Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Trotz eines deutlichen Gewinnanstiegs von +58,6 % gegenüber dem Vorjahr konnte das US-Technologieunternehmen die Erwartungen der Investoren zuletzt nicht erfüllen. Statt Erleichterung folgte Enttäuschung: Die Oracle-Aktie setzte ihren Rückgang fort und fiel zum Ende der vergangenen Woche auf das zuletzt gebildete Pivot-Tief von Ende November zurück. Ausschlaggebend dafür dürften die leicht unter den Prognosen liegenden Umsätze gewesen sein. Der Abwärtstrend, der Ende September begann, bleibt somit intakt. Ein Großteil der zuvor erzielten Jahresgewinne wurde mittlerweile wieder abgegeben, und derzeit scheint das bärische Lager den Ton anzugeben. Solange der Kurs unterhalb der fallenden 50-Tage-Linie notiert, bleibt das technische Bild angespannt und eine vorsichtige Einschätzung ist geboten.
Expertenmeinung: Der Trend bleibt weiterhin schwach. Die Rückkehr zum letzten Pivot-Tief unterstreicht, dass bisherige Erholungsversuche durch Verkäufe begrenzt wurden. Erst eine nachhaltige Stabilisierung über diesem Niveau sowie ein anschließender Bruch der fallenden 20- und 50-Tage-Durchschnitte könnten das technische Bild etwas aufhellen. Bis dahin bleibt die Aktie anfällig für weitere Rücksetzer. Kurzfristige Gegenbewegungen sind möglich, dürften jedoch ohne klaren Trendwechsel wohl eher korrektiver Natur bleiben.
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 15.12.2025 um 7:58 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Oracle Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Von der Cloud-Revolution bis hin zu einem Mega-Deal mit OpenAI: Oracle hat ein Comeback hingelegt, das kaum jemand erwartet hätte.
Der Wendepunkt
Seitdem Oracle im Jahr 2022 ein technologischer Durchbruch bei Heatwave gelungen ist, spielt das Unternehmen wieder in der ersten Liga mit und ist im Cloudgeschäft konkurrenzfähig. Ich hatte auf Lynx frühzeitig auf diese Entwicklung hingewiesen und etliche Analysen zum Unternehmen veröffentlicht.
Zuletzt hat das Unternehmen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, denn der Auftragsbestand im Cloud-Segment ging regelrecht durch die Decke. Als die Schwelle von über 100 Milliarden Dollar überschritten wurden hätte man vermuten können, dass langsam das Ende der Fahnenstange erreicht wird. Denn Oracle kann die Aufträge natürlich nicht von heute auf morgen erfüllen – es wird Jahre dauern, bis sie abgearbeitet sind. Wer weitere Aufträge platziert, muss also mit einer entsprechenden Wartezeit rechnen. Ab einem gewissen Punkt ergibt das keinen Sinn mehr.
Absolut einmalig
Was allerdings im letzten Quartal geschehen ist, hätte wohl selbst der glühendste Bulle kaum erwartet: Der Auftragsbestand ist kurzerhand von 138 auf 455 Mrd. USD explodiert. Damit dürfte Oracle wohl den weltweiten Spitzenplatz einnehmen. Kein anderes Unternehmen kann einen ähnlichen Auftragsbestand vorweisen.
Der Großteil des Umsatzsprungs ist auf einen Auftrag von OpenAI (ChatGPT) mit einem Gesamtwert von 300 Mrd. USD und einer Laufzeit von fünf Jahren zurückzuführen.
Bei OpenAI geht man ganz offensichtlich davon aus, dass man mit astronomischem Tempo wachsen wird, denn derzeit kommt das Unternehmen auf einen annualisierten Umsatz von etwa 12 Mrd. USD.
Bewertung am Limit: Ist die Rallye noch gerechtfertigt?
Der enorme Auftragsbestand von Oracle, auch abseits von OpenAI, dürfte dazu führen, dass die Wachstumsdynamik in der Zukunft weiter zunimmt – das war die Grundaussage jeder Analyse, die ich seit 2022 zu Oracle verfasst habe.
Im gerade angebrochenen Geschäftsjahr, welches seit Juni läuft, soll das Ergebnis um 13 % steigen. Im kommenden Jahr wird ein Plus von 18 % erwartet und dann ein weiterer Gewinnsprung um 38 %. Ob das alles so kommen wird, werden wir sehen. Dass die Dynamik aber zunimmt, dürfte so gut wie sicher sein.
