Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während viele Technologiewerte in der vergangenen Woche deutlich unter Druck gerieten, zeigte sich der US-amerikanische Speicherchip-Hersteller Micron Technology von seiner stabilen Seite. Die Micron-Technology-Aktie bewegte sich zwar im Gleichklang mit dem Gesamtmarkt leicht nach unten – doch von einer echten Korrektur konnte kaum die Rede sein.
Mustergültig wurde erneut die 20-Tage-Linie getestet, die seit Monaten als verlässliche Leitplanke im Aufwärtstrend dient. Die Bullen zögerten nicht: Kaum erreichten die Kurse das Durchschnittsniveau, setzte erneut Kaufdruck ein. Die Serie höherer Hochs und höherer Tiefs bleibt klar intakt, und das technische Gesamtbild wirkt weiterhin robust. Die Chancen auf neue Allzeithochs noch in dieser Woche stehen somit gut.
Expertenmeinung: Solange die 20-Tage-Linie weiter als Sprungbrett dient, bleibt der Aufwärtstrend klar definiert. Ein Ausbruch auf ein neues Allzeithoch könnte frisches Momentum freisetzen und die Rallye weiter anfachen. Erst ein Bruch dieser kurzfristigen Trendlinie würde die Bullen etwas ausbremsen und eine größere Konsolidierung wahrscheinlicher machen. Neue Impulse für die Chipbranche dürften die bevorstehenden Zahlen von Nvidia liefern. Der Mittwoch könnte daher besonders interessant werden.
Aussicht: BULLISCH
Micron Technology Aktie: Chart vom 14.11.2025, Kurs: 246.83 USD, Kürzel: MU | Quelle: TWS
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 17.11.2025 um 7:59 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Micron Technology Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Kaum ein Unternehmen verkörpert die Dynamik des KI- und Speicherbooms so stark wie Micron. High Bandwidth Memory, KI und Datacenter: Micron trifft genau den Nerv der Zeit.
Micron setzt Quartal und Quartal neue Maßstäbe. Selbst wenn man außerordentlich bullisch und bereits investiert ist, ist es immer wieder erstaunlich. Ich hatte in den letzten Monaten immer wieder auf die außergewöhnliche Stärke und die Gründe dafür hingewiesen, zuletzt hier: Micron: Sensationell
HBM als Gamechanger: Milliardenmarkt über Nacht
In dem Artikel hatte ich die Gründe dafür aufgezeigt. Zum einen profitiert das Unternehmen massiv von der zyklischen Erholung im Speicherchipmarkt. Nach Jahren des Überangebots haben sich Angebot und Nachfrage zuletzt deutlich verschoben.
Steigende Preise und eine wachsende Nachfrage haben zu einer Vollauslastung und einem erheblichen Anstieg der Profitabilität geführt. Dieser Effekt wird noch weiter verstärkt, da es sich um ein Oligopol handelt. Wer Arbeitsspeicher benötigt, kann nicht einfach zu einem von vielen Konkurrenten gehen, denn es gibt weltweit nur drei Anbieter. Dasselbe gilt weitgehend auch für NAND-Flash-Speicher.
Hinzu kommt die enorme Nachfrage aus dem Servergeschäft und die Einführung von HBM (High Bandwidth Memory). Diese innovative Technologie bietet eine größere Speicherbusbreite als herkömmliche DRAM-Speicher (wie GDDR6) und nutzt eine 3D-Stapelarchitektur, bei der mehrere DRAM-Plättchen übereinandergeschichtet werden, um Bandbreite und Dichte zu erhöhen.
HBM ist also ideal für Anwendungen wie High-Performance-Computing (HPC), Künstliche Intelligenz, Server oder beispielsweise die medizinische Bildgebung.
Bemerkenswert ist, dass dieser Markt vor etwas mehr als einem Jahr praktisch nicht existiert hat. Wie wir gleich sehen werden, entfällt inzwischen ein bedeutender Teil des Geschäfts auf diesen Bereich.
Der nächste Paukenschlag
Gestern hat das Unternehmen nachbörslich die Zahlen zum Schlussquartal und einen überraschend starken Ausblick vorgelegt.
