Mercedes-Benz Group Aktie Prognose Mercedes Benz meldet sich zurück

News: Aktuelle Analyse der Mercedes-Benz Group Aktie

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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Vorherige Analysen der Mercedes-Benz Group Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Der nächste Handelskrieg? Trump droht der EU mit drastischen Zöllen, doch die Börse zeigt sich vollkommen unbeeindruckt.

Zwischen Politiktheater und Realität

Als der US-Präsident am „Liberation Day“ erstmals wahnwitzige Zölle angedroht hat, hat er damit einen Crash ausgelöst. An der Börse fürchtete man sich zurecht vor den negativen wirtschaftlichen Folgen. Die Unvorhersehbarkeit der US-Administration dürfte aber nicht minder problematisch sein.

Nachdem man das Inkrafttreten der Zölle verschoben und Verhandlungen angekündigt hatte, erholten sich die Börsenkurse in Rekordzeit.

Am Wochenende hat Trump jedoch nachgelegt und angekündigt, dass die USA ab dem 1. August 2025 Zölle in Höhe von 30 Prozent auf Importe aus der Europäischen Union und Mexiko erheben werden. Begründet wird das mit nationalen Sicherheitsbedenken und dem Ziel, das Handelsdefizit der USA zu reduzieren.

Für viele Unternehmen in der EU könnte das gravierende Folgen haben, doch seltsamerweise kam es an der Börse zu kaum einer Reaktion.  

Anleger scheinen aus den letzten Monaten eine Lehre gezogen zu haben:
Man reagiert nicht mehr sofort auf Drohungen oder andere irrationale Geschehnisse in Washington, da inzwischen jedem klar ist, dass die Situation Tage oder Stunden später schon wieder vollkommen anders sein kann.
Heute droht Trump zwar, aber vielleicht verkündet er nächste Woche schon einen „big beautiful Deal“.

Drohungen wirkungslos

Dieses Muster hat dazu geführt, dass seine Ankündigungen an Glaubwürdigkeit verloren haben. Investoren scheinen sich an die Rhetorik gewöhnt zu haben und warten ab, ob die Drohung diesmal tatsächlich in die Tat umgesetzt wird.

Wer dem US-Präsidenten weniger geneigt ist, könnte es auch so ausdrücken: Trump und seine Drohungen werden nicht mehr ernst genommen. Anders lassen sich die Kursreaktionen am deutschen Aktienmarkt kaum erklären.

Mercedes-Benz würde beispielsweise erheblich unter den Zöllen leiden, denn dadurch würde der Preis für Fahrzeuge in den USA steigen, was die Nachfrage senken und die Gewinne von Mercedes schmälern könnte.

Mercedes-Benz Aktie: Chart vom 14.07.2025, Kurs: 52,20 EUR - Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Aktie: Chart vom 14.07.2025, Kurs: 52,20 EUR – Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Die Aktie notiert aktuell 1,69 % im Minus und hat sich im Handelsverlauf erholt. Die Kursschwankung ist heute, am ersten Handelstag nach dieser Drohung, auch nicht größer als sonst.

Ähnliches gilt für andere exportorientierte Unternehmen in der EU, die auf den US-Markt angewiesen sind – und das sind viele.

Unter den Zöllen würden aber nicht nur die europäischen Exporteure leiden, auch die US-Verbraucher, die die Zölle am Ende zahlen müssen. Es gibt zahllose Beispiele für Produkte, die nicht in den USA gebaut werden und für die es für den US-Verbraucher und Unternehmen keine Alternativen gäbe.

Zölle würden den USA ebenso schaden

Darüber hinaus schwächt man durch Zölle auch in vielen Fällen die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Kaufen US-Unternehmen beispielsweise Autoteile oder Aluminium im Ausland ein, die mit Zöllen belegt sind, dann schwächt das die heimische Autoindustrie und die heimischen Aluminium-Hersteller.
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit sinkt dadurch und steigt nicht.

Hinzu kommt, dass die Zölle die transatlantischen Lieferketten empfindlich stören könnten.
Wenn Zölle gegen die EU beschlossen werden, dann müssen sie auch erhoben und bearbeitet werden.

