Micron Technology Aktie Prognose Micron Technology: Es hat begonnen

News: Aktuelle Analyse der Micron Technology Aktie

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Vorherige Analysen der Micron Technology Aktie

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Micron stand wochenlang unter heftigem Beschuss, es hagelte ein Downgrade nach dem anderen. Das Problem: Micron ist auf Rekordkurs.

Analysten vs. Realität: Ein harter Kampf

Dabei handelt es sich nicht um kleine Anpassungen, nein. Exane BNP hat das Kursziel beispielsweise von 140 auf 67 USD gesenkt. Das war vor etwas mehr als 2 Wochen.
Anschließend kam es innerhalb von wenigen Tagen auch zu massiven Kursziel-Senkungen von Tier 1, Citigroup, Stifel, Morgan Stanley, Wells Fargo und TD Cowen.

Selbstverständlich würde ich das niemals unterstellen, aber ein gezielter Angriff würde auch nicht anders aussehen.
Die Researchhäuser haben in ihren Analysen etliche Argumente gegen Micron ins Feld geführt, eins unsinniger als das andere.

Darunter grundlegende Absatzprobleme (falsch, Umsatz steigt massiv), sinkende Preise (Preise steigen), China (Abhängigkeit ist vor allem im Hochleistungsbereich marginal und dort verdient man das meiste Geld) und eine zunehmende Konkurrenz (es gibt nur 3 Hersteller von Arbeitsspeicher).
Und auch, dass es ein Überangebot von HBM3-Speicherchips gibt. Man fragt sich ernsthaft, wie man auf solche Ideen kommen kann.

Paradebeispiel

HBM steht für High Bandwidth Memory. HBM ist so konzipiert, dass es eine größere Speicherbusbreite als GDDR-Speicher (DRAM) bietet, wodurch größeren Datenpaketen auf einmal übertragen werden können.

Ein einzelner HBM-Speicherchip ist langsamer als ein einzelner GDDR6-Chip, zeichnet sich durch eine 3D-Stapelarchitektur aus. Mehrere DRAM-Dies werden übereinandergeschichtet, um Bandbreite und Dichte zu erhöhen.

HBM wird vor allem in Grafikkarten, High-Performance-Computing (HPC), Künstliche Intelligenz (KI), Servern und in der medizinischen Bildgebung eingesetzt.
Das prominenteste Beispiel dafür sind die KI-Recheneinheiten (GPU) „H100“ und „H200“ von Nvidia.

Die Technologie ist noch relativ jung und die einzigen drei Anbieter (Micron, SK Hynix, Samsung) sind gerade erst dabei, die Produktionskapazitäten hochzufahren.
Von Überkapazitäten kann also keine Rede sein, ganz im Gegenteil.

Es wäre fast zum Lachen…

Man darf gespannt sein, mit welchen Argumentationslinien so manch ein Analyst in den kommenden Tagen zurückrudern und die Kursziele wieder massiv erhöhen wird. Oder vielleicht ignoriert man auch einfach die jüngsten Quartalszahlen sowie den Ausblick.
Mich würde beides nicht überraschen.

Bisher haben TD Cowen und Morgan Stanley reagiert. TD Cowen hatte das Kursziel exakt eine Woche vor den Zahlen von 160 auf 115 USD gesenkt und gestern dann wieder auf 135 USD erhöht. Es ist ein Paradebeispiel für die Nutzlosigkeit von Ratings.

Die harten Fakten: Starkes Wachstum in allen Schlüsselbereichen

Der Gewinn lag in Q4 mit 1,18 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,10 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,75 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,64 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 93% und einer massiven Verbesserung der Profitabilität.

Ganz im Gegensatz zu den Analystenmeinungen, läuft es bei Micron so gut wie lange nicht mehr.

Das Geschäft mit Smartphone- und PC-Komponenten hat die Talsohle durchschritten und wächst wieder. Data-Center sowie HBM und andere Hochleistungskomponenten verzeichnen ein massives Wachstum und das SSD-Geschäft hat gerade neue Rekorde aufgestellt. Der Quartalsumsatz mit SSD-Festplatten lag erstmals über der 1-Milliarden-Dollar-Grenze.

Erstaunlicherweise hat man auch im Automotive-Segment neue Rekorde erzielt. Das bedeutet, dass es im Automobilsektor weltweit nicht schlecht läuft, auch wenn ein Blick auf die deutschen Hersteller etwas anderes suggeriert.

