Porsche Aktie Prognose Porsche AG: Können die Anleger überhaupt noch negativ überrascht werden?

News: Aktuelle Analyse der Porsche Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Porsche Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Gestern hielt die Porsche AG ihre Hauptversammlung ab. Die Stimmung war der Lage entsprechend mau, aber wirklich Neues gab es eigentlich nicht. Dass die Aktie derart wenig Bewegung zeigte, ist trotzdem ein wenig überraschend. Was kann das bedeuten?

Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ist zwar höchst unerfreulich, zumal man 2024 noch davon ausging, dass 2025 wieder Schwung in die Bilanz kommen werde, weil die 2024 vorgenommene Umstellung auf neue Modelle dann ihre positive Wirkung entfalten würde. Doch jetzt plant Porsche mit noch niedrigeren Umsätzen von 37 bis 38 Milliarden Euro nach den 40 Milliarden im Jahr 2024. Und mit einer operativen Marge zwischen 6,5 und 8,5 Prozent nach 8,6 Prozent im Vorjahr. Das bedeutet: Der Gewinn pro Aktie wird weiter nachgeben.

Das ist bärisch, aber es war auch bekannt gewesen, denn der bis dahin bestehende 2025er-Ausblick war bereits Ende April gesenkt worden. Jetzt berichtete das Unternehmen im Rahmen der Hauptversammlung nur erneut, dass die Lage schwierig sei, man die zu starke Fokussierung auf Elektroantriebe relativieren und das Unternehmen rationalisieren werde. Bis zu 3.900 Stellen sollen bis 2029 abgebaut werden.

Doch seit diese trübe Perspektive Ende April auf den Tisch kam, hat die Aktie eher leicht zugelegt. Und vom am „Crashtag“, dem 7. April, markierten Jahres-Verlaufstief von 40,43 Euro hat sie sich, Stand gestriges Handelsende, um knapp 14 Prozent abgesetzt. Ist dies und die scheinbare Gelassenheit, mit der man die Wiederholung der grau in grau daherkommenden Perspektive im Zuge der Hauptversammlung hinnahm, ein Signal dafür, dass die ersten die Aktie auf diesem Niveau als guten Kauf ansehen?

Expertenmeinung: Möglich wäre es zwar. Darauf wetten sollte man aber besser nicht. Denn das Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie liegt auf Basis der jetzt entsprechend des mageren Ausblicks angepassten Analysten-Schätzung bei 22. Das ist für eine Automobilaktie untypisch teuer. Porsche hatte man einen Sonderstatus eingeräumt, weil die Umsatzrendite hier so viel höher liegt als bei den „Massenherstellern“. Aber eben diese Rendite steht ja jetzt unter Druck. 6,5 bis 8,5 Prozent ist weit weniger als in früheren Jahren. Zu wenig, um ein so viel höheres KGV als bei Mercedes-Benz (2025er-KGV 7,4) oder BMW (2025er-KGV 7,2) zu rechtfertigen. Und es erschließt sich nicht, wieso Porsche früher und/oder stärker zum Wachstum zurückkehren sollte als die anderen Autobauer.

Billig ist die Aktie also immer noch nicht. Und gute Gründe, ausgerechnet jetzt einen Silberstreif am Horizont zu sehen, finden sich auch nicht. Hinzu kommt, dass sich der Kurs zwar seit Anfang April erholt, das Gesamtbild aber wie eine typische, bärische Flagge wirkt. Also wie ein kurzfristiger Aufwärtstrendkanal innerhalb eines intakten Abwärtstrends, der sich in der Regel nach unten auflöst.

Ein Argument, warum man die Porsche-Aktie in den letzten Tagen zwar tendenziell abrutschen, aber nicht wirklich deutlich nachgeben sah, könnte in der Dividende liegen. Die macht hier nämlich stattliche 2,31 Euro aus, was beim aktuellen Kurs eine Dividendenrendite von um die fünf Prozent bedeutet. Und sie wird am kommenden Montag ausbezahlt. Die dürften viele mitnehmen wollen … aber danach?