Der Gewinn lag in Q4 mit 3,03 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 2,86 USD. Mit einem Umsatz von 11,3 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 11,2 Mrd. USD ebenfalls übertroffen. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 46 % und mehr als einer Verdreifachung des Gewinns.
Besonders hoch ist die Wachstumsdynamik im Bereich High Bandwidth Memory. Im vierten Quartal erzielte Micron mit HBM bereits einen Umsatz von etwa 2,0 Mrd. USD, nach 1,5 Mrd. USD im vorherigen Quartal.
Im Schlussquartal erzielte Micron mehr als die Hälfte der Umsätze im Datencenter-Geschäft, Tendenz steigend. Das deutet auf eine zunehmend stabile Nachfragebasis hin. Der Endkunde spielt eine immer geringere Bedeutung, was die zyklische Natur des Geschäfts verringert und die Umsatzqualität von Micron weiter verbessert.
Lassen wir das mal Revue passieren…
Das Geschäftsjahr von Micron ist abgeschlossen, daher ist es nicht nur der richtige Zeitpunkt, in die Zukunft zu schauen, sondern auch die Entwicklungen Revue passieren zu lassen. Man muss sich immer wieder vergegenwärtigen, welch dramatischen Umwälzungen der Sektor derzeit erlebt.
Micron konnte im Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von 37,4 Milliarden US-Dollar erzielen, was einem Wachstum von fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gleichzeitig verbesserte sich die Bruttomarge von 23,7 auf 40,9 Prozent.
Im vierten Quartal lag die Bruttomarge bereits bei 45,7 % und im Datencenter-Geschäft sogar bei 52 %. Es ist daher anzunehmen, dass die Profitabilität in naher Zukunft weiter zunehmen wird.
Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung in den Bereichen HBM, High-Capacity DIMMs und LP-Server-DRAM, deren kombinierter Umsatz im Jahresverlauf auf etwa zehn Milliarden US-Dollar anstieg und damit mehr als fünfmal so hoch war wie im Vorjahr.
… und wagen wir mal einen Ausblick
Parallel dazu arbeitet das Unternehmen bereits an der nächsten Generation HBM4 und HBM4E, die mit Bandbreiten von über 2,8 Terabyte pro Sekunde neue Maßstäbe setzen sollen und dank kundenspezifischer Anpassungen hohe Margen versprechen.
Auch technologisch zeigt sich Micron in bestechender Form. Der neue DRAM-Fertigungsknoten 1γ erreichte reife Ausbeuten deutlich schneller als die Vorgängergenerationen, während der Rollout des G9-NAND-Portfolios die Marktposition im Flash-Segment stärkt.
Zugleich treibt das Unternehmen den Ausbau seiner Kapazitäten massiv voran. In den USA entstehen neue Werke in Idaho und in Japan laufen Investitionen in modernste EUV-Technologie. Für das kommende Jahr plant Micron Investitionen in Höhe von 18,4 Mrd. USD, um der rapide steigenden Nachfrage nach HBM und modernem DRAM gerecht zu werden.
Bewertung
Die Marktbedingungen dürften auch im nun laufenden Geschäftsjahr ausgesprochen günstig bleiben.
Micron rechnet mit einem zweistelligen Nachfragewachstum im DRAM-Bereich und mit einem einstelligen bis mittleren zweistelligen Wachstum bei NAND.
Da die Produktionsausweitungen unter dem Marktwachstum liegen werden, ist eine angespannte Versorgungslage wahrscheinlich, die das Preisniveau stützen dürfte.
Zusätzlich nutzt das Unternehmen Künstliche Intelligenz in nahezu allen Unternehmensbereichen, etwa im Chipdesign und in der Fertigung, was bereits Effizienzgewinne von bis zu 40 Prozent ermöglicht und die Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöht.
Für das erste Quartal des angebrochenen Geschäftsjahres stellt Micron einen Umsatzsprung von 8,71 auf 12,2 – 12,8 Mrd. USD in Aussicht. Die Bruttomarge soll von 39,5 % auf 51,5 % steigen und das Ergebnis von 1,79 auf 3,60 – 3,90 USD je Aktie.
