Auto1 Group Aktie Prognose AUTO1 Group: Diese Messe ist noch nicht gelesen

News: Aktuelle Analyse der Auto1 Group Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Auto1 Group Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Top-Performer im MDAX kommen vor allem aus den Bereichen Verteidigung und Bau, aber schon auf Platz 6 findet sich der Gebrauchtwagenhändler AUTO1 Group. Einerseits erstaunlich angesichts des Elends der Autobranche – andererseits gerade deswegen nicht.

Im Februar 2021 startete der auf Online-Plattformen wie „wirkaufendeinauto.de“ und anderen basierende Gebrauchtwagenhändler AUTO1 Group seine Börsenkarriere. Der Ausgabepreis für die Erstzeichner der Aktie lag bei 38 Euro, der erste Kurs mit 55 Euro satt darüber. Das Tageshoch an diesem ersten Handelstag wurde bei 56,76 Euro registriert … und ward seither nie wieder gesehen. Da waren zu große Erwartungen im Spiel, man war zu sehr davon überzeugt, dass die Plattform nicht nur rasant wachsen, sondern ebenso rasant hochprofitabel würde. Was bei Neuemissionen alles andere als ungewöhnlich ist. Die Dimension des dann folgenden Abstiegs war es allerdings schon.

AUTO1 Group Aktie: Chart vom 30.06.2025, Kurs 27,36 Euro, Kürzel: AG1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
AUTO1 Group Aktie: Chart vom 30.06.2025, Kurs 27,36 Euro, Kürzel: AG1 | Quelle: TWS

Denn die Aktie fiel auf ein Tief von 3,27 Euro, das im März 2024 markiert wurde. Selbst diejenigen, die die Aktie zum Ausgabepreis bekamen und nicht gleich zu Beginn des Handels an der Börse kauften, hatten mehr als 90 Prozent Verlust zu beklagen. Indes, wenn die Nacht am dunkelsten ist … die Aktie notiert heute weit höher. Noch nicht am Ausgabepreis, am Rekordhoch schon mal gar nicht. Aber auf dem Weg dahin ist sie schon, immerhin sehen wir hier seit dem Frühjahr 2024 einen Aufwärtstrend. Und der hängt nicht einfach in der Luft.

Expertenmeinung: Die schwarzen Zahlen kamen, wenngleich später als anfangs erhofft: 2024 wurde ein kleiner Gewinn erzielt, 2025 soll der spürbar größer ausfallen. Operativ, als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), rechnen die Analysten momentan im Schnitt mit gut 170 Millionen Euro, der Gewinn pro Aktie soll bei etwa 0,35 Euro liegen … und in den kommenden Jahren weiter zulegen. Für übernächstes Jahr schätzt man seitens der Experten einen Gewinn in der Region zwischen 0,85 und 0,90 Euro pro Aktie. Zugleich sind die meisten Analysten hier bullisch: Von 13 Analysten, die die AUTO1 Group regelmäßig auf dem Schirm haben, sehen sie zehn als kaufenswert an. Allerdings …

… wäre deren durchschnittliches Kursziel aktuell bereits erreicht. Und auch das gestern von Goldman Sachs angehobene Kursziel wäre mit 30 Euro nicht allzu weit entfernt, trotzdem reagierte die Aktie darauf positiv und stieg über das bisherige Jahreshoch. Und wir bewegen uns aktuell nicht nur auf spekulativem Terrain, weil das Durchschnitts-Kursziel erreicht ist, der nächste charttechnische Widerstand bei 28,19 Euro schon recht nahe ist und die Aktie sogar auf der hier abgebildeten Wochen-Ebene überkauft ist. AUTO1 ist darüber hinaus auch ziemlich teuer bewertet.

