Hypoport steht kurz vor einem möglichen Befreiungsschlag. Fundamental scheint die Talsohle durchschritten zu sein. Folgt jetzt auch der Kurs?
Ein Blick auf die Gewinner und Verlierer der großen Indizes lohnt sich immer. Mit einem Plus von 5 % steht Hypoport heute an der Spitze des SDAX.
Aus technischer Sicht ist das eine äußerst interessante Entwicklung, denn Hypoport könnte gerade dabei sein, die Hochs der letzten Wochen zu überwinden.

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 149 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem Kursziel bei 155 Euro.
Über 155 Euro käme es zu einem noch bedeutenderen Kaufsignal, das den Weg in Richtung 168 oder 180 Euro freimachen könnte.
Gelingt der Ausbruch über 149 Euro jedoch nicht, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
Rückenwind für das Geschäftsmodell
Aus fundamentaler Sicht lassen sich ebenfalls Argumente finden. Sinkende Leitzinsen in der Eurozone wirken wie ein konjunktureller Rückenwind für Hypoport.
Nach den Zinserhöhungen der letzten Jahre, die das Neugeschäft in der Immobilienfinanzierung stark belastet hatten, sorgen die nun eingeleiteten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank für eine spürbare Belebung der Nachfrage.
Niedrigere Finanzierungskosten machen Immobilienkredite wieder attraktiver, sowohl für private Käufer als auch für institutionelle Investoren. Für Hypoport bedeutet das: mehr Transaktionen auf den Plattformen Europace, Finmas und Genopace, steigende Provisionserlöse und eine stärkere Auslastung der digitalen Vertriebsstrukturen.
Parallel dazu ziehen die Bau- und Immobilienpreise in Deutschland wieder an. Nach einer kurzen Korrekturphase im Jahr 2023 hat sich der Markt stabilisiert, vielerorts steigen die Preise bereits deutlich. Diese Entwicklung signalisiert eine Rückkehr des Vertrauens in den Immobiliensektor – ein weiterer Faktor, der Hypoport zugutekommt.
Immobilienmarkt belebt sich
Denn steigende Preise führen nicht nur zu höheren Finanzierungsvolumina, sondern auch zu einer höheren Nachfrage nach Beratungsleistungen, Versicherungen und Bewertungsdiensten, die Hypoport über Tochtergesellschaften wie Dr. Klein oder die Value AG abdeckt.
Insgesamt verbessert sich damit das Umfeld für Hypoport spürbar. Das Unternehmen profitiert von einem zyklischen Aufschwung im Immobilienmarkt und einer geldpolitischen Wende, die den Zugang zu Krediten erleichtert.
Am Zahlenwerk lässt sich dieser Trend bereits seit dem vergangenen Jahr ablesen. Bisher zeigt sich die Börse jedoch verhalten und hat die Verbesserungen womöglich nicht ausreichend eingepreist.
Es hat bereits begonnen
Im ersten Quartal konnte der Umsatz um 19 % auf 159 Mio. Euro gesteigert werden. Das EBIT legte um 88 % auf 8,6 Mio. Euro stark überproportional zu.
Das Wachstum wurde von nahezu allen Geschäftsbereichen getragen. Das Segment Real Estate & Mortgage Platforms hat einen Umsatzsprung um 24 % auf 123 Mio. Euro verzeichnet.
Der Bereich Financing Platforms konnte um 12 % auf 19,3 Mio. Euro zulegen. Einzig das Versicherungsgeschäft schwächelte und verzeichnete einen Rückgang um 4 % auf 16,9 Mio. Euro.
Unter dem Strich hat sich das Konzernergebnis von 0,45 auf 0,82 Euro je Aktie nahezu verdoppelt.
Im zweiten Quartal hat sich die positive Entwicklung fortgesetzt. Der Konzernumsatz konnte um 6 % auf 145,8 Mio. Euro gesteigert werden.
Das EBIT verdoppelte sich von 3,7 auf 7,4 Mio. Euro und dasselbe gilt für das Ergebnis je Aktie, welches sich von 0,36 auf 0,72 Euro verbessert hat.
Ausblick und Bewertung
Das steht in einem scharfen Gegensatz zur Kursentwicklung, denn die Hypoport-Aktie hat seit dem Jahreswechsel 13,46 % an Wert verloren.
Da sich die Erholung am Immobilienmarkt anhält und die Zahl der Käufe und Verkäufe wieder zunimmt, wird erwartet, dass Hypoport den Gewinn in diesem Jahr um 89 % auf 3,50 Euro je Aktie steigern wird.
Hypoport kommt demnach auf ein KGVe von 42,7. Auf den ersten Blick wirkt das nicht wie ein Schnäppchen, Hypoport ist allerdings gerade erst dabei, die Talsohle zu durchschreiten.
Daher dürfte der Gewinn in der näheren Zukunft mit hohem Tempo weiter steigen. Im kommenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um mehr als 50 % auf 5,38 Euro je Aktie erwartet. Dadurch würde das KGV auf 27,7 sinken.
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