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Die Tinte auf der Meldung, dass L’Oréal die Beauty-Sparte von Kering übernimmt und mit dem Pinault-Konzern eine strategische Allianz eingeht, war noch nicht trocken, da folgte gestern Abend das Umsatzergebnis des dritten Quartals. Und das mochten die Akteure gar nicht.
Ende August/Anfang September scheiterte der Versuch, eine breit angelegte Bodenbildung abzuschließen. Die Aktie des Kosmetik-Riesen rutschte auf die 200-Tage-Linie zurück, im Chart dick blau hervorgehoben. Dort hing sie wochenlang fest, bis der Kurs am 15. Oktober auf einmal durchstartete. Ein Aufwärtsschub nach mehrfachem Test der 200-Tage-Linie – das wäre eine ideale Grundlage, um die Nackenlinien-Zone der Bodenbildung im Bereich 408/414 Euro nicht nur anzugehen, sondern zu überwinden.

Eine langfristig ausgerichtete, strategische Allianz mit Kering ist dabei eine spannende Basis. Zusammen mehr zu erreichen, klingt plausibel. Und dann kamen die Umsatzzahlen des dritten Quartals am Dienstagabend. Im regulären Handel hatte die L’Oréal-Aktie noch zugelegt. Aber als Reaktion auf die Ergebnisse sackte sie im nachbörslichen Geschäft durch, rutschte in Richtung 376 Euro und damit wieder in den Dunstkreis der bei 368 Euro laufenden 200-Tage-Linie (der Kurs vom Dienstagabend gegen 21 Uhr ist durch den dicken roten Balken am rechten Chartrand markiert).
Wie alle französischen Unternehmen lieferte L’Oréal nur die Umsätze, die kompletten Zahlen kommen immer nur nach einem Halbjahresende. So gesehen ist offen, wie sich das, was das Unternehmen da vorlegte, im Gewinn niederschlug. Aber die Trader nahmen, was da war, und stiegen aus. Was eine Reaktion war, die man zumindest mit Skepsis betrachten sollte, denn:
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Expertenmeinung: L’Oréal meldete für das dritte Quartal einen Umsatzanstieg von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 10,33 Milliarden Euro. Dabei gelangen in den wichtigen Märkten USA und China Zuwächse. Was will man mehr, könnte man fragen.
10,45 Milliarden. Denn das war der Schnitt der Umsatzprognose der Analysten. So gesehen hat L’Oréal schlechter abgeschnitten als erwartet. Und kürzlich hatte LVMH die Prognose geschlagen, Schlussfolgerung: Das war schlecht.
Aber ist das ein Argument, um die Aktie wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen? Es könnte lohnen, das zumindest zu überdenken. Denn anders als die Luxusgüterkonzerne musste L’Oréal in den letzten zwei Jahren keine Umsatzeinbußen hinnehmen, auch der Gewinn schrumpfte nicht erheblich. Der Abstieg vom im Juni 2024 erreichten Rekordhoch sorgte nur für eines: für eine deutliche Reduzierung der zuvor erreichten Überbewertung. In den vergangenen Jahren war das Kurs-/Gewinn-Verhältnis zeitweise bis 50 gestiegen, aktuell liegt es – auf Basis der durchschnittlichen 2025er-Gewinnprognose – bei 30 bis 31.
Zwar kann man in dem momentanen Konsumumfeld nicht mit einem raketenartigen Anstieg der Umsätze im Kosmetiksektor rechnen, weder in Europa noch in den USA oder in China. Aber Wachstum ist möglich und wird seitens der Analysten auch erwartet. Daher scheint diese negative Reaktion im abendlichen Handel des Dienstags überzogen. Aber:
Dass man angesichts dieser moderat verfehlten Umsatzergebnisse nicht wirklich Gründe hätte, um auszusteigen, ist nur ein Argument, um hier nicht über die Short-Seite nachzudenken. Aber bei einer Aktie, die eigentlich besser laufen könnte, es aber nicht tut, wäre man gut beraten, wenn man abwartet, bis genug Marktteilnehmer die Ansicht teilen, dass hier Luft nach oben wäre – und dadurch diese mittelfristig entscheidende Zone 408/414 Euro als Widerstand herauszunehmen.
Quellenangaben: Umsatzergebnis des 3. Quartals, 21.10.2025 nach Börsenschluss: https://www.loreal-finance.com/fr/communique-de-presse/chiffre-daffaires-au-30-septembre-2025
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