Im Vorfeld der US-Notenbankentscheidung war der Euro zum US-Dollar mit in der Spitze 1,1919 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Juni 2021 gestiegen. Doch der große Sprung über die belagerte, langfristige Widerstandszone gelang zunächst nicht. Kommt er noch?

Es könnte zumindest kurzfristig eng werden für die Euro-Bullen. Dass der Euro/US-Dollar-Kurs im Vorfeld über das bisherige Jahreshoch hinaus und damit in die auf die Jahre 2010/2012 zurückgehende Widerstandszone 1,1876/1,2042 US-Dollar hineinlief, machte deutlich, dass viele Forex-Trader diesen Ausbruch, der zugleich einen Ausbruch über die obere Begrenzung des 2022er-Aufwärtstrendkanals bedeuten würde, forciert haben. Aber das, was sie am Mittwochabend geliefert bekamen, war kein klares Signal für zeitnah erfolgende, weitere Leitzinssenkungen, die den US-Dollar unter Druck setzen könnten.
Der große Run in den Euro blieb daher am Mittwochabend erst einmal aus. Der Tag endete, nachdem man am Dienstag versucht hatte, mit dem Ausbruch über das bisherige Jahreshoch von 1,1830 US-Dollar schon einmal für bullische Fakten zu sorgen, mit einem Doji. Aber solange sich der Euro/US-Dollar-Kurs über der Ende Februar etablierten, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie hält, wäre die Chance für weitere Kurssteigerungen auch dann noch vorhanden, wenn es jetzt erst einmal nicht reicht für einen Ausbruch über diese langfristige Widerstandszone 1,1876/1,2042 US-Dollar, denn:
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Expertenmeinung: Es müssen nicht zwingend schnell sinkende Leitzinsen sein, die den US-Dollar weiter unter Druck setzen. Das unter Druck geratene US-Wachstum, die für viele internationale Investoren irritierende US-Politik, die zügig wachsende Verschuldung – all das spricht nicht für ein nennenswertes Wiedererstarken des US-Dollars.
Und dass es in Bezug auf das weitere Vorgehen innerhalb der US-Notenbank deutlich divergierende Meinungen gab und man mit einem nur kleinen Zinsschritt von 0,25 Prozent kein klares Signal setzen konnte, was zu tun ist, um die US-Wirtschaft zu unterstützen, ist letztlich auch ein Zeichen der Schwäche und der Unsicherheit. Und eine Notenbank, die sich unsicher ist, wie es weitergeht, ist kein Argument, in ausgerechnet diesen Währungsraum zu investieren.

Denkbar wäre es also trotz dieses ausgebliebenen, klaren Signals der „Fed“, dass der Euro weiter an Boden gewinnt. Das Umfeld dafür ist da und wird vermutlich auch mittelfristig erhalten bleiben. Erst wenn der die Aufwärtsbewegung derzeit führende, doppelte Leitstrahl aus 20-Tage-Linie und Februar-Aufwärtstrend fiele – aktuell im Bereich 1,1700/1,1705 US-Dollar –, könnte man tatsächlich von einer Bullenfalle sprechen, die dann auch eine etwas umfassendere Korrektur einleiten könnte. Solange das nicht der Fall ist, bleibt die Tür für einen stärkeren Euro offen.
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