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Lenovo ist längst mehr als ein PC-Hersteller. Heute steht das Unternehmen an einem entscheidenden Wendepunkt.
Von Peking in die Welt
Lenovo hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten von einem lokalen chinesischen Technologiehersteller zu einem dominierenden globalen Konglomerat entwickelt, das heute als einer der weltweit führenden Anbieter von Hardware gilt.
Das Unternehmen mit zwei Hauptsitzen in Peking und Morrisville (USA) repräsentiert eine interessante Hybridstruktur, die chinesische Effizienz in der Fertigung mit westlicher Managementkultur verbindet.
Diese globale Ausrichtung ist kein Zufall, sondern das Resultat einer aggressiven anorganischen Wachstumsstrategie, die im Jahr 2005 mit der Übernahme der PC-Sparte von IBM ihren Anfang nahm.
Heute ist Lenovo weit mehr als nur ein Hardware-Lieferant. Das Unternehmen befindet sich inmitten einer tiefgreifenden Transformation hin zu einem Lösungsanbieter, der Hardware, Software und Services integriert.
Diese Transformation läuft bereits seit mehreren Jahren. Das Unternehmen ist in drei Hauptgeschäftsbereiche unterteilt, die sich gegenseitig ergänzen. Strategisch zielt Lenovo darauf ab, die Abhängigkeit vom reinen Hardware-Geschäft zu verringern.
Drei-Säulen-Strategie als Wachstumsmotor
Den Kern bildet die Intelligent Devices Group (IDG). Dieses Segment umfasst das traditionelle Geschäft mit Personal Computern, Tablets, Smartphones und anderen intelligenten Geräten.
Es ist nach wie vor der größte Umsatzträger des Konzerns und profitiert massiv von der starken Markenbekanntheit, insbesondere durch die ThinkPad-Reihe im kommerziellen Sektor.
Derzeit entfallen rund 70 % des Geschäfts auf diesen Bereich und das Wachstum lag bei 12 %.
Hinzu kommt der Bereich Infrastructure Solutions Group (ISG). In diesem Segment bietet Lenovo Server, Speichersysteme und Softwarelösungen für Rechenzentren an.
Hier konkurriert Lenovo direkt um die Budgets der großen Cloud-Service-Provider sowie klassischer Unternehmen, die ihre eigene IT-Infrastruktur modernisieren.
Derzeit entfallen rund 19 % des Geschäfts auf diesen Bereich und das Wachstum lag bei 24 %.
Das dritte und strategisch wichtigste Standbein für die zukünftige Profitabilität ist die Solutions and Services Group (SSG). Lenovo versucht hierbei, den reinen Transaktionscharakter des Hardware-Verkaufs aufzubrechen und durch wiederkehrende Einnahmequellen zu ersetzen. Dazu gehören Managed Services, Support-Dienstleistungen und “As-a-Service”-Modelle, bei denen Kunden Hardware nicht kaufen, sondern mieten und nach Nutzung bezahlen.
Dieses Segment weist signifikant höhere Margen auf als das reine Hardwaregeschäft und soll die Profitabilität des Konzerns zukünftig stärken.
Derzeit entfallen rund 11 % des Geschäfts auf diesen Bereich und das Wachstum lag bei 18 %.
Marktanteile und Wettbewerbsumfeld
In der globalen PC-Branche liefert sich Lenovo seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Marktführerschaft. Das Unternehmen hält regelmäßig den ersten Platz bei den weltweiten PC-Auslieferungen, wobei der Marktanteil typischerweise um die 23 bis 25 % schwankt.
Zuletzt hat das Unternehmen jedoch einen Rekordwert von 25,6 % erreicht.
Dieser Erfolg ist primär auf die starke Präsenz in den kommerziellen Märkten und im öffentlichen Sektor zurückzuführen. Der wichtigste Wettbewerber in diesem Segment ist das US-amerikanische Unternehmen HP Inc., das traditionell ebenfalls stark im Drucker- und PC-Geschäft verankert ist. Ein weiterer signifikanter Konkurrent ist Dell Technologies, das besonders im Direktvertrieb an Unternehmen stark ist.
Im Gegensatz zum PC-Markt, wo Lenovo klarer Marktführer ist, stellt sich die Situation im Server- und Infrastrukturmarkt differenzierter dar. Hier trifft Lenovo auf etablierte Schwergewichte wie Dell Technologies und Hewlett Packard Enterprise.
Diese Wettbewerber verfügen über langjährige Beziehungen zu Großunternehmen in den westlichen Märkten. Dennoch konnte Lenovo durch aggressive Preisgestaltung und technologische Innovationen Marktanteile hinzugewinnen und sich als drittgrößter Anbieter von Server-Hardware weltweit etablieren.
Vielschichtig und faszinierend
Ich könnte noch ewig fortfahren, Lenovo ist ein faszinierendes und vielschichtig Unternehmen, das sich in vielen Bereichen von der Konkurrenz unterscheidet.
Darunter beispielsweise die hybride Fertigungsstrategie. Im Gegensatz zu vielen westlichen Technologieunternehmen, die ihre Produktion fast vollständig an Auftragsfertiger auslagern, betreibt Lenovo eine signifikante Anzahl eigener Fabriken weltweit.
Des Weiteren die als “Pocket-to-Cloud” bezeichnete Strategie. Lenovo ist einer der wenigen Anbieter, der das gesamte Spektrum an Hardware aus einer Hand anbieten kann: vom Smartphone in der Tasche des Mitarbeiters über den Laptop auf dem Schreibtisch bis hin zum Server im Rechenzentrum und der Cloud-Infrastruktur.
Ausblick und Bewertung
Doch kommen wir zum Thema „aggressive Preisgestaltung“ zurück. Dadurch hat sich das Unternehmen im Servergeschäft einen Platz erkämpft und Beziehungen zu den Kunden aufgebaut.
In Anbetracht der aktuellen Nachfragesituation dürften die Zeiten der „Niedrigpreise“ langsam der Vergangenheit angehören.
Hinzu kommt das hohe Wachstum im Service-Geschäft (SSG), das höhere Margen aufweist.
Unter dem Strich dürfte das dazu beitragen, dass Lenovo im laufenden Geschäftsjahr einen Gewinnsprung von 14 % auf 1,01 HKD verzeichnen dürfte.
Lenovo kommt demnach auf eine forward P/E von 9,6.
Sollte das Ergebnis im kommenden Jahr wie erwartet um 8 % steigen, würde die P/E dadurch auf 8,9 sinken. Das ist weder in absoluten noch relativen Maßstäben viel. Langjährig pendelt die P/E um einen Wert von 12,9 – obwohl das Unternehmen vielleicht nie besser positioniert war als heute.
Hinzu kommt eine ordentliche Dividendenrendite in Höhe von 4,04 %.

Der Chart bezieht sich auf die Notierung in Hong Kong in HKD mit dem Ticker 992. Kunden von LYNX Broker können die Aktie unter dem Tickersymbol LHL auch in Euro Handeln.
Die Aktie ist übergeordnet bullisch und zu den langfristigen Aufwärtstrends zurückgekommen. Gelingt jetzt ein Anstieg über 10 HKD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 10,50 und 11,00 HKD sowie 12 HKD.
Die Aktie bewegt sich weitgehend in 50-Cent-Schritten.
Fällt die Aktie hingegen unter 9 HKD, haben die Bullen ihre Chance vorerst getan.
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