Der Ausblick liegt weit über den bisherigen Markterwartungen. Bisher lagen die Konsensschätzungen für das erste Quartal bei einem Umsatz von 12,0 Mrd. USD und einem Gewinn von 3,05 USD je Aktie.
Das Management erwartet, dass sich die Bruttomargen im ersten Quartal weiter verbessern, da Preise, Kostenstruktur und Produktmix allesamt positiv wirken. Besonders stark ist die Nachfrage im Bereich Rechenzentren, dem Vorstand zufolge ist das Wachstum noch stärker als bisher angenommen – die Wachstumsdynamik flacht nicht ab, sondern nimmt weiter zu.
Passend dazu rechnet Micron mit deutlich höherem freien Cashflow – nicht nur im ersten Quartal, sondern im gesamten Geschäftsjahr 2026.
Wir dürfen gespannt sein, wann der Vorstand einen Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr vorlegt und wie er aussehen wird. Den Konsensschätzungen zufolge dürfte das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr (8/2026) um 78 % auf 14,80 USD je Aktie sprunghaft ansteigen. Micron kommt demnach auf eine forward P/E von 11,2.
Micron Aktie: Chart vom 24.09.2025, Kurs: 166,41 USD – Kürzel: MU | Quelle: TWS
Nach dem kometenhaften Anstieg der letzten Woche ist die Aktie definitiv überhitzt, auf der anderen Seite sind die Geschäftszahlen so stark, dass es keinerlei greifbare Gründe gibt, die für sinkende Kurse sprechen.
Größere Rücksetzer, beispielsweise zum Ausbruchsniveau bei 146 USD, dürften sich jedoch als Gelegenheit herausstellen.
Bricht die Aktie hingegen direkt über 170 USD aus, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 185 und 195 – 200 USD.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Hersteller von Speicherelementen für Computer hat Anfang des Monats den Turbo gezündet. Mit dem Ausbruch über die Marke von 130 USD lieferten die Bullen ein klares technisches Kaufsignal, das die Aktie erneut nach oben katapultierte. Seither klettert die Micron-Aktie scheinbar unaufhaltsam weiter in Richtung Norden.
Der Trend selbst befindet sich nach wie vor klar in einer bullischen Phase. Doch bei aller Euphorie ist nicht zu übersehen, dass das Papier mittlerweile in eine stark überkaufte Zone vorgedrungen ist. Der Abstand zur 50-Tage-Linie erreichte auf Sicht der letzten sechs Monate ein neues Rekordniveau – ein Umstand, der zumindest zur Vorsicht mahnt.
Expertenmeinung: Sollte sich das Momentum in den kommenden Tagen fortsetzen, könnten zwar weitere Hochs erreicht werden, doch das Risiko eines schärferen Pullbacks nimmt mit jedem Anstieg zu. Gerade nach derart dynamischen Bewegungen ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis Gewinnmitnahmen einsetzen. Eine Konsolidierung in Richtung der 20-Tage-Linie wäre aus technischer Sicht sogar gesund, um die Rallye längerfristig auf stabilere Beine zu stellen. Solange sich die Aktie oberhalb der gleitenden Durchschnitte hält, bleibt der bullische Tenor intakt – doch Anleger sollten das erhöhte Rückschlagsrisiko nicht ignorieren.
Aussicht: NEUTRAL
Micron Technologies Aktie: Chart vom 18.09.2025, Kurs: 168.89 USD, Kürzel: MU | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Bearish
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Von April bis Juni zählte das US-amerikanische Halbleiterunternehmen zweifelsohne zu den klaren Gewinnern an der Wall Street. In dieser Zeit konnte sich die Micron-Technologies-Aktie mehr als verdoppeln – ein Kursanstieg wie am sprichwörtlichen Schnürchen.
Doch mit dem Bruch der 20-Tage-Linie fand die steile Aufwärtsbewegung ein abruptes Ende. Es folgten mehrere Tage mit erhöhtem Verkaufsdruck – begleitet von überdurchschnittlich hohem Handelsvolumen. Besonders auffällig: Die Zahl der sogenannten Distribution Days hat sich seit Ende Juni deutlich gehäuft. Dies deutet darauf hin, dass sich institutionelle Anleger zunehmend von der Aktie trennen. Der Trend hat mittlerweile in Richtung eines bärischen Szenarios gewechselt.