Das rechtfertigt aber längst nicht jede beliebige Bewertung. Inzwischen kommt Oracle auf eine forward P/E von etwa 44. Das ist selbst bei zweistelligen und zunehmenden Wachstumsraten grenzwertig – vielleicht ist es auch zu viel.
Mit dem Wachstum im KI-Geschäft alleine lässt sich das kaum mehr rechtfertigen. Doch Oracle könnte bald noch einen weiteren Wachstumstreiber erhalten.
Geopolitische Dimension
Bereits seit einiger Zeit schwelt ein Konflikt um TikTok. Der US-Administration ist es ein Dorn im Auge, dass sich die beliebte Video-App in chinesischen Händen befindet.
Die Sorge, dass chinesische Behörden Zugriff auf Daten von mehr als 170 Millionen US-Nutzern erlangen könnten oder bereits haben, ist zum Politikum geworden. Seit Jahren gilt TikTok in Washington als Sicherheitsrisiko. Daher wurden bereits die entsprechenden Gesetze auf den Weg gebracht, um TikTok zur Abspaltung vom chinesischen Mutterkonzern ByteDance zu zwingen – sonst droht eine Abschaltung in den USA.
Berichten zufolge haben Unterhändler jetzt ein Rahmenabkommen erzielt. Der Kern des Deals ist die Übertragung der Kontrolle über das US-Geschäft von TikTok an ein Konsortium unter Beteiligung von Oracle, vorbehaltlich einer finalen Zustimmung durch Washington und Peking.
Für Oracle wäre das ein echter Gamechanger. Bisher ist TikTok Großkunde bei Oracle, bald könnte es Teil des Konzerns sein. Das würde die Wahrnehmung von Oracle komplett ändern. Vor wenigen Jahren war das Unternehmen noch ein verstaubter Tech-Konzern, der scheinbar den Anschluss verloren hatte.
Heute ist Oracle führend im Cloud- und KI-Geschäft und könnte obendrein auch noch zu den führenden Social-Media-Konzernen der Welt werden. Gleichzeitig positioniert sich das Unternehmen zunehmend als sicherheitspolitischer Partner des US-Staates im digitalen Raum.
Warum Oracle plötzlich systemrelevant ist
Die jüngste Einigung über die Zukunft von TikTok in den Vereinigten Staaten zeigt, wie sehr Technologieunternehmen mittlerweile Teil geopolitischer Auseinandersetzungen geworden sind. Oracle steht im Zentrum dieses Machtspiels, doch das eigentliche Thema reicht weit über Unternehmensstrategien hinaus.
Es geht um den technologischen Wettlauf zwischen den USA und China – und um die Frage, wer in einer zunehmend fragmentierten Welt die Kontrolle über Daten, Algorithmen und digitale Plattformen ausübt.
Die geopolitische Dimension darf dabei nicht unterschätzt werden. Peking hatte sich lange geweigert, Kontrolle über TikTok abzugeben, insbesondere im Hinblick auf die sensiblen Empfehlungstechnologien, die den Kern des Geschäftsmodells bilden. Dass nun Bewegung in die Verhandlungen kommt, wird von Beobachtern als Zugeständnis an Washington gedeutet.
Die geopolitische Tragweite wird auch daran sichtbar, dass der Deal weit über TikTok hinausweist. Er berührt Fragen wie Exportkontrollen für Halbleiter, gegenseitige Sanktionen und die Regelung des globalen Datenverkehrs. TikTok wird so zur Symbolfigur in einer breiteren Auseinandersetzung um digitale Souveränität.
Oracle könnte der große Gewinner dieser Entwicklungen sein.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Da war mal so richtig was drin in der Wundertüte der Quartalsbilanzen: Das, was Oracle am Dienstagabend nach US-Handelsende meldete, überbot selbst die optimistischsten „Whisper Numbers“ bei Weitem. Die Aktie reagierte … aber damit könnte die Show bereits vorbei sein.
