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Das, was die Mercedes-Benz Group am Mittwoch für das dritte Quartal vorlegte, war alles andere als gut. Trotzdem legte die Aktie um 4,37 Prozent zu. Respektabel einerseits, aber für einen Ausbruch andererseits zu uneindeutig. Geht das trotzdem als Ausbruch durch?
Der Konzernumsatz gab im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,9 Prozent nach. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern fiel um 17,3 Prozent, wenn man die hohen Sonderaufwendungen herausrechnet, die durch Restrukturierungsmaßnahmen entstanden. Die bisherige 2025er-Prognose wurde bestätigt: Die Marge im Autogeschäft soll zwischen vier und sechs Prozent liegen, der Umsatz soll, weiterhin vage formuliert, „deutlich“ niedriger ausfallen als 2024.
Wie kann das steigende Kurse auslösen? Das ist dann der Fall, wenn genug Marktteilnehmer Schlimmeres erwartet hatten oder zumindest davon ausgehen, dass andere mit schlechteren Zahlen gerechnet hatten und so manche Short-Position deshalb jetzt geschlossen wird. Die Frage ist: Wenn Letzteres der Fall ist, könnte die Sache auch schiefgehen, weil dieses „Um-die-Ecke-denken“ nach dem Prinzip „ich kaufe, weil ich unterstelle, dass andere das auch tun“ eine höchst wacklige Angelegenheit ist.
Expertenmeinung: Und wirklich viel hatten die Ergebnisse eben nicht zu bieten. Die Lage in China ist schlecht, die in den USA zumindest mager, unmittelbare Veränderungen zum Positiven wären überraschend. Und das Aktienrückkaufprogramm in Höhe von zwei Milliarden, das nunmehr starten soll, war schon Anfang des Jahres genehmigt worden und macht von seiner Dimension her nichts Entscheidendes aus. Daher sollte man sich das Chartbild besser genauer ansehen, bevor man einen Befreiungsschlag ausruft, denn so richtig stabil käme der im Chart bislang nicht daher:

Die Aktie hatte nämlich am Tageshoch gut 7,8 Prozent vorne gelegen und somit einen nicht unwesentlichen Teil der Gewinne im Handelsverlauf wieder eingebüßt. Was deutlich macht: Es waren keineswegs alle davon überzeugt, dass ein „hätte schlimmer kommen können“ genug für ein mittelfristig bullisches Signal ist. Und was man nicht übersehen sollte: Auch diejenigen Analysten, die diese Zahlen unmittelbar mit neuen oder bestätigten Kurszielen quittierten, waren nicht einhellig positiv gestimmt, im Gegenteil:
Zwar gab es zwei „Kaufen“-Empfehlungen mit Kurszielen von 60 und 68 Euro. Aber zumindest das 60er-Ziel war am Tageshoch (58,95 Euro) schon fast erreicht worden. Darüber hinaus plädierten vier weitere Analysten nur auf „Halten“, deren Kursziele lagen in der Region von 54 bis 60 Euro. Als Rückenwind für einen Anlauf an das bisherige Jahreshoch, im März bei 63,17 Euro erreicht, ist das tendenziell zu dünn.
Es fällt zudem auf, dass die Aktie durch die Verkäufe in die Rallye hinein nicht über, sondern nur am oberen Ende der für einen Ausbruch zu bezwingenden Widerstandszone 55,37/56,95 Euro schloss. Und dass sie am Tageshoch an einer oberen Parallele zur April-Aufwärtstrendlinie abdrehte. Dadurch müsste man jetzt zumindest Schlusskurse über 59,50/60,00 Euro sehen, um das sehr wacklige Signal zu unterfüttern. Und ob das gelingt, ist offen genug, um dem lieber nicht vorzugreifen.
Quellenangaben: Ergebnisse des 3. Quartals 2025, 29.10.2025:
https://group.mercedes-benz.com/investoren/berichte-news/zwischenberichte/q3-2025
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