SMA Solar Aktie Prognose SMA Solar: Was könnte hinter dieser Kaufwelle stecken?

News: Aktuelle Analyse der SMA Solar Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der SMA Solar Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Das Ergebnis des 1. Quartals war mies, aber weniger schlimm als von einigen erwartet. Das führte dazu, dass SMA Solar nach den Zahlen eine Hoffnungsrallye startete. Aber jetzt kommen Nachrichten, die andeuten, dass es doch so schlimm kommen könnte wie befürchtet.

Das am 8. Mai auf den Tisch gelegte Ergebnis des 1. Quartals 2025 war unerfreulich, lag aber aus Sicht des Herstellers von Solar-Wechselrichtern im Rahmen der Erwartungen. Der Umsatz kam gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent zurück, die operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) halbierte sich gegenüber den 13,8 Prozent im 1. Quartal 2024 mit jetzt 7,5 Prozent fast. Das EBITDA selbst (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) halbierte sich tatsächlich und fiel von 49,9 Millionen ein Jahr zuvor auf 24,8 Millionen Euro.

Was die Anleger hoffnungsvoll stimmte, war der Umstand, dass SMA Solar trotzdem die bisherige Jahresprognose, nach der man einen Umsatz von 1,50 bis 1,65 Milliarden Euro (2024: 1,53 Mrd.) und ein EBITDA von 70 bis 110 Millionen (2024: -16 Mio.) erreichen will, nicht gesenkt wurde, sondern „nur“ avisiert wurde, dass man da jetzt eher das untere Drittel der Prognosespannen anpeilt.  Doch dann kamen am späten Montagabend höchst ungute Nachrichten aus den USA:

Expertenmeinung: Im Rahmen des derzeit im US-Senat „verhackstückten“ US-Steuerreform-Gesetzes schlägt ein Ausschuss vor, die Steuergutschriften für Solar- und Windenergie ab dem kommenden Jahr auf 60 Prozent zu reduzieren und 2028 dann komplett zu streichen. Das führte bei den US-Solarunternehmen wie SolarEdge oder First Solar am Dienstag zu dramatischen Kursverlusten, denen sich auch der „Ausrüster“ SMA Solar nicht ganz entziehen konnte. Zwar ist erstens offen, wie stark das SMA Solar am Ende treffen würde und zweitens, ob dieser Vorschlag am Ende überhaupt durchgeht. Aber für den Moment führte das dazu, dass das Chartbild der Aktie wieder kritisch aussieht.

SMA Solar Aktie: Chart vom 17.06.2025, Kurs 18,03 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 17.06.2025, Kurs 18,03 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Der mit der Hoffnungsrallye in der ersten Maihälfte vollzogene, erneute Ausbruch aus der Handelsspanne zwischen 10,94/12,31 und 17,03/17,30 Euro droht dadurch zu scheitern. Wobei auffällt, dass das Mai-Hoch ohnehin recht deutlich unter dem des ersten Ausbruchs vom März lag und ein Versuch, wieder Fahrt aufzunehmen, in der Vorwoche genau an der 20-Tage-Linie abgewiesen wurde, was auf aktiv agierende Bären hindeutet. Was bedeutet:

Die Ausgangslage war ohnehin schon nicht gerade bullisch, bevor diese Nachrichten aus den USA die Aktie am Dienstag um 8,1 Prozent drückten. Aber jetzt steht die Sorge im Raum, dass sich der ohnehin schon heftige Druck auf Umsatz, Marge und Gewinn noch intensivieren könnte. Sollte die Aktie mit Schlusskursen unter 17,03 Euro in diese jetzt von oben erneut angelaufene Handelsspannen zurückfallen, könnte die 200-Tage-Linie bei 16,42 Euro zwar noch eine Art letztes Halteseil für die Bullen werden … aber darauf wetten würde ich lieber nicht.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Der Mittwoch war kein guter Tag, um auf der Short-Seite zu stehen. Für den Gesamtmarkt nicht, für viele Einzelwerte nicht, aber ganz besonders nicht bei SMA Solar. Eine Kursexplosion von 33,92 Prozent war wie ein „Crash nach oben“. Was steckte dahinter?

