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Mit 114,25 Euro schloss Siemens Energy knapp über dem bisherigen, Anfang des Monats bei 113,95 Euro erzielten Verlaufsrekord. Das Verlaufshoch des Montags lag mit 114,80 Euro nur marginal höher. Aber kann man das schon als „Ausbruch nach oben“ ansehen?
Am Donnerstagabend vergangener Woche kam Siemens Energy überraschend mit einer Ad-hoc-Meldung an, in der man die mittelfristige Prognose mit Blick auf das Geschäftsjahr 2028 anhob. Die Ergebnismarge soll dann nicht wie bisher angepeilt bei 10 bis 12, sondern bei 14 bis 16 Prozent liegen. Das jährliche Umsatzwachstum sieht man bis 2028 jetzt nicht mehr im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen, sondern im niedrigen zweistelligen Bereich.
Warum das nicht warten konnte, bis am Freitagmorgen die Bilanzzahlen für das Gesamtgeschäftsjahr 2024/2025 kamen, erschließt sich nicht wirklich. Aber allzu sehr verändert hat sich die Reaktion der Marktteilnehmer auf Zahlenwerk und Ausblick dadurch wohl eher nicht.
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Dieses Ergebnis 2024/2025 entsprach den unternehmenseigenen Prognosen, lag an deren oberem Ende, war damit aber keine positive Überraschung. Umsatz +15,2 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro, Marge bei sechs Prozent nach einem Prozent im Jahr 2023/2024, der Gewinn nach Steuern kam auf 1,68 Milliarden nach 1,33 Milliarden im Vorjahr. Trotzdem schwankte die Aktie am Berichtstag erheblich.

Expertenmeinung: Der Chart zeigt, dass der Siemens Energy-Kurs am Tag vor der Bilanz – dem Donnerstag – deutlich in die Knie gegangen war. Das basierte auf der Reaktion auf das Zahlenwerk des Mutterkonzerns Siemens, das vom Markt negativ aufgenommen wurde. Dass Siemens Energy dabei mit nach unten gezogen wurde, war dieses typische Phänomen der „Sippenhaft“, das man am Aktienmarkt oft auch in Bezug auf Aktien einer Branche sieht. Als Siemens Energys eigene Zahlen einen Tag später kamen, stellte man fest, dass die Vortagesverkäufe keine Grundlage hatten, und kaufte die Aktie zurück, aber:
Es fällt auf, dass dieser Freitag keineswegs in ruhigen Bahnen verlief. Der Kurs startete zwar mit einer großen Aufwärtskurslücke, wodurch der Verlust des Vortages mit einem Schlag mehr als kompensiert wurde. Aber im Handelsverlauf kam es zu kräftigen Abgaben; zeitweise war das zum Freitagsstart bei 11,33 Prozent gelegene Plus auf 3,9 Prozent zusammengeschrumpft, bevor erneut Käufe einsetzten und die Aktie mit +9,35 Prozent ins Wochenende ging. Am Montag folgten dann Anschlusskäufe, die der Aktie einen Anstieg um 3,39 Prozent und das eingangs erwähnte, neue Verlaufshoch einbrachten. Ein neues Hoch hätten wir also. Aber ist das bereits eine taugliche Basis für einen neuen, größeren Aufwärtsimpuls?
Dass zeitweilige, kräftige Gewinnmitnahmen am Freitag, dem Bilanztag, großenteils wieder aufgekauft wurden, könnte man als Beweis dafür sehen, dass die Bullen hier nichts anbrennen lassen. Was irritiert, ist, dass sie überhaupt löschen mussten.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt momentan bei 111 Euro. Da sind wir jetzt also schon leicht darüber hinaus. Billig bewertet ist die Aktie auch nicht, man setzt auf zukünftig deutlich steigende Aufträge mit ebenso steigenden Margen durch Infrastruktur- und KI-Projekte – und hätte jetzt noch die höher angesiedelten Ziele als Argument. Aber all das sind eben Vorgriffe auf eine letzten Endes ungewisse Zukunft … und das dürfte die motiviert haben, hier Kasse zu machen, die am Freitag auf der Verkäuferseite standen.
Der Kurs ist noch nicht so klar und weit über das vorherige Hoch hinaus, dass man den Ausbruch als überzeugend und die Verkäuferseite als vom Platz gefegt ansehen könnte. Man sollte daher hier immer auch nach unten schauen. Die April-Aufwärtstrendlinie wurde durch diesen Abgabedruck am vergangenen Donnerstag getestet – und hielt. Sollte diese bei momentan 102 Euro verlaufende Linie jedoch mit Schlusskursen unter 100 Euro signifikant brechen, wäre das ein erhebliches Warnsignal!
Quellenangaben: Ergebnis Geschäftsjahr 2024/2025:
https://www.siemens-energy.com/de/de/home/pressemitteilungen/siemens-energy-erfuellt-alle-zielvorgaben-und-erhoeht-mittelfris.html
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