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Das Chartbild von SÜSS MicroTec ist zwar höchst originell, aber in dem ungewöhnlichen Kursverlauf der letzten Monate steckt viel Spekulation. Derzeit gleicht man ein negatives „Ist“ durch große Erwartungen an die Zukunft aus … die indes leider nie sicher vorhersagbar ist.
Der Kursverlauf der letzten Monate ist von Kurslücken geprägt, die nicht nur ungewöhnlich zahlreich, sondern auch ungewöhnlich groß ausfallen. Basis dieser abrupten Kursimpulse waren Zahlen bzw. Aussagen des Unternehmens. Im Juli enttäuschten Quartalszahlen die Anleger, man erkannte, dass 2025 kein so gutes Jahr werden würde, wie man das vom für die Chipindustrie fertigenden Anlagenbauer erwartet hatte. Doch einige ließen sich nicht entmutigen und kauften in die gedrückten Kurse hinein. Fast hätte die SÜSS-Aktie dadurch die Abwärtslücke vom Juli wieder geschlossen … aber dann kamen Ende Oktober Vorab-Zahlen zum dritten Quartal nebst gesenkter Gesamtjahresprognose.
Wieder war die Aktie am Boden. Und wieder zog sie an. Auslöser waren die am 6. November präsentierten endgültigen Quartalszahlen. Die kannte man zwar. Aber es kam ein Statement des SÜSS MicroTec-Chefs, das die Trader wieder in Wallung versetzte: Der CEO schrieb, dass man im 4. Quartal auf Basis konkreter Kundenanfragen jetzt mit einer sehr deutlichen Belebung des Auftragseingangs rechne. Und schon ging es mit der Achterbahn wieder aufwärts. Knapp unterhalb des Kreuzwiderstands aus Juni-Abwärtstrendlinie und 200-Tage-Linie war dann allerdings erst einmal Schluss … bis gestern.
Denn am Montag war bei SÜSS MicroTec Kapitalmarkttag. Und den nutzte man, um weit in die Zukunft zu blicken, was ja in den letzten Jahren immer mehr in Mode gekommen ist, obwohl man auch und gerade in den Chefetagen von Unternehmen wissen sollte, dass die Zukunft immer auch das Unerwartete beinhaltet. Vor allem, wenn man – wie hier der Fall – fünf Jahre vorausblickt und für das Jahr 2030 Ziele formuliert. Die indes äußerst positiv daherkamen:
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Expertenmeinung: Ausgehend von der 2025er-Umsatzprognose von 470 bis 510 Millionen Euro will SÜSS bis 2030 einen Umsatz zwischen 750 und 900 Millionen erreichen. Zugleich soll die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von 11 bis 13 Prozent im laufenden Jahr deutlich auf 20 bis 22 Prozent zulegen.

Die Aktie machte am Montagmorgen einen Satz nach oben und war sofort über dem Kreuzwiderstand bei 35,30/35,90 Euro, an dem sie zuvor nicht vorbeigekommen war. Sogar das Oktober-Verlaufshoch bei 37,34 Euro wurde erreicht und intraday kurz überboten. Aber dann setzten Abgaben ein. Die waren zwar zu dünn, um das Plus allzu sehr zu verringern, am Ende standen immer noch stattliche +8,34 Prozent zu Buche. Aber sie zeigten, dass einige Marktteilnehmer diese ambitionierten Ziele als das einordneten, was sie nun einmal sind:
Als ambitionierte Ziele. Niemand könnte sicher absehen, wie sich die wirtschaftliche Lage insgesamt und bei SÜSS MicroTec im Besonderen im Jahr 2030 darstellt. Was man erreichen will und was man erreichen wird, ist schon zu oft zweierlei bei allen möglichen, auch sehr großen Konzernen gewesen, um diese Ziele als in Stein gemeißelte Blicke in die Zukunft ansehen zu dürfen. Und heute zu kaufen mit Blick auf etwas, das in fünf Jahren sein könnte, ist ohnehin eine eher verwegene Idee. Aktuell backt man bei SÜSS noch weit kleinere Brötchen. Und ob die so schnell verdaut werden, dass es gelingt, die Aktie auch noch über die nächsten Charthürden und mit Schlusskursen über dem Juni-Hoch bei 47,48 Euro sogar in einen mittelfristigen Befreiungsschlag zu tragen, ist zumindest fraglich.
Quellenangaben: Aussagen des Kapitalmarkttages vom 17.11.2025:
https://www.suss.com/de/investor-relations/pressemitteilungen/corporate/suss-stellt-auf-dem-capital-markets-day-ambitionierte-plane-fur-weiteres-umsatzwachstum-und-eine-nachhaltige-margensteigerung-vor/1104724916
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