Expertenmeinung: Die Micron-Aktie steht aktuell an einem entscheidenden Punkt. Ein Rebound über die 50-Tage-Linie könnte erste positive Signale senden – doch bis dahin bleibt die Lage angespannt. Wer hier auf eine neue Rallye spekuliert, sollte auf klare Trendwende-Signale achten. Vorerst bleibt Skepsis angebracht, denn ohne neue Käuferdynamik erscheint ein Turnaround derzeit wenig wahrscheinlich. Es braucht eine nachhaltige Rückeroberung der Marke bei 115 USD. Es bleibt abzuwarten, ob die Bullen dies schaffen werden.
Aussicht: NEUTRAL
Micron Technologies Aktie: Chart vom 07.08.2025, Kurs: 111.87 USD, Kürzel: MU | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Micron erlebt einen beispiellosen Aufschwung und überrascht selbst die Optimisten. Der Speicherpionier könnte einer der größten KI-Gewinner sein.
Hochvolatil: Daraus ergeben sich Gelegenheiten
Das Geschäft mit Speichermedien ist bekanntermaßen volatil, da sowohl Absatzmengen als auch Preise großen Schwankungen unterliegen. Diese Dynamik hat Micron in der Vergangenheit deutlich gespürt: Während das Unternehmen im Jahr 2016 unprofitabel war, erzielte es zwei Jahre später, im Jahr 2018, einen beeindruckenden Gewinn von 14,1 Milliarden USD. Aktuell scheint sich ein ähnliches Muster abzuzeichnen.
Nach einem unprofitablen Geschäftsjahr 2023 folgte eine Phase der Stabilisierung, die nun in einen regelrechten Boom übergeht.
Die Sache ist umso spannender, da es sich bei den zwei wichtigsten Märkten von Micron um ein Oligopol handelt: Dem DRAM-Markt, der weltweit von Micron, Samsung und SK Hynix beherrscht wird, und dem NAND-Flash-Markt, in dem zusätzlich Toshiba und Western Digital eine Rolle spielen.
HBM: Über Nacht zum Milliardenmarkt
Ein besonders vielversprechender Bereich ist der Markt für High Bandwidth Memory (HBM). Diese innovative Technologie bietet eine größere Speicherbusbreite als herkömmliche DRAM-Speicher (wie GDDR6) und nutzt eine 3D-Stapelarchitektur, bei der mehrere DRAM-Plättchen übereinandergeschichtet werden, um Bandbreite und Dichte zu erhöhen.
Obwohl ein einzelner HBM-Chip langsamer ist als ein GDDR6-Chip, ermöglicht die Architektur die Übertragung großer Datenmengen in einem Durchgang – ideal für Anwendungen wie High-Performance-Computing (HPC), Künstliche Intelligenz, Server und medizinische Bildgebung. Prominente Beispiele sind die KI-Recheneinheiten „H100“ und „H200“ von Nvidia, die auf HBM setzen.
Bemerkenswert ist, dass dieser Markt vor etwas mehr als einem Jahr praktisch nicht existiert hat. Im jüngsten Quartal erzielte Micron mit HBM einen Umsatz von etwa 1,5 Mrd. USD, was fast einem Sechstel des Geschäfts entspricht.
Der einzig begrenzende Faktor sind die Produktionskapazitäten. Die komplette Produktion von 2025 ist bereits ausverkauft.
Das unterstreicht die enorme Nachfrage und das Wachstumspotenzial dieses Segments. Die Prognose für das Umsatzpotenzial (Total Addressable Market, TAM) im HBM-Bereich wurde kürzlich von 30 auf 35 Milliarden USD angehoben.
Selbst die Bullen haben gestaunt
Das Data-Center-Geschäft von Micron explodiert förmlich und trägt maßgeblich zum Gesamtwachstum des Unternehmens bei. Ich hatte in den letzten Monaten mehrfach auf diesen Umstand hingewiesen, zuletzt hier: Micron Technology: Es hat begonnen
Vor wenigen Tagen hat das Unternehmen die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt, das Geschäftsjahr von Micron endet im August.