Beste Wettbewerbsposition der Unternehmensgeschichte

Nach Ansicht des CEOs hatte Micron in der gesamten Unternehmensgeschichte noch nie eine bessere Wettbewerbsposition als derzeit.
Das starke Wachstum bei KI-Servern wird sich voraussichtlich dieses und nächstes Jahr fortsetzen.

Es wird erwartet, dass die Produktionskosten für DRAM im Geschäftsjahr 2025 um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz sinken und die NAND-Kosten im niedrigen bis mittleren zweistelligen Bereich.
Die Lagerbestände der Kunden sind gesund, und die Auslieferungen von Serversystemen sollen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.

Es wird ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage erwartet, was die finanzielle Rentabilität und die Betriebsmargen im Geschäftsjahr 2025 verbessern dürfte.

Um die Nachfrage decken zu können, fährt Micron die Produktionskapazitäten bei den fortschrittlichsten DRAM, HBM und NAND Chips hoch.
Die Massenproduktion von 1-gamma DRAM soll im Kalenderjahr 2025 beginnen.

Stabiler, profitabler, planbarer

Ein weiterer wichtiger Faktor, der vermutlich unterschätzt wird, sind langfristige Lieferaufträge. In der Vergangenheit hat man Speicherchips bei Bedarf gekauft, dementsprechend Volatil war die Branche.
Vor allem im HBM-Segment kommt es aber zu immer mehr langfristigen Lieferverträgen („HBM agreements extend visibility into pricing and supply for customers, allowing deeper engagement“). Dadurch wird das Geschäft von Micron besser planbar.

Aus all den genannten Gründen rechnet man im jetzt angebrochenen Geschäftsjahr mit einem deutlichen Wachstum und einer stark steigenden Profitabilität.

Für das erste Quartal stellt man einen Umsatz von 8,50 – 8,90 Mrd. USD sowie eine Bruttomarge von 37,5 – 39,5% in Aussicht.
Da die operativen Kosten trotz des hohen Wachstums in etwa konstant bleiben, erwartete man einen Gewinnsprung auf 1,66 – 1,82 USD je Aktie.

Der Jahresgewinn könnte den Konsensschätzungen zufolge bei über 9 USD je Aktie liegen.
Rückblickend ist das durchaus erstaunlich. Als ich 2016 die ersten Artikel zu Micron geschrieben habe, lag der Kurs knapp über 10 USD.

Micron Aktie: Chart vom 27.09.2024, Kurs: 110 - Kürzel: MU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Micron Aktie: Chart vom 27.09.2024, Kurs: 110 – Kürzel: MU | Quelle: TWS

Micron ist übergeordnet bullisch, der Aufwärtstrend ist intakt. Kann der Ausbruch über das Widerstandsband bei 107,50 – 110,00 USD per Wochenschluss bestätigt werden, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 130 USD.

Scheitert der Ausbruch, könnte der Kurs nochmal in Richtung 97,50 – 100,00 USD sinken. Unter Umständen wird auch nochmal der Aufwärtstrend bei knapp unter 90 USD angesteuert.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Bearish
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während sich führende Chipunternehmen wie Nvidia (NVDA) oder Texas Instruments (TXN) schon wieder in der Nähe ihrer alten Höchststände von Juni/Juli befinden, zeigen Anleger der Micron Technologies-Aktie wenig Interesse. Der Aufwärtstrend endete hier abrupt Mitte Juli, als die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs erstmals seit Monaten durchbrochen wurde. Gleichzeitig wurde die 50-Tage-Linie deutlich nach unten verletzt. Die Bären übernahmen die Kontrolle, und der Wert der Aktie brach um fast die Hälfte ein. Dennoch ist die Aktie derzeit kein Schnäppchen, da selbst die jüngste Erholung rasch wieder zunichtegemacht zu werden scheint.

Expertenmeinung: Die Annäherung an das Zwischenhoch von Ende Juli wurde Ende der vorigen Woche erneut getestet. Aktuell bewegen sich die Kurse jedoch wieder stark in Richtung Süden. Das Einzige, was die Aktie möglicherweise stabilisieren könnte, wäre die Bildung eines höheren Tiefs oberhalb der Marke von 84,91 USD. Sollte dies nicht gelingen, dürfte sich der nun entstandene Abwärtstrend weiter fortsetzen. Erste deutliche Kaufsignale erwarte ich frühestens bei einem klaren Durchbruch über den Widerstandsbereich bei rund 111 USD.

