Continental Aktie Prognose Continental: Technisch spannende Ausgangslage

News: Aktuelle Analyse der Continental Aktie

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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Vorherige Analysen der Continental Aktie

Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Es war zwar insgesamt ein schwacher Tag am deutschen Markt, außerdem drückten die US-Zölle auf die Kurse der Automobilbranche. Aber dass die Continental-Aktie mit -11,64 Prozent förmlich zusammengefaltet wurde, lag an der am Morgen vorgelegten Bilanz des Konzerns.

Das 2024er-Ergebnis interessierte dabei weniger, zumal man ungefähr wusste, was man da erwarten durfte. Umsatz -4,1 Prozent auf 39,7 Milliarden Euro, dafür aber ein um 6,6 Prozent gesteigerter, operativer Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT), basierend auf einer von 6,1 Prozent im Jahr 2023 auf 6,8 Prozent im Jahr 2024 gestiegenen EBIT-Gewinnmarge.

Man hatte gehofft, dass die Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen dazu führen, dass Continental im Jahr 2025 weiter kräftig zulegt. Immerhin ist man immer noch weit von den Umsätzen der Vor-Corona-Jahre entfernt, beim Gewinn erst recht. Aber genau das lieferte der Konzern den Marktteilnehmern nicht. Der 2025er-Ausblick lieferte Prognosespannen ohne rechten Zug nach oben.

So plant Conti für 2025 mit einem Umsatz zwischen 38 und 41 Milliarden Euro, d.h. das 2024er-Ergebnis liegt in etwa in der Mitte dieser Spanne. Ebenso ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger soll es bei der EBIT-Marge werden, da sieht man eine Spanne zwischen 6,5 bis 7,5 Prozent nach den 6,8 Prozent im Jahr 2024. Wenn es also auf das untere Ende der Spannen hinauslaufen sollte, würde der Gewinn des Konzerns sogar wieder nachgeben.

Und dass der Finanzvorstand im Rahmen der Pressemeldung schrieb: „Unser Ziel ist es, 2025 weiter zuzulegen. Unsere Kosten- und Effizienzmaßnahmen wirken. Das ist entscheidend, denn von Marktseite rechnen wir auch in diesem Jahr nicht mit Rückenwind“, machte womöglich zuvor vorhandene Zuversicht bei manchem erst recht zunichte. Dass die Aktie fiel, war also nicht überraschend. Aber war dieses drastische Minus nicht doch überzogen?

Expertenmeinung: Das kommt darauf an, wie sich die Erwartungshaltung der Trader in den kommenden Tagen als Reaktion auf den verhaltenen Ausblick entwickeln wird. Würde man jetzt tatsächlich mehrheitlich fürchten, dass Continental eher am unteren Ende der Prognosespannen landen könnte, weil das Marktumfeld ungünstig ist und das bei einem gegenseitigen Schlagabtausch durch Zölle mit den USA noch deutlich problematischer würde, wäre auch jetzt noch Luft nach unten. Und daran würde der geplante Spin-Off des Automotive-Bereichs nichts ändern.

Aber da in der derzeitig an allen Ecken und Enden in Bewegung geratenen Gemengelage nichts vorhersehbar ist, wird, wie so oft, wenn man die Wahl zwischen Glaskugel und Chartbild hat, Letzteres entscheidend dazu beitragen, ob das Gros der hier aktiven Akteure ein optimistisches Bild von Contis Umsatz und Marge zeichnen will oder nicht. Dreht die Aktie dort wieder nach oben, wo sie gestern zum Handelsende gelandet ist, kann sich der Optimismus schnell wieder einstellen … denn die Aktie schloss im Bereich einer Schlüssel-Unterstützung.

Continental Aktie: Chart vom 04.03.2025, Kurs 61,34 Euro, Kürzel: CON | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Continental Aktie: Chart vom 04.03.2025, Kurs 61,34 Euro, Kürzel: CON | Quelle: TWS

Wir sehen im Chart, dass die Aktie zwar die Unterstützungszone 62,84 zu 64,04 Euro durchbrochen hat, die Kreuzunterstützung aus dem Juli-Hoch, der September-Aufwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie bei 60,89 zu 61,34 Euro bislang aber halten konnte. Sollte es gelingen, die darüberliegende Zone 62,84/64,04 Euro zurückzuerobern, würde das die Stimmung und mit ihr die Erwartungshaltung merklich aufhellen, dann wäre ein Comeback der Bullen möglich und durch einen Aufwärts-Schwenk an wichtigen Auffanglinien auch entsprechend unterfüttert.

Fällt jedoch diese gestern gehaltene Kreuzunterstützung, dann wird, wie so oft, der kurzfristige Trend auch die Sichtweise der Anleger auf die Aktie beeinflussen, dann könnte die rasante Talfahrt der Conti-Aktie sogar durchaus zügig in Richtung 54,14/54,55 Euro weitergehen. Die kommenden Tage werden es zeigen.

Quellenangaben: Ergebnis Geschäftsjahr 2024, Ausblick 2025, 04.03.2025: https://www.continental.com/de/presse/pressemitteilungen/geschaeftsjahr-2024

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Der Reifen- und Fahrzeugtechnik-Konzern Continental hat im dritten Quartal weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr, zugleich aber erheblich mehr Gewinn eingefahren. Die Aktie reagierte positiv, aber wie kann und sollte man diese Zahlen auf mittelfristiger Ebene einordnen?

Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um vier Prozent, auch für die ersten drei Quartale zusammengenommen steht hier ein Minus von 4,4 Prozent zu Buche. Doch der operative Gewinn liegt, über die ersten neun Monate gerechnet, dennoch höher. Er stieg konkret um 3,3 Prozent, was auf einem drastischen Gewinnplus von 36 Prozent im dritten Quartal basierte. Das wirkt, als ginge es kräftig voran, aber ist das so?

Diese Verbesserung der Gewinnmarge und damit auch des Gewinns basierte laut Conti auf Kostensenkungen und höheren Preisen. Wobei die Belegschaft zum Stichtag 30.09. um 4,2 Prozent gesunken ist und der Free Cashflow noch negativer wurde als zum Stichtag des Vorjahres, Sparen kostet erst einmal Geld. Aber grundsätzlich könnte man sagen: Wenn es in diesem schwierigen Umfeld gelingt, die Rendite zu steigern, müsste der Gewinn bei wieder anziehenden Umsätzen erheblich durchstarten. So gesehen war es nachvollziehbar, dass die Anleger dieses Zahlenwerk mit Käufen honorierten. Doch wohin „gehört“ die Aktie jetzt?

Expertenmeinung: Das ist hier und heute gar nicht klar zu bestimmen, denn die Frage ist doch: Wann zieht die Nachfrage an und wie viel Steigerung wäre dann drin? Denn die Preise kann man nicht beliebig erhöhen – irgendwann streiken dann die Kunden. Vor allem, weil sich das vor allem im dahingehend sensiblen Reifengeschäft abspielte, der Bereich ContiTech hat weiter Probleme. Und auch Kosten lassen sich nicht beliebig reduzieren. Wenn die Gewinne des Konzerns nachhaltig zurück auf die Überholspur sollen, dann muss das über eine deutlich steigende Nachfrage passieren. Aber dass die in Europa oder Asien kurzfristig deutlich besser wird, zeichnet sich momentan noch nicht ab. Und man sollte besser nicht ausblenden, dass Gegenwind für die Autobranche durch hohe US-Zölle auch an Conti nicht vorbeigehen würde.

So gesehen ließe sich das dritte Quartal als tadellos gelungen verbuchen, aber nicht als stabiler Wegweiser für die kommenden ein, zwei Jahre. Und das wiederum hieße, dass die Aktie die jetzt erreichte Widerstandszone überwinden kann, aber nicht muss … das hängt jetzt, mangels eines klaren Blicks nach vorne, von der Stimmung am Gesamtmarkt ab. Also?

Continental Aktie: Chart vom 11.11.2024, Kurs 62,50 Euro, Kürzel: CON | Online Broker LYNX
Continental Aktie: Chart vom 11.11.2024, Kurs 62,50 Euro, Kürzel: CON | Quelle: TWS

Also würde es sich anbieten, die Bilanz zu registrieren, für den Moment aber konsequent entlang der Charttechnik vorzugehen. Wenn die Continental-Aktie die seit dem Frühjahr geltende Handelsspanne mit einem Anstieg über die jetzt angegangene, die 200-Tage-Linie einschließende Widerstandszone 58,20/64,04 Euro überwindet, wäre ein vorsichtiger Zukauf oder kleine Einstiegspositionen denkbar. Aber man sollte sich auf jeden Fall darüber im Klaren sein, dass die Luft nach oben ohne eine anziehende Nachfrage überschaubar sein dürfte und das momentane Umfeld viel Spielraum für plötzliche Rückschläge bietet!

Quellen:
Bilanz 3. Quartal 2024, 11.11.2024: https://www.continental.com/de/presse/pressemitteilungen/ergebnisse-9-monate-2024/

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Im gestrigen Handel machte die Aktie des deutschen Reifenherstellers einen gewaltigen Sprung nach oben. Die Continental-Aktie beendete den Handelstag mit einem Plus von über 7% und scheint nun die schlechte Phase, welche noch im September herrschte, überwunden zu haben.

Mit einem höheren Tief gegenüber dem Vormonat meldet sich das Papier wieder gestärkt zurück und konnte zudem die 20- als auch die 50-Tage-Linie zurückerobern. Auch das Handelsvolumen war am Mittwoch relativ hoch, was auf erhöhtes Interesse der Marktteilnehmer hinweist.    

Expertenmeinung: Die Mitte September eingeleitete Erholung setzt sich weiter fort. Dennoch scheint die Aktie im großen Bild weiterhin nicht ganz über den Berg zu sein. Es gibt noch eine wichtige Hürde, welche es zu meistern gibt. Diese befindet sich knapp unter der Marke von 64 EUR.

Auf diesem Niveau scheiterten die Bullen bisher. Um eine nachhaltige und langfristige Erholung einleiten zu können, muss dieser Widerstand unbedingt gebrochen werden. Ob dies noch im laufenden Börsenjahr gelingen wird, bleibt aber abzuwarten.

Aussicht: NEUTRAL

Continental Aktie: Chart vom 09.10.2024, Kurs: 59.76 EUR, Kürzel: CON | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Continental Aktie: Chart vom 09.10.2024, Kurs: 59.76 EUR, Kürzel: CON | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.