HelloFresh Aktie Prognose HelloFresh: Sie fällt und fällt … geht das noch lange so weiter?

News: Aktuelle Analyse der HelloFresh Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der HelloFresh Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die HelloFresh-Aktie hatte gerade eine wichtige Widerstandszone überwunden und kämpfte sich weiter voran, als der Kurs Ende Mai auf einmal abdrehte und zuletzt beschleunigt fiel. Basis scheint eine Personalie zu sein … aber auf den ersten Blick ist daran nichts dramatisch.

Der Finanzvorstand des Unternehmens (kurz CFO für „Chief Financial Officer“) will den Kochboxen- und Fertiggerichte-Hersteller bis spätestens Ende des Jahres verlassen. Die Suche nach einem Nachfolger sei bereits weit fortgeschritten, erklärte HelloFresh. Diese Meldung führte vor einer Woche zu einem kräftigen Kursrutsch, der an den Folgetagen weitere Abgaben nach sich zog.

HelloFresh Aktie: Chart vom 09.06.2025, Kurs 9,39 Euro, Kürzel: HFG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
HelloFresh Aktie: Chart vom 09.06.2025, Kurs 9,39 Euro, Kürzel: HFG | Quelle: TWS

Dadurch wurde aus einer moderaten Konsolidierung ein bärisches Signal, ausgelöst durch den Bruch der gerade erst zurückeroberten und jetzt doch wieder zum Widerstand gewordenen, die 200-Tage-Linie einschließenden Zone 9,88/10,12 Euro. Ein Abwärtssignal das, sollte jetzt noch die eher leichte Supportlinie bei 9,27 Euro fallen, den Bereich 7,40/7,80 Euro als nächstes Kursziel hätte. Aber was ist an dieser Personalie denn so dramatisch, dass die Aktie am Tag ihrer Bekanntgabe, dem 3. Juni, in der Spitze um 9,5 Prozent fiel und die Käufer seither nicht mehr auftauchen?

Expertenmeinung: An klaren Fakten festmachen kann man das nicht, weil man die nicht hat. Der CFO Christian Gärtner ist seit zehn Jahren beim Unternehmen, also noch vor dem Börsendebüt 2017. Die offizielle Begründung des Ausscheidens ist, dass sich Gärtner neuen beruflichen Herausforderungen stellen wolle. Aber wenn der Finanzchef in einer Phase geht, in der man bei HelloFresh dabei ist, die Strategie umzugestalten, weil man mit den Kochboxen alleine nicht weiterkam, stellen sich Anleger Fragen.

Könnte es vielleicht sein, dass der CFO den neuen Kurs nicht mittragen will, weil er ihn für nicht zielführend hält? Ein Kurs, bei dem man sich nach dem Aufbau eines zweiten Standbeins mit Fertiggerichten jetzt einen Sparkurs verordnet hat, zugleich aber weiter eigene Aktien zurückkauft? Oder geht er, weil Druck auf ihn ausgeübt wurde, weil es bislang nicht gelang, den Umsatzrückgang zu stoppen? Man weiß es nicht.

Was indes gegen Vermutungen in Richtung „Drama“ spricht, ist, dass der CFO nicht Hals über Kopf den Schreibtisch räumt, sondern „spätestens im vierten Quartal“ gehen will, und HelloFresh damit auch Zeit hat, die Nachfolge einigermaßen in Ruhe zu regeln. Ist das also nur ein Sturm im Wasserglas? Wie gesagt: Man weiß es nicht, in dieser Hinsicht tappen die Trader derzeit im Dunkeln.

Was ohne diese Personalie bleibt, ist ein Unternehmen, das sich versucht, anders und besser aufzustellen, und bei dem man nicht weiß, ob diese Maßnahmen am Ende wirklich das bringen, was sich bullische Anleger erhoffen müssten: Solide Perspektiven für Umsatz und Gewinn. Solange das offen ist, wäre die Aktie am besten rein charttechnisch zu handeln. Was hieße:

Gelingt es, diese wichtige Zone 9,88/10,12 Euro erneut zu überbieten, hätten die Bullen zumindest wieder etwas Wasser unter dem Kiel. Aber wirklich raus aus dem Sumpf wäre man erst, wenn das jüngste Hoch bei 11,13 Euro bezwungen wäre und dadurch Spielraum an die vorherigen Hochs vom Dezember und Februar bei 13,49 und 13,92 Euro entstehen würde. Aktuell ist das aber noch Wunschdenken. Unterhalb 9,88/10,12 Euro bleiben die Chancen auf der Unterseite größer … und in einer solchen Gemengelage hilft emotionslos am Chartbild angelehntes Trading definitiv weiter als das Raten über die Hintergründe des CFO-Abgangs.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Anbieter von Kochboxen verzeichnete von Februar bis April an der Börse einen deutlichen Kursrückgang. Die HelloFresh-Aktie hat sich in diesem Zeitraum nahezu halbiert und fiel zwischenzeitlich beinahe auf die Tiefs von Ende 2018 zurück. Der Anstieg der letzten Jahre ist damit nahezu vollständig verloren gegangen, und aktuell versuchen die Bullen die Kurse wieder zu stabilisieren.

Immerhin gelang inzwischen die Rückeroberung sowohl der 20- als auch der 50-Tage-Linie. Dennoch wären hier weiterhin einige Hürden zu überwinden, auf die ich noch eingehen werde. Die Aktie befindet sich derzeit in einer neutralen Trendphase.

Expertenmeinung: Aktuell haben sich die Kurse der aufgerissenen Kurslücke von Anfang März angenähert. Dieser Bereich bis 10 EUR stellt zudem einen markanten Widerstand dar, da sich hier eine ehemalige Unterstützungsebene befindet. Diese wurde durch den Kursrutsch in Richtung Süden zu einem Widerstand.

Hinzu kommt die 200-Tage-Linie, an der die Bullen in den letzten Tagen bereits gescheitert sind. Insgesamt stehen der Aktie auf dem Weg nach oben mehrere relevante Widerstände im Weg. Ob diese ohne Weiteres überwunden werden können, bleibt abzuwarten.

Aussicht: NEUTRAL

HelloFresh Aktie: Chart vom 06.05.2025, Kurs: 9.406 EUR Kürzel: HFG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
HelloFresh Aktie: Chart vom 06.05.2025, Kurs: 9.406 EUR Kürzel: HFG | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Das Quartalsergebnis von HelloFresh war eine typische „ja, aber“-Bilanz: Optimisten bekamen neue Argumente, Skeptiker aber ebenso. Was dabei am Ende des Tages bei der Aktie herauskam, unterstreicht das … und macht den Deckel auf der Oberseite ein wenig schwerer.

In den ersten drei Monaten des Jahres fiel der Umsatz des Kochboxen- und Fertiggerichte-Herstellers gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf währungsbereinigter Basis um 8,3 Prozent und lag mit 1,9 Milliarden Euro leicht unter der durchschnittlichen Analystenprognose von 1,92 Milliarden. Das war schlecht.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aber stieg trotzdem, von 16,8 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf jetzt 58,1 Millionen. Auch das bereinigte EBIT (vor Zinsen und Steuern) lag mit -3,7 Millionen weit besser als vor einem Jahr, als bei dieser Kennzahl noch -49,8 Millionen verbucht wurden. Auch der Cashflow kam deutlich besser auf den Tisch, nach den -6,5 Millionen vor einem Jahr wurden da +94,3 Millionen erreicht. Das war gut.

Allerdings stieg der Netto-Verlust, auf den Gewinn pro Aktie gerechnet kam man da auf -0,77 Euro, vor einem Jahr hatte der Verlust bei -0,49 Euro gelegen. Das wiederum war schlecht … oder?

Expertenmeinung: Das kommt entscheidend darauf an, ob man daran glaubt, dass das Restrukturierungsprogramm von HelloFresh am Ende erfolgreich sein wird. Denn gelingt es, wäre dieses höhere Netto-Minus eben nur der notwendige Schmerz im Zuge eines Heilungsprozesses.

Neben dem mittlerweile etabliert wirkenden zweiten Standbein der Fertiggerichte setzt man auf höhere Produktivität, gezielteres Marketing und will damit mehr Gewinn und Cashflow erreichen, ganz bewusst auf Kosten des Umsatzes. Die Bestandskunden sollen gehalten, gute Kunden aufgebaut werden, zugleich setzt man auf regional gezielte Feinsteuerung bei den Angeboten, während wenig effizienter Kostenaufwand durch Marketing in die Breite verschwinden soll. Das Problem ist:

Das dauert natürlich seine Zeit. Und noch ist damit offen, ob diese Restrukturierung am Ende zu deutlich höheren Margen und Gewinnen führt und auf welchem Level sich Letztere dann einfinden. Kurz: Ob man auf diese Bilanzdaten hin kaufen mochte, war eine „Glaubensfrage“. Und wenngleich es zu Beginn des Handelstages so aussah, als seien viele von diesem Zahlenwerk positiv angetan, änderte sich das Richtung Handelsende doch hinreichend deutlich, um für eine hochgezogene Augenbraue zu sorgen.