Statt einfach durchgewunken zu werden, müssten Waren fortan zolltechnisch erfasst werden. Also zuerst in einem Zolllager oder bei einem Spediteur verwahrt werden. Es wäre eine Zollprüfung notwendig, Zollabgaben und Steuern fällig und erst dann würde die Ware freigegeben.
All das kostet Zeit, bindet Kapital und führt zu entsprechenden Problemen in den Lieferketten, außerdem erzeugt es auch Aufwand, vor allem bei den Importeuren in den USA, die den ganzen Papierkram erledigen müssen.

Die Kursreaktion an der Börse spricht dafür, dass man mit einer Einigung rechnet. Sollten die Zölle jedoch kommen, könnte die EU mit Gegenmaßnahmen reagieren, wie von der EU-Kommission angedroht.
Im schlimmsten Fall könnte das zu einem Handelskrieg führen, den sich beide Seiten nicht leisten können und der am Ende niemandem hilft – darunter würde die Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks unnötig leiden.

Keine Seite würde gewinnen.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

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Am Mittwoch stieg die Aktie der Mercedes-Benz Group ebenso wie die anderen Aktien der deutschen Automobilbranche. Die Käufer argumentierten mit dem neuen US-Steuergesetz … aber da muss man schon recht optimistisch sein, um dieses Argument zu „kaufen“.

Das jetzt durch den Senat gegangene Trump’sche Steuergesetz hat damit voraussichtlich seine endgültige Form erreicht. Damit werden unter anderem Steuerboni für den Kauf von Elektrofahrzeugen, die eigentlich bis 2032 gelten sollten, im September vorzeitig enden.

Daraus leiteten Anleger einen klaren Vorteil für konventionelle Fahrzeuge ab und griffen bei Aktien wie denen der Mercedes-Benz Group zu. Aber ist das wirklich logisch?

Expertenmeinung: So ziemlich alle Automobilkonzerne stellen auch Elektro-Varianten her. Und die Margen sind nicht derart unterschiedlich, dass man mit „Verbrennern“ auf einmal drastisch mehr verdienen würde. Im Gegenteil würden zumindest in den USA bereits produzierte E-Fahrzeuge die Höfe der Händler verstopfen und das erst einmal Druck auf Umsatz, Marge und Gewinn nach sich ziehen. Und zu erwarten, dass dieser Nachteil für E-Fahrzeuge in den USA dazu führen werde, dass insgesamt mehr Autos verkauft werden als zuvor, entbehrt der Logik. Daher besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Anstieg, den die Mercedes-Aktie und andere Automobiltitel am Mittwoch sahen, eine Eintagsfliege bleibt, sofern nicht zügig weitere Argumente hinzukommen.

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 02.07.2025, Kurs 50,72 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 02.07.2025, Kurs 50,72 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Auch aus rein charttechnischer Sicht kann dieser Impuls noch nicht überzeugen. Die Mercedes-Aktie hat sich damit zwar in die wichtige Supportzone um 50/51 Euro zurück gerettet, die in der zweiten Junihälfte zum zweiten Mal nach April unterboten wurde. Aber letzten Endes bewegt sich der Kurs damit trotzdem weiter in einer Dreiecksformation, deren Ausbruchsrichtung offenbleibt. Und die Oberseite wirkt im Chartbild als der klar steinigere Weg:

Würde der Kurs unter das Juni-Verlaufstief bei 47,90 Euro fallen, wäre das Dreieck nach unten verlassen und die nächste Zielmarke gleich das bisherige Jahrestief vom April bei 45,60 Euro. Auf der Oberseite müsste die Mercedes-Benz-Aktie nicht nur über die obere Begrenzung der Formation bei momentan 52 Euro hinaus, sondern auch die 200-Tage-Linie bei 54,85 Euro sowie die Widerstandszone 55,57/56,95 Euro überwinden, um ein mittelfristig bullisches Zeichen zu setzen. Alleine auf Basis dieses eher wackligen Arguments der wegfallenden Steuergutschriften für E-Fahrzeuge in den USA wäre das ein Unterfangen, das gelinde gesagt ambitioniert erscheint.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Die Autotitel waren am Mittwoch die Top-Gewinner im DAX. Auslöser war ein „Handelsblatt“-Artikel, nach dem bereits intensive Gespräche mit den USA laufen, um in Bezug auf die Zölle eine Einigung zu erreichen. Dennoch ist die Mercedes-Benz-Aktie noch kein Fall für die Bullen.

