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ThyssenKrupp Aktie Prognose Thyssen verdient endlich wieder Geld. Wie hoch kann es gehen?

News: Aktuelle Analyse der ThyssenKrupp Aktie

von | |

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Vorherige Analysen der ThyssenKrupp Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Mit -8,74 Prozent verbuchte die thyssenkrupp-Aktie am Donnerstag den zweitstärksten Verlust im MDAX. Auslöser: Die am Morgen vorgelegten Ergebnisse zum 3. Geschäftsjahresquartal. Jetzt steht die Frage im Raum: Kann der Blick nach vorne die Hausse retten?

Das war nicht gerade erfreulich, was der thyssenkrupp-Konzern zum 3. Quartal des hier immer am 30.9. endenden Geschäftsjahres zu melden hatte. Zwar stieg der Auftragseingang um 21 Prozent, das basierte aber entscheidend auf der Auftragslage bei thyssenkrupp Marine Systems (kurz TKMS), die anderen vier Geschäftsbereiche vermochten dazu nichts beizutragen. Die „Perle“ TKMS will man noch in diesem Jahr abspalten und an die Börse bringen. Aber was dann bleibt, ist eben trübe.

Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp neun Prozent. Dem stand zwar ein Anstieg des um Sondereffekte bereinigten EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von fünf Prozent gegenüber, aber die da gemeldeten 155 Millionen Euro lagen weit unter der durchschnittlichen Analysten-Erwartung von 174 Millionen.

Das war mager genug, um jetzt auch den Gesamtjahresausblick zu senken. Statt wie bisher mit einem Umsatz zwischen +/-0 und -3 Prozent gegenüber dem Vorjahr kalkuliert thyssenkrupp jetzt mit -5 bis -7 Prozent. Und das bereinigte EBIT erwartet der Konzern am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne von 0,6 bis 1,0 Milliarden Euro. Dass die Anleger solche Zahlen nicht mochten, ist also nachvollziehbar.

Expertenmeinung: Aber wie geht es jetzt weiter? Kommt da jetzt noch Abgabedruck nach oder hat jetzt verkauft, wer hatte verkaufen wollen? Immerhin warten die mittelfristigen Aufwärtstrendlinien weit unter dem letzten Kurs, sogar die 200-Tage-Linie wäre mit 7,27 Euro noch weit genug entfernt, um sich den Ausstieg zu überlegen … vorausgesetzt, der Kurs würde diesen wichtigen gleitenden Durchschnitt wirklich testen. Aber wird er das denn?

thyssenkrupp Aktie: Chart vom 14.08.2025, Kurs 8,876 Euro, Kürzel: TKA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
thyssenkrupp Aktie: Chart vom 14.08.2025, Kurs 8,876 Euro, Kürzel: TKA | Quelle: TWS

Möglich wäre es schon, aber tendenziell nur, wenn die großen Hoffnungen platzen, die die Anleger in Auftragseingang und Gewinnperspektive von TKMS und deren Rückfluss des Profits an thyssenkrupp hegen, die nach dem Börsengang knapp über 50 Prozent an TKMS halten würden. thyssenkrupp ist im Februar und März genau deswegen so rasant und weit gestiegen: Die Aktie wurde zu einem Teil des „Rüstungs-Hype“. Wenn dieser Lack an Glanz verliert, könnte die Aktie in der Tat sogar wieder an die bei 6,25 und 5,15 Euro verlaufenden, mittelfristigen Aufwärtstrendlinien zurücksetzen, aber:

Noch sehen wir bei den Rüstungstiteln nur eine Korrektur, weil, wie auch bei der thyssenkrupp-Aktie, die Realität die großen Erwartungen bislang noch nicht decken kann. Aber erst, wenn man am Markt fürchtet, dass man sich insgesamt zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, wird es auch bei dieser Aktie eng. Daher sollte man jetzt noch nicht davon ausgehen, dass die Abwärtsbewegung drastische Dimensionen annimmt. Erst, wenn die jetzt nächstgelegene Supportlinie bei 7,94 Euro fallen sollte, wäre das eine Basis, um hier deutlich vorsichtiger zu werden.

Quellenangaben:
Ergebnisse zum 3. Geschäftsjahresquartal 2024/2025, 14.08.2025, https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/thyssenkrupp-mit-solider-geschaftsentwicklung-im-3.-quartal-20242025-300383

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Nach einer beeindruckenden Rallye zu Jahresbeginn, bei der sich die Aktie von thyssenkrupp in wenigen Wochen mehr als verdoppelte, geriet der Kursverlauf ins Stocken. Knapp unter der Marke von 11 Euro setzte eine Phase deutlicher Gewinnmitnahmen ein – ein Reaktion nach einem überhitzten Anstieg. Seither bewegt sich der Titel in einer zähen Seitwärtsphase, was angesichts des vorangegangenen Tempos wenig überrascht. Im Mai unternahmen die Bullen einen ersten Versuch, das Hoch zu attackieren – der Ausbruch blieb jedoch aus. Aktuell nimmt die Aktie einen weiteren Anlauf, um diese zentrale Hürde zu überwinden. Der Trend selbst ist momentan als neutral einzustufen.