Der Ausblick auf 2025. Der Hersteller von Solarwechselrichtern lieferte am Mittwochmorgen vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr ab und legte zugleich eine Prognose für 2025 vor. Der Blick zurück war grausig, aber 2024 ist ja nicht nur längst vorbei, der Chart zeigt, dass man den Umsatzrückgang nebst Abstieg in die Verlustzone ja bereits eingepreist hatte. Wichtig war daher nur, was kommen soll. Und da konnte SMA Solar ein paar Lichtblicke liefern:

SMA Solar Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs 18,32 Euro, Kürzel: S92 | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs 18,32 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Der Umsatz soll mit 1,50 bis 1,65 Milliarden Euro tendenziell etwas besser ausfallen als die 1,53 Milliarden des Jahres 2024. Die bisherigen Erwartungen der Analysten hatten im Schnitt knapp unter 1,5 Milliarden gelegen – das war also durchaus schon mal gut. Der Haken dabei ist allerdings, dass SMA Solar mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 70 und 110 Millionen Euro plant. Nach dem Verlust von 16 Millionen im Vorjahr natürlich ein Schritt nach vorne, nur hatten die Experten, die mit weniger Umsatz rechneten, beim Gewinn dafür mehr erwartet:

Die durchschnittliche Prognose des 2025er-EBITDAs lag bei 105 Millionen Euro und damit am oberen Ende der jetzt avisierten Range. Warum gab es dann eine derart extreme Reaktion der Aktie?

Expertenmeinung: Zum einen, weil dabei die wichtige Widerstandszone 16,88 bis 17,15 Euro überboten wurde. Das dürfte so manchen Kauf im Rahmen von Stop-Loss-Eindeckungen der Leerverkäufer, sprich der Bären, ausgelöst haben. Zudem dürften rein technisch orientierte Trader auf die mit dem Anstieg über diese Zone vollendete Bodenbildung reagiert haben. Zum anderen aber vermutlich auch, weil die Aktie dadurch auf einmal an einem Tag im Fokus stand, an dem am Gesamtmarkt zügellos gekauft wurde, wie man es selten sieht. Da dürfte so mancher eher unlimitiert auch hier mit zugegriffen haben. Was indes für die Tragfähigkeit der Aufwärtswende ein Problem werden könnte.

Denn bis gegen 10 Uhr bekam man die Aktie noch unter 16 Euro. Wer da bereits früh am Vormittag einstieg, sitzt jetzt auf dicken Gewinnen und blickt womöglich beim Vergleich des Kursanstiegs in Relation zu SMA Solars EBITDA-Prognose ein wenig skeptisch auf den Chart. Zumal der Sprung über eine wichtige Hürde nur eine Annäherung an eine andere bedeutet, denn die 200-Tage-Linie, die heute um die 20,75 Euro notieren dürfte, ist bereits sehr nah gekommen. So gesehen ist es offen, ob die Bullen hier wirklich gekommen sind, um zu bleiben.

Diesen Kursgewinn mit einem Stoppkurs abzusichern, für den man diese gerade genommene Hürde bei 16,88 zu 17,15 Euro als Orientierung hernehmen könnte, ist daher zwingend. Jetzt noch diesem gewaltigen Satz hinauf in eher dünne Luft hinterherzulaufen, eher nicht.

Quellen:
Vorläufiges Ergebnis 2024, 05.03.2025: https://www.sma.de/investor-relations/corporate-news/detail/eqs-news-sma-gruppe-veroeffentlicht-vorlaeufige-ungepruefte-zahlen-fuer-das-gesamtjahr-2024-und-gibt-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2025-bekannt

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

SMA Solar steht sinnbildlich für die Risiken an der Börse. So könnten Sie die entscheidenden Warnsignale erkennen und Ihr Kapital besser schützen.

Die Grundlagen des Investierens: Die richtigen Fragen

An der Börse muss man die richtigen Fragen stellen und glücklicherweise sind die meisten davon simpel.
Was spricht für steigende Kurse und was dagegen?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Aktienkurs von SMA Solar steigen oder fallen wird?
Gibt es bessere Alternativen in der Branche?

