BMW Aktie Prognose BMW: Setzt sich die Talfahrt fort?

News: Aktuelle Analyse der BMW Aktie

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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Vorherige Analysen der BMW Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Am Dienstagabend meldete BMW via Ad-hoc-Meldung, dass man den bisherigen Ausblick auf das Gesamtjahr 2025 nach unten korrigiert habe. Die Reaktion der Marktteilnehmer fiel deutlich aus … und jetzt wird das Standing der Bullen auch aus charttechnischer Sicht wacklig.

BMW beklagte ein hinter den Erwartungen zurückgebliebenes Geschäft in China und ausstehende Zoll-Rückzahlungen. Problematisch ist auch, dass in China agierende BMW-Händler weniger Provision von den chinesischen Banken erhalten, wenn sie die Finanzierung von Neuwagenkäufen über diese laufen lassen, sodass sich der BMW-Konzern genötigt sieht, die dortigen Händler finanziell zu stützen.

Bemerkenswert ist, dass BMW bislang keine negativen Auswirkungen der US-Zölle vermelden musste. Die Zahl der im dritten Quartal ausgelieferten Fahrzeuge insgesamt stieg um 8,8 Prozent, wie am Dienstagmorgen gemeldet wurde, wobei der Zuwachs in den USA mit +24,9 Prozent mit Abstand der größte war. Zwar war die statistische Basis hier von Vorteil, weil das dritte Quartal 2024 ein besonders schlechtes war. Aber auch, wenn man die ersten neun Monate insgesamt mit denen des Vorjahres vergleicht, sind die USA nicht das entscheidende Problem des Konzerns. In den ersten drei Quartalen betrug der Anstieg der Verkäufe weltweit 2,4 Prozent, in den USA waren es 9,5 Prozent.

Trotzdem setzte BMW alleine wegen der vorstehenden negativen Faktoren niedrigere Zahlen an: Den RoCE (Return on Capital Employed, d. h. die Gewinnmarge ausschließlich bezogen auf zur Gewinnerzielung eingesetztes Kapital) sieht man jetzt nach einer bisher avisierten Range von 9 -13 Prozent im Bereich von 8 -10 Prozent. Für das Vorsteuerergebnis erwartet BMW jetzt einen leichten Rückgang. Bislang hatte man ein Ergebnis auf Vorjahresniveau angepeilt.

Expertenmeinung: Das ist unerfreulich, keine Frage. Aber warum fiel die Reaktion so deutlich negativ aus, wenn man doch noch am Morgen des Dienstags sehen konnte, dass immerhin das Zollproblem keine nennenswerte Bremse ist? Probleme mit dem Absatz in China haben doch ohnehin alle europäischen Autobauer. Und ja, das ist richtig, aber:

BMW Aktie: Chart vom 08.10.2025, Kurs 80,26 Euro, Kürzel: BMW | Online Broker LYNX
BMW Aktie: Chart vom 08.10.2025, Kurs 80,26 Euro, Kürzel: BMW | Quelle: TWS

Dass sich BMW in Bezug auf die USA besser hält, war eben bereits eingepreist, das China-Problem aber offenbar nicht. Während die Aktien von VW und der Mercedes-Benz Group seit Jahresbeginn nur Zugewinne im niedrigen einstelligen Prozentbereich erreicht hatten und Porsche sogar dick im Minus liegt, hatte die BMW-Aktie vor Vorlage der Verkaufszahlen und der Prognoseanpassung ein Plus von etwa 14 Prozent erreicht. Und das, so scheint es, sehen einige Akteure im Licht der gesenkten Prognose nicht mehr als haltbar an. Die Folge:

Die Aktie verlor am Mittwoch als Reaktion auf die Prognosesenkung 8,25 Prozent. Wobei auffiel, dass sie bereits am Dienstag im Licht der Verkaufszahlen nachgegeben hatte. Das Ergebnis: Jetzt wird auch die Charttechnik für die Bullen zum Problem. Denn dieser Kursrutsch führte nicht nur dazu, dass die Aktie die seit April geltende Aufwärtstrendlinie durchbrach, sie rutschte auch unter die Zwischentiefs vom Juli und September. Und diese beiden Zwischentiefs stellen die Nackenlinie einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation dar, die damit jetzt vollendet ist und grundsätzlich weiteren Spielraum nach unten offerieren würde. Aber:

