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Einen derart bullischen Monat wie diesen September hat der Goldpreis selten gesehen. Es wundert nicht, dass das Edelmetall auf allen Zeitebenen markttechnisch heißgelaufen ist. Aber dem entgegen steht ein immenses Momentum und die Faszination der „magischen Marke“.
Etwas Ähnliches gab es vor fünf Jahren. Damals schwanden gerade die Hoffnungen, dass der Corona-Spuk bald ausgestanden sein würde. Die zuvor kräftig gestiegenen Aktienmärkte begannen zuerst zu stagnieren und dann Richtung Oktober zu kippen. Gold profitierte zunächst, im Juli 2020 wurde erstmals die 2.000-US-Dollar-Marke überboten, im August 2020 mit 2.075 US-Dollar ein neues Rekordhoch markiert. Dann aber ging es abwärts.

Sie sehen es im Chart auf Monatsbasis, der diese Phase von fünf Jahren mit abbildet: Es bildete sich ein Abendstern (grüne Kerze, Doji, rote Kerze), danach war längere Zeit auf der Oberseite nichts zu holen. Und der Grund von damals dafür muss nicht, könnte aber auch diesmal dafür sorgen, dass nichts – und eben auch nicht Gold – an der Börse eine Einbahnstraße ist. Wo lag das Problem?
Expertenmeinung: Im Herbst 2020 kippten die Aktienmärkte. Das Geld, das im Frühjahr und bis zum Frühsommer dort hineingeflossen war, weil man hoffte, das Corona-Problem sei bald vorbei, floss wieder ab, weil man fürchtete, sich geirrt zu haben. Dass auch Kapital aus Gold abfloss, das ja eigentlich als „sicherer Hafen“ für genau solche Situationen gesehen wird, liegt daran, dass viele große Adressen dazu tendieren, in Phasen mit steigenden Risiken und fehlender Sichtweite nach vorne in allen Assetklassen ihre Barreserve zu erhöhen, um dann, wenn sich der Pulverdampf lichtet, zu entscheiden, wo man wieder einsteigt.
Im Fall 2020 blieb Gold zurück, weil der abrupte Aufwärtsschwenk im November 2020 auf den ersten einsatzfähigen Impfstoffen und der zugunsten Bidens ausgegangenen US-Wahl basierte. Man sah Aktien auf einmal nicht mehr als hoch riskant, sondern wieder als Top Pick an. Wozu also Gold? Tatsächlich wurde dieses im Sommer 2020 erreichte Hoch des Goldpreises erst gut zwei Jahre später überwunden. Dann aber, wie wir wissen, mit Schwung.
Mit einem Schwung, der momentan ungebrochen ist und zu einem vergleichbar drastisch überkauften, markttechnischen Zustand geführt hat wie im Sommer 2020. Zugleich beginnen die Aktienmärkte wackliger zu wirken. Warum also könnte sich die Geschichte nicht wiederholen und Gold zusammen mit einem stärker abrutschenden Aktienmarkt nach unten drehen, egal, ob es vorher noch die „magische“ 4.000-US-Dollar-Marke schafft oder nicht?
Das könnte tatsächlich so kommen, aber: Erstens wäre ein paralleles Abrutschen von Aktien und Gold zwar eher die Regel, aber zwingend ist das nicht. Zweitens wäre das Umfeld ein anderes, was hieße: Die Wahrscheinlichkeit, dass die zunehmende Ernüchterung nebst Perspektivenschwund in Sachen Wachstum, Zinsen, Zölle und Geopolitik vergleichbar schnell in eine Phase neuer Hoffnung umschlägt, wie das 2020 passierte, als man Gold daraufhin zurückließ und Aktien favorisierte, ist im derzeitigen Umfeld ziemlich gering.
Aus derzeitiger Sicht kann Gold jederzeit korrigieren, ggf. auch deutlich, niemand könnte indes abschätzen, wie weit es bis zu diesem Moment noch höher geht. Das Momentum ist immens, 4.000 US-Dollar und mehr sind vorher zumindest nicht unmöglich. Aber wenn es zu einer solchen Korrektur kommt, ist die Chance, dass die nicht in ein ödes Seitwärts-Geschiebe mündet, sondern da dann Einstiegs- oder Zukaufkurse entstehen (auch weil Großinvestoren dann ein Gold-affines Umfeld sehen dürften), hoch genug, um sich auf eine solche Korrektur eher zu freuen, als sie zu fürchten.

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