Der Gewinn lag mit 1,91 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 1,60 USD. Mit einem Umsatz von 9,30 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 8,84 Mrd. USD ebenfalls übertroffen. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzsprung um 37 % und mehr als einer Verdreifachung des Gewinns. Der freie Cashflow konnte von 425 Mio. auf 1,95 Mrd. USD gesteigert werden.
Derartig gute Geschäftszahlen haben wohl selbst eingefleischte Micron-Bullen nicht erwartet.
Ausblick und Bewertung
Der DRAM-Umsatz erreichte ein Allzeithoch, NAND steht kurz davor und der Umsatz mit HBM konnte von einem Quartal auf das andere um 50 % auf etwa 1,5 Mrd. USD gesteigert werden.
In ähnlicher Weise dürfte sich das fortsetzen. Für das Schlussquartal stellt Micron einen Gewinn von 2,35 – 2,65 USD je Aktie in Aussicht, weit mehr als die bisherigen Konsensschätzungen in Höhe von 2,02 USD je Aktie.
Micron dürfte demnach im laufenden Geschäftsjahr ein Ergebnis von 7,76 USD je Aktie erzielen. Im kommenden Geschäftsjahr, welches bereits im September beginnt, wird ein Rekordgewinn von über 12 USD je Aktie erwartet.
Sollten die Prognosen richtig sein, lässt sich daraus ein simples Szenario ableiten: Entweder sinkt die P/E auf 10 oder der Kurs steigt. Größere Rücksetzer dürften sich daher als Gelegenheit herausstellen.
Micron Aktie: Chart vom 30.06.2025, Kurs: 124,76 USD – Kürzel: MU | Quelle: TWS
Fällt die Aktie beispielsweise unter 114 USD, könnte es zu einem erneuten Rücksetzer in Richtung 97 – 102 USD kommen.
Gelingt hingegen ein Ausbruch über 130 USD, wäre eine Rallye in Richtung 145 – 150 USD oder zum Allzeithoch denkbar.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Micron Technology ist zurück auf der Überholspur, das Data-Center-Geschäft explodiert, Umsatz mit HBM überschreitet Milliardengrenze.
Das Geschäft mit Speichermedien ist enormen Fluktuationen ausgesetzt, denn sowohl die Absatzmengen als auch die Preise sind großen Schwankungen ausgesetzt.
Daher kann es vorkommen, dass Micron in einem Jahr (2016) unprofitabel ist und zwei Jahre später (2018) einen Gewinn von 14,1 Mrd. USD einfährt. Aktuell könnte es wieder zu einer ähnlichen Entwicklung kommen.
Im Geschäftsjahr 2023 war man unprofitabel, darauf folgte eine Stabilisierung und eine Rückkehr in die Gewinnzone, jetzt kommt es zu einem Boom.
Zwei Oligopole und Micron mittendrin
Micron Technology ist ein führender Hersteller von Speicherlösungen für verschiedene Anwendungen, darunter Computer, Mobilgeräte und eingebettete Systeme.
Das Hauptgeschäft von Micron entfällt auf DRAM-Arbeitsspeicher und NAND-Flash-Speicher. Der Markt für DRAM wird weltweit von drei Akteuren beherrscht. Neben Micron sind das Samsung und SK Hynix. Der NAND-Markt wird ebenfalls von diesen drei Unternehmen und Toshiba sowie Western Digital beherrscht.
Inzwischen spielt jedoch HBM (High Bandwidth Memory) eine immer größere Rolle. HBM ist so konzipiert, dass es eine größere Speicherbusbreite als GDDR-Speicher (DRAM) bietet, wodurch größere Datenpakete auf einmal übertragen werden können.
Ein einzelner HBM-Speicherchip ist langsamer als ein einzelner GDDR6-Chip, zeichnet sich durch eine 3D-Stapelarchitektur aus. Mehrere DRAM-Plättchen werden übereinandergeschichtet, um Bandbreite und Dichte zu erhöhen.