Wir sehen im Chart, dass die HelloFresh-Aktie zunächst kräftig anzog, am Tageshoch erreichte sie ein Plus von 12,0 Prozent. Doch knapp unterhalb der aktuell bei 9,49 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie setzten dann Gewinnmitnahmen ein, am Ende reichte es nur noch für ein Plus von 5,13 Prozent. Was zwar besser ist als ein Intraday-Turnaround ins Minus, aber dass die Aktie genau da drehte, wo sie drehte, sollte vorsichtig stimmen.

Denn diese 200-Tage-Linie ist nicht nur per se ein wichtiger Widerstand, sie ist auch einem mindestens genauso wichtigen Widerstandsbereich vorgelagert, nämlich der Zone 9,88 zu 10,12 Euro, deren untere Begrenzung zugleich das obere Ende der am 11. März als Folge der da ausgegebenen 2025er-Prognose entstandenen Abwärts-Kurslücke ist.

Die Aktie müsste nicht nur über die 200-Tage-Linie hinaus, sie müsste auch diese darüber wartende Widerstandszone bezwingen, um als bullisch eingestuft zu werden. Und diese Gewinnmitnahmen, die so auffallend nahe an der ersten Hürde in Form der 200-Tage-Linie einsetzten, lassen den Schluss zu, dass die Zweifler die Hoffenden derzeit an Zahl übersteigen und ein solcher Befreiungsschlag deshalb kein allzu wahrscheinliches Szenario für die kommenden Wochen ist.

Quellenangaben: Bilanz des 1. Quartals 2025, 29.04.2025:
https://assets.ctfassets.net/irplh84t0tdt/oQt8OolFqRxRq1vNV3hR0/046013fa2d061ad2b384c3c112ed3c17/HelloFresh_Pressemeldung_Q1.pdf

HelloFresh Aktie: Chart vom 29.04.2025, Kurs 8,888 Euro, Kürzel: HFG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
HelloFresh Aktie: Chart vom 29.04.2025, Kurs 8,888 Euro, Kürzel: HFG | Quelle: TWS
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Nicht nur bei den US-Indizes werden gerade Doppeltopps vollendet und steht die 200-Tage-Linie im Fokus. Ein ähnliches Chartbild zeigt die HelloFresh-Aktie. Wobei sich die Probleme erst nach dem offiziellen Handelsende ergaben, als die 2025er-Prognose vorgelegt wurde.

Es wurde bereits relativ früh im Jahr erkennbar, dass die Hoffnung der Trader, 2024 werde für den Kochboxen- und Fertiggerichte-Hersteller HelloFresh ein Jahr des Durchstartens, enttäuscht würden. Trotzdem begann man ab der zweiten Jahreshälfte, die Aktie wieder nach oben zu ziehen. Denn 2025 könnte ja, angesichts der Kostenreduktion und der Etablierung der Fertiggerichte als zweites Standbein, stark werden. Seit gestern Abend kurz vor 18 Uhr darf man daran jedoch zweifeln.

Dass HelloFresh nur drei Tage vor der für den 13. März angesetzten Vorlage der testierten 2024er-Bilanz am Montagabend mit Vorab-Zahlen und einer 2025er-Prognose herauskam, dürfte bei vielen bereits ein ungutes Gefühl ausgelöst haben. Und in der Tat: Der Ausblick war unerfreulich.

Mit dem dünnen Umsatzplus von 0,9 Prozent für das Jahr 2024 lag man im Rahmen der Erwartungen, ebenso mit dem um Sondereinflüsse bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (AEBITDA), der mit 399 nach 447,6 Millionen Euro im Vorjahr hereinkam. Schnee von gestern, interessant war, wie kräftig HelloFresh 2025 wachsen will. Und da lag das Problem:

Expertenmeinung: Auf den Umsatz bezogen: gar nicht. Das Unternehmen rechnet für 2025 mit einem Rückgang des Umsatzes zwischen drei und acht Prozent. Zwar will man, basierend auf den Kosteneffizienzmaßnahmen, im EBITDA mehr erreichen, konkret liegt die Prognosespanne da bei 450 und 500 Millionen Euro nach den 399 Millionen im Jahr 2024. Aber dass zudem gemeldet wurde, dass man dieses Kosteneffizienz-Programm bis 2026 verlängern wird, deutet an, dass man da noch allerhand an Kosten reduzieren will … oder besser: muss.