Böse Überraschungen wie Gewinnwarnungen aus dem Nichts können überzogene Kurseinbrüche hervorrufen, oft intensiviert durch kaskadenartig ausgelöste Stop-Loss-Verkaufsorders und die Angst vor massiveren Verlusten, falls man sich zu viel Zeit nimmt, um die Sache erstmal durchzudenken. Vergleichbares kann auch auf der Gegenseite passieren:
Unerwartete und sehr positive Meldungen wie unverhoffte Übernahmegerüchte oder, wie im Fall von Oracle, meilenweit über den Prognosen liegende Bilanzdaten, können einen Kurssprung nach sich ziehen, der womöglich nicht nur binnen Sekunden durch eine Aufwärts-Kurslücke die neue Gemengelage einpreist, sondern auch überzieht. Einfach, weil viele Angst haben, etwas zu verpassen (neudeutsch FOMO für „fear of missing out“), wenn sie erst denken und dann handeln. Was indes meistens, nicht nur im realen Leben, sondern auch an der Börse, nur die zweitbeste Idee ist.
Dass Oracles Zahlen verblüffend waren, steht außer Frage. Wobei es gar nicht die Ergebnisse des hier am 31.8. endenden, ersten Geschäftsjahresquartals 2025/2026 waren, die erfreulich waren. Mit 1,47 US-Dollar Gewinn pro Aktie lag man sogar einen Cent unter der durchschnittlichen Analystenprognose, der Umsatz verfehlte mit 14,93 Milliarden US-Dollar die Prognose von 15,03 Milliarden ebenfalls. Es war der Blick nach vorne, der dafür sorgte, dass die Aktie des Soft- und Hardwarespezialisten am Mittwoch in der Spitze um gut 43 Prozent in die Höhe schoss:
Expertenmeinung: Oracle prognostizierte für das am 1.6. begonnene Geschäftsjahr 2025/2026 einen Anstieg des Umsatzes im Wachstumssektor Cloud-Infrastruktur um sagenhafte 77 Prozent. Und noch grandioser war die Mitteilung, wie sich die Auftrags-Pipeline entwickelt hat: Hier wurden alleine im letzten Quartal Multi-Milliarden-Cloud-Verträge mit KI-Unternehmen wie OpenAI, xAI, Meta und anderen abgeschlossen, die den Auftragsbestand um fast 360 Prozent auf 455 Milliarden US-Dollar steigerten … und laut Oracle-Vorstandschefin Catz will man bald die 500-Milliarden-Dollar-Marke erreichen.
Damit kann und muss man Oracle in Bezug auf das Kurspotenzial der Aktie neu einordnen, keine Frage. Nur passierte das aufgrund dieser absolut nicht erwarteten Zahlen nach dem „FOMO“-Prinzip: Erst schnell zu jedem Preis einsteigen, dann die Sache überdenken. Zwar führte Letzteres nur dazu, dass die Aktie ein wenig von ihrem Tages- und Rekordhoch abrückte, insgesamt aber trotzdem mit einem extremen Plus von 36,1 Prozent aus dem Handel ging, aber:
Die Analysten, die der Aktie im Licht dieses immensen, anstehenden Umsatzwachstums neue Kursziele gaben, lagen damit zwischen 270 und 410 US-Dollar, im Schnitt kamen die neuen Ziele auf 351 US-Dollar. Und dieser Level wurde am Mittwoch mit einem Tageshoch bei 345,69 US-Dollar nahezu erreicht. Eine Neubewertung, die vom Markt binnen eines Tages bereits umgesetzt wurde. Was hieße:
Auf diesen quasi nahe an den Zielbahnhof teleportierten Zug noch aufspringen zu wollen, wäre eher riskant. Denn dass die Aktie in der zweiten Sitzungshälfte des US-Handels bereits Gewinnmitnahmen sah, deutet an, dass genug Trader die Sache jetzt bereits als „erledigt“ ansehen, um weitere Kursgewinne womöglich zu einer eher zähen Angelegenheit zu machen.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Spätestens seit den letzten Quartalsergebnissen, die das bekannte Soft- und Hardwareunternehmen Mitte Juni veröffentlicht hatte, kennt die Oracle-Aktie kaum noch eine Pause – wir haben darüber berichtet. Daher wurden dem Titel auch positive Perspektiven mit auf den Weg gegeben. Die Aufwärtsbewegung setzte sich auch in der vorigen Woche fort. Seit den Tiefs im April hat sich der Kurs nahezu verdoppelt – eine beachtliche Entwicklung. Der Trend befindet sich derzeit in einer klar bullischen Phase.
