Nvidia: Der nächste Technologiehammer im KI-Rennen könnte die ganze Automobilbranche auf den Kopf stellen.
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, ist atemberaubend. Erst vorgestern hatte ich einen Artikel darüber geschrieben: Nvidia, Google, Amazon und OpenAI: So sieht die KI-Zukunft aus
Kaum wird ein technologischer Meilenstein erzielt, kommt der nächste Paukenschlag. Dieses Mal betrifft es den Automobil-Sektor.
Hat Tesla seinen Vorsprung gerade verloren?
Mercedes, BMW und Volkswagen gehören zu den Sorgenkindern am deutschen Aktienmarkt. Seit Jahren geht es mit den Kursen seitwärts oder sogar abwärts – und das aus einer ganzen Reihe von Gründen.
Der Konzernumbau in Richtung Elektromobilität verschlingt Unsummen. Darüber hinaus hat sich der Wettbewerb verschärft, denn eine ganze Reihe neuer Autobauer drängt auf den Markt.
Tesla ist längst nicht mehr das einzige Problem. Inzwischen ist BYD der weltweit größte Hersteller von E-Autos, hinzu kommen die jungen Wilden wie Nio, Li Auto, Dongfeng oder Xiaomi.
Die größte strategische Bedrohung könnte jedoch autonomes Fahren sein. In diesem Bereich sind Tesla und Waymo führend – doch Nvidia könnte die Wettbewerbslandschaft schlagartig zugunsten von Mercedes, BMW, Volkswagen und anderer Hersteller verschoben haben.
Rettet Nvidia die deutsche Automobilbranche?
Nvidia hat mit der Plattform DRIVE AGX Hyperion 10 eine Hard- und Softwarearchitektur vorgestellt, die die notwendige Rechenleistung und Sensor-Basis liefert.
Statt teurer Eigenentwicklungen können Autobauer zukünftig diese lizenzierbare Basis nutzen. Sie können damit den kostspieligen, fundamentalen KI-Entwicklungsaufwand umgehen.
Darüber hinaus nutzen einige größere Akteure in der Branche wie Mercedes-Benz, Stellantis und Lucid dieses Ökosystem bereits. Dasselbe gilt für Anbieter im Güterverkehr, darunter Aurora und Volvo Autonomous Solutions.
Diese breite Akzeptanz und Nutzung bietet eine hohe Datenbasis, was die Qualität der Anwendung mit der Zeit steigert.
Nvidia DRIVE AGX könnte zu der Standardlösung für autonomes Fahren werden.
Die Plattform, die alles verändern könnte
Die jüngste Vorstellung des Alpamayo-R1-Modells von Nvidia markiert den nächsten Quantensprung in diesem Bereich. Dabei handelt es sich um das erste offene und Reasoning-fähiges VLA-Modell (Vision Language Action) für autonome Fahrzeuge.
Alpamayo-R1 geht über die reine Objekterkennung und reaktive Fahrweise früherer Generationen hinaus. Es befähigt das System zum Reasoning – die KI kann also nicht nur visuelle und sprachliche Informationen verarbeiten, sondern auch Handlungen planen, durchführen und Schlussfolgerungen ziehen (Hier finden Sie eine ausführliche Erklärung von Nvidia).
Konkret bedeutet das, dass die KI eine Verkehrssituation nicht nur erfasst, sondern den gesamten Kontext mental durchspielt. Sie analysiert potenzielle Entwicklungen, bewertet mehrere Handlungsoptionen und leitet daraus logisch nachvollziehbare Entscheidungen ab.
Nvidia hat mit dieser offenen und lizenzierbaren Plattform kurzerhand die Wettbewerbsbedingungen in der Autobranche auf den Kopf gestellt. Mercedes, BMW und Volkswagen benötigen keine hauseigenen Systeme für autonomes Fahren.
Die strategische Wende
Für die etablierten deutschen Hersteller bietet die Technologie eine ganze Reihe von Vorteilen. Durch den Rückgriff auf eine extern entwickelte, marktreife Lösung könnten sie die technologische Lücke zu Pionieren wie Tesla sofort schließen, ohne Investitionsrisiken zu tragen oder grundlegend zu scheitern.
Ihre Position könnte sich dadurch schlagartig verbessert haben. Für Tesla und Waymo sind das hingegen schlechte Nachrichten, der Vorsprung könnte sich gerade in Luft aufgelöst haben.
Wer weiß, vielleicht erleben die deutschen Autobauer eine Renaissance. Darf man den Prognosen Glauben schenken, sieht es beispielsweise bei Mercedes gar nicht schlecht aus.
Nachdem das Geschäftsjahr 2025 eher dürftig ausgefallen ist, werden in den kommenden beiden Jahren wieder Gewinnsprünge erwartet. Im nächsten Jahr soll das Ergebnis um 28 % auf 6,86 Euro je Aktie steigen, wodurch das KGV auf 8,8 sinken würde.
Das ist selbst für Mercedes-Verhältnisse wenig – langjährig pendelt das KGV um einen Wert von 10,6.
Hinzu kommt eine Dividendenrendite in Höhe von 4,6 %, die bei steigenden Gewinnen mit hoher Wahrscheinlichkeit erhöht wird.

Aus technischer Sicht befindet sich die Aktie ebenfalls im Aufwind. Mit dem Ausbruch über 60 Euro, könnte es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 62,50 und 66 Euro kommen.
Fällt die Aktie jedoch unter 60 Euro zurück, könnte das einen Rücksetzer in Richtung 55,50 – 57,00 Euro oder zum Aufwärtstrend nahe 54 Euro auslösen.
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