Die Aktie des Multimarken-Autokonzerns Stellantis beendete die Handelswoche mit dem höchsten Stand seit Ende März. Das heißt, der Kurs liegt sogar höher als direkt vor Trumps „Zoll-Schocker“. Und das hat Gründe. Die Frage ist, wie hoch könnten die den Kurs tragen?
Dass die Automobilindustrie weltweit eine gewisse „Lobby-Power“ hat, dürfte niemanden überraschen. Und die wurde jetzt erfolgreich eingesetzt, denn in den USA ebenso wie in der EU wurde das Wehklagen der großen Autokonzerne erhört. Der Effekt: In den USA nimmt US-Präsident Trump die Kraftstoffeffizienz-Vorschriften nach einem Treffen mit Vorständen von General Motors, Ford und Stellantis zurück. In der EU entwickelt man Pläne, die das eigentlich für 2035 angesetzte Zulassungs-Ende für Verbrennungsmotoren aufweichen. Und Stellantis hat in beiden Märkten einen großen Fuß in der Tür.
Denn dieser gewaltige Konzern hat zum einen klassische US-Marken wie Dodge, Chrysler und Jeep unter seinem Dach, zum anderen europäische Massenhersteller wie Fiat, Opel, Peugeot und Citroën. Da man am Aktienmarkt ebenso wie im Konzern Sorge hatte, dass die Vorgaben zur Reduzierung der Emissionen zum einen hohe Kosten, zum anderen Verunsicherung unter den Verbrauchern auslösen würden, war die Aktie massiv unter Druck geraten.
Diese Nachrichten wirkten daher wie ein Befreiungsschlag und kamen nahezu zeitgleich. Dass der Stellantis-CEO dann auch noch verkündete, dass man bei den US-Produkten, wo man zuletzt mit hohen Lagerbeständen und schwachen Verkaufszahlen rang, starke Nachfrage sehe, tat ein Übriges, um die Anleger zu aktivieren. Aber ist das nicht dennoch riskant, solange man hier nur Chancen, aber noch keine besseren Bilanzdaten sieht?
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Expertenmeinung: Auf Fakten pflegen Anleger selten zu warten, sie folgen den „Zeichen“. Und die waren in diesem Falle äußerst deutlich. Zumal auch mehrere Analysten umgehend den Daumen hoben und ihre Kursziele teils drastisch nach oben anpassten. Am deutlichsten tat man das bei der DZ Bank, wo die Einstufung direkt von „Verkaufen“ auf „Kaufen“ wechselte und das Kursziel von 7,50 Euro auf 13 Euro nach oben schoss. Aber auch die Bank of America (von 9,50 auf 10,30 Euro, neutral) und die UBS (Kursziel rauf von 8,50 auf 12 Euro, „Kaufen“) sahen diese Entwicklung als Argument an, die Aktie klar positiver einzuordnen.
Natürlich sind solche Erleichterungen in Sachen Umweltauflagen keinerlei Garantie dafür, dass die Käufer in Kürze die Verkaufsstellen des Konzerns stürmen. Aber diese Nachrichten sind „frisch“, zwei Analysten-Kursziele liegen noch ein gutes Stück über dem Freitags-Closing und bis zur nächsten Bilanz dauert es noch. Also könnte die Kombination aus charttechnischer Wiederbelebung und neu erwachter Kursphantasie die Aktie durchaus noch „ziehen“.

Und diese charttechnische Komponente ist kein Beiwerk, hier haben wir jetzt ein markant bullisches Signal. Durch die massive Reaktion auf diese neue Gemengelage hat die Stellantis-Aktie die zuvor mehrfach belagerte, aber nicht überzeugend bezwungene 200-Tage-Linie weit unter sich gelassen und die monatelange Bodenbildungspanne zwischen 7,26 und 9,80 Euro nach oben verlassen. Die nächsten Kursziele lägen jetzt bei 10,84 und 11,28 Euro. Aber Vorsicht: Es ist eben letzten Endes die Hoffnung, dass man mit diesen Entwicklungen in Washington und Brüssel einen „Game Changer“ vor sich hat, der die Aktie treibt. Das ist kein Boden, auf dem man sich allzu sicher fühlen darf, Stellantis ist und bleibt vorerst hoch spekulativ.
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