Aussicht: BÄRISCH

Micron Technologies Aktie: Chart vom 27.08.2024, Kurs: 97,41 USD, Kürzel: MU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Micron Technologies Aktie: Chart vom 27.08.2024, Kurs: 97,41 USD, Kürzel: MU | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

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Micron könnte in den kommenden beiden Jahren mehr als 20 Mrd. USD verdienen. Hat der Markt das wirklich verstanden?

Kurskapriolen – doch darauf kommt es wirklich an

Der Kurs von Micron hat sich innerhalb weniger Monate verdoppelt, in den letzten Tagen hat man jedoch ordentlich Federn gelassen.
Doch das ist alles andere als ungewöhnlich. Rasante Rallyes werden immer wieder von scharfen Korrekturen unterbrochen.

Bei Micron ist das auch im April geschehen, binnen weniger Tage ist der Kurs von 130,54 auf 105,72 USD abgestürzt, aber dann auf ein neues Allzeithoch bei 157,54 USD gestiegen.

Der aktuelle Rücksetzer ist also nicht ungewöhnlich. Was wirklich zählt, ist die Frage, wie sich das Geschäft mittelfristig entwickelt und ob die Bewertung im Verhältnis dazu in Ordnung ist.

Massiver Wachstumsmarkt mit nur 2 Wettbewerbern

Micron Technology ist ein führender Hersteller von Speicherlösungen für verschiedene Anwendungen, darunter Computer, Mobilgeräte und eingebettete Systeme. Das Hauptgeschäft von Micron entfällt auf DRAM-Arbeitsspeicher, NAND-Flash-Speicher und zunehmend auch HBM.

HBM und DRAM sind artverwand und werden von drei Unternehmen beherrscht: Micron, SK Hynix und Samsung.
Im NAND-Bereich wird der Markt von fünf Unternehmen beherrscht (Samsung, SK, Western Digital, Kioxia, Micron). In beiden Fällen handelt es sich also um ein Oligopol.

HBM steht für High Bandwidth Memory. HBM ist so konzipiert, dass es eine größere Speicherbusbreite als GDDR-Speicher (DRAM) bietet, wodurch größeren Datenpaketen auf einmal übertragen werden können.

Ein einzelner HBM-Speicherchip ist langsamer als ein einzelner GDDR6-Chip, zeichnet sich durch eine 3D-Stapelarchitektur aus. Mehrere DRAM-Dies werden übereinandergeschichtet, um Bandbreite und Dichte zu erhöhen.

HBM: Für die KI-Chips von Nvidia unerlässlich

HBM wird vor allem in Grafikkarten, High-Performance-Computing (HPC), Künstliche Intelligenz (KI), Servern und in der medizinischen Bildgebung eingesetzt.
Das prominenteste Beispiel dafür sind die KI-Recheneinheiten (GPU) „H100“ und „H200“ von Nvidia.

Im kommenden Jahr dürfte der Marktanteil von Micron in diesem Bereich bei etwa 20% liegen, den Rest teilen sich SK Hynix und Samsung.

Im DRAM-Segment sieht es ähnlich aus. Samsung hat einen Marktanteil von etwa 39%, SK Hynix von 34% und Micron 23%.
Die Marktanteile haben sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verschoben, tendenziell gewinnen SK und Micron aber langsam Marktanteile.

Doch das spielt in diesem Marktumfeld kaum mehr eine Rolle. Die Investitionen in KI, Rechenzentren und allem, was damit in Zusammenhang steht, haben zu einer extrem steigenden Nachfrage für Speicher- und Arbeitsspeicher geführt.

Die Dynamik überrascht selbst die glühendsten Bullen

Doch selbst ohne diesen „neuen“ Trend oder „Hype“ wäre das unausweichlich gewesen. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir in 5 oder 10 Jahren weniger Daten verarbeiten und es weniger Rechenzentren gibt?

Es war demnach nur eine Frage der Zeit und daher habe ich in den letzten Jahren auch etliche Artikel zu Micron geschrieben.

