Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2024/2025 wirkte gut. Aber nur so lange, bis man sich das letzte Quartal alleine und den Ausblick auf das neue Geschäftsjahr ansah. Siemens Healthineers kam dadurch stark unter Druck. Aber ist die Aktie jetzt ein Fressen für die Bären?
Das war schon beinahe ein Crash, den man bei der Aktie des Medizintechnik- und Healthcare-Spezialisten am Mittwoch sah: Am Tagestief lag der Kurs 12,69 Prozent im Minus. Am Ende aber konnten die Verluste auf 8,63 Prozent eingegrenzt werden.
Damit schloss die Aktie zwar nicht gerade überzeugend weit oberhalb ihres Tiefstkurses. Aber doch so, dass es reichte, um sich zum Handelsende wieder in die intraday deutlich unterbotene Supportzone 44,92 bis 45,29 Euro zu retten.
Damit schloss die Aktie per Mittwochabend nur am Rande eines bärischen Signals. Kämen heute Käufe, ließe sich dieser Absturz als „Beinahe-Unfall“ abhaken. Kommt indes erneut Druck auf, wäre ein Schlusskurs unter dem September-Tief bei 43,41 Euro bzw. dem gestrigen Tages-Verlaufstief bei 43,00 Euro ein klar negatives Signal, das den Weg an das bisherige Jahrestief bei 41,21 Euro freigeben würde. Man könnte sich darauf reduzieren, einfach abzuwarten, wo es heute und morgen lang geht, und dann entscheiden, ob man sich auf der Long- oder der Short-Seite positioniert. Für rein technisch orientierte Trader machbar, aber:
Wer nicht nur kurzfristig traden, sondern investieren will, sollte sich doch ansehen, warum es bei Siemens Healthineers am Mittwoch derart wild zuging, bevor man eine Entscheidung trifft.
Expertenmeinung: Das Problem war, dass Umsatz, Gewinnmarge und Gewinn für das Gesamtjahr 2024/2025 zwar Wachstum auswiesen, das vierte Quartal, das am 30.9. beendet wurde, dabei aber als Bremsklotz fungierte. Ausgerechnet da, wo man hoffte, es käme wieder frischer Wind auf, wurden die Analystenschätzungen verfehlt. Und damit war es nicht getan.
Siemens Healthineers meldete für 2024/2025 einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 2,39 Euro. Das entsprach den Prognosen. Aber der Ausblick auf den Gewinn pro Aktie für das seit 1.10. laufende Geschäftsjahr 2025/2026 keineswegs. Die Analysten hatten, je nachdem, welche Datenbasis man heranzieht, zwischen 2,48 und 2,52 Euro Gewinn geschätzt. Das Unternehmen selbst avisierte am Mittwoch aber nur 2,20 bis 2,40 Euro. War das die gute, alte kaufmännische Vorsicht … oder hat man im Unternehmen bereits Fakten, die andeuten, dass mehr nicht drin ist? Man weiß es nicht. Und entsprechend fiel auch die Reaktion der Analysten aus:

Während Jefferies und JPMorgan „Kaufen“-Einschätzungen mit Kurszielen von 60,00 bzw. 61,30 Euro abgaben, senkte die LBBW ihre Einschätzung von „Kaufen“ auf „Halten“ und nahm das Kursziel deutlich von 63 auf 49 Euro nach unten. Wem sollte man da folgen?
Es kommt wohl vor allem auf den eigenen Investment-Zeithorizont an. Die aktuell magere Gewinndynamik könnte der Aktie noch eine Zeit lang einen Deckel verpassen, an dem sie nicht vorbeikommt. Andererseits hätte man hier eine Aktie in einem grundsätzlichen Wachstumsmarkt, die mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 18,7 bis 20,4 (unterer bzw. oberer Wert der avisierten Gewinnspanne für 2025/2026) im Branchenvergleich eher günstig wäre. Und immerhin lag der Auftragseingang über dem Umsatz und der Cashflow ein gutes Stück über dem des Vorjahres.
Aber wer daraufhin zugreift, würde das eben vorerst ohne Rückenwind der Charttechnik tun. Erst, wenn Siemens Healthineers die jetzt erst einmal gerettete Seitwärtsrange mit Schlusskursen über 50 Euro klar bezwungen hätte, wäre der wieder gegeben. Und wie eingangs dargelegt, könnte der Kurs auch noch das Jahrestief testen, denn auch wenn die vorgelegten Zahlen aus dieser Aktie kein Fressen für die Bären machen, kurzfristig könnten die sich doch entscheiden, zumindest mal zu probieren.
Quellenangaben: Ergebnis des 4. Quartals bzw. des Geschäftsjahres 2024/2025, 05.11.2025:
https://corporate.webassets.siemens-healthineers.com/5b588c3df3f651ab/19a88c926ce0/siemens-healthineers-Q4_FY2025_Ergebnisver-ffentlichung-Finanzkennzahlen.pdf
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