Porsche AG Aktie: Chart vom 21.05.2025, Kurs 45,98 Euro, Kürzel: P911 | Online Broker LYNX
Porsche AG Aktie: Chart vom 21.05.2025, Kurs 45,98 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Bevor diese Aktie seitens der Bewertung „billig“ wäre, müsste sie noch ein gutes Stück weiter nachgeben. Sollten diejenigen, die das genauso sehen, zahlreicher sein, als man es momentan im Chartbild ablesen könnte, kann dieser kommende Montag, der 26. Mai, zum Schlüsseltag werden. Sollte die Aktie den in den Kurs üblicherweise eingearbeiteten Dividendenabschlag nicht zeitnah aufholen oder sogar schon an diesem Montag mehr verlieren als diese 2,30 Euro Dividende es ausmachen würden, wäre die Porsche-Aktie umgehend wieder eines dieser fallenden Messer, in die man nicht hineingreifen sollte.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Bearish
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Die Ergebnisse des ersten Quartals waren unerwartet schlecht, zugleich wurde die Gesamtjahresprognose deutlich gesenkt. Die Aktie der Porsche AG reagierte mit kräftigen Abschlägen … aber in diese hinein hielten einige die Hand auf. Kann das Erfolg haben?

Man war sich am Markt natürlich darüber im Klaren, dass der Gegenwund stärker werden würde, die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche war ja nicht umsonst bereits weit zurückgekommen. Aber das, was das Unternehmen am Dienstag vorlegte, war dann doch eine kalte Dusche. Vor allem für diejenigen, die in den Tagen zuvor ins fallende Messer eines intakten Abwärtstrends hinein eingestiegen waren.

Der Umsatz fiel zwar im Vergleich zum ersten Quartal 2024 nur um 1,7 Prozent. Aber die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge war um 7,9 Prozent zurückgegangen. Und obgleich damit die Fahrzeugpreise im Schnitt höher lagen als vor einem Jahr, ging die operative Gewinnmarge massiv von 14,2 auf 8,6 Prozent in die Knie. Die Analysten hatten zwar mit einem deutlichen Abstieg gerechnet, das war aber klar schlechter als gedacht. Dadurch schmolz der operative Gewinn deutlich überproportional um 40,6 Prozent zusammen. Wenn man bedenkt, dass Porsche 2024 ursprünglich als Übergangsjahr aufgrund der Einführung vieler neuer Modele proklamiert hatte, umso unerfreulicher. Denn jetzt muss man das nächste „Übergangsjahr“ dranhängen.

Schon am Montagabend hatte man im Vorfeld der Zahlen die Prognose entsprechend gesenkt … und das nicht zu knapp. Der Umsatz wird jetzt im Bereich zwischen 37 und 38 Milliarden Euro gesehen, bislang hatte man da mit 39 bis 40 Milliarden geplant. Das ist zwar prozentual gesehen nur eine moderate Korrektur, aber bezogen auf den Gewinn steigert sich das deutlich, weil man zugleich eine erheblich niedrigere Gewinnmarge sieht. Die lag in der bisherigen 2025er-Planung bei 10,0 bis 12,0 Prozent, jetzt erwartet das Unternehmen nur noch 6,5 bis 8,5 Prozent. Das ist heftig, kein Wunder also, dass die Porsche Vorzugsaktie den Dienstag mit einem Minus von 6,8 Prozent begann und dann am Tagestief bei -7,6 Prozent lag.

Expertenmeinung: Sehr wohl wie ein Wunder wirkte aber, dass in diese schwache Eröffnung hinein gekauft wurde. Mit 44,99 Euro schloss die Aktie ein gutes Stück über dem Tagestief, das Minus wurde dadurch auf 4,1 Prozent eingegrenzt. Die Frage ist: Welches Motiv hatten diejenigen, die da die Hand aufhielten?

