre der Vorsprung der 15 Aktien des Dividenden-DAX dann immer noch vorhanden? Das sieht man, wenn man vom DAX ebenso wie vom DivDAX die Variante des „Kursindex“ betrachtet, in der diese Dividenden eben nicht positiv auf die Performance wirken, sondern alleine die Kurse selbst gerechnet werden:

Fazit: Aktien mit guten Dividenden können Anleihe-Zinsen übertreffen
Es bleibt auch ohne Einrechnung der Dividenden dabei: Der DivDAX schlägt den DAX insgesamt. Auch das Kursrisiko der dividendenstarken Aktien ist also tendenziell und auf mittelfristiger Basis geringer, wobei man nur wiederholen kann:
Kursgewinne sind nicht das eigentliche Ziel bei einer Dividendenstrategie. Es geht darum, aus den Ersparnissen eine taugliche Rendite herauszuholen, die die Rente stabilisiert und in guten Phasen spürbar aufbessert. Das können dividendenstarke Aktien leisten. Und wer sein Dividenden-Portfolio sinnvoll streut, statt auf zu wenige Pferde zu setzen, hat dadurch nicht nur in Bezug auf mögliche Kursverluste der Aktien (die man aber grundsätzlich ja ohnehin nicht verkaufen würde) in wirtschaftlich schwachen Phasen, sondern auch hinsichtlich möglicherweise zeitweise rückläufige Dividenden eine taugliche Absicherung!
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