Pandora zeigt eindrucksvoll, welche außerordentlichen Erfolge antizyklisches Investieren ermöglichen kann. Geduld zahlt sich an der Börse immer wieder aus.
Kursschwankungen verstehen: Chance oder Risiko?
Es ist immer wieder erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht. Umso erfreulicher ist allerdings, was möglich ist, wenn man langfristig in starke Unternehmen investiert ist und ihnen die Zeit gibt.
Pandora zeigt das eindrucksvoll. Zum ersten Mal hatte ich mich im Dezember 2019 positiv zur Aktie geäußert und anschließend hat sich der Kurs vervielfacht.
Pandora ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, welchen Kursschwankungen Aktien unterworfen sind und welche Möglichkeiten sich für antizyklische Anleger ergeben.
Obwohl der Gewinn in den letzten Jahren konstant gestiegen ist, ist die Aktie zwischenzeitlich abgestürzt und hat zeitweise mehr als die Hälfte an Wert verloren. Was vollkommen irrational erscheint, kommt an der Börse andauernd vor.
Ein aktuelles Beispiel dafür ist Ströer (Ströer: 6 % Dividende und Turnaround-Fantasie?). Im laufenden Geschäftsjahr hat die Wachstumsdynamik nachgelassen und das Ergebnis könnte stagnieren.
Der Kurs hat allerdings nicht stagniert, sondern ist massiv eingebrochen.
Wer das versteht und wirklich verinnerlicht hat, agiert an der Börse vollkommen anders. Was heute unglaublich wichtig erscheint und Kurskapriolen auslöst, interessiert in wenigen Monaten niemanden mehr.
Statt sich von kurzfristigen Kursschwankungen und negativen Schlagzeilen verrückt machen zu lassen, erkennt man die Chancen, die sich dadurch ergeben.
Der Kursverlauf von Pandora spricht für sich
Nachdem die Aktie ab 2020 einen Höhenflug erlebt hatte, kam es 2022 wieder zu einem Kurssturz. Die Bären hatten dafür sicherlich allerlei Argumente. Nachlassendes Wachstum, ein schwieriges Umfeld und womöglich ist irgendwo auch noch ein Sack Reis umgefallen.
In der Realität ist das Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 um 3 % gestiegen. Das erfüllt die hohen Erwartungen von vielen Anlegern natürlich nicht. Rational betrachtet sind gewisse Schwankungen aber ganz normal, ein Unternehmen ist kein Uhrwerk.
Und vor allem lässt sich mit einem Anstieg des Gewinns sicherlich kein Kurssturz um mehr als 50 % rechtfertigen. Das passt schlichtweg nicht zusammen – das gilt umso mehr, da die Bewertung von Pandora selbst vor dem Kurssturz nicht sehr hoch war.
Aktuell scheint wieder etwas Ähnliches zu geschehen. Die US-Zollpolitik wird als Gefahr für das Geschäft von Pandora wahrgenommen und daher sehen die Konsensschätzungen „nur“ einen Anstieg des Gewinns von 6 % vor.
Ausblick und Bewertung
Das erfüllt die hohen Erwartungen von vielen Anlegern natürlich nicht. Rational betrachtet sind gewisse Schwankungen aber ganz normal, ein Unternehmen ist kein Uhrwerk.
Irgendwie kommt mir das bekannt vor, Ihnen auch?
Damals wie heute muss man die Fragen beantworten, ob die Verhältnismäßigkeiten stimmen und ob die Bewertung zu den Charakteristiken des Geschäftsmodells und den Wachstumsraten passt.
Isoliert betrachtet ergibt es kaum Sinn, dass eine Aktie um mehr als 40 % einbricht, obwohl der Gewinn um 6 % steigen soll.
Die Verhältnismäßigkeiten stimmen also nicht wirklich.
Auf dem aktuellen Niveau kommt Pandora auf ein KGVe von 12,4. Die Bewertung ist im Verhältnis zu den Charakteristiken des Geschäftsmodells und den Wachstumsraten angebracht – womöglich zu niedrig.
Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen mit ähnlichen Charakteristiken und Wachstumsraten meistens mit einer P/E von 15 – 20 gehandelt werden. Pandora kam in den letzten fünf Jahren auf eine durchschnittliche P/E von 16,6.
Sollte die Wachstumsdynamik im kommenden Jahr wieder zunehmen oder die negativen Auswirkungen der US-Zollpolitik geringer ausfallen als erwartet, könnte das eine Neubewertung der Aktie auslösen.
Sollte die P/E wieder auf 16 steigen, ergibt sich daraus auf Sicht von 12 – 15 Monaten ein Kursziel von 1.227 DKK.

Fällt die Aktie unter 800 DKK, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
Gelingt in der Unterstützungszone bei 800 – 840 DKK eine Stabilisierung, könnte das eine Erholung in Richtung 910 – 920 DKK einleiten. Darüber käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 975 – 1.015 DKK.
Kunden von LYNX können Pandora unter dem Symbol PNDORA direkt an der Heimatbörse Kopenhagen handeln (siehe Chart). Dort sind Handelsvolumen und Spread selbstverständlich vergleichsweise am geringsten.
Weitere Möglichkeiten bestehen über Frankfurt, Tickersymbol 3P7, sowie in den US-Pinksheets, Tickersymbol PANDY.
Geschäftsmodell
Pandora ist ein dänischer Schmuckhersteller und hat sich seit der Gründung im Jahr 1982 von einem lokalen Einzelhändler zu einem weltweit aktiven Schmuckhersteller mit vertikal integriertem Geschäftsmodell entwickelt.
Pandora entwirft den Schmuck also selbst, produziert Teile davon und übernimmt auch das Marketing und den Vertrieb bis hin zum Endkunden.
Die Produkte von Pandora fokussieren sich stark auf Charms, Armbänder, Anhänger, Halsketten, Ringe und Ohrringe. Das Herzstück war und ist das Charm-Armband („Moments“) mit individuellen Anhängern, die der Kunde selbst arrangieren kann.
Dieses Konzept scheint aufzugehen. In den letzten fünf Geschäftsjahren konnte der Umsatz von 19,01 auf 31,68 Mrd. DKK gesteigert werden.
Gleichzeitig wurde die Zahl der ausstehenden Aktien von 97 auf 81 Millionen Stück reduziert, obendrein hat sich die Profitabilität verbessert. In Summe hat das dazu geführt, dass sich der Gewinn von 29,62 auf 64,60 DKK mehr als verdoppelt.
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