Diese Frage stellt sich schon deswegen, weil das Tagestief noch ein gutes Stück über dem bisherigen Jahres-Verlaufstief von 40,43 Euro lag und die Ergebnisse ebenso wie die Prognose beide unerwartet negativ ausfielen. Kann man da wirklich argumentieren, dass es hätte schlimmer kommen können? Oder dass die Aktie jetzt trotzdem „billig“ ist, weil sich die Lage bald wieder aufhellen wird? Für beides sehe zumindest ich momentan keine triftigen Argumente, eher noch käme mir mit Blick auf die Autobauer derzeit der Spruch „schlimmer geht immer“ in den Sinn.

Denn die Zollpolitik ist nichts, was in ein paar Monaten zur Zufriedenheit aller vom Tisch sein wird, alleine, weil da nie beide Seiten zufrieden sein können. Und wenn die US-Unternehmen sich freuen, sind es die Europäer und die asiatischen Autobauer, die dafür die Zeche zahlen. Zumal es, egal wie es laufen wird, einen erschwerten Zugang zum US-Markt geben wird und der wichtige Markt China definitiv gedrückt bleibt, auch, wenn man zu einem Kompromiss finden sollte. Was hieße: Die Absatzperspektive und der Margen-Spielraum dürften sich in nächster Zeit kaum aufhellen, eine weitere Verschlechterung wäre aber zumindest nicht auszuschließen.

So gesehen halte ich die Chance, die sich Käufer gestern womöglich ausgerechnet haben, nämlich eine größere Gegenbewegung an die nächstliegende, mittelfristig relevante Widerstandszone 54,98 zu 55,58 Euro, für wenig wahrscheinlich, das Risiko, dass die Porsche-Aktie das bisherige Jahrestief wiedersieht und ggf. sogar unterbietet, aber für groß genug, um Käufe auf dem aktuellen Level und in dem derzeitigen Umfeld als äußerst risikobehaftet einzustufen.

Quellenangaben: Ergebnis des 1. Quartals 2025, 29.04.2025:
https://newsroom.porsche.com/de/2025/unternehmen/porsche-erstes-quartal-2025-finanzzahlen-39362.html

Porsche AG Vorzugsaktie: Chart vom 29.04.2025, Kurs 44,99 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche AG Vorzugsaktie: Chart vom 29.04.2025, Kurs 44,99 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS
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Die Vorlage vorläufiger 2024er-Ergebnisse am Donnerstagabend beinhaltete auch einen Ausblick auf 2025. Und der sorgte dafür, dass die Porsche AG-Aktie am Freitag mit -7,15 Prozent zum Tagesverlierer im DAX wurde. Aber war dieser Abgabedruck berechtigt?

Überraschend war er zumindest nicht, denn es gab Enttäuschungen. Zwar kam man in Sachen 2024 nicht gerade mit allzu vielen konkreten Zahlen daher, hielt aber fest, dass die operative Marge am unteren Ende der eigenen Zielspanne gelandet sei, während der Rest wichtiger Kennzahlen innerhalb der Projektionsspanne läge. Genaueres kommt zum offiziellen Vorlagetermin am 12. März. Und wer dachte, dass dafür die mit 10,0 Prozent weit über den Erwartungen von 7,0 bis 8,5 Prozent liegende Netto-Cashflow-Marge ein Lichtblick sei, bekam umgehend Wasser in seinen Wein: Das lag daran, so Porsche, dass man im vierten Quartal kräftig Bestände abverkauft habe. Aber das alles war weniger ein Grund, die Aktie schon wieder wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen, es war er Ausblick, der die Trader erschreckte.

Denn bislang hieß es bei Porsche, dass 2024 wegen der vielen Modellwechsel ein Übergangsjahr sei, das man nutzen wolle, um sich strategisch noch besser aufzustellen und 2025 wieder durchzustarten. Und genau das, dieses Durchstarten, erwartet Porsche jetzt nicht mehr:

Man wolle sich aufgrund der mageren Nachfrage im Bereich der E-Fahrzeuge wieder mehr den Hybriden und Verbrennern zuwenden. Diese Adjustierung aber werde Geld kosten, die Kostenbelastung auf den Netto-Cashflow sieht Porsche bei ca. 0,8 Milliarden Euro.

