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Mercedes-Benz Group Aktie Prognose Mercedes, BMW, Volkswagen: Nvidia mit KI-Technologiehammer

News: Aktuelle Analyse der Mercedes-Benz Group Aktie

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Vorherige Analysen der Mercedes-Benz Group Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 04.12.2025 um 23:17 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

In den USA werden Verbrauchs-Auflagen stark abgeschwächt, in Brüssel beginnt man, das Verbrenner-Aus aufzuweichen. Dass Aktien von Autobauern wie der Mercedes-Benz Group bei solchen Nachrichten steigen, wundert nicht. Aber wie entscheidend ist das eigentlich?

Die Titel aus dem Bereich der Automobilindustrie trugen den DAX am Donnerstag fast alleine ins Plus. Die Mercedes-Benz-Aktie schaffte es dabei mit +4,26 Prozent auf den dritten Platz in der DAX-Gewinnerliste. Der Anlass der Käufe: In den USA weicht Donald Trump gerade die Umweltvorgaben der Biden-Regierung auf … und die EU plant in Bezug auf das bislang für 2035 im Raum stehende Aus für die Zulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor um.

Aber am Ende zählen Umsatz und Gewinn, wenn es um die Frage geht, ob und wie viel Luft die Aktie eines Automobilherstellers wie Mercedes-Benz hat. Und das hieße: Es müssten wieder mehr Neufahrzeuge verkauft werden. Und das entweder zu deutlich niedrigeren Kosten oder zu deutlich höheren Preisen. Dann hieße es für Aktien wie die der Mercedes-Benz Group womöglich: Zurück an die Hochs der Jahre 2023 und 2024, als der Kurs in Regionen von 76 bis 78 Euro gelaufen war. Können weniger strikte Umweltauflagen das erreichen?

Expertenmeinung: Das wäre dann zu erwarten, wenn es die Abneigung gegenüber E-Fahrzeugen und die Verunsicherung gewesen ist, ob man „Verbrenner“ in ein paar Jahren womöglich nicht mehr fahren darf oder sie zumindest unbezahlbar hoch zu versteuern wären, das dazu geführt hat, dass der Neuwagenabsatz seit einigen Jahren so schwach daherkommt. Ist das so … oder lag es nicht womöglich doch an den dramatisch gestiegenen Preisen?

Man könnte zwar argumentieren, dass mehr Flexibilität und weniger harsche Regeln in Bezug auf Umweltauflagen weniger Entwicklungskosten bedeuten und man dadurch auch insgesamt mehr Abwärts-Spielraum bei den Verkaufspreisen hätte. Aber das hieße, man müsste daran glauben, dass „weniger Brüssel“ in Kürze dazu führt, dass Neuwagen deutlich billiger und damit auch deutlich mehr gekauft werden. Da können viele womöglich anderer Ansicht sein, aber mir erscheint dieser Gedanke eher blauäugig.

Daher sollte man tendenziell erst einmal abwarten, ob es gelingt, diese unmittelbare Reaktion wirklich zu zementieren, indem Anschlusskäufe kommen. Denn die braucht es für ein glaubwürdig bullisches Signal bei der Mercedes-Benz-Aktie ohnehin. Der Chart zeigt, dass der Kurs durch die Käufe des Donnerstags zwar wie schon im November an die obere Begrenzung des im April etablierten Aufwärtstrendkanals gelaufen ist. Aber selbst, wenn es gelingt, diese Hürde diesmal zu nehmen:

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 04.12.2025, Kurs 60,42 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 04.12.2025, Kurs 60,42 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Erst, wenn die massiv wirkende Widerstandszone im Bereich 63,17/63,24 Euro überwunden ist, wäre ein mittelfristig relevantes, bullisches Signal entstanden. Auf dem Weg dorthin war die Mercedes-Benz-Aktie auch im November schon. Abzuwarten, ob diesmal wirklich mehr gelingt, wäre daher unbedingt zu überlegen.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Long / Buy
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 07.11.2025 um 7:56 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während andere deutsche Automobilwerte zuletzt Schwäche zeigten, präsentiert sich die Mercedes-Benz Group Aktie relativ stabil. Im Gegensatz zu Volkswagen und BMW befindet sich die Aktie bereits seit Monaten in einem Aufwärtstrend. Die Bullen bestimmen das Kursgeschehen, und die Abfolge höherer Hochs und höherer Tiefs bestätigt die technische Stärke.

Besonders das Kurs-Gap Ende des vergangenen Monats brachte frischen Schwung in die Aktie und unterstreicht das anhaltende Interesse der Käuferseite. Die Rückkehr über die 20- und 50-Tage-Linien verstärkt den positiven Trend.