Diese Formation ist mit einer Art „Sprungtuch“ ausgestattet, in das die Bullen weich fallen könnten: Die 200-Tage-Linie verläuft derzeit bei 80,35 Euro und wurde am Mittwoch nur ganz knapp unterboten. Sollte es gelingen, die BMW-Aktie dort zu stabilisieren und danach zurück über die Nackenlinie der Schulter-Kopf-Schulter-Formation und die April-Aufwärtstrendlinie zu ziehen – dazu sollte die Aktie klar über 83 Euro schließen – wäre hier die Chance gegeben, diese Prognosesenkung erst einmal dem Vergessen anheimfallen zu lassen. Aber das ist nichts anderes als eine Chance, keine Gewissheit. Für den Moment hat das Pendel in Richtung der Bären ausgeschlagen … und dass das erst einmal so bleibt, hätte derzeit wohl die höhere Wahrscheinlichkeit.

Quellen:
Anpassung der 2025er-Prognosen, 07.10.2025:
https://www.bmwgroup.com/content/dam/grpw/websites/bmwgroup_com/ir/downloads/de/2025/adhoc/Ad%20hoc%20Meldung_Anpassung%20Prognose_10072025_UntReg_DE.pdf

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Japan einigt sich mit den USA auf neue Handelsbedingungen und im DAX springen die Aktien der Autobauer an, als wäre es die EU, die sich mit den USA geeinigt hätte. Richtig ist: Die US-Zölle für japanische Autos sinken. Aber muss das für die EU genauso laufen?

Weise Voraussicht, Mut zur Lücke oder einfach nur Leichtsinn? Was es war, das Trader dazu brachte, am Mittwoch alles, was mit Autos zu tun hat, massiv zu kaufen, wird sich erst entscheiden, wenn wir wissen, welche US-Einfuhrzölle am Ende für EU-Fahrzeuge gelten werden. Aber solange das noch offen ist, erscheinen diese Käufe gewagt.

Immerhin hatte die BMW-Aktie durch den gestrigen Kursanstieg fast das bisherige Jahres-Verlaufshoch vom 11. März (88,26 Euro) erreicht. Ein Hoch, das also noch vor Trumps Zollhammer an seinem „Tag der Befreiung“ am 2. April erzielt wurde. Seither ist sehr vieles deutlich unsicherer geworden. Und dass BMW ein großes US-Werk in Spartanburg unterhält, nimmt den Konzern nicht davon aus, denn da werden ja nur bestimmte Modelle gebaut und nicht alles, was man in den USA verkauft bzw. verkaufen will. Warum also diese Käufe?

Expertenmeinung: Psychologisch ist das nachvollziehbar. Die Unsicherheit ist groß, sie hält schon lange an und belastet die Anleger natürlich. Daher wünscht man sich ein schnelles und, klar, auch gutes Ende dieser Zitterpartie. In einer solchen Situation ist die Bereitschaft, zu glauben, dass, was für Japan entschieden wurde, auch für die EU entschieden wird, groß. Aber das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es auch wirklich so kommt, eben nicht.

BMW Aktie: Chart vom 23.07.2025, Kurs 86,70 Euro, Kürzel: BMW | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BMW Aktie: Chart vom 23.07.2025, Kurs 86,70 Euro, Kürzel: BMW | Quelle: TWS

Japan hat sich mit den USA geeinigt. Daraufhin werden nicht, wie zuvor angedroht, 25, sondern 15 Prozent Einfuhrzoll auf alles, was von Japan aus in die USA geht, fällig, auch für Autos. Das ist zwar schlechter als vor dem Zollstreit, aber eben besser als die 25 Prozent, die Donald Trump im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen auch durchaus noch hätte weiter hochschrauben können. Und dass der Finanz- und der Handelsminister in den USA andeuteten, dass dieser „Deal“ grundsätzlich auch eine Vorlage für eine Einigung mit der EU sein könnte, dürfte manchen hoffen lassen, dass es auch so kommt und damit ein Faktor, der die Aktien der Autobauer wie BMW zuletzt unter Druck gesetzt hatte, vom Tisch kommt.

Aber hoffen und bekommen könnten zweierlei sein, zumal die hohen Preise trotzdem die Neuwagenkäufer abschrecken, in den USA ebenso wie andernorts. „Blühende Landschaften“ wird BMW kurzfristig also nicht erwarten dürfen, daher ist der Versuch, sich über die jetzt erreichte Widerstandszone 86,06 zu 88,26 Euro nach oben abzusetzen, recht gewagt.

Bärisch wäre die Aktie zwar erst unter 73 Euro. Aber erst, wenn der Ausbruch nach oben gelingt und sich die am Mittwoch nach Handelsende in Europa eingelaufenen Gerüchte, dass sich EU und USA in der Tat so weit angenähert hätten, dass ein „15-Prozent-Deal“ greifbar ist, bewahrheitet haben, wäre sie nicht mehr neutral, sondern bullisch.