Darüber hinaus peilt man für 2025 nur einen Umsatz zwischen 39 und 40 Milliarden Euro an. Das ist das Zielniveau für 2024, sprich man rechnet nicht mit einem Anziehen der Absatzzahlen. Die operative Marge sieht man nur zwischen 10 und 12 Prozent. Die Analysten waren da bislang von im Schnitt 14,8 Prozent ausgegangen, für 2024 hatte Porsche selbst zwischen 14 und 15 Prozent avisiert, will heißen: 2024 verdient das Unternehmen angesichts dieser Erwartungen noch einmal weniger. Klar, dass die Aktie da nicht steigen konnte, aber:

Expertenmeinung: Ist damit zugleich auch der Weg auf noch tiefere Gefilde frei? Richtig ist schon, dass die Aktie am Freitag das bisherige Rekord-Verlaufstief vom November mit 55,08 Euro knapp unterboten und mit 55,56 Euro noch nie so tief geschlossen hat. Auf der anderen Seite darf man sich beim Blick auf den Chart natürlich fragen, wo wohl die geplatzten Hoffnungen gewesen sein mögen, die jetzt zu einem größeren Abverkauf führen müssten. Denn eine Seitwärtsspanne im Bereich von Rekordtiefs enthält gemeinhin eher wenig von einer Hoffnungsblase, die jetzt platzen könnte.

Porsche Aktie: Chart vom 07.02.2025, Kurs 55,56 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Aktie: Chart vom 07.02.2025, Kurs 55,56 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Sicher, das zeitgleich erfolgende, unerfreuliche Stühlerücken in der Vorstandsetage erzeugt zusammen mit dieser bösen Überraschung in Sachen 2025 ein Bild, das es nicht zulässt, diesen Level jetzt als „Schnäppchen“ anzusehen und beherzt zuzugreifen. Da muss wohl noch etwas Zeit vergehen, bevor überhaupt absehbar ist, ob es gelingt, diese nur knapp unterbotene Seitwärtsspanne unterhalb der so wichtigen Widerstandszone 63,68 zu 65,66 Euro zu halten bzw. wie tief es jetzt noch abwärts gehen kann.

Aber die Porsche-Aktie jetzt als ideales Ziel für Short-Trades zu sehen, obgleich das Chartbild nicht den Eindruck vermittelt, dass die Anleger in der Erwartung eines wieder starken Jahres 2025 vorgekauft hätten, scheint nicht weniger riskant. Die Aktie bleibt hochinteressant und könnte in den kommenden Wochen und Monaten so manche Trading-Gelegenheit liefern. Aber ausgerechnet jetzt etwas zu tun könnte, trotz dieses Aufregers, eher unklug sein.

Quellenangaben: Vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024, 06.02.2025: https://newsroom.porsche.com/de/2025/unternehmen/porsche-aktuelle-nachrichten-der-porsche-ag-38570.html

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Die Bodenbildung war weit vorangeschritten … und dann kam der Abriss der Aktie als Reaktion auf den Beginn der „Zoll-Krise“. Noch wäre ein erneuter Anlauf der Porsche-Aktie nach oben zwar möglich. Aber finden sich dafür genug Käufer?

Bisher kennt man in Sachen Porsche AG nur die Verkaufszahlen des Jahres 2024. Die waren rückläufig, aber damit befindet sich die Sportwagenschmiede ja in Europa in guter Gesellschaft. Aber wie deutlich die trübe Lage im Automobilsektor auf Marge und Gewinn gedrückt hat und, vor allem, inwieweit da ein nur vorübergehender, negativer Sondereffekt wegen der vielen Modellwechsel beteiligt war – man weiß es nicht. Und auch nicht, wie Porsche das angelaufene Jahr 2025 einschätzt.