Expertenmeinung: Der intakte Aufwärtstrend spricht für die Bullen. Rücksetzer wurden zuletzt regelmäßig zum Positionsaufbau genutzt. Sollte sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen, könnte das Jahreshoch bei 63,17 EUR, das im März markiert wurde, als nächstes Kursziel dienen.

Auf der Unterseite stellt der Bereich um 55,47 EUR eine wichtige Unterstützung dar. Solange diese Marke hält, bleibt der Trend intakt. Die Aussichten sind daher weiterhin positiv, doch es sollte auf die zuletzt erhöhte Volatilität der Aktie geachtet werden.

Aussicht: BULLISCH

Mercedes Benz Group Aktie: Chart vom 06.11.2025, Kurs: 58.20 EUR, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes Benz Group Aktie: Chart vom 06.11.2025, Kurs: 58.20 EUR, Kürzel: MBG | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 03.11.2025 um 22:57 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Wie letzte Woche berichtet, war das Quartalsergebnis der Mercedes-Benz Group alles andere als gut. Die Aktie machte zwar trotzdem einen Satz nach oben, blieb aber unter einer wichtigen Charthürde. Gestern gab es die Gelegenheit, den Deckel zu sprengen – aber das misslang.

Es war dieses bei lange unter Druck stehenden Aktien so oft auftretende Argument, dass die Zahlen ja noch viel schlechter hätten aussehen können, das dazu führte, dass der Kurs der Mercedes-Benz-Aktie, aber auch die Auto-Aktien insgesamt, großenteils positiv auf schlechte Ergebnisse reagierten. Aber für einen signifikanten Befreiungsschlag reichte es nicht:

Mercedes-Benz Group Aktie: Tages-Chart vom 03.11.2025, Kurs 57,31 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Tages-Chart vom 03.11.2025, Kurs 57,31 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Die Aktie startete zwar als Reaktion auf die am vergangenen Mittwoch präsentierten Zahlen mit einer Aufwärts-Kurslücke, sah aber am Tageshoch Gewinnmitnahmen. Und das ausgerechnet knapp unter der oberen Begrenzung des im April etablierten Aufwärtstrendkanals, die dadurch als Charthürde bestätigt wurde. Hätte man hier Anschlusskäufe gesehen, wäre noch ein „Happy End“ für die Bullen drin gewesen. Aber mehr, als sich auf diesem höheren Kursniveau einigermaßen zu halten, war danach nicht drin. Ob die Bullen nicht wollten oder nicht konnten, sei mal dahingestellt, denn am Montag hätte man eigentlich eine neue Chance durch neue Argumente gehabt:

Expertenmeinung: Über das Wochenende gelang eine Annäherung bei den Verhandlungen über die Importe chinesischer Halbleiterprodukte in die EU. Was so weit führte, dass das chinesische Handelsministerium mitteilte, dass sich Unternehmen, die Probleme hätten, an die benötigten Chips zu kommen, gerne direkt an das Ministerium wenden könnten und man dort die Ausfuhrgenehmigung erteilen würde, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben seien.

Dabei geht es vor allem um sogenannte „diskrete“ Chips, die in großer Zahl in Autos verbaut werden. Das in den Niederlanden ansässige, aber einer chinesischen Holding gehörende Unternehmen Nexperia beliefert die deutschen Autobauer mit diesen Chips in großem Umfang. Und nachdem man zuletzt den Export von Nexperia-Chips als Reaktion darauf gestoppt hatte, dass die niederländische Regierung die Kontrolle über das Unternehmen übernahm, drohten diese Chips auszugehen. Und das hätte, mangels umgehend verfügbarer Alternativen in ausreichender Zahl, über kurz oder lang die Produktion vermutlich aller deutscher Autobauer gestört und im schlimmsten Fall die Bänder stillstehen lassen.

Jetzt ist man guter Dinge, dass sich die Probleme rechtzeitig so nachhaltig lösen lassen, dass dieses Damoklesschwert über den Automobilkonzernen verschwindet. Und das wäre die Chance gewesen, die Mercedes-Benz-Aktie mit Schlusskursen über der aktuell bei 59,30 Euro verlaufenden, oberen Linie aus diesem Trendkanal heraus zu tragen und dadurch ein markant bullisches Signal zu generieren.

Aber wieder kamen am Tageshoch Abgaben auf, wieder reichte es nicht, die Linie ganz zu erreichen, geschweige denn zu überwinden. Und bevor das nicht gelungen ist, bleibt die Aktie eine, die bullisch werden könnte, es bislang aber nur auf ganz kurzfristiger Ebene bereits ist. Und da das Argument schon etwas für sich hat, dass wieder ausreichend verfügbare Chips auch nicht dazu führen, dass die Käufer mehr Fahrzeuge kaufen bzw. die in den letzten Jahren so deutlich angestiegenen Preise zu zahlen bereit sind, wäre es allemal sinnvoll, einem solchen, von den Bullen erhofften, aber noch nicht zuwege gebrachten Ausbruch nicht vorzugreifen.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Das, was die Mercedes-Benz Group am Mittwoch für das dritte Quartal vorlegte, war alles andere als gut. Trotzdem legte die Aktie um 4,37 Prozent zu. Respektabel einerseits, aber für einen Ausbruch andererseits zu uneindeutig. Geht das trotzdem als Ausbruch durch?

