Die Ende Juli gemeldeten Halbjahresergebnisse waren fatal schwach, aber statt die Porsche AG-Aktie wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen, blieben die Anleger auffallend gelassen. Ist das nicht ein Beleg dafür, dass die gerade laufende Bodenbildung Erfolg haben wird?
Nein, es deutet nur an, dass viele genau das hoffen und deswegen nicht ausgestiegen sind. Dadurch sehen wir in der Tat eine Art „Rounding Bottom“ oder, auf Deutsch, eine „Untertassen-Formation“: Einen flachen, gemächlich entstehenden Boden mit nur leicht über den vorherigen liegenden Zwischentiefs. Wenn aber eine Untertasse vollendet wird, steht sie in ihrer Signalwirkung einer volatileren Trendwendeformation wie einer umgekehrten SKS, einem Doppeltief oder gar einer V-Formation grundsätzlich ins Nichts nach, denn die Aussage wäre dieselbe:

Das Tal der Tränen ist durchschritten, ab jetzt weisen die Wegweiser wieder bergan. Im Fall der Porsche AG-Aktie wäre das dann gegeben, wenn die Nackenlinie der „Untertasse“ bei 49,70 Euro überwunden wäre … und idealerweise danach auch noch die aktuell bei 52 Euro verlaufende 200-Tage-Linie überboten ist.
Doch das bedeutet nicht, dass auf dem Weg nach oben nicht die eine oder andere Schlucht warten könnte, die man bezwingen muss oder, wenn man nicht achtgibt, hineinstürzt. Und mit denen sollte man hier in der Tat rechnen, denn:
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Expertenmeinung: Das Zahlenwerk zum ersten Halbjahr war wirklich gruselig. Der Umsatz fiel zwar nur um 6,7 Prozent. Aber die operative Gewinnmarge brach weg, von 15,7 auf 5,5 Prozent, daher fiel der Gewinn drastisch stärker als der Umsatz, konkret um zwei Drittel. Man will reagieren, indem man Porsche „zukunftsfest‘“ macht, so Unternehmenschef Blume, nötigenfalls auch mit unbequemen Maßnahmen.
Wer hier einsteigt, muss daran glauben, dass genau das funktioniert. Und man müsste daran glauben, dass es zügig funktioniert. Denn die Bewertung, bei der Porsche-Aktie früher hoch, weil man bei der Sportwagenschmiede höhere Gewinnmargen honorierte, ist jetzt noch höher. Und das diesmal nicht, weil man starkes Wachstum sieht, sondern stark gefallene Gewinne.
Und auf dem Weg hin zur „Zukunftsfestigkeit“ wartet für Porsche so manche Schlucht: Das Verbraucherverhalten, die Zölle, die Rohstoffpreise, die Konkurrenz, all das macht die Sache unberechenbar. Und das gilt automatisch auch für diejenigen, die jetzt, noch vor der Vollendung der „Untertasse“, zugreifen.
Würde man warten, bis Nackenlinie der Formation und die 200-Tage-Linie bezwungen sind, hätte man die Möglichkeit, seine Positionierung mit einem Stoppkurs knapp unterhalb dieser dann als Unterstützung fungierenden Zone abzusichern. Jetzt aber hätte man kaum mehr als nichts als Rückhalt …und das ist, als würde man das Gewicht seines Ersparten auf einer Untertasse aus zerbrechlichem Porzellan absetzen und dabei sicher sein: Das hält schon.
Das kann es. Aber das muss es nicht. Daher: Nur wer sich selbst zu den spekulativen Naturen zählt, sollte derzeit auch nur darüber nachdenken, bei dieser Aktie dabei zu sein.
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