Da einen Ausbruch nach oben zu schaffen, ist schwierig. Zumal die Ergebnisse erst im März erwartet werden. Vielleicht kommen vorläufige Zahlen – vielleicht aber auch nicht. Vielleicht geben sie denen, die darauf setzen, dass die Aktie nun wirklich genug gefallen ist, Nahrung – vielleicht aber auch nicht. Und was man bis dahin an Fakten in Händen hält, ist weniger erfreulich. Kein Wunder also, dass die Aktie von der Mauerkrone in Form der Widerstandszone 63,68 zu 65,66 Euro, deren Überwinden die Vollendung einer Aufwärtswende bedeutet hätte, abrutschte und kraftlos zurückfiel. Was drückt hier derzeit konkret?

Expertenmeinung: Da wäre zum einen der Umstand, dass der US-Präsident jetzt in Sachen Einfuhrzölle Ernst macht. Zwar hat er die Eurozone bislang erst verbal in die Liste der Zoll-Kandidaten eingereiht. Aber wer weiß, dass ihm die in den USA gut laufenden deutschen Fahrzeugmarken schon seit Langem ein Dorn im Auge sind – und Porsche ist in den USA weiterhin beliebt – kann sich ausrechnen, dass da etwas kommt. Eher über kurz als über lang.

Und dann wäre da noch die Nachricht, dass man bei Porsche versucht, den Vertriebsvorstand ebenso wie den Finanzvorstand zum „einvernehmlichen“ Gehen zu bewegen. Dass Gespräche laufen, wurde bereits von Porsche bestätigt, wie die Sache ausgeht, ist, Stand Montagabend, noch offen. Klar ist aber: Es kriselt in der Chefetage. Und das ist für Investoren kein gutes Argument, ausgerechnet jetzt beherzt zuzugreifen, daher:

Porsche: Chart vom 03.02.2025, Kurs 59,48 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche: Chart vom 03.02.2025, Kurs 59,48 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Ja, noch bewegt sich die Porsche-Aktie weiter in ihrer Bodenbildungsspanne zwischen 55,58 zu 57,16 Euro als Supportzone auf der Unterseite und dem Bereich 61,90 zu 65,66 Euro auf der Oberseite. Solange der Kurs nicht nach unten herausfällt (und damit neue Rekordtiefs markieren würde), ist die Aufwärtswende noch nicht verloren.

Wenn man sich aber fragt, ob ausgerechnet jetzt genug Trader bereit sein werden, hier aktiv auf die Aufwärtswende hinzuarbeiten und sich nötigenfalls durch eine Mauer aus Verkaufsorders der Skeptiker und der Bären zu kämpfen, muss die Antwort lauten: Das ist äußerst fraglich. Fraglich genug, um sich da besser nicht in eine Bullenschar unbekannter, aber womöglich geringer Größe einreihen zu wollen.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Seit Mitte November läuft die Vorzugaktie der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, kurz Porsche AG, in einer Bodenbildung. Aus dieser versucht der Kurs gerade nach oben herauszukommen. Aber für eine echte Aufwärtstrendwende müssen noch zwei weitere Schritte gelingen.

Momentan spricht nichts dafür, dass die Autobauer hierzulande zeitnah die Kurve kriegen. Allerdings würde das in Bezug auf die Aktienkurse auch niemanden unerwartet treffen. Die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche liegt genauso am Boden wie andere aus der Branche. Aber 2025 könnte sich das zumindest für Porsche ändern. Denn Porsche hat durchaus eine gewisse Sonderstellung, die sich in nächster Zeit positiv bemerkbar machen könnte.

