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Adobe erlebt einen turbulenten Kurssturz. Ist das eine Kaufgelegenheit, oder erst der Anfang von viel größeren Problemen?
Das ist nicht das erste Mal
Adobe ist eines der bekanntesten Technologieunternehmen weltweit. Photoshop, Illustrator, InDesign, Premiere Pro, After Effects und Acrobat sind in der Grafik-, Design- und Videobranche weit verbreitet und werden von Fachleuten auf der ganzen Welt genutzt.
Das Unternehmen hat Millionen von Kunden und seitdem man auf ein Abo-Modell umgestellt hat, ist man zu einer echten Cashmaschine geworden.
In den letzten fünf Jahren konnte man den Umsatz von 11,2 auf 19,4 Mrd. USD massiv steigern.
Gleichzeitig hat sich die Marge verbessert und die Zahl der ausstehenden Aktien wurde von 486 auf 457 Millionen Stück reduziert.
Der freie Cashflow konnte von 8,19 auf 15,12 USD je Aktie gesteigert werden. Das hat jedoch nicht verhindert, dass die Kurse zeitweise eingebrochen sind.
Wer die Korrekturen für sich genutzt hat, konnte anschließend davon profitieren.
Denn kurzfristig mögen Angst und Gier regieren, langfristig folgen die Kurse jedoch den Zahlen.
Adobe ist nachbörslich um 11,65 % auf 504 USD abgestürzt und hat damit die Unterstützungszone bei 500 – 510 USD erreicht.
An dieser Stelle wird sich der kurzfristige Fortgang entscheiden. Fällt die Aktie unter 500 USD, drohen weitere Verluste. Mögliche Anlaufstellen auf der Unterseite lägen bei 470 und 440 – 450 USD.
Können die Bullen die Unterstützungszone bei 500 – 510 USD jedoch halten, könnte der Spuk bereits zu Ende sein. Gelingt im heutigen Handel ein Anstieg über 510 USD, ist das sogar wahrscheinlich.
Ist der Kurssturz gerechtfertigt?
Langfristig hängt die Kursentwicklung ausschließlich von den Geschäftszahlen ab. Sind sie wirklich so schlecht, dass das einen Kurssturz rechtfertigen würde?
Der Gewinn lag in Q1 mit 4,48 je Aktie weit den Erwartungen von 4,38 USD. Der Umsatz übertraf mit 5,18 Mrd. die Analystenschätzungen von 5,12 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11 % und einem Gewinnsprung um 18 %.
Es gibt wenig zu meckern. Der Ausblick für das zweite Quartal schmeckte der Börse jedoch nicht.
Adobe stellt einen Gewinn von 4,35 – 4,40 USD je Aktie in Aussicht, was im Rahmen der bisherigen Erwartungen in Höhe von 4,36 USD entspricht. Beim Umsatz stellt man jedoch nur 5,35 – 5,30 Mrd. USD in Aussicht, die bisherigen Konsensschätzungen liegen bei 5,30 Mrd. USD.
Worüber unterhalten wir uns eigentlich?
Ich würde die Differenz als belanglos bezeichnen. Das gilt umso mehr, da wir über ein einzelnes Quartal sprechen. Die zugrundeliegenden Trends sind ungebrochen, Adobe erwartet weiterhin Wachstum im zweistelligen Prozentbereich.
Die wiederkehrenden Umsätze im Segment Digital Media sind um 14 % auf 15,8 Mrd. USD gestiegen.
Der Bereich „Document“ konnte besonders stark zulegen und verzeichnete sogar ein Wachstum von 23 %.
Im Segment Digital Experience konnte der Umsatz um 10 % auf 1,29 Mrd. USD gesteigert werden.
Die Remaining Performance Obligations (RPO) sind um 16 % auf 17,6 Mrd. USD gestiegen. Man könnte es auch als Auftragsbestand bezeichnen.
Solange dieser Wert steigt, stehen die Zeichen auf Wachstum.
Mega-Buybacks und Bewertung
Da das Geschäft nicht kapitalintensiv ist und man keine nennenswerten Schulden hat, ist es daher nur folgerichtig, dass Adobe Aktienrückkäufe durchführt.
Im letzten Quartal hat man 3 Millionen Aktien eingezogen, jetzt will man noch eine Schippe obendrauf legen.
Adobe hat gestern bekanntgegeben, dass man Buybacks mit einem Volumen von 25 Mrd. USD durchführen will.
Damit könnte man derzeit mehr als jede Zehnte Aktie einziehen.
Derzeit geht man davon aus, dass der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr um 11 % auf 17,91 USD je Aktie und der freie Cashflow um 28 % auf 19,40 USD je Aktie steigen soll.
Adobe kommt demnach auf eine forward P/E von 28,1.
In Anbetracht aller vorliegenden Fakten dürfte Adobe unterbewertet sein. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 40 und selbst am absoluten Tief noch bei knapp über 20.
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