Expertenmeinung: Solange die Kurse unter der 11-Euro-Marke verharren, bleibt die Aufwärtsdynamik gedeckelt. Gelingt jedoch der nachhaltige Ausbruch über diesen Bereich, könnte ein neues Kaufsignal generiert werden. Danach könnte sich die Aufwärtsbewegung bis hin zur 12-Euro-Marke weiter fortsetzen. Hier befindet sich der nächste längerfristige Widerstand, welcher Anfang 2021 gebildet wurde. Dies wäre gleichzeitig auch mein Kursziel für das Papier. Ob das bullische Szenario tatsächlich zündet, bleibt abzuwarten. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob die Käufer genug Kraft haben, um das Signal auch tatsächlich zu liefern.

thyssenkrupp Aktie: Chart vom 10.07.2025, Kurs: 10.84 EUR, Kürzel: TKA | Online Broker LYNX
thyssenkrupp Aktie: Chart vom 10.07.2025, Kurs: 10.84 EUR, Kürzel: TKA | Quelle: TWS

Aussicht: BULLISCH

Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Industrie- und Technologiekonzern geriet zu Beginn des Monats unter Druck, nachdem sich die Kurse erneut den Hochs von März und April näherten. Kurzfristig wurde sogar die 20- als auch die 50-Tage-Linie nach unten gebrochen. Und auch das Handelsvolumen nahm deutlich an Fahrt auf. Es sah stark danach aus, als ob die Bären hier endgültig das Ruder an sich reißen würden. Doch zu Wochenbeginn gelang der Thyssenkrupp-Aktie die Wende und ging mit einem satten Plus von mehr als 7 % aus dem Handel. Das sieht vielversprechend aus.

Expertenmeinung: Mit dem Schließen der Kurslücke vom 15. Mai wurde die kurzfristig eingeleitete bärische Stimmung wieder größtenteils negiert. Es sieht danach aus, als ob die Aktie nun wieder das bisherige Jahreshoch anvisiert. Vorerst sehe ich für dieses Szenario gute Chancen und gebe dem Titel ein Kursziel im Juni von 11 EUR mit auf den Weg. Natürlich ist dies nicht ein Stein gemeißelt. Die Kurse sollten den Boden knapp oberhalb der Marke von 8 EUR jedenfalls nicht mehr brechen, ansonsten würde sich das Gesamtbild wieder deutlich eintrüben.

Aussicht: NEUTRAL

Thyssenkrupp Aktie: Chart vom 23.05.2025, Kurs: 9,33 EUR Kürzel: TKA | Online Broker LYNX
Thyssenkrupp Aktie: Chart vom 23.05.2025, Kurs: 9,33 EUR Kürzel: TKA | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Schwache Quartalsergebnisse haben den Kurs des deutschen Stahlunternehmens zum Ende der vorigen Woche deutlich belastet. Die im April gestartete Erholung ist somit wieder gefährdet. Das Hoch von März konnte nicht mehr erreicht werden, wodurch sich auf lange Sicht ein tieferes Hoch im Chart abzeichnet. Dies könnte auf eine mögliche Trendumkehr hindeuten.

Mit dem Verlust der 20- sowie der 50-Tage-Linie zeigt sich ein Signal der Schwäche. Auch die aufgerissene Kurslücke erschwert die Lage zusätzlich. Der Trend befindet sich derzeit in einer neutralen Verkaufsphase.

Expertenmeinung: Die Bären scheinen nun die Kontrolle übernehmen zu wollen. Das nächste mögliche Kursziel wäre das Zwischentief von Anfang April. Dieses liegt bei exakt 6.30 EUR und ist noch ein gutes Stück entfernt. Weitere solide Unterstützungen lassen sich im Chart derzeit schwer ausmachen.

Wenn die Bullen dieses Szenario verhindern wollen, müssten sie schnell die offene Kurslücke schließen. Je länger diese bestehen bleibt, desto schwerer wiegt das jüngste Verkaufssignal. Anfang April konnte das Gap schnell wieder geschlossen werden. Ob dies erneut gelingt, bleibt abzuwarten.

Aussicht: NEUTRAL

Thyssen Krupp Aktie: Chart vom 16.05.2025, Kurs: 8.32 EUR Kürzel: TKA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Thyssen Krupp Aktie: Chart vom 16.05.2025, Kurs: 8.32 EUR Kürzel: TKA | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

thyssenkrupp hat sich von einer „lahmen Ente“ in eine Kursrakete verwandelt: Die Aktie, die bis vor kurzem kaum einer haben wollte, steht plötzlich im Rampenlicht. Aber wie stabil ist diese Spekulation? Ist das nicht eher eine hochriskante Fahrt ins Blaue?

Die Rahmenbedingungen wandelten sich in den letzten Wochen schnell. Auf einmal will sich Europa selbst verteidigen, das treibt die Kurse von Rüstungsunternehmen und so ziemlich allen anderen Unternehmen, die mit der Thematik zu tun haben – oder auch nur zu tun haben könnten. Dann wurden unlängst dreistellige Milliardenbeträge aufgerufen, die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben wird quasi aufgelöst, das treibt die Kurse noch weiter. Auch bei thyssenkrupp. Aber wieso eigentlich?

thyssenkrupp bringt man automatisch mit einem Stahlkonzern in Verbindung. Aber auch, wenn es diesen Bereich noch gibt, so ist das Unternehmen seit vielen Jahren dabei, sich weitaus breiter aufzustellen. Und ein Unternehmensbereich interessiert die Trader derzeit ganz besonders: ThyssenKrupp Marine Systems, kurz TKMS. Was auch, aber nicht nur, daran liegt, dass es in der im Februar vorgelegten Bilanz die einzige Sparte war, die Erfreuliches zu berichten hatte. Es liegt auch daran, dass thyssenkrupp diesen Bereich abspalten und an die Börse bringen will … und das noch in diesem Jahr.

TKMS baut unter anderem U-Boote. Und da kamen zuletzt neue Aufträge herein. Die Schlussfolgerung der Spekulanten: Jetzt, da der bremsende Deckel der Schuldenbremse für den Verteidigungsbereich entfernt wird und auch andere EU-Länder erheblich mehr in die Verteidigung investieren werden, wird sich TKMS vor lauter Neuaufträgen nicht retten können. Und bei Regierungsaufträgen kann man ja, so sagt man, bei der Marge gerne noch ein wenig drauflegen. Ist das so bzw. kommt es so?

Expertenmeinung: Es ist möglich. Aber wann da was hereinkommt, weiß man hier und jetzt ebenso wenig, wie man absehen könnte, wie sich das auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung des Mutterkonzerns thyssenkrupp insgesamt auswirken wird. Diese Extrem-Hausse ist bislang reine Spekulation, begleitet von großen Erwartungen, aber noch keineswegs von Fakten … ein wackliges Parkett.

Auch seitens der Analysten bekommen die derzeit mit der Aktie Bockspringen veranstaltenden Trader wenig Rückendeckung, denn da hält man sich doch lieber an Fakten und vorsichtigere Prognosemodelle. In der vergangenen Woche, in der ja Aufrüstung und freie Milliarden hierfür bereits auf dem Tisch lagen, hob JPMorgan das Kursziel für die Aktie von 4,10 auf 6,50 an und wertete mit „Neutral“. Morgan Stanley stufte die Aktie am Freitag sogar von „Neutral“ auf „Untergewichten“ ab. Und selbst die Kursziele der beiden Bankanalysten, die diese Kaufwelle im Februar mit Verweis auf TKMS losgetreten hatten, sind bereits überboten: Die Citigroup hatte da 8,00 Euro, die Bank of America 9,00 Euro genannt.

Sicher, man kann nicht wissen, ob die Entwicklungen der kommenden ein, zwei Jahre das jetzt erreichte, höchste Kursniveau seit drei Jahren nachträglich unterfüttern werden, es könnte ja so kommen. Aber ein „Es könnte ja sein“ hält auf Dauer auch den bullischsten Zocker nicht davon ab, nach einer derartigen Rallye mal Gewinne mitzunehmen. Was also tun?

Ein Neueinstieg jetzt, nach dieser Rallye, wäre schon mehr als verwegen. Sich aber auf Verdacht mit Leerverkäufen dagegenzustellen, nicht weniger. Die Aktie, egal, ob mit Bullen-Huf oder Bären-Pfote, ausgerechnet jetzt anzupacken, wäre nicht ratsam. Aber was, wenn man sie längst im Depot hat? Dann wäre es zwingend, sich gegen das immer wieder auftauchende „Unverhofft kommt oft“ abzusichern. Hierfür würde sich aus aktueller Sicht eine Zone als Orientierung anbieten:

thyssenkrupp Aktie: Chart vom 17.03.2025, Kurs 9,156 Euro, Kürzel: TKA | Online Broker LYNX
thyssenkrupp Aktie: Chart vom 17.03.2025, Kurs 9,156 Euro, Kürzel: TKA | Quelle:

Die auffällige, bis ins Jahr 2020 zurückreichende Unterstützungszone zwischen 7,53 und 7,91 Euro. Hier einen näher liegenden Support zu haben, wäre natürlich angenehm, ist aber durch diesen Sturmlauf der vergangenen Wochen nicht gegeben, zumal die immense Volatilität zu enge Stoppkurse auch nicht zulassen würde. Wem der Abstand zu einer potenziell tragfähigen Zone zu weit ist, könnte natürlich auch ein paar dieser Aktien verkaufen und Kapitalexposition nebst Abwärtsrisiko auf diesem Wege reduzieren.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.