Der Konzernumsatz gab im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,9 Prozent nach. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern fiel um 17,3 Prozent, wenn man die hohen Sonderaufwendungen herausrechnet, die durch Restrukturierungsmaßnahmen entstanden. Die bisherige 2025er-Prognose wurde bestätigt: Die Marge im Autogeschäft soll zwischen vier und sechs Prozent liegen, der Umsatz soll, weiterhin vage formuliert, „deutlich“ niedriger ausfallen als 2024.

Wie kann das steigende Kurse auslösen? Das ist dann der Fall, wenn genug Marktteilnehmer Schlimmeres erwartet hatten oder zumindest davon ausgehen, dass andere mit schlechteren Zahlen gerechnet hatten und so manche Short-Position deshalb jetzt geschlossen wird. Die Frage ist: Wenn Letzteres der Fall ist, könnte die Sache auch schiefgehen, weil dieses „Um-die-Ecke-denken“ nach dem Prinzip „ich kaufe, weil ich unterstelle, dass andere das auch tun“ eine höchst wacklige Angelegenheit ist.

Expertenmeinung: Und wirklich viel hatten die Ergebnisse eben nicht zu bieten. Die Lage in China ist schlecht, die in den USA zumindest mager, unmittelbare Veränderungen zum Positiven wären überraschend. Und das Aktienrückkaufprogramm in Höhe von zwei Milliarden, das nunmehr starten soll, war schon Anfang des Jahres genehmigt worden und macht von seiner Dimension her nichts Entscheidendes aus. Daher sollte man sich das Chartbild besser genauer ansehen, bevor man einen Befreiungsschlag ausruft, denn so richtig stabil käme der im Chart bislang nicht daher:

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 29.10.2025, Kurs 57,04 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 29.10.2025, Kurs 57,04 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Die Aktie hatte nämlich am Tageshoch gut 7,8 Prozent vorne gelegen und somit einen nicht unwesentlichen Teil der Gewinne im Handelsverlauf wieder eingebüßt. Was deutlich macht: Es waren keineswegs alle davon überzeugt, dass ein „hätte schlimmer kommen können“ genug für ein mittelfristig bullisches Signal ist. Und was man nicht übersehen sollte: Auch diejenigen Analysten, die diese Zahlen unmittelbar mit neuen oder bestätigten Kurszielen quittierten, waren nicht einhellig positiv gestimmt, im Gegenteil:

Zwar gab es zwei „Kaufen“-Empfehlungen mit Kurszielen von 60 und 68 Euro. Aber zumindest das 60er-Ziel war am Tageshoch (58,95 Euro) schon fast erreicht worden. Darüber hinaus plädierten vier weitere Analysten nur auf „Halten“, deren Kursziele lagen in der Region von 54 bis 60 Euro. Als Rückenwind für einen Anlauf an das bisherige Jahreshoch, im März bei 63,17 Euro erreicht, ist das tendenziell zu dünn.

Es fällt zudem auf, dass die Aktie durch die Verkäufe in die Rallye hinein nicht über, sondern nur am oberen Ende der für einen Ausbruch zu bezwingenden Widerstandszone 55,37/56,95 Euro schloss. Und dass sie am Tageshoch an einer oberen Parallele zur April-Aufwärtstrendlinie abdrehte. Dadurch müsste man jetzt zumindest Schlusskurse über 59,50/60,00 Euro sehen, um das sehr wacklige Signal zu unterfüttern. Und ob das gelingt, ist offen genug, um dem lieber nicht vorzugreifen.

Quellenangaben: Ergebnisse des 3. Quartals 2025, 29.10.2025:
https://group.mercedes-benz.com/investoren/berichte-news/zwischenberichte/q3-2025

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

In den vergangenen Monaten hat sich bei der Mercedes-Benz-Aktie eine Dreiecksformation etabliert, die sukzessiv enger wird und damit eine Trendentscheidung provoziert. Die Frage ist nur: In welche Richtung wird die Aktie am Ende davonziehen?

Dass Porsche zum Ende der vergangenen Woche seine Margenprognose erheblich senkte, drückte zwar auf die Aktien der gesamten Automobilbranche. Aber Mercedes ist nicht VW. So gesehen holten die Akteure das Minus, das sich am Montag ergeben hatte, am Dienstag zügig wieder auf. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Mercedes-Benz-Aktie ansonsten nach unten aus besagtem Dreieck herausgefallen wäre.

