Große Erwartungen schaukelten die Zalando-Aktie zwischen September und Februar weit nach oben, jetzt schaukelt sie sich wieder abwärts. Daraus entsteht das Bild eines großen Topps, zu dessen Vollendung nicht mehr viel fehlt. Können die Bullen das noch drehen?
Man fragt sich, was diesen Sinneswandel der Anleger ausgelöst hat. Im Herbst bis hinein in den Februar sah die Aktie des Online-Händlers dynamische Aufwärtsimpulse, höhere Tiefs und höhere Hochs. Jetzt ist es umgekehrt. Und das, obwohl Zalando von dem Damoklesschwert der US-Zölle wenig bis gar nicht betroffen ist und die Konsumneigung in Europa zwar mager ist, aber nicht magerer, als man es noch Anfang des Jahres hätte erwarten können, als die Aktie an der 40 Euro-Marke kratzte.
Hinzu kommt, dass die meisten Analysten die Aktie weit höher einordnen. Die nach den Ergebnissen des ersten Quartals vergebenen Kursziele bewegen sich zwischen 37 und 50 Euro. Und die Analysten dürften bei der Einschätzung zweifellos die Risiken, die das wacklige Konsumumfeld aktuell bedeutet, gegen die mittelfristigen Perspektiven des Unternehmens aufgewogen haben, die sich durch die Übernahme des Konkurrenten About You eher noch verbessert haben.
Indes, ein Kursziel tanzt da aus der Reihe … und das wurde gestern, als Zalando mit -4,36 Prozent zum Tagesverlierer im DAX wurde und eine wichtige Unterstützung brach, bestätigt:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Zalando Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Bernstein Research bestätigte am Donnerstag sein Kursziel für Zalando bei 23 Euro und beließ die Einstufung bei „Underperform“, sprich man geht davon aus, dass die Aktie schlechter als der Gesamtmarkt laufen wird. Aber warum sollte es für die Zukunft, die gerade im Bereich des Konsums nie wirklich klar abzuschätzen ist, nicht unterschiedliche Ansichten geben? Die meisten Analysten sind bullisch … wäre Zalando derzeit wie bis zum Februar von bullischen Tradern dominiert, würde man diese eine, abweichende Meinung mit einem Achselzucken abtun.
Dass sie ihre Wirkung tat deutet an, dass jetzt Short-Seller das Geschehen kontrollieren und die Stetigkeit der Abwärtsbewegung – insbesondere seit Anfang des Monats – dazu führt, dass die Käufer sich nicht trauen, sich gegen das Abwärts-Momentum zu stemmen. Zumal der Kurs mit dem gestrigen Bruch der Unterstützungszone bei 27,38 zu 27,95 Euro eine Schulter-Kopf-Schulter-Abwärtsende (SKS-Formation) vollendet hat.

Aber in diesem Fall ließe sich einwenden: Nach der Unterstützung ist vor der Unterstützung. Bereits zwischen 24,58 und 25,79 Euro wartet die nächste Supportzone, zudem ist die Aktie aktuell markttechnisch überverkauft. Ebenso, wie man es Anfang des Jahres auf der Oberseite übertrieben hatte, wirkt jetzt der Abstieg langsam überzogen.
Und wenn man bedenkt, dass heute die Abrechnung der Optionen am Terminmarkt erfolgt, könnte das den Verkaufsdruck zuletzt noch intensiviert haben, so dass, vielleicht, so mancher Leerverkäufer kommende Woche in der vorgenannten Auffangzone darüber nachdenkt, seine leer verkauften Aktien zurückzukaufen.
Aber das ist nur eine Möglichkeit, mehr nicht. Bevor Zalando die Nackenlinienzone dieser SKS-Formation nicht mit Schlusskursen klar über 28 Euro zurückerobert hat, sollte man sich den Griff ins fallende Messer lieber zweimal überlegen.
Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2025? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen