Hier bekommen Anleger Bitcoin mit Aufschlag, gehebelt, verschuldet und zusätzlichen Kosten. Strategy widerspricht jeglicher Logik.
Ein Geschäftsmodell ohne Daseinsberechtigung
Strategy (ehemals MicroStrategy) wurde 1989 von Michael Saylor gegründet und war eigentlich ein Anbieter von Business-Intelligence-Software. Heute ist man eine Bitcoin-Holding oder wie auch immer man das Geschäftsmodell bezeichnen soll.
Strategy kauft Bitcoin und bietet Anlegern die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen. Das Geschäftsmodell ergibt für sich genommen bereits keinen Sinn, denn warum sollte man Strategy kaufen, wenn man auch direkt Bitcoins oder einen Bitcoin ETF kaufen kann?
Denn Strategy hat natürlich auch operative Kosten. Diese Kosten übersteigen die eines ETFs und sind natürlich auch höher als die Kosten, die bei einem direkten Kauf von Bitcoin entstehen.
Die Vorstände von Strategy kassieren beispielsweise durchweg Millionengehälter und können es vermutlich selbst kaum glauben, dass das der Fall ist.
Das Kerngeschäft von MSTR stagniert, und die finanziellen Kennzahlen haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. Das Unternehmen hat sich deshalb entschieden, eine „Hail Mary“-Strategie zu verfolgen, indem es in Bitcoin investiert.
Teure Manager – schlechte Käufer
Dieses Geschäftsmodell hätte für Anleger nur in zwei Situationen einen Vorteil: Wenn Strategy ein guter Bitcoin-Käufer wäre und es dem Unternehmen gelinge unter marktüblichen Preisen einzukaufen. Oder aber, wenn man durch den Kauf der Strategy-Aktie mehr Bitcoin erhält als durch den direkten Kauf von Bitcoins.
Gehen wir der Sache also auf den Grund.
Leider ist das Gegenteil der Fall. Das Unternehmen schafft es geradezu meisterhaft, jedes Jahr über den Durchschnittspreisen zu kaufen.
Der durchschnittliche Kaufpreis lag, seitdem Strategy mit den BTC-Käufen begonnen hat, in jedem Jahr über den durchschnittlichen Preisen – je nach Jahr zwischen 3 und 44 %.
Ein blindes Huhn hätte besser abgeschnitten.
Die bittere Rechnung
Die Sache wird aber noch kurioser. Derzeit hält Strategy 650.000 Bitcoin. Bei einem Kurs von 91.388 USD entspricht das einem Gesamtwert von 59,4 Mrd. USD.
Strategy kommt jedoch auf einen Unternehmenswert von 68,4 Mrd. USD. Wer heute Aktien von Strategy kauft, kauft also faktisch Bitcoin – mit einem Aufschlag von fast 20 %.
Die einzigen, die hier zuverlässig Geld verdienen, sind die Strippenzieher hinter diesem absurden Konstrukt.
All das funktioniert, solange der Bitcoin-Kurs steigt. Fällt er zu stark, könnte das Kartenhaus in sich zusammenfallen.
Strategy macht schließlich nichts anderes, als auf Pump Bitcoin zu kaufen. Um das zu finanzieren und die unnötigen operativen Kosten zu decken, gibt das Unternehmen ständig neue Aktien aus, platziert Anleihen und wirft Preferred Shares auf den Markt – teilweise mit üppigen Zinsen.
Die Zeche für den ganzen Spaß zahlen die Aktionäre von Strategy.
Funktioniert nur solange die Party läuft
In welchem Ausmaß das alles geschieht, zeigt ein einfacher Blick auf die Zahl der ausstehenden Aktien. Die hat sich seit Anfang vergangenen Jahres von 137 auf 267 Millionen Stück nahezu verdoppelt.
Hinzu kommen Anleihen mit einem Gesamtwert von 8,2 Mrd., die 2028 bis 2032 refinanziert oder in Aktien des Unternehmens umgewandelt werden müssen. Darüber hinaus 6,68 Mrd. USD an Preferred Equity, für das zum Teil horrende Zinsen von bis zu 10,50 % gezahlt werden muss.
Im Endeffekt ist Strategy eine gehebelte Wette auf Bitcoin. Was kann da schon schiefgehen?

Fällt die Aktie jetzt unter 166 USD, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 100 – 115 USD gerechnet werden.
Gelingt hingegen ein nachhaltiger Anstieg über 190 USD, könnte das eine Erholung mit möglichen Kurszielen bei 225 – 240 USD einleiten.
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