Dafür wird der Autor dieses Artikels vermutlich keinen Preis für Innovation erhalten, aber es ist wichtig, sich diese Fragestellungen immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Damit lassen sich die gröbsten Fehler einfach vermeiden.

Bei der Aufklärung hilft beispielsweise ein Blick in den Trackrecord. Damit lassen sich die meisten Aktien binnen weniger Minuten abhaken und man kann sich besseren Unternehmen zuwenden.

Wenn man diese Übung bei SMA Solar vollzieht, hat sich die Sache schnell erledigt. Wir haben es mit einem strauchelnden Wechselrichter-Hersteller zu tun, der der Solarbranche über viele Jahre hinterhergehinkt hat, nicht von dem Wachstum der Branche profitieren konnte und Probleme mit der Profitabilität hatte.

SMA Solar: Chancen und Risiken im Blick

Anders kann man die Geschäftszahlen nicht interpretieren. Während sich die Branche erheblichem Wachstum erfreute, stagnierte bei SMA Solar ein Jahrzehnt lang der Umsatz.
Gleichzeitig waren die Margen rückläufig, in den letzten fünf Geschäftsjahren war man dreimal unprofitabel.

Für mich persönlich hätte sich die Aktie damit erledigt. Nicht, weil es in Zukunft nicht besser werden könnte, schlichtweg, weil man sich das Leben deutlich einfacher machen kann, als sich mit Problemkandidaten auseinanderzusetzen.

Die Kursentwicklung spiegelt das wider. Bei SMA Solar kam es immer wieder, wenn sich die Lage zu verbessern schien, zu größeren Rallyes, doch am Ende kollabierte die Aktie wieder.

Man sollte also vorsichtig sein, wenn es bei solchen Unternehmen etwas besser läuft. Vielleicht endet es wieder auf dieselbe Art und Weise wie bei den vorherigen Malen. Statistisch gesehen ist das sogar sehr wahrscheinlich.
Eine Studie über einen Zeitraum von 20 Jahren hat gezeigt, dass 80 % der Underperformer auch Underperformer bleiben und in den seltensten Fällen zu Top-Performern werden (siehe Gautam Baid – The Joys of Compounding).

Man muss die Konsequenzen ziehen

Was Sie bisher gelesen haben, stammt wortwörtlich aus einer Analyse vom 23.02.2024: SMA Solar: Stellen Sie sich die richtigen Fragen?

Damals notierte die Aktie noch bei 48 Euro, heute stehen wir bei 13,73 Euro. An der Börse gibt es eine ganze Reihe von Methoden, um sich vor groben Fehlinvestitionen zu schützen. Das ist eine davon.

Nachdem der Kurs massiv abgestürzt ist, dürften sich all die Anleger, die leider noch immer investiert sind, die Frage stellen, ob noch Hoffnung besteht oder ob es sich jetzt noch lohnt, die Reißleine zu ziehen.

Diese Frage ist keine Theorie, denn irgendwer muss die Aktien von SMA Solar, die derzeit immerhin noch 500 Millionen Euro wert sind, im Depot haben. Die meisten davon dürften bei Kleinanlegern liegen, denn 60 % der Aktien befinden sich im Streubesitz.

Erfahrungsgemäß realisieren die meisten Anleger große Verluste nicht. Stattdessen hofft man darauf, dass man irgendwann wieder zum Einstandskurs verkaufen kann. Ich kann Ihnen nur davon abraten.
Wenn man einen Fehler erkannt hat, sollte man auch die Konsequenzen ziehen. Es bringt Ihnen nichts, gegen besseres Wissen zu handeln.

Wer bei 48 oder 30 Euro erkannt hat, dass der Kauf von SMA Solar falsch war, wäre gut beraten gewesen, danach zu handeln.