Donald Trump hatte eine Woche nach seinem „Tag der Befreiung“ eine 90-Tage-Frist für seine extremen Einfuhrzölle verkündet, was aber nicht für die 25-Prozent-Zölle auf importierte Automobile, Stahl und Aluminium gilt. Bliebe es bei dieser Größenordnung, würde das erheblich auf die Gewinne der drei großen deutschen Autobauer drücken, die ohnehin schon mit gedrückten Margen und sinkenden Verkaufszahlen ringen.

Da wirkte die „Handelsblatt“-Meldung, dass BMW und die Mercedes-Benz Group längst hinter den Kulissen mit US-Handelsminister Ludnick verhandeln sollen, wie ein Silberstreif am Horizont. Einer, der bei der Mercedes-Benz-Aktie für einen Tagesgewinn von 2,71 Prozent gut war. Wobei man sich fragen könnte: Warum so wenig? Trauen die Anleger der Sache nicht?

Expertenmeinung: Dieser Eindruck entsteht und es wäre ja auch nachvollziehbar. Denn natürlich wird es da irgendeine Einigung geben. Aber dass die so ausfällt, dass die US-Seite am Ende besser dasteht als vorher, ist klar. Kröten schlucken werden die deutschen Autobauer also auf jeden Fall … und wie groß die sind, bleibt eben offen, solange man nur weiß, dass geredet wird aber nicht, was dabei herauskommen wird. Und für eine echte Wende bräuchte es ohnehin mehr als nur die Rückkehr nahe an den Status Quo Ante in Sachen US-Exporte. Der Margendruck und die mageren Verkaufszahlen bleiben ja trotzdem.

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 28.05.2025, Kurs 53,00 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 28.05.2025, Kurs 53,00 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Und die Abwärtstendenz ebenfalls. Wenn wir uns den Chart ansehen, stellen wir fest: Bislang gelang es nicht, sich von der wichtigen Unterstützungszone 50,19/50,65 Euro zu lösen. Dass die Auszahlung der Dividende von 4,30 Euro am 8. Mai die Aktie in diese Zone drückte, nachdem sie zuvor unterhalb der Nackenlinie des Februar/März-Topps und der 200-Tage-Linie nach unten abdrehte, war nicht unbedingt überraschend. Aber dass der Kurs danach erneut in diese Zone zurückfiel, nachdem die Gegenreaktion auf den Dividendenabschlag ebenso kurz wie mager ausfiel, ist auffällig. Das gestrige Plus hat das insgesamt bärische Bild noch nicht verändert. Weiterhin sehen wir bei der Mercedes-Benz-Aktie tiefere Zwischenhochs und einen Kurs, der nicht nennenswert von der bis in das Jahr 2022 zurückreichenden Auffangzone 50,19/50,65 Euro wegkommt. Es bräuchte zumindest das, was im April misslang, nämlich Schlusskurse über dieser Nackenlinie des Doppeltopps bei 56,95 Euro, um hier über verhaltene Hoffnungen hinaus etwas in der Hand zu haben, das eine Long-Position unterfüttern würde.

Quellenangaben:
Handelsblatt-Meldung über Zoll-Gespräche, 28.05.2025; https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/autoindustrie-bmw-mercedes-und-volkswagen-verhandeln-ueber-us-deal/100129588.html

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Für das Geschäftsjahr 2024 zahlte Mercedes-Benz gestern eine satte Dividende von 4,30 Euro aus. Das drückte den Kurs, aber weniger, als der Dividendenabschlag ausgemacht hätte. Und es ging zurück in eine wichtige Supportzone. Eine Chance für die Bullen?

Zieht man diese Dividende von 4,30 Euro vom Mittwochs-Schlusskurs ab (53,99 Euro), würde man auf 49,69 Euro kommen. Geschlossen hat die Mercedes-Benz-Aktie gestern mit 50,87 Euro aber ein gutes Stück darüber. Das ist grundsätzlich ein positives Zeichen, das andeutet, dass man sich hier nicht vorerst abwendet, weil der Reiz einer nahen Dividende das Halten der Aktie nicht mehr lukrativ macht.