Richtig ist zwar, dass der Gebrauchtwagenmarkt durch die drastischen Preiserhöhungen bei Neuwagen derzeit nicht nur steigende Umsätze, sondern auch erfreulich hohe Gewinnmargen ermöglicht. Aber das müsste zumindest bis 2027 so weitergehen … noch mehr Umsatz, noch mehr Marge … um die derzeit teure Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis zu unterfüttern. Das läge aktuell für die 2025er-Konsens-Gewinnschätzung um 70. Und nur, wenn sich der Gewinn pro Aktie in den nächsten zwei Jahren auf 0,90 Euro steigert, wie man es momentan schätzt, wäre die Aktie auf dem hier und heute erreichten Level dann, Ende 2027, mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von knapp 30 zumindest nicht mehr überzogen teuer. Aber eben nur dann. Und ob der Gebrauchtwagenmarkt durch fortdauernde Probleme der Automobilkonzerne und durch zukünftig mehr Geld in den Taschen der Kunden weiter so zulegen kann wie zuletzt, ist offen. Was heißt: Wer aktuell kauft, tut das auf Basis ziemlich ambitionierter Annahmen.

Ein intakter Aufwärtstrend kann solche Aspekte lange in den Hintergrund drängen, immerhin besteht die grundsätzlich teure Bewertung nicht erst seit gestern. Aber eine konsequente Absicherung ist dennoch unbedingt ratsam, denn sollten der Aktie Käufer und Schwung ausgehen, werden fundamentale Risiken, die zuvor keiner sehen wollte, schnell wieder wahrgenommen.

Da die mittelfristigen Aufwärtstrendlinien allesamt schon weit unter dem Kurs liegen, wäre das erste der drei vorherigen, markanten Hochs des Jahres bei 24,72 Euro eine sinnvolle Orientierungsbasis für einen Stoppkurs. Denn sollte die AUTO1-Aktie die drei vorherigen Zwischenhochs dadurch allesamt wieder unterbieten, hätten wir hier eine Bullenfalle und damit genau den Momentums-Schwund, der die bislang ignorierte, hohe Bewertung wieder ins Spiel bringen könnte.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Nach einem beispiellosen Absturz und jahrelanger Schwäche meldet sich Auto1 eindrucksvoll zurück. Die Rallye ist in vollem Gange.

Es sah fast so aus, als würde sich Auto1 in die lange Reihe gescheiterter Börsengänge in Deutschland einreihen. Denn nach dem Auftakt auf dem Börsenparkett ging es mit den Kursen über Monate hinweg nur abwärts und die Aktie verlor mehr als 90 % an Wert.

Darauf folgte eine mehr als zweijährige Phase, die ich gerne als „Ausblutung“ bezeichne. Die große Panik ist zwar verflogen, aber Rallyes fallen immer wieder in sich zusammen und am Ende werden neue Tiefs erreicht.
In dieser Phase werfen die meisten Anleger das Handtuch, bis nur noch die investiert sind, die vom Unternehmen überzeugt sind oder die Position längst abgeschrieben haben.
Das ist das Fundament, auf dem nach derartigen Kursverlusten ein neues Pflänzchen keimt.

Im Fall von Auto1 trägt dieses Pflänzchen bereits Früchte. Ich hatte bereits vor einigen Monaten darauf hingewiesen, seitdem hat sich der Kurs nahezu verdreifacht:
Auto1: Ist das die Wende?

In den USA längst ein Erfolgsmodell

Damals hatte ich aufgezeigt, dass Auto1 eine Schwelle überschritten hat und die Prognosen vermutlich zu niedrig sind – beide Thesen haben sich offensichtlich als richtig herausgestellt.

Darüber hinaus setzt man auf ein altbewährtes Geschäftsmodell aus den USA.

Dort gibt es eine ganze Reihe von großen Autohändlern, die auf faire und transparente Preise setzen, darunter beispielsweise Lithia oder Carvana.

Lithia Motors kauft Fahrzeuge an, checkt sie komplett durch und verkauft sie für einen Festpreis. Der Kunde kann sich sicher sein, dass der Zustand des Fahrzeugs in Ordnung und wie beschrieben ist. Ob er den Preis annimmt oder nicht, ist seine Wahl. Jeder weiß, dass Lithia keine Mondpreise verlangt, denn die Margen sind nicht sehr hoch.

Dadurch hat man eine Vertrauensbasis geschaffen und kann Fahrzeuge auch problemlos online verkaufen. Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber der Anteil der ungesehen über das Internet gekauften Fahrzeuge steigt unaufhörlich.

Auto1 versucht, dieses Konzept auch in Europa umzusetzen. Wenn man damit Erfolg hat, ist das Geschäft massiv skalierbar. Der Markt für Gebrauchtwagen ist gigantisch und vermutlich so stark fragmentiert wie kein anderer.