Expertenmeinung: Dennoch scheint es nun an der Zeit zu sein, etwas Vorsicht walten zu lassen. Zwar könnte sich die Rallye noch weiter fortsetzen, doch gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit einer baldigen, schärferen Korrektur. Der Abstand zur 50-Tage-Linie ist inzwischen überdurchschnittlich groß – ein typisches Zeichen für eine überkaufte Marktsituation. Ein konkretes Verkaufssignal liegt zwar noch nicht vor, doch könnte ein solches die Aktie schnell wieder auf ein realistischeres Bewertungsniveau bringen. Anleger sollten in den kommenden Tagen vor allem auf mögliche Umkehrkerzen in Verbindung mit erhöhtem Handelsvolumen achten. Solche Signale könnten auf ein nahendes Ende der dynamischen Aufwärtsbewegung hindeuten.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Long / Buy
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der US-amerikanische Datenspezialist sorgte im gestrigen Handel für einen markanten Kurssprung. Auslöser waren vom Markt positiv aufgenommene Quartalsergebnisse, die das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss präsentierte.
Der Gewinn je Aktie konnte im Vergleich zum Vorjahr um +25,9 % gesteigert werden. Der Umsatz belief sich auf 15,9 Milliarden USD und lag damit um +11,3 % über dem Vorjahreswert. Die Erwartungen der Analysten wurden somit übertroffen. Die Oracle-Aktie legte deutlich zu und beendete den Handelstag mit einem Plus von über 13 %.
Expertenmeinung: Insgesamt wurden im gestrigen Handel an der Wall Street über 50 Millionen Oracle-Aktien gehandelt – ein außergewöhnlich hohes Volumen, das darauf hindeutet, dass sich hier auch institutionelle Investoren positioniert haben könnten. Gleichzeitig markierte die Aktie ein neues Allzeithoch und bestätigt damit den positiven charttechnischen Trend der letzten Wochen.
Die Bullen scheinen aktuell klar die Oberhand zu haben. Solange die entstandene Kurslücke offenbleibt, dürfte sich an diesem Bild vorerst wenig ändern. Auch wenn sich die Aktie derzeit in einer überkauften technischen Lage befindet, bleiben die Aussichten aus aktueller Sicht weiterhin positiv.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Zunehmende Wachstumsdynamik, gigantischer Auftragseingang. Oracle ist trotzdem zum mehrjährigen Aufwärtstrend zurückgekommen, jetzt geht es um alles.
Oracle im Wandel: Vom Cloud-Nachzügler an die Spitze
Nach einer beeindruckenden Phase, in der Oracle mehrfach die Quartalszahlen übertroffen und die Aktie zu einem wahren Höhenflug angesetzt hat, scheint die Siegesserie vorerst eine Pause einzulegen.
Doch bevor wir uns der jüngsten Entwicklung zuwenden, lohnt es sich, einen Blick auf die Gründe für diese Rallye zu werfen, die das Unternehmen aus dem Silicon Valley in den vergangenen Jahren an die Spitze gebracht hat.
Wer Oracle schon länger verfolgt, wird feststellen, dass sich das Unternehmen seit 2022 komplett neu positioniert hat. Man könnte auch sagen, dass man sich neu erfunden hat. Daher hatte ich immer wieder auf die Aktie hingewiesen.
Der Grund für diese optimistische Einschätzung liegt in einer Entwicklung, die kaum jemand vorhergesehen hatte: Oracle, lange Zeit ein Nachzügler im Cloudgeschäft, hat mit den Neuerungen des MySQL Database-Services HeatWave einen entscheidenden Durchbruch erzielt.
Während das Unternehmen über Jahre hinweg im Schatten von Konkurrenten wie Google, Snowflake oder Amazon Web Services stand und drohte, den Anschluss zu verlieren, war man plötzlich wieder im Spitzenfeld.
Plötzlich läuft es wieder
Nach etlichen Jahren ohne nennenswertes Umsatzwachstum ist es zu einer nachhaltigen Belebung gekommen. In den zehn Jahren bis 2021 stagnierte der Umsatz des Unternehmens nahezu und kletterte lediglich von 37,1 auf 40,5 Mrd. USD. Inflationsbereinigt ist das bestenfalls ein Nullsummenspiel.
