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Seit Beginn des zweiten Halbjahres läuft es für die Netflix-Aktie ganz und gar nicht gut, zuletzt wurde sogar die 200-Tage-Linie unterboten. Doch jetzt kam eine Nachricht, die der Aktie neues Leben einhauchen könnte: Für November wurde ein Aktiensplit angekündigt. Was bringt das?
Auf die am Abend des 21. Oktober vorgelegten Quartalsergebnisse reagierte die Netflix-Aktie mit einem Kursrutsch. Wobei die Ergebnisse bei genauem Hinsehen eigentlich gar nicht schlecht waren. Aber eine so hoch bewertete Aktie erlaubt oft kein „ja, aber“, wenn die Ergebnisse nicht perfekt sind. Wo lag das Problem?
Netflix hatte zwar die Erwartungen der Analysten an das Umsatzwachstum mit +17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erfüllt, aber nicht die Prognosen in Bezug auf den operativen Gewinn. Der stieg zwar auch, mit 5,87 US-Dollar pro Aktie nach 5,40 US-Dollar im Vorjahr aber deutlich weniger als die im Schnitt erwarteten 6,97 US-Dollar. Doch das lag nicht daran, dass Netflix deutlich weniger rentabel agieren konnte:
Dieser geringer als gedacht ausgefallene Gewinn basierte vor allem auf einer einmaligen Rückstellung von 619 Millionen US-Dollar, die man in Zusammenhang mit einem Steuerstreit in Brasilien auf die Seite legte. Also eine zum einen einmalige Belastung, die zum anderen auch wieder positiv wirken kann, falls sich herausstellt, dass diese Summe womöglich in dieser Höhe nicht benötigt oder zumindest nicht voll ausgeschöpft wird.
Eigentlich war die verfehlte Gewinnerwartung also erklärbar und kein Warnsignal dafür, dass Netflix die Puste ausgeht. Ohne diese Rückstellung hätte Netflix laut eigenen Angaben die selbst angepeilte operative Gewinnmarge von 31,5 Prozent erreicht (Vorjahr 29,6 Prozent), so aber rutschte sie auf 28,2 Prozent ab und verhagelte dadurch den Gewinnausweis.
Wäre die Aktie nicht im Vorfeld der Zahlen spekulativ nach oben gezogen worden, wäre sie nicht eher teuer bewertet und hätte die negative Reaktion sich nicht durch den Bruch der Supportzone 1.134/1.145 US-Dollar verstärkt, hätte man diese nachvollziehbare „Verfehlung“ der Gewinnerwartung vermutlich deutlich gelassener hingekommen. Jetzt aber steckt die Aktie in einem kurzfristig negativen Chartbild fest:
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Expertenmeinung: Der Kurs verharrt seit der Quartalsbilanz nicht nur unterhalb der jetzt als Widerstand fungierenden Zone 1.134/1.145 US-Dollar, jetzt ist auch noch die derzeit bei 1.121 US-Dollar verkaufende 200-Tage-Linie als weiterer „Deckel“ hinzugekommen. Es scheint, die Trader trauen sich im Moment nicht an die Aktie heran. Damit sich das ändert, wäre ein frisches Argument hilfreich. Und genau das könnte die Ankündigung des Aktiensplits sein.

Netflix meldete jetzt, dass die Aktie am 14. November im Verhältnis 1 zu 10 gesplittet wird, ab dem 17. November wird die Aktie dann mit dem dann nur noch ein Zehntel betragenden Kurs notiert. Wer bis zum Stichtag des 10. November Aktionär bei Netflix ist, erhält per 14. November für eine bisherige zehn neue Aktien. Warum sollte das die Aufwärtstendenz zurückbringen?
Auf logischer Ebene gibt es dafür keinen Grund, immerhin teilt sich dann auch der Gewinn pro Aktie durch zehn statt durch eine Aktie. Und Netflix verdient insgesamt ja keinen Cent mehr, nur weil die Aktie jetzt billiger wird. Aber es ist das psychologische Element, das ziehen könnte.
Netflix‘ Begründung für diese Maßnahme ist, dass man so den Mitarbeitern, die am Aktienoptionsprogramm teilnehmen, leichteren Zugang zu der Aktie ermöglichen will, weil eine Aktie mit einem Kurs über 1.000 US-Dollar nicht so leicht für jeden erschwinglich ist. Das gilt aber auch für die Anleger an sich: Auch da könnte eine Aktie, die auf einmal schon für knapp über 100 US-Dollar zu haben ist, vermehrtes Kaufinteresse auslösen.
Das ist ein Grund, warum solche Splits tatsächlich relativ oft steigende Kurse nach sich ziehen. Alleine die Erwartung, dass es so kommt, kann Spekulanten dazu bringen, hier ggf. schon im Vorfeld des Splits zuzugreifen. Dass die Bewertung bei steigenden Kursen mit steigt und ohnehin schon hoch ist, wird dadurch womöglich erfolgreich in den Hintergrund gedrängt.
Daher steht die Chance, dass es gelingt, mit der Rückeroberung der Zone 1.134/1.145 US-Dollar ein bullisches Signal zu generieren, jetzt nicht schlecht. Aber Chance und Tatsache sind zweierlei: Abzuwarten, ob es wirklich so kommt, wäre in jedem Fall angeraten!
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