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Marvell Technology hat eine beeindruckende Kursrallye hingelegt. Doch ist das erst der Anfang einer Wachstumsstory?
ASICs – Die neue Waffe im KI-Wettlauf
Im Jahresverlauf hatte ich mich bereits zweimal positiv zu Marvell Technology geäußert.
Das Geschäft läuft seit geraumer Zeit blendend, doch an der Börse wurde das zeitweise nicht angemessen honoriert (Marvell: Starkes Quartal, schwacher Kurs, große Gelegenheit?).
Inzwischen hat die Aktie jedoch Fahrt aufgenommen und der Kurs ist von etwa 60 auf 98 USD gestiegen.
Nach Kursgewinnen in dieser Größenordnung in relativ kurzer Zeit, stellt sich unweigerlich die Frage, ob langsam das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Marvell ist einer der weltweit führenden Hersteller von Halbleiterchips, vor allem ASICs.
Application-Specific Integrated Circuits (ASICs) sind speziell entwickelte Halbleiterchips, die für eine bestimmte Funktion oder Anwendung optimiert sind. Im Gegensatz zu universellen Prozessoren wie CPUs oder GPUs, die für eine Vielzahl von Aufgaben ausgelegt sind, werden ASICs maßgeschneidert, um eine spezifische Aufgabe mit maximaler Effizienz auszuführen.
Bisher haben ASICs eine untergeordnete Rolle gespielt, doch das hat sich spätestens durch KI geändert.
Amazon und Google setzen auf Marvell
Große Technologieunternehmen, sogenannte Hyperscaler wie Amazon, Google, Microsoft und Meta, betreiben riesige Rechenzentren, die enorme Mengen an Daten verarbeiten müssen, insbesondere für KI-Anwendungen wie maschinelles Lernen, Sprachmodelle oder Bilderkennung.
Diese Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Rechenleistung zu maximieren, während sie gleichzeitig die Kosten und den Energieverbrauch minimieren müssen.
ASICs bieten hier eine ideale Lösung, da sie perfekt auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Hyperscalers zugeschnitten werden können.
Obwohl Hyperscaler über beträchtliche finanzielle Ressourcen verfügen, fehlt ihnen oft das spezialisierte Know-how oder die notwendige Infrastruktur, um hochmoderne Chips komplett eigenständig zu entwickeln, da die Entwicklung eines ASIC technisch äußerst anspruchsvoll ist. An diesem kritischen Punkt kommt Marvell Technology ins Spiel.
Marvell entwickelt bereits ASICs für Amazons KI-Beschleuniger, darunter die bekannten Trainium und AWS-Inferentia Chips. Zudem unterstützt Marvell Google bei der Entwicklung maßgeschneiderter CPUs, die sich bereits in Produktion befinden und deren Produktion massiv ausgebaut werden soll.
Jetzt auch noch Microsoft
Im Jahresverlauf konnte Marvell außerdem Microsoft als wichtigen Kunden gewinnen. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen mit zwei bis vier weiteren großen, nicht offengelegten Hyperscalern zusammen.
Im Klartext bedeutet das, dass alle oder nahezu alle Hyperscaler auf Marvell setzen, um ihre dringend benötigten, spezialisierten KI-Chips zu entwickeln.
Die Entwicklung von Chips kann Jahre in Anspruch nehmen. Die Chips (Maia), die man für Microsoft entwickelt, dürften beispielsweise 2026 auf den Markt kommen und das Wachstum befeuern.
Die gemeinsamen Projekte sind demnach auf Jahre angelegt und werden das Geschäft auf unabsehbare Zeit beflügeln.
Wie stark das Geschäft dadurch befeuert wird, konnte man auch im letzten Quartal wieder beobachten.
Der Gewinn lag mit 0,76 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 0,74 USD. Mit einem Umsatz von 2,08 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 2,06 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 37 % und einem Gewinnsprung von 13 %.
Ausblick und Bewertung
In den ersten neun Monaten konnte der Umsatz von 3,95 auf 5,98 Mrd. USD massiv gesteigert werden. Der Gewinn hat sich von 0,97 auf 2,05 USD je Aktie mehr als verdoppelt.
Den Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr um 81 % auf 2,84 USD je Aktie steigen.
Marvell kommt demnach auf eine forward P/E von 34,6.
Sollte das Ergebnis im kommenden Jahr wie erwartet auf 3,60 USD je Aktie steigen, würde die P/E dadurch auf 27,3 sinken.
In Anbetracht aller vorliegenden Informationen ist das problemlos vertretbar. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 45,6. Das ist sicherlich hoch gegriffen, zeigt aber die Realität an der Börse.

Mit dem Ausbruch über 95 USD wurde ein Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 105 und 110 USD ausgelöst. Darüber rückt das Allzeithoch in den Fokus.
Fällt die Aktie jedoch zeitnah wieder unter 95 USD zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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