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Der MDAX beendete den September fast genau dort, wo er ihn begann. Eine derart öde Seitwärtsbewegung sieht man selten, das verleitet dazu, den Index aus dem Blick zu verlieren. Aber jetzt sollte man lieber wieder hinsehen, bald kann neuer Schwung in den Index kommen.
Ein Index, der in einem Quartal so gut wie keine Performance vorweisen kann, ist Richtung Quartalsende kein Ziel für Window Dressing, d. h. für eine Optimierung der Performance durch Fonds, die dazu stark gelaufene Titel im Index übergewichten, die Verlierer dafür dann untergewichten. Das lohnt den Aufwand einfach nicht.
Aber ein Nullsummen-Quartal ist oft Sprungbrett für eine im Folgequartal umso markantere Performance, weil sich so manche große Adresse sagt: Da wäre jetzt noch etwas zu holen bzw. nachzuholen. Das könnte auch für den MDAX gelten, womöglich sogar ab sofort, immerhin beginnt heute ein neues Quartal. Die Frage ist: In welche Richtung könnte er davonziehen?
Expertenmeinung: Dazu muss man eine Frage beantworten: Hat der MDAX Nachholbedarf gegenüber dem DAX? Letzterer hat das 2021er-Hoch längst meilenweit überboten, der MDAX notiert noch deutlich darunter. Und eigentlich hätte der MDAX ja auch Zugpferde der Couleur, wie sie den DAX ab April auf neue Hochs gezogen haben: Renk, Hensoldt und thyssenkrupp im Rüstungsbereich, Bilfinger und Hochtief in Bezug auf Infrastruktur. Aber:
Die hier genannten Aktien haben dafür gesorgt, dass der MDAX nicht noch tiefer steht, sie sind bereits die großen Gewinner des bisherigen Jahres und stark gelaufen. Und konjunktursensible Aktien sind, im MDAX ebenso wie im DAX, die Verlierer der ersten drei Quartale. Und auch, wenn der MDAX gegenüber dem DAX nicht mitziehen konnte: Billig ist er von der Bewertung her deswegen nicht, nur der DAX im Gegenzug untypisch teuer.
Zwar könnte der „Index der zweiten Reihe“ einiges zulegen, wenn sich die bisherigen Zugpferde halten und die konjunktursensiblen Aktien aufwärts drehen. Doch dafür gibt es seitens der Konjunkturdaten bislang keine Argumente. Es könnte also, theoretisch, einfach noch für Wochen so weitergehen mit dieser langweiligen Seitwärtsbewegung. Nur: Trader wollen Trends. Und sie können sie selbst erschaffen. Dafür sind Starts in neue Quartale typische Ausgangspunkte. Vor allem, wenn sich davor so wenig getan hat wie diesmal. Bleibt die Richtung.

Aber die vorhersagen zu wollen, wäre nicht gerade sinnvoll, immerhin müsste man letzten Endes raten. Rein charttechnisch betrachtet hätten die Bullen jetzt eine Chance, Richtung Jahresende Zeichen zu setzen. Wenn wir uns dazu den Monatschart anschauen, sehen wir, dass der MDAX im Mai über die wichtige Widerstandszone 29.438 zu 29.815 Punkte hinauskam, sich von ihr aber nicht wirklich lösen konnte. Im September hatte der Index dann in diese Zone zurückgesetzt, sie zum Monatsende aber unter sich gelassen. Das könnte man als einen Pullback an den Ausbruchslevel und damit bullisch werten, vorausgesetzt, der Index startet jetzt durch.
Spielraum nach oben hätte er rein vom Chartbild her dann allemal, bis zum Rekordhoch bei 36.429 Punkten würde sich kein größerer Widerstand in den Weg stellen. Was muss dazu gelingen? Als erster Schritt der Ausbruch über die am Dienstag bereits angelaufene August-Abwärtstrendlinie. Als zweiter dann der Sprung über das bisherige, im Juli markierte Jahres-Verlaufshoch bei 31.753 Punkten. Gelänge das, würden grundsätzlich berechtigte Zweifel an der Tragfähigkeit eines größeren Aufwärtsimpulses zumindest vorerst wohl durch ein solides Aufwärts-Momentum überlagert.

Auf der Unterseite hätte der Index noch Luft, bevor es brenzlig wird. Aber in diesem von den Rahmenbedingungen so offenen und zugleich hoch komplexen Umfeld kann es nicht schaden, die kritische Zone immer im Blick zu behalten, für den Fall, dass sich die Bullen nicht blicken lassen oder mit ihren Ambitionen scheitern.
Es geht um die Unterstützungszone zwischen 28.950 und 29.567 Punkten, die auf der Unterseite durch die 200-Tage-Linie begrenzt wird. Würde dieser Bereich unterboten, wäre ein über Monate hinweg ausgebildetes Topp vollendet. Und solange nicht eine Seite zum Start ins vierte Quartal klar dominiert, wären beide Szenarien möglich. Es dürfte sich daher lohnen, den MDAX in den kommenden Handelstagen im Auge zu behalten!
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