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Dass eine Aktie als Reaktion auf Quartalszahlen zunächst steigt, dann aber auf Verkäufe trifft, sieht man aktuell unerfreulich oft. Aber im Fall der Merck-Aktie wurde daraus keine Niederlage für das bullische Lager. Sollten die Käufer jetzt nachsetzen, wäre ein starkes Signal drin.
Wenn zu viele Trader aus fester Überzeugung, dass anstehende Bilanzdaten die Erwartungen übertreffen, im Vorfeld einsteigen, gehen einer Aktie selbst bei entsprechend guten Daten schnell mal die Käufer aus – einfach, weil schon zu viele vorher gekauft hatten und bei den erhofften „good news“ Kasse machen wollen. Wenn aber im Gegenteil sehr viele ein ungutes Gefühl haben und vor Zahlen lieber aussteigen, womöglich sogar zahlreiche Trader im Vorfeld auf die Short-Seite gehen, kann selbst ein Zahlenwerk, das bloß keine negative Überraschung birgt, für einen Kurssprung sorgen. Und das, was Merck am Donnerstag vorlegte, war sogar besser als nur ein „hätte schlimmer kommen können“.
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Das deutsche Pharmaunternehmen meldete einen Umsatz, der mit 5,32 Milliarden Euro ein Prozent über dem des Vorjahresquartals lag. Die Analysten hatten im Schnitt nur einen knapp behaupteten Umsatz erwartet. Und durch eine leicht gesteigerte EBITDA-pre-Gewinnmarge (31,4 nach 30,7 Prozent) gelang ein leicht überproportionaler Anstieg des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Das lag schon deutlich über der durchschnittlichen Prognose von 1,56 Milliarden. Entsprechend gut sah es auch beim Gewinn pro Aktie aus. Mit 2,32 Euro lag dieser zwei Cent über dem dritten Quartal 2024 und deutlich über den von den Experten zuvor durchschnittlich erwarteten 2,19 Euro.

Expertenmeinung: Dass die Aktie positiv reagierte, war also nur folgerichtig, zumal sie, wir sehen das im Chart, im Vorfeld eben nicht auf Basis großer Erwartungen gestiegen war. Nur in den zwei Handelstagen zuvor gab es Käufe, die aber zunächst nicht mehr waren als der Versuch, die flache, im Sommer etablierte Aufwärtstrendlinie zu verteidigen. Am Donnerstag aber ging es in die Offensive.
Der Kurs überbot mit einer Aufwärts-Kurslücke (Gap Up) die 200-Tage-Linie und stieg zügig über das letzte größere Zwischenhoch, das Anfang Oktober bei 122,16 Euro entstanden war. Erst als sich die Aktie dem Mai-Hoch bei 126,86 Euro annäherte, wurde es den ersten doch zu viel des Guten, da setzten Gewinnmitnahmen ein. Die zehrten zwar den Anstieg auf, den die Merck-Aktie nach dem Gap Up zur Eröffnung noch obendrauf erzielt hatte. Aber unter dem Strich blieben für den gestrigen Handelstag eben trotzdem noch sehr stattliche 4,97 Prozent Gewinn und der erste Platz in der DAX-Gewinnerliste. Und damit blieb auch die Chance, den Anstieg über das Mai-Hoch nachzuholen.
Denn Argumente für höhere Kurse gäbe es bei der Merck-KGaA-Aktie durchaus. Das Unternehmen sprach von einer Verbesserung der Lage in allen drei Geschäftsbereichen. Das Ergebnis lag nicht nur besser als die Erwartungen, sondern höher als im Vergleichszeitraum 2024, was auf Licht am Ende des Tunnels hoffen ließe. Zudem sehen die Analysten die Aktie ein gutes Stück höher. 12 von 17 Analysten stufen die Merck KGaA als kaufenswert ein, das durchschnittliche Kursziel liegt momentan mit 143 Euro so hoch, dass bullische Trader einen Anlauf an und über diese nächste Charthürde bei 126,86 Euro womöglich als einen Versuch wert einstufen könnten. Und zu guter Letzt könnte der am Donnerstag schwache Gesamtmarkt die Abgaben am Tageshoch mit verursacht haben.
Erst wenn die Aktie den Gewinn des Donnerstags wieder komplett abgeben und damit auch den Anstieg über die 200-Tage-Linie zurücknehmen würde, wäre das potenziell bullische Setup vom Tisch. Bis dahin hätten die Käufer die Chance, erfolgreich zu vollenden, was sie gestern begonnen haben.
Quellenangaben: Ergebnis des 3. Quartals, 13.11.2025:
https://www.merckgroup.com/de/news/q3-2025-11-13-2025.html
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