In den Geschäftsjahren 2022 bis 2024 kletterte der Umsatz jedoch auf 53,0 Mrd. USD. Dieser rasante Anstieg zeigt, wie tiefgreifend die Transformation bei Oracle tatsächlich ist. Das Cloudgeschäft, das lange Zeit nur eine Nebenrolle spielte, hat sich zu einem zentralen Wachstumstreiber entwickelt. Und es wächst nicht nur deutlich schneller als das Altgeschäft, es ist auch profitabler. Damit hat Oracle einen Wandel vollzogen, der das Unternehmen aus einer Phase der Stagnation herauskatapultiert und in eine neue Ära geführt hat.
Das hat wiederum dazu geführt, dass sich der Aktienkurs ebenfalls rasant entwickelt. Vom Tief im Jahr 2022 hat sich der Kurs mehr als verdreifacht. Aktuell befindet sich die Aktie jedoch wieder im Rückwärtsgang.
Das laufende Geschäftsjahr 2025 endet im Mai, gestern hat Oracle die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt.
Gigantischer Auftragseingang aber enttäuschende Umsatzentwicklung
Der Gewinn lag in Q3 mit 1,47 USD je Aktie im Rahmen der Erwartungen. Mit einem Umsatz von 14,1 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 14,4 Mrd. USD jedoch verfehlt.
Als Reaktion darauf hat die Aktie nachbörslich um 3,3% auf 143,90 USD nachgegeben. Da die Erwartungen leicht verfehlt wurden, ist die Kursreaktion adäquat, zumindest isoliert betrachtet.
Die zugrundeliegenden Wachstumstrends bei Oracle sind weiterhin voll intakt. Der Umsatz konnte auf Jahressicht um 6% gesteigert werden, wobei negative Währungseffekte 2 Prozentpunkte gekostet haben.
Das Cloudgeschäft verzeichnete ein Umsatzplus um 23% auf 6,2 Mrd. USD. Der Umsatz im Teilbereich Cloud Infrastructure konnte sogar um 49% auf 2,7 Mrd. USD gesteigert werden.
Im Jahresverlauf erwartet man eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik, unter anderem auch, da die Cloud-Sparte immer mehr an Gewicht gewinnt. Der Auftragsbestand (RPO, remaining performance obligations) ist auf Jahressicht um 62% auf 130 Mrd. USD gestiegen.
Im letzten Quartal hat man neue Verträge mit einem Gesamtwert von sagenhaften 48 Mrd. USD abgeschlossen, mehr als dem dreifachen des Umsatzes.
Ausblick und Bewertung
Das größte Problem von Oracle ist, dass man die Nachfrage nicht annähernd bedienen kann. Wenn man es negativ formulieren möchte, könnte man auch sagen, dass Oracle nicht schnell genug skaliert. Als Aktionär würde man sich definitiv wünschen, dass es schneller geht, es hakt allerdings auch an der Verfügbarkeit von Hardware.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Oracle weiterhin im Fahrplan ist. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat man das Ergebnis um 10% auf 4,33 USD je Aktie gesteigert. Für das vierte Quartal stellt man 1,61 – 1,65 USD je Aktie in Aussicht.
Das Jahresergebnis würde demnach um 7% auf 5,96 USD je Aktie steigen, was einer forward P/E von 24,1 entspricht.
Da das nächste Geschäftsjahr bereits im Juni beginnt, ist der Ausblick jedoch fast wichtiger. Derzeit geht Oracle davon aus, dass der Konzernumsatz um 15% steigen wird. Im Cloudgeschäft erwartet man sogar ein Wachstum von über 50%.
Unterstellt man, dass der Gewinn genauso stark steigt wie der Konzernumsatz, ergibt sich daraus eine Gewinnprognose von 6,85 USD je Aktie. Dadurch würde die P/E im bald anbrechenden Geschäftsjahr auf 21,0 sinken. Das ist in Anbetracht von zweistelligen Wachstumsraten, dem gigantischen Auftragsbestand und der zunehmenden Dynamik wenig.
Die Aktie hat nachbörslich um 3,3% auf 143,90 USD nachgegeben. Oracle notiert demnach zwischen den beiden mehrjährigen Aufwärtstrends, die aus Sicht der Bullen unbedingt verteidigt werden müssen.
Fällt Oracle unter 140 USD, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 127,50 – 132,00 USD gerechnet werden. Auf diesem Niveau läge die forward P/E in etwa bei 19 und somit auf dem niedrigsten Stand seit mehreren Jahren.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.