Sicher, wer auf Fakten wartet, könnte angesichts dieser gestrigen Vorab-Hoffnungskäufe dann zu spät dran sein. Aber da die Börse jeden Tag mit einer neuen Chance aufwartet, muss man ja nicht in jedem Zug sitzen, der mit bereits hohem Tempo auf ein bis dato noch ungewisses Ziel zurast.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Monat Juni verlief für den deutschen Automobilhersteller bislang nicht wie erhofft. Die BMW-Aktie geriet mit dem Bruch sämtlicher wichtiger gleitender Durchschnitte unter Druck und beendete damit die Aufholbewegung, die im April begonnen hatte. Auch die bedeutende 200-Tage-Linie wurde deutlich unterschritten. Zum Ende der vorigen Woche folgte jedoch ein Comeback: Die nach unten gerichtete Widerstandslinie wurde durchbrochen, und es gelang eine Rückeroberung der zentralen gleitenden Durchschnitte. Könnte sich die Erholung nun fortsetzen?

Expertenmeinung: Dies könnte der Beginn einer neuen Erholungsbewegung sein. Solange das Tief vom Freitag nicht unterschritten wird, erscheinen die Aussichten für die Aktie wieder freundlicher. Im nächsten Schritt dürften die Bullen versuchen, die Kurslücke von Mitte Mai zu schließen. Diese liegt bei rund 82 EUR, wo sich auch ein bedeutender Widerstand befindet. Anschließend könnten die Kursbereiche um 84 und 88 EUR ins Visier genommen werden. Dies wären mögliche Zielmarken für die kommenden Wochen. Insgesamt hat sich das Chartbild zuletzt wieder verbessert.

Aussicht: Bullisch

BMW Aktie: Chart vom 27.06.2025, Kurs: 77.14 EUR, Kürzel: BMW | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BMW Aktie: Chart vom 27.06.2025, Kurs: 77.14 EUR, Kürzel: BMW | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Wie am Freitag berichtet, erreichte BMW die selbst gesteckten 2024er-Jahresziele. Der Haken war nur, dass man die im September deutlich gesenkt hatte. Gut war das Ergebnis daher also trotzdem nicht. Und auch der Ausblick war nicht gerade bullisch. Was wird aus der Aktie?

Der Umsatz fiel im Jahr 2024 deutlich um 8,2 Prozent. Die Gewinnmarge sank auf EBIT-Basis (vor Zinsen und Steuern) von 11,0 auf 7,7 Prozent. Folgerichtig fiel der EBIT-Gewinn überproportional um 37,7 Prozent, netto und als Gewinn pro Aktie gerechnet ging es um 34,2 Prozent auf 11,62 Euro abwärts. Das ist eine herbe, kalte Dusche, auch wenn das im Rahmen dessen lag, was BMW im September im Zuge der deutlich nach unten angepassten Prognose angekündigt hatte. Das alles wäre nur eine Delle, über die ein wenig Zuversicht unter den Anlegern hinweghelfen würde, wenn es in diesem Jahr wieder mit Schwung vorangeht. Aber das gibt der 2025er-Ausblick nicht her:

BMW plant mit Absatzzahlen leicht über denen von 2024 und will beim Gewinn vor Steuern das schwache 2024er-Ergebnis wieder erreichen. Wenngleich man damit rechnet, dass die EBIT-Gewinnmarge erneut absackt, in einen Bereich zwischen 5,0 und 7,0 Prozent nach den 7,7 Prozent im Vorjahr. Dabei wurde das Problem, das die Automobilindustrie mit Donald Trumps Zöllen hat, klar in Zahlen gefasst:

Auf dem aktuellen Stand drücken die Zölle die EBIT-Gewinnmarge um ein Prozent, so der BMW-Vorstandschef. Das sei bereits in der Prognose berücksichtigt, nur: Wenn weitere Zölle hinzukommen, wird auch der Druck auf Margen und Gewinn weiter steigen. Und da hilft BMW wenig, dass man in den USA Werke hat, also auch vor Ort produziert. Denn da wird ja nicht wie in einem Gemischtwarenladen einfach alles gebaut, was die US-Amerikaner kaufen.

Im BMW-Werk in Spartanburg werden vornehmlich SUVs hergestellt, die in den USA verkauften Limousinen kommen aber bislang aus Europa. Und natürlich bezieht auch Spartanburg Zulieferteile nicht nur aus den USA. Das, was da aus mit Trump-Zöllen belegten oder noch zu belegenden Ländern eingeführt werden muss, wird teurer und drückt die Marge ebenfalls.