Wir zeigen Ihnen hier das Chartbild, wie es sich am Abend im nachbörslichen Handel auf der Tradegate-Plattform per 22 Uhr dargestellt hat. Die Aktie verlor im regulären Handel per 17:30 Uhr am Montag nur drei Prozent auf 10,055 Euro, am Abend aber fiel sie weiter auf 9,00 Euro. Damit hat sie eine wichtige Unterstützung gebrochen und eine andere, nicht minder wichtige, angelaufen.

HelloFresh Aktie: Chart vom 10.03.2025, Kurs 10,055 Euro (Xetra) 9,00 Euro (Tradegate), Kürzel: HFG | Online Broker LYNX
HelloFresh Aktie: Chart vom 10.03.2025, Kurs 10,055 Euro (Xetra) 9,00 Euro (Tradegate), Kürzel: HFG

Die Rede ist von der im regulären Handel nur knapp unterbotenen, am Abend aber massiv unterbotenen Nackenlinie der Toppbildung bei 10,15 Euro und der am Abend fast punktgenau erreichten 200-Tage-Linie bei 9,03 Euro. Grundsätzlich wäre es denkbar, dass das Aufsetzen auf der 200-Tage-Linie ausreicht, um die Aktie in eine Gegenbewegung nach oben zu bringen. Aber zum einen wäre die nächste Hürde, die vorgenannte Nackenlinie, nicht fern. Zum anderen war dieser Ausblick am Montagabend ein Argument für Trader, um hier die Reißleine zu ziehen … es wäre also eher überraschend, wenn viele diese 2025er-Prognose heute als gut genug zum Einstieg bewerten und andere, die das nicht so sehen, nicht zugleich wieder höhere Kurse zum Ausstieg nutzen würden.

Fazit: Möglich wäre es zwar, dass die 200-Tage-Linie als Support funktioniert. Aber es ist unsicher genug, um da besser nicht auf Verdacht einzusteigen. Spätestens, wenn die HelloFresh-Aktie das gestrige, nachbörsliche Verlaufstief bei 8,50 Euro unterbieten würde, wäre die Chance, dass die 200-Tage-Linie die Bullen retten könnte, ohnehin vom Tisch.

Quellen:
Vorläufige Ergebnisse 2024, Prognose für 2025, 10.03.2025: https://ir.hellofreshgroup.com/websites/HelloFresh/German/3900/news-detail.html?newsID=39af14a9-8d89-4bbc-99b9-099738ff20b0

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Anbieter von Kochboxen meldet sich an der Börse seit einigen Handelstagen mit einem Comeback zurück. Ende Januar sah die Lage noch deutlich schlechter aus. Der Aufwärtstrend wurde kurzfristig beendet und somit auch die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs. Die HelloFresh-Aktie befand sich inmitten einer Korrektur.

Doch die positive Stimmung am deutschen Parkett hat das Papier zurück ins Rennen gebracht. Mittlerweile befindet sich die Aktie wieder am bisherigen 52-Wochen-Hoch.

Expertenmeinung: Der Bereich bei 13.50 EUR markiert eine harte Widerstandsebene. Was, wenn es die Aktie darüber schaffen würde? Dann sollte der Weg für weitere Anstiege frei sein, denn der nächste bedeutende Widerstand wäre im längerfristigen Chart erst wieder bei 34.36 EUR, dem Hoch von September 2023, zu finden.

Ob dies ein realistisches Kursziel ist, lässt sich natürlich nicht sagen. Fakt ist allerdings, dass ein Ausbruch über den angesprochenen Widerstand ein weiteres technisches Kaufsignal mit sich bringen würde.

Aussicht: BULLISCH

HelloFresh Aktie: Chart vom 17.02.2025, Kurs: 13.48 EUR Kürzel: HFG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
HelloFresh Aktie: Chart vom 17.02.2025, Kurs: 13.48 EUR Kürzel: HFG | Quelle: TWS
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.