Da gibt es wenig zu deuten

Das zeigt der Kursverlauf von SMA Solar eindrücklich. Sicher, irgendwann kann es mit den Kursen auch wieder bergauf gehen, aber sicher ist das nicht.
Was viele Anleger außerdem außer Acht lassen, sind Opportunitätskosten. Es ist natürlich möglich, dass SMA Solar irgendwann mal wieder ihren Einstiegskurs bei 20, 30 oder 48 Euro erreicht.
Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass das Geld in dieser Zeit andernorts besser angelegt gewesen wäre.

Wer nachhaltigen Erfolg an der Börse haben möchte, muss Problemkandidaten wie SMA Solar konsequent aus dem Portfolio verbannen und die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen.

Die Geschäftszahlen von SMA Solar sprechen eine klare Sprache, da gibt es nichts zu deuten. In den letzten fünf Jahren war man dreimal unprofitabel und über weite Strecken lag das Wachstum weit unter dem der Branche, man verliert also Marktanteile.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist der Umsatz um 20,8 % auf 1,06 Mrd. Euro und der Konzerngewinn von 180,4 auf 34,7 Mio. Euro eingebrochen.
Das Ergebnis je Aktie verschlechterte sich von 5,20 auf 1,00 Euro je Aktie.

Nachdem man im ersten Halbjahr noch Geld verdient hatte, war man im dritten Quartal wieder unprofitabel. Das Ergebnis lag bei -0,27 Euro je Aktie.
Da der Auftragsbestand auf Jahressicht von 2,02 auf 1,44 Mrd. eingebrochen ist, ist nicht davon auszugehen, dass sich die Lage zeitnah verbessern wird.

SMA Solar Aktie: Chart vom 27.01.2025, Kurs: 13,73 EUR - Kürzel: S92 | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 27.01.2025, Kurs: 13,73 EUR – Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Daher besteht die ernstzunehmende Gefahr, dass die Konsensschätzungen für 2025 zu hoch sind. Denn bisher wird erwartet, dass SMA Solar in diesem Jahr wieder Geld verdienen wird und ein Ergebnis von 1,02 Euro je Aktie erzielt. Ich teile diesen Optimismus in Anbetracht von sinkenden Umsätzen und einer schwachen Nachfrage nicht.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Solarunternehmen gehörten im Jahr 2024 eher zu den Verlierern an den globalen Börsen. Die Schwäche wurde durch Unternehmen wie First Solar und Enphase eingeleitet und dieser konnte sich auch der deutsche Solarkonzern SMA nicht entziehen.

Die Kurse sind von rund 60 EUR auf mittlerweile 15 EUR eingebrochen. Dennoch gibt es auch positive Nachrichten, denn zumindest die Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs konnte mittlerweile beendet werden. Die Kurse konnten vorige Woche erstmals seit Monaten die 20- als auch die 50-Tage-Linie zurückerobern. Somit befindet sich die SMA Solar-Aktie aktuell in einer neutralen Kaufphase.

Expertenmeinung: Der Trendwechsel befindet sich noch auf dünnem Eis. Je länger sich die Kurse oberhalb der erwähnten gleitenden Durchschnitte halten können, desto besser wäre die Ausgangslage für eine mögliche nachhaltige Erholung.

Sollten die Kurse jedoch wieder unter diese fallen, wäre die Rallye wohl schneller zu Ende, als so manchem Anleger lieb wäre. Es bleibt abzuwarten, ob die Bullen diese Chance nutzen können. Vorläufig bleibe ich hier bei einer neutralen Bewertung.

Aussicht: NEUTRAL

SMA Solar Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs: 15.07 EUR Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs: 15.07 EUR Kürzel: S92 | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

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SMA Solar kann sich nicht aus dem Abwärtstrend lösen. Die Aktie, für die im Sommer 2023 noch über 110 Euro bezahlt wurde, hat vom Hoch aus knapp 90 Prozent verloren. Das wirkt, als könnte man nicht viel falsch machen, wenn man die Hand aufhält. Kann man aber doch.

