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Nach einigen guten Jahren hat Stellantis, das 2021 begründete Konglomerat aus zahlreichen Automarken, eine Menge Probleme. Der neue Chef will vor allem den US-Markt angehen, da brennt es am stärksten. Und siehe da, die Auslieferungen im 3. Quartal sind dort gestiegen.
Ein Plus von sechs Prozent im Sommerquartal, das ist doch was, da zeigt sich der frische Wind, der Stellantis zurückführen wird zu steigenden Verkaufszahlen und besseren Gewinnmargen.
So ungefähr dürften die Gedankengänge derer gewesen sein, die die Aktie daraufhin kräftig nach oben zogen. Ein Kursgewinn von über 16 Prozent binnen drei Handelstagen, das kann sich sehen lassen. Die Sache hat aber einen Haken:
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Expertenmeinung: Der Anstieg der Auslieferungen in den USA ist keineswegs so beeindruckend wie die Kursrallye. Denn andere Konzerne konnten mit weit besseren Zahlen aufwarten. GM verkaufte acht Prozent mehr Fahrzeuge, Ford 8,2 Prozent, Hyundai 13 und Toyota sogar knapp 16 Prozent mehr. Und all diese Zahlen sind insofern verzerrt, weil zum Ende des Quartals die US-Förderung für Elektrofahrzeuge endete und die Käufer sich daher bei E-Mobilen sagten: entweder jetzt sofort oder nie mehr.
Hinzu kommt: Solange sich der Absatz des Stellantis-Konzerns nicht auch weltweit deutlich verbessert, gibt es wenig Grund, die Aktie aus diesem Tal der Tränen zu holen, in dem sie auch nach der bisherigen Rallye noch festsitzt. Wir sehen das im Chartbild:

Der Kurs hat sich, nicht zum ersten Mal, mit Schwung vom unteren Ende der zwischen 7,26 und 9,81 Euro liegenden, breiten Handelsspanne gelöst. Aber damit ist die Aktie nur ans obere Ende der mittleren, „neutralen“ Zone gelaufen. Erst, wenn der Kreuzwiderstand aus der oberen Begrenzung dieser Seitwärtsrange und der 200-Tage-Linie bei 7,96 zu 9,81 Euro überboten wurde, haben wir hier ein bullisches Signal. Das ist die Schlüsselzone, alles darunter ist nicht mehr als der Griff nach einem Strohhalm.
Dass die Aktie sofort mit Beginn des neuen Quartals durchstartete, ist auffällig. Fonds, Pensionsfonds oder auch Hedgefonds pflegen zum Quartalswechsel ihre Prioritäten zu prüfen und ggf. zu verändern. Es wirkt, als seien einige dort zu dem Schluss gekommen, dass Autotitel insgesamt und Stellantis im Besonderen langsam wieder ein lukratives Investmentziel seien. Hier muss man aber „es wirkt“ dick unterstreichen. Denn weder sind zuletzt neue, bullische Kursziele ausgelobt worden – der Schnitt liegt bei 9,34 Euro und damit nahe – noch ist nach nur drei Tagen Rallye bereits klar erkennbar, dass es wirklich große Adressen sind, die da einsteigen und es nicht doch nur eine spekulative Rallye ist.
Solange Stellantis nicht mit ganz klar erkennbaren Verbesserungen in den Bilanzdaten aufwarten kann und zugleich dieser Schlüsselwiderstand bei 7,96 zu 9,81 Euro bezwungen ist, bleibt diese Aktie ein El Dorado für kurzfristige Range-Trader. Um sie in ein mittel- und langfristiges Depot aufzunehmen, gibt es indes auch jetzt noch keine tauglichen Argumente.
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