Das Unternehmen betreibt zwei klar abgegrenzte Geschäftsbereiche, die jeweils eine besondere Rolle im Gebrauchtwagenmarkt spielen. Der erste Bereich, das sogenannte „Merchant“-Geschäft, hat sich als führende Großhandelsplattform für Gebrauchtfahrzeuge in Kontinentaleuropa etabliert. Der zweite Bereich, Autohero, kann als europäisches Pendant zu Carvana betrachtet werden und zielt darauf ab, den fragmentierten Einzelhandelsmarkt für Gebrauchtwagen zu revolutionieren.

Erwartungen wieder deutlich übertroffen

Im Geschäftsjahr 2024 konnte Auto1 die Absatzzahlen um 18 % auf 690.000 Fahrzeuge steigern, davon entfallen weiterhin rund 90 % auf das Großhandelsgeschäft.

Der Umsatz kletterte um 14,8 % auf 6,27 Mrd. Euro und lag damit weit über den Erwartungen in Höhe von 6,11 Mrd. Euro. Gleichzeitig hat sich aber auch die Profitabilität nachhaltig verbessert.
Das Bruttoergebnis je Fahrzeug im Großhandelsgeschäft ist von 792 auf 942 Euro geklettert und im Einzelhandelsgeschäft („Autohero“) von 1.970 auf 2.318 Euro.

Das Bruttoergebnis konnte auf Jahressicht um 37,3 % auf 724,7 Mio. Euro gesteigert werden. Das zeigt, dass sich Auto1 auf dem richtigen Weg befindet.
Das bereinigte EBITDA verbesserte sich von -43,9 auf +109,2 Mio. Euro und übertraf die Prognose von 85 Mio. Euro.

Ausblick und Bewertung

In ähnlicher Weise dürfte sich das auch in Zukunft fortsetzen. Dafür spricht unter anderem auch das Schlussquartal, in dem die Dynamik weiter zugenommen hat.

Das Umsatzwachstum lag bei 28,4 %. Das Bruttoergebnis konnte um 50,5 % auf 201,3 Mio. Euro gesteigert werden und das bereinigte EBITDA verbesserte sich von -4,5 auf +37,2 Mio. Euro.

Für 2025 stellt Auto1 einen Anstieg des Bruttogewinns von 725 auf 800 – 875 Mio. Euro und einen Anstieg des bereinigten EBITDA von 109,2 auf 135 – 165 Mio. Euro in Aussicht.

In der letzten Analyse hatte ich darauf hingewiesen, dass ich die damaligen Konsensschätzungen für zu pessimistisch halte („Derzeit wird erwartet, dass Auto1 erst 2026 einen Gewinn erwirtschaften wird. Die Entwicklungen der letzten Monate mehren allerdings die Hoffnung, dass das bereits früher geschehen wird.“).

Diese Einschätzung hat sich als richtig erwiesen. Inzwischen sehen die Konsensschätzungen bereits für 2025 einen Gewinn vor. Nach den heutigen Zahlen stellt sich aber viel mehr die Frage, ob die Gewinnschwelle nicht schon 2024 erreicht wurde.

Ob es am Ende für schwarze Zahlen gereicht hat, werden wir am 2. April erfahren, wenn Auto1 den finalen Geschäftsbericht vorlegt.

Auto1 Care Aktie: Chart vom 26.02.2025, Kurs: 21,10 EUR - Kürzel: AG1 | Online Broker LYNX
Auto1 Care Aktie: Chart vom 26.02.2025, Kurs: 21,10 EUR – Kürzel: AG1 | Quelle: TWS

Mit dem heutigen Ausbruch über die Hochs der letzten Wochen hat die Aktie ein prozyklisches Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 21,00 und 23,50 – 24,00 Euro ausgelöst.

Fällt die Aktie jedoch unter 19,50 Euro zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan. In diesem Szenario muss mit einem erneuten Rücksetzer bis 18,25 oder 17,00 Euro gerechnet werden.

Wer sich als Anleger engagiert, sollte mit einer vergleichsweise hohen Volatilität rechnen.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Rahmenbedingungen sind derzeit gut für den Online-Autohändler Auto1. Hinzu kommt, dass die Aktie kommenden Montag in den MDAX aufsteigt. Und eine große Bodenbildung, die wurde zuletzt auch noch vollendet. Was kann da für die Bullen schon schiefgehen? Einiges.

