Ein staatliches Glücksspiel-Monopol mit über 7 % Dividende – das gibt es wirklich, und zwar in Frankreich: Française des Jeux.
Die Bank gewinnt immer
Française des Jeux (FDJ United) steht sinnbildlich für das, was viele Unternehmen wohl gerne hätten, aber niemals erreichen werden: ein geschütztes, profitables und nahezu risikofreies Geschäftsmodell.
Française des Jeux ist der teilstaatliche Betreiber der französischen Lotterie und besitzt eine faktische Monopolstellung.
FDJ ist seit Jahrzehnten der exklusive Anbieter staatlich lizenzierter Lotteriespiele in Frankreich und dominiert zusätzlich das Segment der stationären Sportwetten. Das Unternehmen betreibt Klassiker wie das französische Lotto (5 aus 49) sowie internationale Formate wie die Euromillionen-Lotterie.
Mit rund 30 Millionen aktiven Spielern erreicht FDJ nahezu die Hälfte der französischen Bevölkerung. Die Konzession zur Durchführung dieser Glücksspiele ist derzeit bis 2044 gesichert. Da der Staat bei Française des Jeux beteiligt ist, ist davon auszugehen, dass die Erlaubnis anschließend verlängert wird, wie das bereits seit Jahrzehnten die Regel ist.
Diese rechtlich abgesicherte Monopolstellung bildet das Fundament des wirtschaftlichen Erfolgs. FDJ agiert in einem Umfeld, das kaum konjunkturellen Schwankungen unterliegt. Unabhängig von Wirtschaftslage oder Konsumstimmung bleibt die Nachfrage nach Glücksspielen stabil. Menschen spielen in Boomphasen ebenso wie in Krisenzeiten.
Die Zahlen sprechen für sich
Seit dem Börsengang im Jahr 2019 konnte der Umsatz von 1,96 auf 3,07 Mrd. Euro massiv gesteigert werden. Das organische Wachstum liegt weitgehend zwischen 6 und 8 Prozent, was im Lotteriegeschäft außergewöhnlich hoch ist.
Gleichzeitig hat sich die operative Marge von etwa 14 auf 17 % verbessert. Der Gewinn hat sich von 0,70 auf 2,11 Euro in etwa verdreifacht.
Das Unternehmen entwickelt sich operativ zunehmend in Richtung Effizienz und schüttelt die negativen Begleiterscheinungen der staatlichen Kontrolle ab.
Die Erträge von FDJ sind strukturell gesichert, da sie auf einem einfachen, aber äußerst verlässlichen Prinzip beruhen. Das Unternehmen vereinnahmt Einsätze der Spieler, schüttet davon einen festgelegten Anteil als Gewinne aus und behält den Rest als Einnahme, von dem wiederum Steuern, Gebühren und Dividenden bezahlt werden.
Das Risiko liegt somit nicht bei FDJ, sondern bei den Spielern. Wenn eine Ziehung beispielsweise 20 Millionen Euro einbringt, werden etwa 10 Millionen ausgeschüttet – der verbleibende Überschuss fließt in die Kassen von Staat und Aktionären.
Der französische Staat hält derzeit 21 % der Anteile und indirekt über den Veteranenverband (Association des Anciens Combattants) weitere 16 %. Weitere 3 % befinden sich im Besitz der Mitarbeiter und 42 % werden von institutionellen Investoren gehalten.
Nur 18 % aller ausstehenden Papiere sind im freien Handel.
Internationale Expansion
Außerhalb Frankreichs verfolgt FDJ eine Expansionsstrategie, die auf Stabilität und Diversifikation ausgerichtet ist. Die Übernahme der irischen Lotterie war der erste Schritt, um das Geschäft auf weitere regulierte Märkte auszuweiten.
Mit der vor wenigen Tagen (4. Oktober 2025) abgeschlossenen Akquisition des Online-Glücksspielkonzerns Kindred wagt FDJ nun den Sprung in eine neue Dimension.
Kindred betreibt bekannte Marken wie Unibet, Maria Casino und 32Red und ist in mehreren europäischen Märkten aktiv. Die Übernahme im Volumen von rund 2,3 Milliarden Euro wird teils aus vorhandenen Barmitteln und teils über eine neue Anleihe finanziert.
Die daraus entstehende Nettoverschuldung von etwa 2 Milliarden Euro ist angesichts eines Jahresgewinns von über 400 Millionen Euro problemlos tragbar.
Strategisch eröffnet die Integration von Kindred enorme Chancen. FDJ erhält dadurch Zugang zu weiteren regulierten Märkten wie Belgien, den Niederlanden und Schweden. Gleichzeitig plant das Unternehmen, sich aus nicht regulierten Märkten wie Norwegen, Ungarn und Polen zurückzuziehen, um die rechtlichen Risiken zu minimieren.
Der Fokus verschiebt sich klar in Richtung kontrollierter, rechtssicherer Märkte – ein Ansatz, der langfristig die Stabilität und Profitabilität stärkt. Zudem verspricht die Kombination von stationären Lotterien und Online-Angeboten Synergien in Marketing, Technologie und Kundenbindung.
Ausblick und Bewertung
Trotz dieser aussichtsreichen Gesamtsituation entwickelt sich der Kurs von Française des Jeux schleppend.
Aktuell notiert die Aktie wieder auf dem Niveau von 2020.
Im Gegenzug ist die Dividendenrendite auf das höchste Niveau seit dem Börsengang gestiegen. Derzeit wird eine Ausschüttung in Höhe von 2,00 Euro je Aktie erwartet, was einer Dividendenrendite von 7,15 % entsprechen würde.
Langfristig stellt das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum von 5 % pro Jahr in Aussicht. Gleichzeitig soll die EBITDA-Marge bis 2028 von derzeit 23,6 auf 28,0 % steigen.
Darüber hinaus soll die Dividende kontinuierlich steigen. Grundlage dafür ist eine Ausschüttungsquote von mindestens 75 Prozent des bereinigten Nettogewinns.
Die nächste Dividendenzahlung erfolgt voraussichtlich im Mai des kommenden Jahres.

Fällt die Aktie jetzt unter 27 Euro, muss mit weiteren Kursverlusten gerechnet werden. Die nächsten relevanten Unterstützungen liegen bei 24,33 und 21,75 Euro.
Gelingt hingegen ein Anstieg über 29 Euro, könnte das eine Erholung in Richtung 30 oder 33,33 Euro einleiten.
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