Auch wenn die Margen allgemein unter Druck geraten sind, weil immer mehr Käufer die massiv höheren Preise nicht mehr mittragen wollen – nicht zuletzt, da in den Bilanzen ersichtlich wurde, dass die Preiserhöhungen nicht nur die Kosten ausgeglichen, sondern auch zu Rekordgewinnen bei den Konzernen geführt haben:

Bei Porsche liegen die Margen höher als bei den „Masse-Herstellern“. Und man hat eine andere Klientel. Eine, die im Schnitt deutlich vermögender ist als der durchschnittliche Autokäufer. Und eine, die der Marke oft sehr treu ist. Das bietet Chancen. Und auch, wenn auch Porsche für 2024 wohl ernüchternde Bilanzdaten liefern wird: 2025 sehen einige Rahmenbedingungen besser aus, denn:

2024 war eine Art Übergangsjahr für das Unternehmen, weil in den meisten Fahrzeugreihen Modellwechsel vorgenommen wurden. Das erzeugt höhere Kosten, zugleich verzögern sich Verkäufe, weil die Kunden abwarten, bis das neue Modell verfügbar ist. 2025 wäre man damit durch. Und Gegenwind durch weiter hohe Kreditzinsen oder höhere US-Zölle trifft eine exklusive Marke traditionell weniger hart als Konzerne wie Stellantis oder VW. Sicher, Porsche ist weiterhin Teil des Volkswagen-Konzerns, aber eben als eigenständiges Unternehmen börsennotiert. Damit geht es in Sachen Kurspotenzial auch nicht darum, wie tief die Konzernmutter in der Misere steckt, sondern darum, wie sich die Sportwagenschmiede selbst schlagen wird. Aber eines muss man sich vor Augen halten:

Expertenmeinung: Dass Porsche im neuen Jahr eine bessere Ausgangslage hätte, heißt nicht, dass sich das zwingend schnell und deutlich in den Quartalszahlen niederschlagen muss. Und erst recht nicht, dass die Aktie damit automatisch zu einem Gewinner in diesem Jahr wird. Die Skepsis der Trader spiegelt sich in diesem Abstieg der Aktie wider. Und die ist eben derzeit noch erheblich, sonst könnte man hier längst über eine vollendete Aufwärtstrendwende sprechen, statt über die Chance zu diskutieren, dass diese gelingt.

Porsche Vz.: Chart vom 07.01.2025, Kurs 60,88 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche: Chart vom 07.01.2025, Kurs 60,88 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Daher sollte man sich hüten, die Aktie einfach auf Basis von Hoffnungen zu kaufen, sondern sich entlang der Charttechnik vorantasten. Wir sehen im Chart, dass die mehrwöchige Bodenbildungszone nach oben verlassen wäre, wenn es gelingt, über 62,50 Euro zu schließen. Dann wäre dadurch auch die April-Abwärtstrendlinie bezwungen – das wäre also schon einmal ein wichtiges Signal.

Aber schon zwischen 63,68 und 65,66 Euro wartet die nächste Widerstandszone. Hier handelt es sich um die Tiefs zwischen Juli und Oktober, die ebenfalls eine Bodenbildung dargestellt hatten … bis diese nach unten verlassen wurde und scheiterte. Das ist eine Zone, die ebenso nahe dran wie massiv ist, bevor also nicht auch die bezwungen ist, ließe sich eine wirklich glaubhafte Vollendung der Bodenbildung nicht unterstellen.

Und schlussendlich wäre dann noch der Bereich zwischen der 200-Tage-Linie, derzeit bei 71,68 Euro, und der im Februar, März und Juni ausgebildeten Wendemarke bei 78 Euro als dritter Schritt ihn zu einer echten, mittelfristig relevanten Aufwärtswende ein Thema. Ist eine taugliche Bodenbildung mit dem Vollzug des zweiten Schritts durch Schlusskurse über 65,66 Euro gelungen, könnte man zwar schon vorsichtig über Long-Trades nachdenken, aber wirklich „durch“ wäre die Porsche-Aktie eben erst, wenn auch diese Hürde übersprungen ist. Was 2025 klappen kann … aber, wie immer an der Börse, nicht muss.

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