SMI Prognose Swiss Market Index (SMI): Zoll-Schock gut weggesteckt, aber …

News: Aktuelle Analyse des SMI Index

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen des SMI Index

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Kaum hatte der Schweizer Leitindex SMI das aus dem Jahr 2022 stammende Rekordhoch bei 12.997 Punkten überwunden, war es schon wieder vorbei, der Index wurde in den Zoll-Strudel gerissen. Aus dem er sich, im Gegensatz z. B. zum DAX, bislang nicht befreien kann. Warum?

Auch die Schweiz wurde in diesem denkwürdigen April von Trumps „Zoll-Hammer“ getroffen. 31 Prozent Zoll sollten auf alle Schweizer Einfuhren in die USA gelten, und das, obgleich die Schweiz alle Einfuhrzölle auf Industrieprodukte im Vorfeld abgeschafft hatte. Zwar wurde auch hier ein 90-Tage-Aufschub gewährt, sodass derzeit, ebenso wie für EU-Exporte in die USA, ein Einheits-Zollsatz von zehn Prozent gilt. Aber davon abgesehen, dass das für die Schweizer Exporteure dennoch eine Belastung ist, hört man bislang noch nichts von konkreten Verhandlungen, um das Damoklesschwert loszuwerden. Man dürfte seitens der Investoren fürchten, dass die Schweiz für die USA unter „ferner liefen“ rangiert und eine Lösung mit diesem eher kleinen Land in Washington keine Priorität genießt.

Darüber hinaus ziehen die Euro-Börsen den Fokus internationaler Investoren auf sich, weil man dort massiv mehr in Verteidigung investieren will. Das befeuert die Kursphantasie, da laufen Verteidigungstitel genauso wie Finanzwerte. Die Schweiz fällt da momentan quasi durch das Aufmerksamkeitsraster und bleibt, was den SMI-Index angeht, auffallend zurück:

Expertenmeinung: Zwar ist es jetzt wenigstens gelungen, die im Chart dick schwarz hervorgehobene 200-Tage-Linie zurückzuerobern, aber damit wurde eine neue, massivere Widerstandszone erreicht, die sich aus den Hochs zwischen Sommer und Spätjahr 2024 sowie der Nackenlinie des Doppeltopps vom März zusammensetzt und zwischen 12.295 und 12.668 Punkten wartet.

SMI Index: Chart vom 05.05.2025, Kurs 12.233,03 Punkte, Kürzel: SMI | Online Broker LYNX
SMI Index: Chart vom 05.05.2025, Kurs 12.233,03 Punkte, Kürzel: SMI | Quelle: TWS

Solange der SMI seine Rolle als Mauerblümchen nicht loswird und die internationalen Trader wie gebannt auf den Anlauf des DAX an sein bisheriges Rekordhoch starren, wird es schwierig, da in nächster Zeit durchzukommen, aber:

Die Rallye der Rüstungs- und Finanztitel am deutschen Aktienmarkt ist nicht unendlich fortführbar, die haussierenden Aktien sind großenteils bereits teuer bewertet und fast durch die Bank markttechnisch überkauft. Und die Schweizer Wirtschaft kommt ja durchaus robust daher, hier ist die Inflation niedriger, die Leitzinsen ebenso, das Wachstum – zumindest bislang – stabil. Es wäre daher durchaus möglich, dass Investoren, die in den Bereichen, die momentan alle Blicke auf sich ziehen, Gewinne mitnehmen, sich umschauen, die Aktien des SMI entdecken und als lukrativ einordnen. Vor allem, wenn sich die Lage für die Pharmaindustrie, die den SMI dominiert, aufhellen sollte. Denn dass dort neue Zölle seitens der USA drohen und China als wichtiger Markt nicht in Schwung kommt, ist ein weiterer Grund, wieso der SMI derzeit nicht hinterherkommt.

Kurzfristig wird es also auf der Oberseite eher eng, aber mittelfristig wäre dieser Index einer, den man sich auf die Watchlist setzen sollte, weil er einer derjenigen werden könnte, die ins Laufen kommen, wenn den Bullen beim DAX und den US-Indizes die Puste ausgeht.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Als der DAX Anfang August 2024 den momentanen Hausse-Impuls startete, lief der Schweizer SMI für einige Wochen mit. Aber im September trennten sich die Wege der Indizes, der SMI drehte nach unten ab. Doch seit Weihnachten ist wieder richtig was los – was ist da möglich?