Expertenmeinung: Wenn man sich das Ergebnis 2025, die Perspektive eines nicht steigenden Gewinns und das Risiko weiteren Drucks auf die Margen ansieht und dann den Blick auf den Chart richtet, dürfte mancher Anleger die Stirn runzeln. Denn als der drastisch gesenkte und jetzt erfüllte 2024er-Ausblick auf den Tisch kam, fiel die BMW-Aktie auf 69 Euro. Jetzt ist diese Prognose erreicht. Und der Ausblick prognostiziert für 2025 keinen steigenden Gewinn … trotzdem notierte die Aktie nach dieser 2025er-Prognose am Freitag 19 Prozent höher als nach der 2024er-Prognosesenkung im vergangenen September. Wieso?

BMW Aktie: Chart vom 14.03.2025, Kurs 82,10 Euro, Kürzel: BMW | Online Broker LYNX
BMW Aktie: Chart vom 14.03.2025, Kurs 82,10 Euro, Kürzel: BMW | Quelle: TWS

Damals ahnte man noch nichts von einer neuen Zoll-Flut, hoffte noch auf baldigen, neuen Schwung aus China, war noch mit Verbrauchern konfrontiert, die weniger zurückhaltend agierten als jetzt. Was also rechtfertigt diese höheren Kurse, ohne dass die 2025er-Prognose sie unterfüttern konnte? BMW betont zwar, wie umfassend und erfolgreich das Unternehmen in die Zukunft investiert. Aber würde sich das schnell auswirken, wäre der Ausblick ein besserer geworden. Und dass der Ausblick auf das laufende Jahr kein Argument ist, um auf diesem Niveau viel Luft nach oben zu erwarten, zeigte sich auch darin, dass die Aktie zum Handelsstart erst einmal mit einem Minus von knapp drei Prozent aufmachte.

In dieses Minus hinein wurde zwar gekauft. Aber die Chartstruktur einer Toppbildung bleibt. Die BMW-Aktie müsste über das gesamte potenzielle Topp und damit über das Vorwochen-Hoch bei 88,26 Euro hinaus, um einen Abwärtsschwenk vom Tisch zu bekommen. Der vollzogen wäre, würde der Kurs unter dem Freitags-Tagestief von 78,66 Euro schließen, damit das Topp vollenden und in einem Aufwasch auch noch die 200-Tage-Linie brechen. Und das zweite Szenario wäre aus aktueller Sicht das mit der höheren Wahrscheinlichkeit.

Quellen:
Bilanz 2024, Ausblick 2025, 14.03.2025: https://www.bmwgroup.com/content/dam/grpw/websites/bmwgroup_com/ir/downloads/de/2025/bericht/BMW_Group_PM_Jahreskonferenz_2025.pdf

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Anfang der vorigen Woche hatte ich die Aktie des deutschen Automobilherstellers besprochen und positiv hervorgehoben. Die BMW-Aktie stand kurz davor, den Widerstandsbereich bei rund 82 EUR nach oben zu durchbrechen.

Der Kampf zwischen Bullen und Bären setzte sich in den folgenden Tagen fort, doch spätestens gestern wurde deutlich, dass die Bullen hier scheinbar vorerst die Oberhand behalten werden. Die Kurse stiegen deutlich in Richtung Norden, und auch das Handelsvolumen zog an. Mit dem Pullback-Tief der vorigen Woche hat die Aktie nun eine neue wichtige Unterstützung gebildet. Diese befindet sich bei 80,90 EUR.

Expertenmeinung: Die Trendwende der BMW-Aktie scheint sich weiter fortzusetzen. Auch im langfristigen Chartbild haben die Bären mittlerweile an Einfluss verloren. Mittelfristig zeigte sich bereits vorige Woche der Übergang in einen neuen Aufwärtstrend.

Anleger sollten nun vor allem das Tief der vorigen Handelswoche im Blick behalten. Solange die Bullen die Kurse oberhalb dieser Marke halten können, bleibt das charttechnische Bild positiv. Ich bleibe bei meiner Einschätzung aus der vorigen Woche.

Aussicht: BULLISCH

BMW Aktie: Chart vom 25.02.2025, Kurs: 85.62 EUR, Kürzel: BMW | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BMW Aktie: Chart vom 25.02.2025, Kurs: 85.62 EUR, Kürzel: BMW | Quelle: TWS
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Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.