HBM wird vor allem in Grafikkarten, High-Performance-Computing (HPC), Künstlicher Intelligenz (KI), Servern und in der medizinischen Bildgebung eingesetzt. Das prominenteste Beispiel dafür sind die KI-Recheneinheiten (GPU) „H100“ und „H200“ von Nvidia.
Data Center Geschäft explodiert
Die Technologie ist noch relativ jung und die einzigen drei Anbieter (Micron, SK Hynix, Samsung) sind gerade dabei, die Produktionskapazitäten hochzufahren.
Am 20. März hat Micron die Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Das Geschäftsjahr des Unternehmens beginnt im September.
Der Gewinn lag mit 1,56 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 1,44 USD. Mit einem Umsatz von 8,05 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 7,96 Mrd. USD ebenfalls übertroffen. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 38 % und mehr als einer Verdreifachung des Gewinns.
Der Umsatz im Bereich Data Center hat sich auf Jahressicht verdreifacht. Das HBM-Geschäft schlägt erstmals richtig durch. Der Umsatz in diesem Bereich hat die 1-Milliarden-Dollar-Marke überschritten. Im letzten Quartal entfiel also etwa ein Achtel des Konzernumsatzes auf HBM. Vor etwas mehr als einem Jahr war dieser Markt noch nicht mal existent.
Micron befindet sich in einer starken Wachstumsphase, angetrieben durch eine hohe Nachfrage nach Speicherlösungen im KI- und Rechenzentrumsbereich. Das Unternehmen erwartet im nächsten Quartal einen neuen Umsatzrekord, getragen von steigenden DRAM- und NAND-Lieferungen.
TAM größer als gedacht
Der HBM-Bereich entwickelt sich hervorragend, die Kapazitäten sind bereits für das gesamte Jahr 2025 ausverkauft. Die Prognose für das Umsatzpotenzial (TAM) für HBM wurde von 30 auf 35 Mrd. USD erhöht. Da sich der Produktmix hin zu margenstärkeren Produkten wie HBM- und Rechenzentren verschiebt, rechnet man mit einer zunehmenden Profitabilität.
Micron investiert im laufenden Geschäftsjahr zwar 14 Mrd. USD in den Ausbau der Kapazitäten, doch das reicht nicht aus. Um HBM zu produzieren, werden dreimal so viele Silizium-Wafer benötigt wie für die gleiche Menge an DDR5 DRAM.
Daher konnte man nicht beides in ausreichender Menge produzieren und hat die vorhandenen Produktionskapazitäten für HBM genutzt. Dadurch wurde wiederum die Verfügbarkeit von DRAM reduziert.
Ausblick und Bewertung
Daher stellt Micron für das kommende Quartal einen Rekordumsatz von 8,60 – 9,00 Mrd. USD und ein Ergebnis von 1,47 – 1,67 USD je Aktie in Aussicht. Bisher wurden ein Umsatz von 8,47 und ein Ergebnis von 1,58 USD je Aktie erwartet.
Da man im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen hat und der Ausblick für das dritte Quartal besser ausgefallen ist als bisher angenommen, dürfte eine Anpassung der Konsensschätzungen für das Geschäftsjahr 2025 notwendig sein.
Bis gestern ist man davon ausgegangen, dass das Ergebnis um 438 % auf 6,99 USD je Aktie steigen wird. Allem Anschein nach könnte es noch mehr werden.
Nachbörslich reagierte die Aktie zunächst mit einem Gewinnsprung, aktuell notiert Micron jedoch 1,62 % im Minus bei 101,33 USD. Micron kommt demnach auf eine forward P/E von 14,5.
Micron Technology Aktie: Chart vom 21.03.2025, Kurs: 101,33 USD – Kürzel: MU | Quelle: TWS
Micron ist übergeordnet bullisch, befindet sich jedoch in einer korrektiven Phase. Gelingt jetzt ein Ausbruch über den Abwärtstrend nahe 106 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 111 und 114 USD. Darüber wäre der Weg in Richtung 121 und 130 USD frei.
Fällt die Aktie jedoch unter 97 USD, muss mit erneuten Kursverlusten bis in den Bereich 85 – 90 USD gerechnet werden.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.