Als dann am Mittwoch gemeldet wurde, dass die USA sich endgültig entschieden haben, den Einfuhrzoll für Automobile aus der EU herunterzunehmen und ihn rückwirkend zum 1. August an den Standard-EU-Einfuhrsatz von 15 Prozent anzupassen, wurde weiter zugelangt.

Doch am Donnerstag wurden zeitweilige, erneute Kursgewinne wieder abgegeben, es kam zu einem Intraday-Turnaround nach unten. Denn da kam wiederum unschöne Kunde: Bosch, der große Automobilzulieferer, sieht sich genötigt, in den kommenden fünf Jahren alleine in Deutschland 13.000 Stellen abzubauen. Und wenn es den Zulieferern schlecht geht, wirft das ein schlechtes Licht auf die Lage bei deren Kunden, sprich bei den Automobilherstellern.

Dabei kam der Verkaufsdruck, Sie sehen es im untenstehenden Chart, erneut im Bereich einer Entscheidungszone dieser Dreiecksformation, in diesem Fall war es die Oberseite. Man hängt also weiter in diesem Dreieck fest, das indes immer schmaler wird. Da ist über kurz oder lang eine Entscheidung fällig. Aber es ist recht wahrscheinlich, dass das keine einfache Sache wird, denn:

Expertenmeinung: Je dünner die Nerven der Trader – und je schmaler das Dreieck wird, desto dünner werden sie – desto größer wird das Risiko von Fehlausbrüchen auf beiden Seiten. Und wenn es dumm läuft, ist es nicht mit nur einem Fehlausbruch getan. Im schlimmsten Fall könnte die Mercedes-Benz-Aktie sogar hochvolatil seitwärts aus dem Dreieck herauslaufen, sprich das Dreieck in seiner Funktion eliminieren und einen Seitwärtstrend daraus machen. Warum ist die Sache hier so knifflig? Das hat vor allem zwei Gründe:

Erstens ist in dieser Aktie immens viel „Meinung“ drin. Skeptiker wie auf die Wende hoffende Optimisten dürften in den vergangenen Monaten in dem hochvolatilen Auf und Ab zahlreich ihre Positionen aufgebaut haben. Davon rückt man dann so schnell nicht ab, es sei denn, die Nachrichtenlage entwickelt sich immens positiv oder negativ. Es müsste also ein „Game Changer“ kommen. Bliebe der aus, könnten Ausbrüche aus der Dreiecksformation leicht abgefangen werden. Zumal da noch der zweite Aspekt hinzukommt:

Das Chartbild. Wir sehen im Chart, dass sich die beiden aktuell bei 50 und 54 Euro verlaufenden Linien des Dreiecks momentan mit anderen, wichtigen Chartmarken kreuzen. Auf der Unterseite mit der markanten Supportzone aus den Tiefs vom Sommer und Herbst 2022, auf der Oberseite mit der 200-Tage-Linie. Knapp darunter und darüber warten dann bereits Supportlinien und Widerstände, die sich aus vorherigen Wendemarken ergeben, die die Aktie jeweils im Dreieck gehalten bzw. dieses bestätigt haben.

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 25.09.2025, Kurs 52,18 Euro, Kürzel: MBG | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 25.09.2025, Kurs 52,18 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Das bedeutet, dass sich jetzt bereits ziemlich viele Trader innerhalb des Dreiecks „zugeschaltet“ haben, die, was auch durchaus sinnvoll ist, ihre Stoppkurse knapp außerhalb der Formation angesiedelt haben. Ein Ausbruch, der nicht so stark durch neue Nachrichten unterfüttert ist, dass er förmlich halten muss, kann daher leicht abgefangen werden. Zum Beispiel, wenn große Trader diese Situation nutzen, indem sie z. B. massiv Long gehen, einen Ausbruch erzwingen und in die Eindeckungen der überrollten Bären hinein ihren Gewinn mitnehmen, wodurch die Rallye abgefangen und der Kurs nach unten drehen würde. Auf der Short-Seite kann dieses Spiel vice versa genauso laufen.

Man muss also mit Fehlausbrüchen rechnen. Sollte man daher im Fall eines Ausbruchs lieber die Finger davon lassen? Das ist eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft und des Abwägens des Grundes für das Verlassen des Dreiecks. Kann man hinter beides einen Haken machen, könnte man durchaus mitziehen, natürlich mit einem konsequenten Stopp, um im Fall eines Fehlausbruchs schnell wieder aus dem Markt zu sein. Denn da man nie sicher sein kann, ob ein Ausbruch scheitert oder durchgeht, wäre man, würde man die Sache nur als Zuschauer betrachten, auf jeden Fall nicht mit dabei, wenn die Mercedes-Aktie tatsächlich nachhaltig ausbricht.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.