Man sollte sich hüten, einfach ins fallende Messer zu greifen, das war mein Fazit zu SMA Solar, als ich die Aktie am 30.9. letztmalig an dieser Stelle auf dem Tisch hatte. Damals hatte sie bei 18,61 Euro notiert. Gestern schloss sie bei 11,93 Euro und ist dadurch ein weiterer der vielen Belege dafür, dass der alte Börsenspruch „was billig wirkt, kann leicht noch viel billiger werden“, seine Berechtigung hat. Was führte zu dem gestrigen, x-ten Selloff, der den Kurs diesmal um 13,68 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast zehn Jahren drückte?

Natürlich Unternehmenszahlen, in diesem Fall die Kombination aus ernüchternden Zahlen zu den ersten drei Quartalen und einer erneut gesenkten Jahresprognose. Der Umsatz des Herstellers von Solar-Wechselrichtern ist in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 20 Prozent gefallen. Zugleich gingen die Margen in die Knie, so dass der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, um knapp 64 Prozent auf 83,5 Millionen Euro zurückkam. Eine drastische Entwicklung, geschuldet dem Preisdumping aus Richtung Asien und dem zunehmend schwieriger werdenden Solarmarkt an sich.

Als Konsequenz musste SMA Solar die 2024er-Prognose erneut senken. Jetzt erwartet das Unternehmen nur noch ein EBITDA um die Nulllinie, zwischen -20 und +20 Millionen Euro. Bis dahin galt ein Ausblick von 80 bis 130 Millionen. Das ist ein Wort …

Expertenmeinung: … und ja, dass die Aktie daraufhin „nur“ 13,68 Prozent einbrach, liegt in der Tat daran, dass sie schon so weit gefallen ist. Und, vielleicht, auch ein wenig an der Charttechnik. Denn der Kurs fing sich gestern am unteren Ende des extrem steilen Juni-Abwärtstrendkanals und schloss, trotz des zum Vortag großen Abschlags, knapp über dem Eröffnungskurs und weit über dem Tagestief von 10,94 Euro. Hinzu kommt, dass es, man mag es nicht meinen, auch hier noch eine potenzielle Supportlinie gibt: das bisherige Rekordtief, das am 29. Januar 2015 bei 10,275 Euro markiert wurde.

SMA Solar Aktie: Chart vom 14.11.2024, Kurs 11,93 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 14.11.2024, Kurs 11,93 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Da könnte man auf den Gedanken kommen, dass man jetzt nicht mehr viel riskiert, wenn man zugreift, jetzt, wo die Aktie wirklich am Boden liegt. Aber dass Letzteres der Fall ist, wirkt eben nur so, dieser Eindruck muss nicht richtig sein. Immerhin ringt SMA Solar jetzt mit Verlusten, der Markt ist extrem hart und auch, wenn man ein Sparprogramm initiiert hat: Es braucht eine steigende Nachfrage und ein weniger volatiles Marktumfeld, sonst könnte bald aus „schlimm“ ein „schlimmer“ werden, ohne dass SMA Solar etwas dagegen tun könnte.

Und auch das alte Rekordtief bei 10,275 Euro ist kein Punkt, den der Kurs nicht unterschreiten könnte. Das muss nicht so kommen, aber es kann … und das kann man im Vorfeld schlichtweg nicht wissen. Und wenn es darum geht, „billige“ Aktien zu kaufen, zählt nie ein Kurs, den eine Aktie irgendwann einmal erreicht hat, denn keine Aktie fällt so weit ohne Grund. Es zählt das „Jetzt“ und das „Morgen“. Und wenn man nicht weiß, wie es morgen aussieht, sind eben auch knapp zwölf Euro ein Einstiegspreis, bei dem man heftige Verluste erleiden kann. Fällt SMA Solar jetzt noch drei, vier Euro weiter, käme es für jemanden, der bei 100 Euro eingestiegen war, in der Tat nicht mehr darauf an. Für jemanden, der bei zwölf Euro kauft, aber sehr wohl.

Quellenangaben: Ergebnisse 1. – 3. Quartal 2024, 14.11.2024: https://www.sma.de/investor-relations/corporate-news/detail/eqs-news-sma-veroeffentlicht-neunmonatszahlen-2024-reduziert-die-umsatz-und-ergebnisprognose-und-gibt-details-zum-restrukturierungs-und-transformationsprogramm-bekannt

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.