Bemerkenswert ist auch, dass sich das im Bereich der charttechnisch wichtigen, bis ins Jahr 2022 zurückreichenden Unterstützungszone 50,19/50,65 Euro abspielte. Die wurde zwar im Zuge des allgemeinen Selloffs Anfang April zeitweise deutlich unterboten. Aber würde es gelingen, diesen Bereich diesmal zu halten, würde das wirken, als wäre ein Paradigmenwechsel gelungen, weg von einem düsteren Pessimismus, zurück zu einem wieder optimistischeren Blick nach vorne, der die Anleger dazu bringt, an Unterstützungen zuzugreifen, statt die Orders eilig zu streichen, sobald ein solcher Bereich erreicht wird, weil man sich seiner Sache nicht sicher ist. Aber:

Expertenmeinung: Dazu muss diese Zone nicht nur halten, es müsste auch die Mercedes-Benz-Aktie dann umgehend wieder anziehen, den kompletten Dividendenabschlag aufholen und dort nach oben hinaus, wo der Kurs zuvor abgedreht hatte: über den Kreuzwiderstand aus 200-Tage-Linie und der Nackenlinie des Topps vom Februar/März bei 56,58 zu 56,95 Euro. Das wäre noch ein ziemliches Stück, das der Kurs dafür laufen müsste.

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 08.05.2025, Kurs 50,87 Euro, Kürzel: MBG | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 08.05.2025, Kurs 50,87 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Jetzt bereits darauf zu wetten, dass das bullische Lager diese Chance ergreifen und die Zone 50,19/50,65 Euro als Sprungbrett nutzen kann, wäre daher gewagt. Sollte es in Bezug auf diese US-Zölle und die mit ihnen verbundenen Probleme zu einer schnellen, nicht nur für die USA befriedigenden Einigung kommen, wäre ein solcher Anstieg inklusive charttechnischem Befreiungsschlag drin. Aber es ist völlig offen, ob es so kommt, wie genau das dann aussehen würde und vor allem, wann das passiert.

Und die Ende April vorgelegten Ergebnisse waren nun einmal schlecht, dass die operative Gewinnmarge „nur“ von 9,0 auf 7,3 Prozent fiel, während die Analysten im Schnitt mit 6,8 Prozent gerechnet hatten, ändert daran nur wenig. Der Konzern weiß schon, warum er die vorbestehende Jahresprognose erst einmal auf Eis gelegt hat. Hier auf die Rückkehr der Käufer als Reaktion auf die zumindest am Donnerstag verteidigte Unterstützungszone 50,19/50,65 Euro zu setzen, wäre also ein Risiko, das man nur als entsprechend risikofreudiger Trader und mit einem konsequent engen Stop Loss erwägen sollte. Wer mittelfristig denkt, sollte hingegen lieber abwarten, bis sich tatsächlich ein bullisches Signal einstellt; Ein „könnte klappen“ wäre für ein nicht explizit spekulativ ausgerichtetes Investment zu wenig.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Automobilhersteller geriet zu Beginn des Monats an der Börse deutlich unter Druck. Innerhalb weniger Tage wurde der gesamte Kursanstieg seit Jahresbeginn negiert, und die Kurse rutschten zeitweise sogar unter die Tiefs aus dem Jahr 2022.

Die Mercedes-Benz-Aktie konnte sich jedoch wenig später von diesem Schock erholen. Die Käuferseite nutzte die günstigeren Kurse, um ein Comeback einzuleiten. Auch wenn das Handelsvolumen auf der Seite des Anstiegs vergleichsweise gering war, war diese Erholung dennoch beachtlich.

Expertenmeinung: Interessant dürfte es bereits morgen werden, wenn die Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal erwartet werden. Analysten rechnen derzeit mit einem Gewinn je Aktie in Höhe von 2,15 EUR. Aus charttechnischer Sicht dürfte vor allem das gebrochene Unterstützungsniveau bei 56,95 EUR im Fokus stehen.

Mit dem Bruch dieser Marke ist die Aktie in eine Korrekturphase übergegangen. Die vormals tragende Unterstützung fungiert jetzt als Widerstand, und es dürfte nicht leicht sein, diese Zone nachhaltig zurückzuerobern. Vorerst bleibe ich bei einer neutralen Bewertung. Es bleibt abzuwarten, wie die Quartalsergebnisse ausfallen werden.

Aussicht: NEUTRAL

Mercedes Benz Group Aktie: Chart vom 28.04.2025, Kurs: 55.03 EUR Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes Benz Group Aktie: Chart vom 28.04.2025, Kurs: 55.03 EUR Kürzel: MBG | Quelle: TWS
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Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.