Ein Nischenunternehmen mischt gerade die Rüstungsbranche auf. Theon zeigt, dass das selbst in solchen Branchen machbar ist.
Theon International ist ein weltweit tätiges Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von hochentwickelten Nachtsicht- und Wärmebildsystemen für Streitkräfte, Strafverfolgungsbehörden und andere staatliche Sicherheitsorganisationen spezialisiert hat.
Das Unternehmen wurde 1997 in Griechenland gegründet und hat sich zu einem bedeutenden Akteur in der Wehrtechnikbranche entwickelt, mit einer globalen Präsenz und Vertriebs- und Produktionsstandorten in Europa, den Vereinigten Staaten, dem Nahen Osten und Asien.
Darunter zwei Produktionsstandorte in Deutschland (Wetzlar und Woltersdorf) und jeweils einen in Griechenland, den USA, Serbien und Litauen.
Nachtsichtsysteme
Im Segment der Nachtsichtsysteme bietet das Unternehmen eine umfangreiche Auswahl an Geräten für den mobilen Einsatz durch einzelne Soldaten, die als man-portable Lösungen konzipiert sind. Dazu gehören sowohl monokulare als auch binokulare Nachtsichtbrillen, deren bekannteste Serien die NYX und die DABNATS umfassen.
Diese hochentwickelten Geräte nutzen Restlichtverstärkungstechnologien, um die vorhandene, minimale Umgebungsbeleuchtung zu amplifizieren und dadurch die Sichtbarkeit bei extrem schlechten Lichtverhältnissen signifikant zu verbessern; ihre Funktionalität ist somit absolut entscheidend für die Durchführung nächtlicher militärischer Operationen.
Wärmebildsysteme
Ergänzend dazu umfasst das Portfolio die Wärmebildsysteme, welche die Fähigkeit zur Detektion und Visualisierung von Wärmesignaturen bereitstellen. Hierbei wird zwischen verschiedenen Geräteformen unterschieden: Zum einen gibt es die Wärmebildvorsatzgeräte, oft als Clip-on Sights bezeichnet, die flexibel vor bereits existierende Tagessichtgeräte montiert werden können.
Zum anderen gehören dazu eigenständige Wärmebildzielfernrohre sowie dedizierte Handgeräte. Diese Technologien sind für die operativen Einsatzkräfte unverzichtbar, da sie es ermöglichen, Ziele selbst durch visuelle Hindernisse wie dichten Rauch, Nebel oder unter Tarnung zu erkennen und zu identifizieren.
Mit Orion bietet das Unternehmen inzwischen auch kombinierte Geräte an, die gleichzeitig Nachtsicht und Wärmebild-Funktionen ermöglichen.
Darf’s ein bisschen mehr sein?
Darüber hinaus entwickelt und produziert Theon International auch plattformbasierte Systeme. Hierbei handelt es sich um integrierte Systeme, die speziell für die Ausstattung und Nutzung in größeren militärischen Plattformen wie gepanzerten Fahrzeugen, Flugzeugen oder anderen Trägersystemen vorgesehen sind, mit dem primären Ziel, die sogenannte Situational Awareness, also das umfassende Lagebewusstsein der jeweiligen Besatzungen, maßgeblich zu steigern.
Hinzu kommen Systeme wie Thea, die augmented Reality unterstützen und beispielsweise auch am Tag taktische Informationen in das Sichtbild projizieren.
Fulminates erstes Jahr
Diese Systeme erfreuen sich nicht erst seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs großer Beliebtheit. Seitdem hat sich das Wachstum jedoch deutlich beschleunigt.
Seit 2020 konnte der Umsatz von 54 auf 352 Mio. Euro deutlich gesteigert werden.
Gleichzeitig hat sich die Profitabilität verbessert, wodurch das Ergebnis von 0,12 auf 0,97 Euro je Aktie geklettert ist.
Anfang des vergangenen Jahres erfolgte der Börsengang, der sich für Anleger als echter Glücksgriff erwiesen hat. Der Kurs hat sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt. In Anbetracht der starken Geschäftszahlen ist das gut nachvollziehbar.
Theon gehört nicht zu den Unternehmen, die zum Börsengang „aufgehübscht“ wurde und anschließend nicht abgeliefert haben – ganz im Gegenteil.
Im ersten Börsenjahr hat Theon einen Umsatzsprung um 61 % auf 352,4 Mio. Euro erzielt. Der Gewinn konnte um 63 % auf 0,98 Euro je Aktie gesteigert werden.
Der Auftragseingang lag bei 466,0 Mio. Euro, also weit über dem Umsatz. Der Auftragsbestand kletterte um 21 % auf 654 Mio. Euro.
Geht das so weiter?
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt. In den ersten neun Monaten konnte der Umsatz um 26 % auf 279,3 Mio. Euro gesteigert werden. Gleichzeitig hat sich die Profitabilität verbessert; die EBIT-Marge ist von 23,5 auf 24,8 % gestiegen.
Das EBIT kletterte um 33 % auf 69,4 Mio. Euro und das Ergebnis um 25 % auf 0,70 Euro je Aktie.
Der Auftragseingang lag bei 232,7 Mio. Euro, der Auftragsbestand bei 591,7 Mio. Euro. Zuletzt hat die Nachfrage-Dynamik etwas nachgelassen, doch das könnte sich mit einem einzelnen Großauftrag schnell ändern.
Der Vorstand verweist an dieser Stelle auf den Umstand, dass historisch ein Großteil der Aufträge im Schlussquartal erteilt werden. Daher zeigt man sich weiterhin optimistisch und hat die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr von 410 – 430 auf 435 – 445 Mio. Euro erhöht.
Für 2026 stellt das Unternehmen ein organisches Wachstum von 20 % in Aussicht, inklusive der Übernahme von Kappa Optronics (Kaufpreis 75 Mio. Euro) soll das Plus bei etwa 30 % liegen, was einem Umsatz von 570 – 590 Mio. Euro entsprechen würde.
Den Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis in diesem Jahr um 18 % auf 1,16 Euro je Aktie steigen.
Theon kommt demnach auf ein KGVe von 25,6.
Sollte das Ergebnis im kommenden Jahr wie erwartet auf 1,45 Euro je Aktie steigen, würde das KGV dadurch auf 20,5 sinken.

Der Chart sieht jedoch vorerst Top-lastig aus. Fällt die Aktie jetzt nachhaltig unter 30 Euro, muss mit einem Rücksetzer in Richtung 27,60 oder 26,20 Euro gerechnet werden.
Möglicherweise wird auch der Aufwärtstrend nahe der Unterstützung bei 23,80 angesteuert. Für antizyklische Anleger könnte das interessant sein. Unter 22 Euro wird es aus Sicht der Bullen problematisch.
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