Stanley Black & Decker könnte nach Jahren der Krise vor dem Comeback stehen – und lockt Anleger mit einer Dividende von 4,7 %.
Geschäftsmodell
Stanley Black & Decker ist ein weltweit bedeutender Hersteller von Werkzeugen, Befestigungssystemen und industriellen Lösungen.
Das Kerngeschäft umfasst drei Hauptbereiche: „Werkzeuge und Aufbewahrung“, „Industrieprodukte“ sowie „Sicherheitslösungen“. Besonders stark ist Stanley Black & Decker im Segment der Elektrowerkzeuge, das bekannte Marken wie DeWalt, Stanley und Black+Decker umfasst.
Die Produkte richten sich sowohl an professionelle Anwender als auch an Heimwerker und genießen weltweit hohe Markenbekanntheit.
In den vergangenen Jahren stand das Unternehmen vor Herausforderungen durch steigende Rohstoffkosten, Unterbrechungen in den Lieferketten und wechselnde Nachfragedynamiken. Als Reaktion darauf hat Stanley Black & Decker eine umfassende Restrukturierung eingeleitet, um Kosten zu senken und die operative Effizienz zu steigern.
Zudem hat das Unternehmen in Automatisierung, Batterietechnologien und smarte Werkzeugsysteme investiert, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wie sicher ist die Dividende?
Stanley Black & Decker hat in seiner fast zweihundertjährigen Geschichte schon einige Krisen überstanden, doch wenige waren so schwierig wie die der letzten Jahre.
Der Gewinn hat sich 2022 halbiert und ist 2023 noch einmal um mehr als zwei Drittel eingebrochen. In Summe sank das Ergebnis von über 10 USD je Aktie auf magere 1,45 USD.
Zeitweise stand sogar die Dividende und somit auch der Status als Dividendenaristokrat zur Disposition. Realistisch betrachtet konnte man sich eine Ausschüttung von mehr als 3 USD je Aktie nicht mehr leisten. Doch eine Serie von 58 Jahren stetig steigender Dividenden beendet man nicht leichtfertig – vor allem, wenn man bereits das Licht am Ende des Tunnels sieht.
Es sieht alles danach aus, dass Stanley Black & Decker den Turnaround geschafft hat. Im letzten Geschäftsjahr hat sich das Ergebnis von 1,45 auf 4,36 USD je Aktie in etwa verdreifacht und somit wieder ein Niveau erreicht, das die Dividende nachhaltig tragbar macht.
Da die hohe Dividendenrendite von 4,7 % für die meisten Anleger eines der wichtigsten Argumente für die Aktie ist, ist ihre Tragfähigkeit zentral für ein mögliches Investment.
Die Lage hellt sich auf – der Kurs nicht
Bisher hat sich der wieder gestiegene Gewinn in keiner Weise auf den Kurs niedergeschlagen – ganz im Gegenteil. Trotz der Verdreifachung des Gewinns ist der Kurs weiter gesunken.
Das wäre nachvollziehbar, wenn das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr wieder gesunken wäre. Die geschäftliche Erholung hat sich jedoch fortgesetzt – und das trotz der schwerwiegenden und negativen Auswirkungen der US-Zollpolitik.
Ist das eine ideale Gelegenheit für Dividendeninvestoren und antizyklische Anleger?
Dafür spricht der Umstand, dass Stanley Black & Decker im laufenden Geschäftsjahr weitere Fortschritte gemacht hat.
Im ersten Quartal lag der Gewinn mit 0,75 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 0,65 USD. Mit einem Umsatz von 3,75 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 3,69 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem weitgehend unveränderten Umsatz, jedoch einer Vervielfachung des Gewinns.
Im zweiten Quartal lag der Gewinn mit 0,67 USD je Aktie abermals weit über den Erwartungen von 0,50 USD. Mit einem Umsatz von 3,94 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 3,98 Mrd. USD jedoch verfehlt.
Ausblick und Bewertung
Wie auch im ersten Quartal stagnierte der Umsatz weitgehend, die Profitabilität konnte jedoch erheblich gesteigert und das Ergebnis vervielfacht werden.
Inklusive einer Steuerrückzahlung lag das Ergebnis sogar bei 1,08 USD je Aktie.
Das zeigt, dass sich der Absatz stabilisiert hat, die Profitabilität wieder steigt und dass das laufende Effizienzprogramm seine Wirkung entfaltet.
Dem Quartalsbericht zufolge wurden die Maßnahmen bereits weitgehend umgesetzt und ein Großteil der Einsparungen (1,8 von 2,0 Mrd. USD) erreicht.
Der zunehmende Optimismus hat den Vorstand dazu bewogen, die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr von 4,50 auf 4,55 – 4,75 USD je Aktie und für den freien Cashflow von „über 500“ auf „über 600“ Mio. USD zu erhöhen.
Stanley Black & Decker kommt somit auf eine forward P/E von etwa 15,1. Langjährig pendelt die P/E um einen Wert von 18,7.
Hinzu kommt, dass der Gewinn in den kommenden Jahren wieder stark steigen soll. Stanley Black & Decker ist schließlich gerade erst dabei, das Tal der Tränen zu durchschreiten.
Ohne die Belastungen durch die Zölle der US-Administration, die das Unternehmen in diesem Jahr rund 800 Mio. USD kosten dürften, wäre das Ergebnis wesentlich stärker gestiegen.
Statt in diesem dürfte es aber im nächsten Geschäftsjahr dazu kommen. Den Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis 2026 um 25 % auf 5,75 USD je Aktie steigen, wodurch die P/E auf 12,2 sinkt.
Die nächsten Quartalszahlen werden voraussichtlich am 4. November vorgelegt.

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 78,60 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 90, 99 und 110 USD.
Fällt die Aktie jedoch unter 64 USD, muss mit einem erneuten Rücksetzer bis 56 USD gerechnet werden.
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