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Gestern wurde gemeldet, dass Hochtief einen Infrastruktur-Auftrag zum Autobahn-Ausbau erhalten hat. Ist das der Beginn der großen Welle, die das Infrastrukturprogramm auslösen wird. Sind die neuen Hochs der Aktie erst der Start der Hausse-Party? Zweifel sind angebracht.
Aktuell sehen wir bei der Hochtief-Aktie ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 35 (auf Basis der durchschnittlichen 2025er-Gewinnschätzung der Analysten). Wenn der Gewinn, wie seitens der Experten im Schnitt geschätzt bis Ende 2028 weitere 60 Prozent zulegt, wären wir bei einem KGV um 20 angekommen, das angemessen wäre, wenn … und dieses „wenn“ muss man eben dick unterstreichen … dieses auf mehrere Jahre angelegte Infrastrukturprogramm des Bundes einfach weiter liefe. Oder wenn es durch andere Faktoren ersetzt würde, welche Aufträge, Margen und Gewinn auf dem dann womöglich erreichten, weit höher als heute liegenden Level halten würden. Wie wahrscheinlich ist das?
Es ist zumindest unsicher. Zwar profitiert Hochtief zugleich auch vom „Rechenzentrum-Boom“. Aber hier wie bei der Infrastruktur des Bundes geht es um eine Investitionswelle, die, wenn sie erst einmal „durch“ ist, Ersatz durch andere Aufträge finden müsste, um erwarten zu lassen, dass der Baukonzern über die unmittelbar nächsten drei, vier Jahre hinaus danach zumindest ein jährliches Gewinnwachstum von zehn Prozent schafft. Was gelingen müsste, denn nur dann wäre Ende 2028 auch ein KGV um 20 zu rechtfertigen.
Und das erscheint aus aktueller Sicht eher knifflig. Immerhin ginge es dann um die Steigerung von Rekordgewinnen und Rekordumsätzen. Und dieser gestern gemeldete Auftrag in Sachen Autobahn-Ausbau ist das alles, nur kein „Game Changer“. Da geht es um insgesamt 450 Millionen Euro, von denen direkt auf Hochtief laut Konzern ca. 145 Millionen entfallen. Erwarteter 2025er-Umsatz des Konzerns: Fast 40 Milliarden Euro. So gesehen ist dieser Auftrag im Gesamt-Kontext „Peanuts“. Aber das heißt nicht, dass die Aktie umgehend kippen müsste, denn:
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Expertenmeinung: Es gibt zwei „Zugpferde“, die den Kurs aktuell außerhalb der Nachrichtenlage ziehen. Zum einen die Abrechnung an der Terminbörse am Freitag, zum anderen der Jahres-Ultimo. Starke Trends werden in Richtung einer Terminmarkt-Abrechnung oft noch intensiviert, das kann den Bullen Rückenwind geben. Und da Hochtief unter den Aktien aller vier wichtigen deutschen Indizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX in der 2025er-Performance-Hitliste auf Platz 6 steht, kann auch das zum Zweck der Optimierung der eigenen Performance gedachte „Window Dressing“ der institutionellen Investoren ein Zugpferd sein.
Doch deren Zugkraft würde eben zum Start ins neue Jahr enden. Und ob die Hochtief-Aktie ohne diese Zugpferde, bei diesem teuren KGV, heiß gelaufenen markttechnischen Indikatoren und einem Kurs, der dem durchschnittlichen Analysten-Kursziel (285 Euro) bereits weit davongelaufen ist, noch weit kommt, ist fraglich genug, um auf der Hut zu sein. Bereits jetzt bei einem Teil bestehender Positionen den Gewinn einzufahren, wäre daher ein Gedanke, der in dieser Konstellation nicht einfach von der Hand zu weisen wäre.

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