Die Kunden sind sauer: Die Preise für Neuwagen sind dermaßen gestiegen, dass man es sich zweimal überlegt, ohne Not einen neuen Wagen zu kaufen. Zumal man nicht umhin kommt zu bemerken, dass die großen Autokonzerne im Kielwasser der Inflation recht großzügig bei der Gestaltung ihrer Preiserhöhungen waren. Da bieten sich günstige Alternativen an, die die Online-Plattform Auto1 bietet. Hier werden Fahrzeuge angekauft, ggf. aufgemöbelt und verkauft. Die Umsätze steigen. Und im jetzt endenden Jahr dürfte erstmals unterm Strich der Bilanz die schwarze Null erreicht werden.

Kein Wunder, dass die Aktie zuletzt aus ihrem Dornröschenschlaf einer seit Frühjahr 2022 andauernden Bodenbildung in Form einer „Untertasse“ erwacht ist. Die relevanten Widerstandslinien bei 10,26, 11,98 und 12,64 Euro wurden in den vergangenen Wochen wie nichts überboten. Der nächste größere Widerstand würde aus rein charttechnischer Sicht erst bei 28,19 Euro warten. Es wirkt, als wäre dieser kräftige Anstieg der letzten Wochen und Monate erst der Beginn einer gigantischen Hausse. Aber es könnte auch anders kommen.

Expertenmeinung: Denn auch, wenn sich Auto1 etabliert hat und man jetzt darauf setzt, dass die Netto-Gewinnzone erreicht und in Zukunft auch nicht mehr verlassen wird: Die Aktie ist ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Angenommen, die Analysten bekämen Recht und der Online-Händler würde 2025 0,18 Euro Gewinn/Aktie erreichen: Das Kurs/Gewinn-Verhältnis läge für den Gewinn des kommenden Jahres schon jetzt bei 82. Das ist riskant teuer.

Hinzu kommt, dass eine Aktie, die dermaßen schnell und weit zulegt, natürlich markttechnisch heiß läuft. Der RSI-Indikator, den Sie im Chart unten mit eingeblendet sehen, ist so überkauft wie noch nie in der knapp vierjährigen Börsenhistorie der Aktie.

Auto1 Group Aktie: Chart vom 17.12.2024, Kurs 16,51 Euro, Kürzel: AG1 | Online Broker LYNX
Auto1 Group Aktie: Chart vom 17.12.2024, Kurs 16,51 Euro, Kürzel: AG1 | Quelle: TWS

Und dann wäre da noch diese Sache mit dem Aufstieg vom SDAX in den MDAX. Der entscheidend durch diese Rallye befeuert wurde, weil die Aktie dadurch eine viel höhere Marktkapitalisierung hat und deswegen für den Aufstieg erst in Frage kam. Wie viele Anleger und große Adressen ahnten den Aufstieg und wollten bereits dabei sein, bevor diejenigen Institutionellen, die den MDAX als Benchmark haben, kaufen müssen? Wie viele werden, fast doppelt so teuer wie vor Beginn der Super-Rallye Mitte November, dann noch kaufen wollen? Könnten der Aktie nicht nach dem Aufstieg die Käufer ausgehen und der Kurs, charttechnisch bis hinunter in den Bereich 10,26 zu 12,64 Euro frei in der Luft hängend, in ein Luftloch fallen?

Es wäre nicht der erste Fall dieser Art, der „Aufstiegs-Fluch“, begründet durch die Manie, im Vorfeld eines Index-Aufstiegs wie wild zu kaufen, taucht öfter auf. Nach einer 87-Prozent-Rallye seit dem 12. November und dem Problem, dass die nächstgelegenen Ankerpunkte, an denen man einen Stoppkurs festmachen könnte, meilenweit unter dem aktuellen Kurs liegen, sollte man besser nicht die einstigen Hochs aus dem Jahr 2021 als Orientierung nehmen, sondern wie bei jedem ins Extreme mutierten Anstieg vor allem nach unten schauen. Und wem da – zu Recht – schwindlig würde, wäre gut beraten, sich erst einmal fernzuhalten.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.