Doch die Dynamik erstaunt selbst Micron-Bullen wie mich. Der Gewinn lag in Q3 mit 0,62 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,50 USD. Der Umsatz übertraf mit 6,81 Mrd. die Analystenschätzungen von 6,70 Mrd. USD ebenfalls.

Vor einem Jahr lag der Umsatz noch bei 3,75 Mrd. USD und Micron war unprofitabel. Der operative Cashflow ist um mehr als den Faktor 100 von 24 Mio. auf 2,48 Mrd. USD gestiegen.
Der freie Cashflow lag bei 425 Mio. USD, obwohl Micron gleichzeitig Milliardeninvestitionen stemmt.

Für das nächste Quartal stellt man einen Umsatzsprung auf 7,4 – 7,8 Mrd. USD und einen Anstieg der Bruttomarge von 26,9% auf 33,5 – 35,5% in Aussicht.
Der Gewinn soll auf 0,92 – 1,16 USD je Aktie steigen, mehr als das anderthalbfache als im gerade abgeschlossenen Quartal.

Man kann es sich kaum vorstellen…

Es ist relativ schwer, es sich vorzustellen, aber in dieser Branche kommt es alle paar Jahre zu einer Gewinnexplosion, wie sie in anderen Sektoren unvorstellbar wäre.
Im Geschäftsjahr 2014 schoss das Ergebnis beispielsweise um 1.400% in die Höhe und im Folgejahr verdiente man auch mehr als das zehnfache von 2013.

Anschließend kollabierte der Gewinn, nur um 2017 um 8.200% zu steigen und sich 2018 auf 11,95 USD je Aktie nochmal mehr als zu verdoppeln.
Damals verdiente man nach Steuern 14,1 Mrd. USD.

Es wäre gut möglich, dass Micron zeitnah wieder ähnliche Gewinne einfahren wird. Tatsächlich ist das inzwischen sogar der Konsens.
Für das kommende Geschäftsjahr, welches bereits in wenigen Wochen beginnt, wird ein Gewinnsprung auf über 9 USD je Aktie erwartet.
Im Folgejahr sollen es über 12 USD je Aktie werden, ein neuer Rekordwert.

Sind die Schätzungen richtig, wird Micron in diesen beiden Jahren mehr als 20 Mrd. USD verdienen, was aktuell in etwa einem Siebtel des Börsenwerts entspricht.

Doch nach den gestrigen Quartalszahlen und der starken Prognose spricht vieles dafür, dass die Konsensschätzungen zu niedrig sind und zur Oberseite revidiert werden müssen.

Jetzt steigen die Preise

Im Endeffekt geschieht genau das, was ich in den vorherigen Analysen bereits antizipiert hatte:
Die Nachfrage übersteigt das Angebot und das nicht nur für eine kurze Zeit.

Es wäre möglich, dass es sich an dieser Situation für mindestens 1-2 Jahre nichts ändern wird und das bestätigt jetzt auch Micron („See supply to fall short of demand in 2024“).

Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die drei Branchengrößen ihre Preise erhöhen. Berichten zufolge will Samsung ab dem dritten Quartal die Preise für DRAM und NAND um 15-20% erhöhen.
Micron plant angeblich auch eine Preiserhöhung um 20% und SK Hynix wird dem Branchentrend dann gerne folgen. Bei vielen anderen Unternehmen im Halbleiter-Sektor sieht es ähnlich aus.

An dieser Stelle kann ich mir einen kleinen Seitenhieb gegen all die Banken und Researchhäuser nicht verkneifen. Kürzlich lagen die meisten Kursziele für Micron noch bei 80-100 USD, jetzt liegen sie plötzlich bei 150 – 180 USD.
Ratings folgen den Kursen und nicht umgekehrt.

Micron Technology Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs: 132,23 - Kürzel: MU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Micron Technology Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs: 132,23 – Kürzel: MU | Quelle: TWS

Das kurzfristige Kursgeschehen hängt davon ab, ob die Unterstützung bei 130 und der dort verlaufende Aufwärtstrend durchbrochen wird.
Fällt Micron unter 130 USD, könnte das eine Korrektur in Richtung 125 oder 121 USD einleiten. Darunter wäre sogar der Weg in Richtung 115 oder 107,5 – 110 USD frei.

Wird der Aufwärtstrend jedoch wieder verteidigt, könnte es zeitnah wieder in Richtung Allzeithoch und darüber hinaus gehen.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.