Der Schweizer Leitindex SMI hat Ende Januar die aus den Zwischenhochs des Jahres 2024 zusammengesetzte Widerstandszone zwischen 12.295 und 12.484 Punkten überboten, kurz in diese Zone zurückgesetzt und umgehend wieder Fahrt aufgenommen. Per Dienstagabend ist das bisherige Jahreshoch, das gerade erst am Freitag bei 12.708 Punkten markiert wurde, bereits erreicht, auf Tages-Schlusskursbasis wurde bereits eine neue 2025er-Bestmarke erzielt. Allerdings ist der Index damit in eine weitere, massivere Widerstandszone eingetreten.

SMI: Wochen-Chart vom 11.02.2025, Kurs 12.694,16 Punkte, Kürzel: SMI | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMI: Wochenchart vom 11.02.2025, Kurs 12.694,16 Punkte, Kürzel: SMI | Quelle: TWS

Es geht dabei um die im Chart auf Wochenbasis zu sehende, ins Jahr 2021 zurückreichende Zone 12.570/12.997 Punkte, die das bisherige Rekordhoch mit einschließt. Da müsste der SMI durch, dann wäre der Weg aus charttechnischer Sicht erst einmal frei. Und weit ist der Weg an diesen Verlaufsrekord bei knapp 13.000 Punkten ja nun nicht mehr. Aber kann das auch funktionieren? Müsste man nicht damit rechnen, dass ein Ausbruch nach oben als Bullenfalle endet, weil dann viele nach dem schwachen vierten Quartal 2024 unverhofft große Gewinne erzielt haben, die sie dann auch einfahren wollen?

Expertenmeinung: Eine Bullenfalle kann es immer und überall geben. Aber es besteht eine taugliche Chance, dass ein SMI-Ausbruchsversuch nicht so endet. Denn dieses „Erwachen“ kurz vor der Jahreswende kann sehr wohl darauf basieren, dass internationale Investoren die Schweiz „entdeckt“ haben. Ja, es handelt sich um eine eher kleine Volkswirtschaft in Europa. Und die großen Adressen aus Übersee übersehen sie schon mal, einfach, weil die Schweiz kein Teil der EU und der Eurozone ist. Aber gerade das hätte jetzt womöglich Vorteile, indem auch die US-Regierung die Schweiz übersehen könnte, wenn es um wirtschaftlichen Druck zur Erzwingung von aus der Sicht Washingtons fairen Handelsbeziehungen geht. Und wenn man sich dann die Schweiz mal genauer ansieht, würde man interessante Daten finden.

Während Deutschlands Bruttoinlandsprodukt 2024 um 0,2 Prozent zurückging, stieg das der Schweiz um 0,4 Prozent. Der Leitzins für die Eurozone liegt bei 2,9 Prozent, der in der Schweiz bei 0,5 Prozent. Die Inflationsrate in Deutschland liegt bei 2,3, die der Schweiz bei 0,6 Prozent. Die Staatsverschuldung Deutschlands liegt bei 63 Prozent des letzten Bruttoinlandsprodukts, die der Schweiz bei 38 Prozent. Und die Dividendenrendite des DAX kommt zwar immer noch auf solide 2,62 Prozent, der SMI hätte aber 3,07 Prozent zu bieten. Und trotzdem war es zuletzt der DAX, der durch die Decke ging, während der SMI im vierten Quartal sogar ein Minus hinlegte.

Argumente für den SMI gibt es also reichlich. Es ist nur die Frage, ob das „Wiederentdecken“ des Schweizer Leitindex nur kurz währt oder ob es sich herumspricht, dass da ein wichtiger Aktienindex noch Nachholbedarf haben könnte. Aber solange der SMI diese jetzt überwundene und in einem Pullback bestätigte Zone 12.295 zu 12.484 Punkte nicht wieder deutlicher unterschreitet, sind es die Bullen, die hier die besseren Karten in Händen halten!

SMI: Tages-Chart vom 11.02.2025, Kurs 12.694,16 Punkte, Kürzel: SMI | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMI: Tageschart vom 11.02.2025, Kurs 12.694,16 Punkte, Kürzel: SMI | Quelle: TWS
Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.